Monat: Juli 2023

Interview mit Lina

Torben: Hallo Lina, Du bist ja auch neu zu uns gekommen. Schön, dass Du auch für ein Interview zur Verfügung stehst.

Lina: Hey Torben, kein Problem.

Torben: Du warst letzte Saison ja irgendwann schonmal mit einer Freundin bei uns beim Training. Danach haben wir nichts mehr von Dir gehört. Warum?

Lina: Wir wurden leider schon in Barsinghausen eingetragen für die Saison und konnten daher leider nicht in Wennigsen spielen.

Torben: Wir haben Monate danach ja mit der B-Jugend gegen euch gespielt. Ich weiß noch genau, ich habe Dich wieder erkannt und Du bist an mit vorbei gegangen, ohne mich zu grüßen. Fand ich damals irgendwie komisch 😉

Lina: Ja versteh ich, es war eine komische Situation da ich euch alle ja kannte und dann auf einmal gegen euch spielen musste 😅

Torben: Wir haben damals ziemlich gut angefangen. Euer Trainer hat eine frühe Auszeit genommen und war auf der Platte etwas lauter. Ich habe mich zwar über die frühe Führung gefreut, aber es hat mich ein wenig überrascht, dass er so früh eine Auszeit nimmt und sich so aufregt. War der immer so?

Lina: Ja leider ist es öfters passiert, aber er hat sich auch immer entschuldigt. Ich wusste allerdings selbst, nie wie ich darauf regieren und es wahrnehmen soll.

Torben: Wie war denn die Saison für die Mannschaft? Wart ihr zufrieden mit Platz 4?

Lina: Ja es war okay, wir haben immer unser Bestes gegeben und waren auch nicht so traurig da wir wussten das unsere Gegner besser waren.

Torben: Und wie war die Saison für Dich persönlich?

Lina: Da ich schon seit Anfang der Saison wechseln wolle habe ich nur auf das Ende gewartet und mich immer mehr drauf gefreut in Wennigsen zu spielen.

Torben: Ich habe ja recht früh gehört, dass eine aus Barsinghausen zu uns kommen will. Wieso die Entscheidung schon so früh? Die Saison war ja noch in vollem Gange glaube ich.

Lina: Es gab schon länger Probleme in unsere Mannschaft und daher hatte ich schon länger vor die Mannschaft zu wechseln es war nur die Frage wo ich hin Wechsel.

Torben: Als Du beim ersten Mal bei uns warst, bist Du ja mit einer Freundin gekommen. Die ist aber in Basche geblieben?

Lina: Nein sie hat ganz aufgehört mit Handball da sie jetzt nach den Sommerferien ein Auslandsjahr macht.

Torben: War das nicht komisch, zu einer Mannschaft zu gehen, gegen die man gerade noch in der Liga gespielt hat?

Lina: Ja sogar sehr, aber ich habe mich gefreut, denn ich habe bei den Spiel gegen euch und bei andern gemerkt das ihr eine Mannschaft seid und zusammen haltet.

Torben: Zu Deinen ersten Trainingseinheiten war ich glaube ich gar nicht da. Ich gehe davon aus, dass Du gut aufgenommen wurdest.

 Lina: Ja ich war sehr glücklich und habe meiner Mutter gleich im Auto alles erzählt und hatte die ganze Zeit ein Lächeln auf dem Gesicht

Torben: Aber auf jeden Fall schön, dass Du Dich für uns entschieden hast. Du bist dann auch gleich auf unsere Mannschaftsfahrt gekommen. Wie war das denn für Dich?

Lina: Ich habe natürlich sehr gefreut da ich so etwas noch nie hatte, aber trotzdem war es auch ein bisschen komisch, weil ich erst 3-mal davor beim Training war und daher alle noch nicht so gut kannte.

Torben: Für jemanden, der die anderen quasi noch gar nicht kannte, warst Du aber schon fast Mittendrin. Hast Du die Fahrt als Trainingslager oder als Teambuilding gesehen?

Lina: Beides, es war anstrengend und ungewohnt nach der ersten Trainingseinheit schon so fertig zu sein allerdings war es auch schön die andern alle kennenzulernen und mal über was anders zu sprechen als nur Handball 😂

Torben: Den Mädels, die letzte Saison schon bei uns gespielt haben, gibt Sven im Rückraum einen kleinen Bonus und sieht Dich eher auf der Position am Kreis. War das eine große Überraschung?

Lina: Ein bisschen aber finde es gut, denn jetzt habe ich eine Position, wo ich fest spielen kann und auch richtig für Trainieren kann.

Torben: Grundsätzlich haben wir einen großen und auch starken Kader. Ich bin mir sicher, jede wird ihre Chance bekommen, aber da ja jeder immer spielen will, werden nicht alle die Spielzeit bekommen, die sie gerne hätten. Würdest Du den Wechsel dann bereuen?

Lina: Nein, ich habe volles Verständnis dafür, ich wusste beim Wechsel bereits das es in Wennigsen sehr viele Spielerinnen gibt.

Torben: Wir haben mit der B-Jugend die Relegation zur Landesliga gespielt. Du warst ja ein wenig verletzt und hattest noch ein Trainingsrückstand.  Daher hast Du auch noch nicht so viele Minuten spielen können. War es denn trotzdem schön, das erste Mal mit dem neuen Team auf der Platte zu stehen?

Lina: Ja, es war ein ganz anders Gefühl. Auch wenn ich nicht so viel gespielt habe, finde ich das nicht so schlimm da ich wie gesagt mit Trainingsrückstand war/bin

Torben: Damit auch wirklich alle Spielerinnen die Möglichkeit auf viel Spielzeit bekommen, haben wir noch eine 2. B-Jugend gemeldet. Wir haben dann insgesamt 3 Teams, auf der wir alle aufteilen wollen. Wir als Trainer wünschen uns, dass, so weit möglich, auch in anderen Mannschaften mit ausgeholfen wird. Noch steht nicht fest, welche Spielerin hauptsächlich wo eingesetzt wird, da ja auch noch ein wenig Zeit ist, aber wärst Du enttäuscht, wenn Du in der Landesliga nur ab und zu zum Kader gehörst?

Lina: Nein nicht unbedingt, denn die anderen Mädchen haben sich verdient und erkämpft da oben zu spielen.

Torben: Das große Plus in unserer weiblichen Jugend ist der gute Teamgeist. Den wollen wir auch in der neuen Saison fördern, indem wir dann auch dann wieder die Jüngeren auch mal mit den Älteren zusammen trainieren lassen. Es sollen dann ja auch C-Jugendliche mal in den B-Mannschaften aushelfen. Meinst Du das ist gut?

Lina: Ja ich denke schon, denn auch die C-Jugend hat letzte Saison nicht ohne Grund in der Regionsoberliga gewonnen.

Torben. Ich bin mit meiner Fragerunde durch. Hast Du noch irgendwas, was Du loswerden oder wissen möchtest?

Lina: ich freue mich auf die nächste Saison und hoffe das wir Spaß habe und gewinnen werden

Torben: Ok, hat mir Spaß gemacht. Dann bis bald zum Training.

Lina: Bis bald, ich freue mich auf das nächste Training

Weibliche B: Relegationsturnier II

Letzte Ausfahrt Damme Part II

Torben Weschen 12.07.2023

Was bisher Geschah: Nachdem es in der Relegation nur zu Platz drei gereicht hatte, mussten die Golden Girls zum Relegationsturnier nach Damme reisen. Die letzte Chance auf die Landesliga. Platz vier von fünf Teilnehmern musste erreicht werden. Das sollte doch zu schaffen sein. Nach einem Sieg in Spiel 1, folgte eine Niederlage in Spiel 2…

Was kommt jetzt? Wieder zwei Spiele Pause. Eine lange Zeit. Sie wird von manchen Begleitern genutzt für kleine Joggingrunden oder größere Ausflüge an einen, nahegelegenen Strand. Aber da man wieder zwei Spiele beobachten kann, wird es auch bei den anwesenden Spielerinnen nicht langweilig. Mit Bentheim und Schaumburg spielen die beiden Teams gegeneinander, die bislang ohne Punkt sind. Es war klar, für den Verlierer wird es knapp werden mit der Landesligaqualifikation. Ein spannendes Spiel. Bentheim führt bis kurz vor Schluss, als der Torhüterin leider gleich zwei Missgeschicke passieren. Eine Minute vor Schluss hat muss Bentheim gerade den Ausgleich hinnehmen, als ihr der Pass zum Anwurfkreis misslingt. Das hat zur Folge, dass das Schiedsrichtergespann sofort auf Zeitspiel entscheidet und den Spielerinnen nur noch vier Pässe bis zum Torabschluss bleiben. Das Ergebnis ist vorhersehbar. Kein guter Wurf. Die Torhüterin kann den Ball fangen und leitet sofort den „letzten“ Angriff ein. Doch Schaumburg versagen die Nerven und sie vergeben diese Chance. Unentschieden 15 Sekunden vor Schluss. 7-Meter Werfen droht. Doch was mach die Bentheimer Torhüterin? Sie will den Ball nochmal schnell nach vorne bringen und passt ihn leider, völlig überhastet, direkt in die Hände einer Schaumburgerin. Jule lässt grüßen. Die Schaumburgerin (es ist tatsächlich die gleiche wie gegen uns) fackelt nicht lange und erzielt mit der Schlusssirene den Siegtreffer. Die Tränen der Torhüterin kommen sofort und sogar der Schreiberling bekommt feuchte Augen, wenn er als Vater an diese Szene zurückdenkt. Gott sein Dank gibt das Team ihr keine Schuld, aber trotzdem sehr ärgerlich. Endstand 9-10. In Spiel zwei treffen die beiden „Seriensieger“ aufeinander und es wird wohl bei diesem Spiel um Platz 1 gehen. Geestland zeigt auch in diesem Spiel, dass es an dem Tag einfach die beste Mannschaft ist. Auch hier ein deutlicher Sieg gegen den Gastgeber. 14-8. Damit relativiert sich unsere Niederlage wieder ein wenig und vor unserer Partie gegen Bentheim sieht die Tabelle so aus.

PlatzTeamSpielePunkte
1Geestland36
2Damme34
3Wennigsen22
4Schaumburg32
5Bentheim30

Da stehen wir also vor Spiel drei. Zumindest ein alter Fehler wird nicht wiederholt und die Ansprache findet in der Kabine statt. Der Gegner hat alles verloren und fast keine Chance mehr auf die Qualifikation. Aber die Arroganz unserer Spielerinnen ist weg. Eher herrscht wieder ein wenig Angst vor dem Versagen. Wenn wir verlieren sollten, auch das letzte Spiel gegen Damme in die Hose geht, bleibt es bei dem einem Sieg aus Spiel eins und dann geht es um den direkten Vergleich. Und da wären wir dann ja schlechter als Bentheim. Ups… Doch nicht durch mit einem Sieg. Aber wenn wir unsere „PS“ auf die Platte bringen, wird das schon klappen. Der Fokus in der Kabine ist auf jeden Fall da und es kann losgehen.

16:25 Uhr (Frisur kann man es nicht mehr nennen) HSG Bentheim/Gildehaus vs. HSG Wennigsen/Gehrden

Als Gast müssen wir leider Leibchen überziehen, was bei der holden Weiblichkeit natürlich nicht gut ankommt. Immerhin bekommen wir nicht die „verharzten“ Männerleibchen sondern einigermaßen saubere. Zwar nicht figurbetont aber farblich ok. Los geht es auch gleich farbenfroh. Neomi erzielt das 1-0. Das sollte Sicherheit geben. Gibt es auch. Bentheim kann zwar nochmal ausgleichen, aber dann hebt Rike von den flying Mensings ab. Sie zeigt war nicht die wunderschönen Flugwürfe, bei denen sie regelrecht in der Luft stehen bleibt, ist aber nicht von Bentheim zu stoppen. Bis zur Pause erzielt sie alle Tore der Golden Girls und das sind sechs. Wir ziehen ruck zuck auf 5-1 davon und zur Pause steht es 7-3. Das sollte es gewesen sein. Sind zwar nur +4, aber es läuft in diesem Spiel einfach. Ein wenig müssen die Mädels sich zwar bei Sarah im Tor bedanken, aber alle sind sich sicher, dass dieses Spiel „nach Hause“ gebracht wird. Dass liegt einfach in der Luft. Aber Sarah zeigt in diesem Spiel wirklich was sie kann. Sie entschärft, unter anderem, vier völlig freie Würfe, was die Bank regelmäßig in Jubelstürme ausbrechen lässt. Mega Leistung. Natürlich sind wir nicht durch, aber da ist sie wieder die Sicherheit/Arroganz der Golden Girls aus der letzten Saison. Da ist auch zu verkraften, dass die Hochleistungsflitzer Neomi und Issy ein wenig schwächeln und eine Pause in der stickigen Luft einlegen wollen. Pah, das muss Extra-Runden auf der Tartanbahn geben beim nächsten Training. Nach vorne ist zwar nicht ganz so viel Druck, aber die Abwehr ist wieder die Mauer aus Wennigsen und so fällt das erste Tor in Halbzeit zwei erst nach gut 4 Minuten durch einen Tempogegengang von Leni. Schnell war es auf jeden Fall nicht. Nachdem Leni den Ball abgefangen hat, schlendert sie nach vorne, wackelt, nachdem sie eingeholt wird, noch kurz die Verteidigung aus und erzielt das Tor. Zur Verteidigung muss man allerdings Knieprobleme erwähnen, die sie schon vorher angezeigt hat. Eigentlich wollte sie ja auch schon raus, aber das Tor verzögerte die Auswechslung einen Angriff. Die Luft in der Halle wird immer schlimmer und so verwaltet die Truppe vom Deister das Ergebnis. Es wird auf „Chillen“ geschaltet. Bentheim ist kein Gegner mehr. Jule kann noch einen 7-Meter verwandeln und es fällt auch nicht mehr ins Gewicht, dass Lucy einen Einwurf direkt zum Torwart zurückspielt und damit einen technischen Fehler verursacht. Sonst mit Sicherheit eine Runde wert, gibt es dieses Mal nur ein Schulterzucken und ein Grinsen. Mit dem Schlusspfiff kullert die eine oder andere Träne der Erleichterung über die Wangen. Zwar nur 9-7 gewonnen, aber der Sieg war nie gefährdet. Und die Quali? Die Quali ist damit geschafft. Das war dann doch irgendwie unspektakulär.

Für die Golden Gorls spielten: Sarah (Tor), Rike (6), Neomi (1), Jule (1), Leni (1) Lotti, Alissa, Ida, Lucy, Issy und Doaa

Ende gut alle gut. Wobei zu Ende ist der Tag ja noch nicht. Einen Saunaaufguss bekommen wir noch. Dieses Mal nur ein Spiel Pause, aber eigentlich können wir auch jetzt schon nach Hause fahren. Alle sind müde und erschöpft. Aber das macht man natürlich nicht. Schauen wir uns noch schnell das letzte Spiel der Konkurrenz an. Schaumburg gegen Geestland. An dem Ergebnis hat im Vorfeld keiner einen Zweifel. War Schaumburg doch nach der ersten Niederlage gegen uns, total von der Rolle. Haarsträubende Fehler reihten sich teilweise aneinander. Nachdem aber sie aber, durch unseren Sieg gegen Bentheim, endgültig qualifiziert sind, spielen sie befreit auf. Für einen Sieg reicht es zwar nicht, aber es wird ein beachtliches 11-16 erzielt. Da haben wohl viele einen höheren Sieg erwartet. Aber es ging ja um nichts mehr. Und so schaut die Tabelle vor unserem letzten Spiel aus.

PlatzTeam SpielePunkte
1Geestland 48
2Damme 34
3Wennigsen 34
4Schaumburg 42
5Bentheim 40

Platz eins ist nicht mehr möglich und da die Qualifikation erreicht war, dürfen die Mädels sich die Aufstellung ein wenig „aussuchen“. Schon vorher war klar, dass man Sarah mal ein Spiel im Feld ermöglichen wollen würde und so ist es dann auch. Issy und Lotti hatten entschieden, an ihrer statt, je eine Halbzeit ins Tor zu gehen und sich dort auszuruhen. Die anderen waren heiß. Nein, eigentlich war ihnen heiß und sie waren fertig. Auch sie wollten sich wohl ausruhen, aber die Ausrede mit dem Tor ist ihnen nicht eingefallen. Mehr als zwei Torwarttrikots haben wir auch nicht dabei, also müssen die anderen wieder auf die Platte, die die Welt bedeutet. Zusätzlich scheint es auch noch, als ob die ganze Last der Relegation von ihnen abgefallen ist und damit aber auch sämtliche Kraft den Körper verlassen hat. Trotzdem will man sich anständig aus und von Damme verabschieden und so geht es zwar mit einer arg ungewöhnlichen Aufstellung ins letzte Spiel, aber trotzdem hoch motiviert. Noch.

18:15 Uhr (hier sitzt gar nix mehr) HSG Wennigsen/Gehrden vs. SV Rot-Weiß Damme

Wie immer, wenn wir an diesem Tage das 1-0 erzielen, ist Neomi zur Stelle. Dieses Mal auf einer ungewohnte Außenposition. Aber schönes Tor. Den folgenden Ausgleich kann Sarah mit ihrem ersten Pflichtspieltor für Wennigsen, kontern. Auch wenn es „nur“ von der 7-Meter Linie ist. Dann wieder 2x Neomi von außen. Wieder schöne Tore. Wächst da Konkurrenz für Hannah und Lucy heran? Ich glaube nicht Tim. Aber gut zu wissen. Sie wurde immer wieder schön von Alissa in Szene gesetzt. Auch gut zu wissen. Doch so sehr sich die Mädels danach noch bemühen, man merkt doch, dass ihnen die Kraft langsam ausgeht. Einzig Doaa wütet wie ein zorniger Zwerg am Kreis und bearbeitet ihre Gegenspielerin. Oder klammert sie sich fest, weil sie sonst umkippt? Man weiß es nicht. Nachdem wir zwischenzeitlich (auch durch ein paar grandiose Paraden von Issy) 4-2 geführt hatten, stürzten wir jetzt ein wenig ab. Ein  5-0 Lauf sorgt für ein 4-7 und nach zwei weiteren Toren geht es mit 5-8 in die Halbzeit. Dort wird Taktiktöffel Torben vor fast unlösbare Probleme gestellt. Alle sind fertig und alle wollen lieber im Schwimmbad auf der Wiese liegen, als hier in der Halle um die blecherne Ananas zu spielen. Also wird die Aufstellung noch mehr durchgewirbelt als ohnehin schon. Teilweise zwängen sich jetzt aber auch haarsträubende Fehler ins Spiel. Aber wirklich schlimm ist es nicht mehr. Natürlich will man immer gewinnen, aber es geht nix mehr. Sarah zeigt noch, dass man in der nächsten Saison auch auf dem Feld schöne Aktionen von ihr erwarten kann und erzielt zwei schöne Tore. Aber letztendlich reicht es nicht mehr und man muss sich dem Gastgeber mit 12-8 geschlagen geben. Unter normalen Umständen wäre das Spiel vielleicht anders ausgegangen, aber wir waren schon 10 Stunden unterwegs. Davon 8 in der Sauna, äh Halle. Die Kraft (und ein wenig auch die Motivation) war nicht mehr da.

Für die Golden Girls spielten: Issy und Lotti (Tor), Neomi (4), Sarah (3), Rike (1), Jule, Leni, Alissa, Ida, Lucy, und Doaa

Aus, Schluss und vorbei. Der längste Tag einer langen Saison geht vorbei. Zwei Stunden Heimfahrt stehen zwar noch vor der Brust, aber das Saisonziel nach der Saison wurde erreicht. Zwar hat Coach Köster seine Trainerleistung nicht krönen können, aber nicht umsonst ergänzt das Trainerduo sich gut. So hat halt „Fred“ aka Torben, die Kohlen aus dem Feuer geholt. Da man sich (wie eigentlich immer) als faire und kommunikativ präsentiert hat, bekommen wir noch Kuchen satt vom Gastgeber Damme spendiert (naja, die Reste sollten wohl weg). So können wir mit gefülltem Magen und (zumindest einige) frisch geduscht auf den Heimweg machen. Platz drei in der Relegation und Platz drei bei der allerletzten Möglichkeit sich zu qualifizieren, mag sich für manche schwach anhören, aber danach fragt nächstes Jahr keiner mehr, wenn wir für die eine oder andere Überraschung sorgen wollen. In der LANDESLIGA!

Bis dahin, genießt die Sommerpause Mädels. Ihr habt sie euch verdient.

Weibliche B: Relegationsturnier I

Letzte Ausfahrt Damme Part I

Torben Weschen 01.07.2023

Normalerweise löffelt ja der die Suppe aus, der sie einbrockt. So aber nicht in diesem Falle. Während nämlich der „Vater“ der Landesliga, Coach Köster auf zwei Rädern durch die Dolomiten cruist um ein wenig Kraft für die neue Saison zu sammeln, zog eine kleine Karawane mit 4×4 Rädern los, um im fernen Damme die Fahnen hochzuhalten und endlich das erklärte Ziel, die Qualifikation für die LL zu schaffen.

Dieser (angeblich lang geplante) Urlaub sorgte zwar für einigen organisatorischen Aufwand im Team, aber alte Menschen brauchen nun mal mehr Zeit zur Regeneration. Die wollte man dem Trainertalent natürlich nicht streitig machen und so glühten die Telefondrähte heiß. Naja, früher hätten sie geglüht, für heute müsste wohl ein neues Sprichwort erfunden werden, welches auf die Jugend von heute versteht. Um halt wieder ein schlagkräftiges Duo auf die Trainerbank zu bekommen, fehlte neben Torben also noch jemand. Dummerweise ist zeitgleich ja die U21 WM, so dass Martin Heuberger von vornherein ausschied. Auch ein vereinsinterner Ersatz konnte so kurzfristig nicht gefunden werden. Thomas Tuchel und Pep Guardiola boten sich zwar an und bettelten förmlich, denen wurde es aber, mangels Sportsachverstandes, nicht zugetraut, so dass die Mädels sich schon freuten, ohne erwachsene Aufsicht zum Relegationsturnier reisen zu können. Da das aber dann doch nicht alle geheuer war, erklärte sich kurzfristig noch Martin, der Vater von Sarah bereit, ein neues kongeniales Duo auf der Bank der Golden Girls zu gründen. So standen also die Namen Weschen und Teschner als Offizielle auf dem Spielbericht, als um 10:55 Uhr Ortszeit, dass erste Spiel angepfiffen wurde.

Doch bevor wir direkt in das Spielgeschehen eintauchen, blättern wir in der Geschichte noch ein wenig zurück, um etwas mehr vom Weg bis zu diesem geschichtsträchtigen Zeitpunkt zu erfahren. Schon die „normale“ Relegation sorgte ja für ein wenig Unverständnis. Warum steigt man als Meister nicht direkt auf? Vielleicht ja doch besser mit Relegation. So kann man schon im Vorfeld feststellen, ob die Liga nicht vielleicht doch eine Nummer zu groß ist. „Ok“ dachte sich Sven. „Dann hauen wir dann halt mindestens drei der vier Gegner in der Relegation weg und ich kann meinen Urlaub genießen“. Das es dann „leicht“ anders kam, wissen ja mittlerweile alle. Dann war sie also doch Realität, die Terminkollision bei Coach Köster. Nicht nur bei ihm. Bei Lina und Emma standen familiäre Termine an. Hannah und Gidsel gingen dieser Gefahr zwar aus dem Weg gehen. Sie nahmen sich „Auszeiten“ von derlei Zwängen und setzten sich mit der Schule, teilweise sogar ins Ausland ab. Hatten dabei aber leider vergessen, dass sie dadurch leider auch nicht mit zum Turnier konnten. So schrumpfte der Pool der Spielerinnen auf 11, zur Verfügung stehenden, zusammen. Trainer und Spielerteam stand also fest, fehlte noch das Wann und Wo. Für Verwirrung sorgte dann tatsächlich die Mail, in der diese Fragen beantwortet wurden. Das Datum wurde einen Tag nach vorne verlegt und, durch den Rückzug eines Teilnehmers, wurde auch der Modus nochmal über den Haufen geworfen. Aber dann stand es endlich fest. Es würde der 24.06. werden und aus dem 5er Feld, reicht Platz vier. Da sich dankenswerterweise mit Damme ein Ausrichter gefunden wurde, der noch unter zwei Stunden Anreise lag, konnte man mit einigermaßen Vorfreude auf das Wochenende blicken.

Ca. 11 Uhr Spielbeginn. Da rechnen wir mal zurück. Zwei Stunden Fahrt, eine Stunde vorher da sein, etwas Zeit einplanen, um aufzuwachen, was zu essen und sich schick zu machen. Also die Spielerinnen und nicht die Trainer. Aber Ruckzuck lagen wir bei 7 Uhr spätestens Weckzeit. Also 8 Uhr Treffen. Wer kommt zu spät, „Mensch Mensing“ und Doaa. Aber gut, im Hause Mensing wurde noch Mittagessen gekocht, da darf man auch mal ein paar Minuten zu spät kommen. Aber „Mensch Mensing“ wäre nicht „Mensch Mensing“, wenn sie nicht das, gerade bereitete Essen zu Hause vergessen hätte… Also fahren 12 der 16 Räder schon mal los in Richtung Damme und die letzten 4 warten auf die Nudeln. Kaum sind die an Bord, herrscht erstmal Ruhe. Die frühe Zeit hat den Vorteil, dass die Zukunft unseres Landes erstmal fehlenden Schlaf nachholen muss. Besser im Auto als später auf der Platte. Wie immer bei solchen Fahrten, leistet Herr Dörie gute Dienste. Kurz vorgespult sind wir wirklich knapp zwei Stunden später vor der Halle und können uns sogar noch in Ruhe das erste Spiel des Turniers anschauen. Die Luft vor Ort ist jetzt schon stickig und der Tag ist ja noch lang. Immerhin scheinen die beiden Teams auf der Platte zwar gut, aber nicht unschlagbar zu sein. Gastgeber Damme gegen Bentheim. Am Ende steht ein recht deutliches 11-5 für Damme auf der Anzeigentafel. Wenn man damit rechnet, dass ein Sieg an dem Tag schon fast ausreicht, dann ist der Gastgeber wohl weiter. Aber warten wir mal die nächsten Spiele ab. Das Allernächste ist ja unser erstes.

Schaumburg ist der Gegner. Ha, die kennen wir sogar. Vor ein paar Monaten war das unser Gegner im ersten Freundschaftsspiel gegen eine Landesligamannschaft. Und was wurden wir verprügelt. Uiuiui. Das Ergebnis war damals knapper als es durch die Demonstration des Gegners möglich gewesen wäre. Aber Bangemachen gilt nicht. Immerhin sind wir auch älter geworden und die Mädels haben sich entwickelt. Aber die Favoritenrolle scheint klar verteilt. Jetzt zeigt sich auch, wo Sven fehlt. Die Ansprache in der Kabine dürfte gepasst haben.  Die Mädels hängen förmlich an den Lippen des jungen, charismatischen, witzigen, eloquenten und mitreißenden Trainergehilfen. *hust* Die motivierenden Worte bauen eine solche Atmosphäre auf, dass ausnahmsweise das Rauchen in der Kabine untersagt werden muss. Beim warm machen auf der Platte zeigt sich aber, dass die Mädchen ein wenig auf sich alleine gestellt sind. Es läuft nicht ganz so diszipliniert und strukturiert ab wie sonst. Aber egal. Hauptsache motiviert. Und so springen wir wieder ein paar Absätze weiter nach vorne und Beginnen bei Spiel 1.

10:55 Uhr (die Frisur sitzt) HSG Schaumburg-Nord vs. HSG Wennigsen/Gehrden

Schaumburg geht zwar 1-0 in Führung hat aber immerhin fast 2 Minuten gebraucht. Wir schlagen auch recht schnell zurück. Alissa, die auf links Außen angefangen hat, verwandelt gleich ihren ersten Wurf. Ein genialer Schachzug des Taktiktüftlers Torben. Der erneuten Führung von Schaumburg folgt ein Doppelschlag durch Rike und wir gehen 3-2 in Führung. Dabei verwandelt Rike einen 7-Meter zu Führung. Vor gar nicht allzu langer Zeit galt sie noch als unbegabte Werferin von der Linie. Nun hat sie seit Ewigkeiten keinen mehr verworfen. Endlich eine Bank. Eine Bank war in dieser Phase auch endlich wieder Neomi, die ihre gewohnten 1:1 Szenen zeigte und noch vor der Pause zwei Tore erzielt. Die Führung wechselt danach zwar wieder, aber wir lassen uns nicht abschütteln und gewinnen langsam an Sicherheit. Kurz vor der, nur 12 Minuten langen Halbzeit führen wir sogar wieder. Es steht 6-5. Es sind nur noch ein paar Sekunden zu spielen und wir haben den Ball. Jule hat den Ball. Sie hat wieder einige Male ihre langen und riskanten Bälle in dieser Halbzeit gespielt und damit schöne Spielzüge eingeleitet. Dieses Mal ist der Wurf leider zu überhastet und wird direkt abgefangen. Leider kann Schaumburg die Chance nutzen und erzielt noch vor der Sirene den Ausgleich. Statt 2 vor nun Unentschieden. Schade. Aber die Mädels haben ein tolles Spiel abgeliefert und wir können mit neuer Kraft in Halbzeit 2 starten. Während in den ersten 12 Minuten Lotti auf rechts Außen gespielt hat, fängt jetzt Issy an dort zu wirbeln. Leni, auch neu auf dem Feld, kann den Angriff einleiten und gleich der erste Wurf von Issy sitzt. Wir führen wieder. Aber auch Schaumburg gibt nicht auf und gleicht wieder aus. Wir sind nun aber gewillt, dass Spiel nicht mehr aus der Hand zu geben. Doaa, gerade erst zur Pause gegen Ida eingewechselt, muss kurze Zeit später aus taktischen Gründen wieder Platz machen. Ihre Gegenspielerin ist leider einen Kopf größer und das war leider ein klassisches Missmatch. Doch dadurch läßt das Team sich nicht mehr beeindrucken. Immer wieder schafft es Issy auf rechts durchzubrechen und Tore zu erzielen. Mit dem 10-8 durch Rike gehen wir dann zum ersten Mal mit zwei Toren in Führung und lassen uns die Führung auch nicht mehr aus der Hand nehmen. Issy, Rike und die wieder eingewechselte Lotti machen die restlichen Tore. Was für ein Spiel. Ein nie erwarteter, aber auch in der Höhe absolut verdienter 17-11 Sieg. Nicht wenig Zuschauer auf der Tribüne denken schon, dass in dieser Partie der Sieger des Turniers gespielt hat. Taktiktüftler Torben schwebt so hoch über dem Boden, dass er gar nicht mehr den Stein hört, der ihm von der Brust fällt.

Für die Golden Girls spielten: Sarah (Tor), Issy (6), Rike (5), Neomi (3), Lotti (2), Alissa (1), Jule, Ida, Lucy, Leni und Doaa

Puh, jetzt zwei Spiele Pause. Mit Spiel- und Pausenzeiten bedeutete das fast 2 Stunden nichts tun. Mit dem souveränen Sieg im Rücken fühlen sich alle zwar recht gelöst, aber nur rumlungern ist auch nicht gut. Und die Luft in der Halle wird immer schlimmer. Aber es muss ja.

Immerhin kann man sich die Zeit mit Spielbeobachtungen vertreiben. Geestland, der nächste Gegner gewinnt gegen Bentheim, den Verlierer des ersten Spiels, auch deutlich mit 12-5. Bei Bentheim liegen die Nerven schon ein wenig blank. Die, noch recht junge, Trainerin kommt auf die Tribüne und regt sich bei ihrer Mutter über ihre Spielerinnen auf, die nichts im von dem Gesagten, im Spiel umsetzen. Im nächsten Spiel gewinnt Gastgeber Damme gegen unseren ersten Gegner Schaumburg auch wieder deutlich mit 12-7. Sollte unser Sieg doch nicht so viel wert gewesen sein. Nein, Schaumburg war gegen Damme vollkommen von der Rolle und unser Auftritt war wirklich gut.

Aber damit ergibt sich, vor unserem zweiten Spiel, ein Zwischenstand wie folgt

PlatzTeamSpielePunkte
1Damme24
2Geestland12
3Wennigsen12
4Bentheim20
5Schaumburg20

In der Arroganz des deutlichen Sieges, wird dieses Mal auf eine Kabinenansprache verzichtet und das Team wird in der Halle auf den nächsten Gegner „eingeschworen“. Das rächt sich auch sofort, weil eben dieser sich auf der ganzen Platte breit macht und somit die Vorbereitung stört. Auch wenn die Golden Girls sich dann warm machen und Geestland auf ihre Hälfte „zurückdrängt“, fehlt dieses Mal irgendwas bei den Mädels. Der Fokus kommt nicht und das merkt man. Aber egal. Frei nach dem Motto „never change an winning team“ geht es ins nächste Spiel. Nur Doaa darf für Ida am Kreis anfangen.

13:40 Uhr (die Frisur hat ein wenig gelitten) HSG Wennigsen/Gehrden vs. HSG Geestland

Es geht genauso los wie im ersten Spiel. 0-1 und ein schneller Ausgleich. Wieder ein verwandelter 7-Meter von Rike. Läuft! Auch danach läuft es weiter. Leider nur noch für eine Seite. Und zwar die Falsche. Issy kann zwar noch ein Tor erzielen und auch Jule markierte endlich ihren ersten Turniertreffe, aber das war es dann auch schon in Halbzeit 1. Taktiktüftler Torben mutiert in dieser Phase ziemlich schnell zum Taktiktöffel Torben. Es wird zwar reichlich durchgewechselt, aber nichts hilft. Das komplette Team steht neben sich und im Schatten des Gegners. Besonders eine Spielerin stellt alle anderen in den Schatten. Nicht mit spielerischer Klasse, aber sogar Jule muss zu ihr aufblicken. Die hat einen langen Schatten. So schafft es Geestland, uns mit seiner 6-0 Deckung zu beeindrucken und die Deistermädels eins ums andere Mal abprallen zu lassen. Halbzeit 3-7 aus unserer Sicht. Soooo war das aber nicht geplant. Die hilfesuchenden Blicke suchen Sven. Auch die von Torben. Aber der gesuchte ist nun mal nicht da und so versucht Torben zwar nochmal allen Mut zuzusprechen, aber glauben wird ihm wohl keine. Trotzdem, Ärmel hochgekrempelt (ist bei dieser Luft eh besser) und los geht es in die zweite Hälfte. Wenn Hoffnung da war, dann auch nur ein paar Sekunden. Denn nach deren 14 hat es schon wieder geklingelt. 3-8. Es ist aber auch mal wieder schlimm. Jeder Wurf ein Treffer. Während wir in Halbzeit eins auch schon wieder mehrfach Alu-Treffer hatten, ist es auf unserer Seite wie verhext. Immer in die Ecken. Issy kann zwar auf 4-8 verkürzen, aber dann dauert es elendig lange 3 Minuten, bis wir einen weiteren Treffer erzielen können. Ein 7-Meter muss herhalten. Ida wird endlich mal wieder angespielt und kann auch gleich nur durch ein Foul gebremst werden. Der Schieri zeigt auf den Punkt (würde man bei Fußball sagen. Hier ist es ja eher ein Strich). Rike ist nicht auf dem Platz und so ist es an Neomi, die Verantwortung zu übernehmen. Auch sie zeigt keine Nerven und kann etwas Kosmetik am Ergebnis vornehmen. Da aber Geestland in der Zwischenzeit auch nicht untätig ist, steht es 5-10 nach knapp 17 Minuten. Mittlerweile ist auch der größte Optimist davon überzeugt, dass dieses Spiel nicht mehrgewonnen werden kann. Nun ja. Es gibt solche Spiele. Issy hält in der Folge noch 2x „unsere Fahne ein wenig hoch“ und auch Mittelfrau Leni erzielt noch einen Treffer. Aber Geestland ist in diesem Spiel einfach zu stark. Oder wie es aus der Mannschaft klingt: „Die sind zu groß, da habe ich Angst“. 8-13. Da ist auch das gute Torverhältnis gleich wieder hin. Da sind wir sind hart aufgeschlagen. Besonders Torbens Trainerego fällt aus großer Höhe. Vorbei der Nimbus der Unschlagbarkeit als Trainer. 🙂

Für die Golden Girls spielten: Sarah (Tor), Issy (4), Rike (1), Neomi (1), Jule (1), Leni (1) Lotti, Alissa, Ida, Lucy, und Doaa

Fortsetzung folgt…