Von Torben Weschen – 19.09.2022

Wenn die Trainer Langeweile haben, beobachten sie die Gegner. „Die müssen wir in den Griff kriegen, dann sieht es gut aus.“ Die Analyse des Spiels der Hiddesdorfer Füchsen gegen Germania List von Sven Köster und Torben war eindeutig. Sie sahen eine Spiel- und durchsetzungsstarke Carlotta Voges in den Reihen von Germania List, die 11 Tore erzielte.

Eine Woche später gingen die Spielerinnen dementsprechend mit Respekt ins Spiel. Doch Trainer Sven Köster hatte die Mädels in der Trainingswoche perfekt eingestellt und mit Gesprächen die Angst genommen.

Leider hatte der Respekt dazu geführt, dass die Golden Girls übersahen, dass zu einem Handballteam nicht nur eine Spielerin gehört und so schlug es schon 10 Sekunden nach dem Anpfiff zum ersten Mal hinter Lotta Neuling ein, die wieder das Tor hütete. Aber Neomi Köster, die zum Saisonauftakt noch angeschlagen war, hatte die passende Antwort und so stand es nur 15 Sekunden später schon 1-1. In der Folge entwickelte sich ein flotter Schlagabtausch, in dem sich kein Team absetzen konnte. Es war Schwerstarbeit am Kreis für Emma Bode oder Doaa Alhaj. Aber durch gutes Stellungsspiel und starken Köpereinsatz verhinderten sie so manche Torchance. Und als die Golden Girls aufdrehten, hatten Neomi Köster und Leni Reinhold mit je drei Toren den Hauptanteil. So sprang zur Halbzeit eine 14-9 Führung heraus.

Einigermaßen zufrieden ging Trainer Köster in die Kabine und ließ die Mädels sich ein wenig verschnaufen. Doch die Luft blieb ihnen fast sofort wieder im Halse stecken als sie hörten, dass er jetzt einen Vorsprung von mindestens 10 Toren erwartete. Aber was der Trainer will, dass will er.

Also ging es nach dem Wiederanpfiff gleich wieder mit Vollgas in Richtung Tor Germania. Zu den, weiter in Torlaune spielenden Köster und Reinhold, gesellten sich in der zweiten Halbzeit noch Issy Nolte und Henrike Mensing dazu. Es langte zwar nicht für Trainers Vorgabe, doch der Vorsprung stieg schnell auf 6-7 Tore an. Das es nicht mehr wurden, lag tatsächlich an der, eingangs erwähnten und stark aufdrehenden Carlotta Voges und ihren 10 Toren. Ohne eine bärenstarke Torhüterleistung von Lotta Neuling mit 16 Paraden, wäre es evtl. nochmal eng geworden. So aber beruhigten die Golden Girls das Spielgeschehen wieder ein wenig und besonders Melina Günther und Greta Koch konnten in der Schlussphase noch ein wenig Spielpraxis sammeln. Während Greta Koch mit zwei Würfen von außen leider noch Pech hatte, konnte Melina Günther mit dem 32-24 den Schlusspunkt in dem Spiel setzen. Sie konnte es selbst kaum glauben, aber nach einem schönen Zuspiel von Jule Weschen, erzielte sie ihr, viel umjubeltes, allererstes Tor in einem Punktspiel.

Für die Golden Girls spielten: Lotta Neuling (Tor), Neomi Köster (8), Henrike Mensing (7), Leni Reinhold (7), Issy Nolte (6), Jule Weschen (3), Melina Günther (1), Greta Koch, Doaa Alhaj, Lucy Dohmeyer, Elif Franke, Adina Akhtary und Emma Bode.