Monat: Februar 2024

Weibliche B I: TV Oyten II vs HSG Wennigsen/Gehrden

Mysterium

Von Torben Weschen

Der Ausflug in das Umland von Bremen sollte gespickt sein von Mysterien und Aberglaube. Der Name des Gegners passte da ganz gut ins Bild. Die Oyten Vampires wollten unseren Mädels zwar kein Blut (so hoffen wir wenigstens), aber die Punkte abnehmen. Doch nicht nur um einen solchen Namen gibt es viele Geschichte zu erzählen, auch ihre Ergebnisse scheinen manchmal nicht mit rechten Dingen zugegangen sein können. Mal als Außenseiter hoch gewonnen, mal als Favorit klar verloren. Also erwartete die Golden Girls eine Reise ins Ungewisse. Um Geschehnisse aus der Schattenwelt abzuhalten oder einfach nur um die eigenen Nerven zu beruhigen, greift man dann halt auf den Aberglauben zurück. Manche ziehen immer die gleichen Socken zu den Spielen an und andere nehmen ein Armband einfach nicht mehr ab. Egal wie skurril. Hauptsache es hilft. Vielleicht hätte auch Knoblauch geholfen, da es schon um den Start der Anreise jede Menge Probleme gab. Der Vereinsbus, erst nicht da, dann nicht betankt und die Spielerinnen auch alle nicht am richtigen Treffpunkt. Man konnte schon fast fremde Mächte am Werk vermuten. Da kein Knollengewächs zur Hand, wird versucht, mit ausgezogenen Schuhen das Schicksal zu beeinflussen. Hilft mit Sicherheit nicht, scheint aber bequemer zu sein. Endlich losgefahren läuft auch alles. Gott sei Dank läuft nicht alles, da es unterwegs keine Pipipause gibt. Das Gequengel auf der hintersten Bank nimmt stetig zu. Auch die Versicherung, dass eine Blase nicht so schnell platzen kann, beruhigt nicht wirklich. Wenig hilfreich ist auch nicht das Verfahren kurz vor dem Ende der Fahrt und die Hügel zur Verkehrsberuhigung tragen nicht bei allen im Auto zu Belustigung bei. Aber nichts platzt und die sanitären Anlagen vor Ort können für Abhilfe sorgen. Die Spione in der Halle berichten davon, dass auch die Upire (wie Vampire in manchen Ländern genannt werden) mit einem Sieg auch noch Ambitionen auf ganz oben anmelden wollen. So was hören wir ja gar nicht gerne, aber ganz so sicher sind wir vor dem Spiel nicht. Ist auch gut so. Hochnäsigkeit wurde schon des Öfteren bestraft. Die letzten Minuten der männliche B-Vampire werden noch beobachtet und dann geht es auch schon in die Kabine und zum Aufwärmen. Zum Spiel geht es fast in Bestbesetzung. Leni wechselt kurzfristig noch vom Spielbogen zu den Offiziellen auf die Bank. Noch nicht ganz fit nach einer Erkältung soll sie geschont und nur im Notfall zum Einsatz kommen. Hat in der Konstellation einen kleinen Vorteil für die B II. Lorena ist auch zu Hause geblieben, aber dafür ist der Schiedsrichter ein alter Bekannter. Er hat uns bereits in Arsten gepfiffen. Hmm, wirken hier unheimliche Mächte? Dort haben wir schließlich verloren. Immerhin ist auf der Tribüne kein Graf Dracul zu sehen aber dafür durchaus einschüchternde Vampire auf der Platte. Sieht nicht schlecht aus, was sie so zum Aufwärmen zeigen. Aber das war ja noch nie unsere Stärke. Was zählt, ist auf der Platte und dahin wechseln wir jetzt auch.

Souverän sieht nach vorne erstmal anders aus. Aber die Abwehr steht. Und wer steht dahinter? Jolina. Sie fängt gleich die ersten beiden Würfe ab und da ist es egal, dass auch unser erster Wurf nicht trifft. Lange zwei Minuten dauert es, als der Ball zum ersten Mal sein Ziel trifft. Schön, dass er nicht in unserem Tor landet, sondern im heimischen. Was auf unserer Seite dann für Ruhe sorgt, lässt die Nervosität auf der anderen Seite ansteigen. Noch dazu wird die „Wennigser-Mauer“ in Windeseile „hochgezogen“. In den Geschichten und Sagen heißt es, dass Vampire nur ein Haus betreten dürfen, wenn sie eingeladen werden. Und in unser Tor lädt sie keiner ein. Sie versuchen ihr Bestes, die Bewegungen sind fließend und sie machen auch Druck. Aber es ist kein Durchkommen. Unsere Abwehr steht. Nach vorne geht es ab. Das macht richtig Spaß. Die Angriffe werden schön vorbereitet und ebenso abgeschlossen. Bis Minute fünf konnten wir uns schon auf 4-0 absetzen und die Überlegenheit ist in dieser Phase so deutlich, dass sich die gegnerische Trainerin schon früh zu einer Auszeit genötigt sieht. Nach knapp fünf Minuten. Chapeau Golden Girls. Jolina fischt zwei weitere Bälle weg und hätte auch einen 7-Meter gehalten, wenn er nicht wegen eines technischen Fehler bei der Ausführung abgepfiffen worden wäre. Jaja, Jolina klagt früh am Tag noch darüber, dass der Tag bestimmt mies werden wird, aber hat bis Minute 10 noch keinen Treffer kassiert. Wir hingegen legen noch zwei weitere ob drauf und als der Ball nach 10:19 zum ersten Mal hinter Jolina im Netzt zappelt, ist die Erleichterung in Oyten deutlich spürbar. Ändert aber nichts am Spiel. Jolinas großer Traum von 100% ist zwar (in diesem Spiel) geplatzt, aber noch liegt sie bei 80%. Auch die gegnerischen Torhüterinnen (es gibt zwei in diesem Spiel) erweisen sich durchaus als Könnerinnen ihres Fachs, aber die Würfe sind einfach zu gut und zu viel.  Es steht also nach 10 Minuten 6-1 für uns. Geiler Auftakt, aber noch ist nichts entschieden. Man sieht zwar schon, dass Oyten arg nervös ist, aber fünf Tore sind im Handball nun mal schnell aufgeholt. Doch momentan ist die Truppe einfach umwerfend. Sie überrollen den Gegner einfach. Wir haben so viel Hochachtung vor diesem Gegner gehabt, lassen sie aber nicht ins Spiel kommen. Es erinnert mich an das Auswärtsspiel letztes Jahr in Sehnde (sorry Vanessa). Auch dort kamen wir mit mächtig Respekt an, haben aber eine überragende Partie abgeliefert. Und zumindest bis jetzt sieht es hier ähnlich aus. Die nächsten fünf Minuten erzielen wir weitere vier Tore und führen mit 10-1 nach 15 Minuten. Gegen Oyten. Kann mich jemand kneifen? Dann kassieren wir zwar ein Tor in Unterzahl aber einen 7-Meter verwerfen die Vampires. Der Respekt vor Jolina scheint mittlerweile so groß, dass zu genau gezielt wird. Der Ball geht am Tor vorbei. Die Golden Girls sind mittlerweile völlig berauscht vom eigenen Spiel und wahrscheinlich kneifen sie sich gegenseitig auf der Platte. Nun wird es zwar etwas ausgeglichener, aber dichter als -7 kommt Oyten nicht heran. Bemerkenswert ist aber, dass Oyten in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit sechs Tore werfen kann und in den ersten 15 Minuten nur eins erzielt haben. Sie scheinen sich ein wenig vom ersten Schock erholt zu haben und agieren jetzt immerhin auf Augenhöhe.  Auf jeden Fall können sie ihre Abschlussquote signifikant erhöhen. Während Jolina in den ersten 10 Minuten, wie gesagt, keinen Treffer kassiert hat, dauert es dann bis zur 23 Minute, bis sie wieder einen hält. Dazwischen das „HOCHlein“ der Vampires. Komisch, ich habe zum Ende der ersten Halbzeit tatsächlich das Gefühl gehabt, der Vorsprung ist geringer geworden, aber als das Signal zur Pause ertönt, bin ich erstaunt. 16-7 für uns. Tatsächlich doch 9 Tore Vorsprung.

Was würde Kerze sagen? „Freut euch“! Was für eine Halbzeit. So richtig scheint die Leistung noch nicht in den Köpfen und die Freude nicht in den Gesichtern angekommen zu sein. Oder ist es ein wenig Erschöpfung? Vollgashandball kostet Kraft. Aber nach den ersten Worten von Oberkritiker Sven, geht auch langsam die Sonne auf im Gesicht der Mädels. Die lobenden Worten haben sie sich verdient. Natürlich kommen auch mahnende hinterher. +9 ist überragend, aber er will trotzdem Vorsicht walten lassen. Den Rest der Worte bekomme ich schon gar nicht mehr mit. Ein wenig schade ist, dass Hannah raus musste, weil sie Schwindelgefühle hat. Sie wird für den Rest genauso geschont wie Leni. Heute muss wohl niemand auf die Zähne beißen. Ich geselle mich raus zu Familie Schäfer, den Edelfans aus Sehnde. Der Kaffee schmeckt, die Truppe führt, was kann man mehr von einem Samstagnachmittag verlangen.

Verlangen kann man es nicht, aber es wird geboten. Neomi zeigt wieder ihren schönen Böhm-Trick bei dem man einen Sprungwurf vortäuscht, aber letztendlich doch noch ein paar Schritte gehen kann und dann, zumindest in diesem Falle, ein Tor erzielt. Schon hohe Kunst und nicht einfach. Das geht ja gut los. Oyten will dagegenhalten und schafft das 8-17 nach 27 Minuten. Was die Golden Girls dann aber wieder auf die Platte bringen, kann man eigentlich nicht in Worte fassen. So etwas kann man gegen klassentiefere Mannschaften erwarten, aber nicht gegen gleichwertige. Zumindest trennten uns vor dieser Partie ganze zwei Minuspunkte in der Tabelle. Auf der Platte sind es tatsächlich schon fast Welten. Jolina wird größer und größer im Tor. Die nächsten sechs Minuten beißen sich die Vampires ihre scharfen Eckzähne an ihr aus und vorne scheint es, als wäre der Ball mit Knoblauch eingerieben. In der Zeit von Minute 27-33 gelingt ein 8-0 Lauf und ein Tor ist schöner als das andere. Ob Kreis, Außen oder Rückraum. Hier ist für jeden etwas dabei. Als Jolina dann mal wieder überwunden wird, ist es ein 7-Meter zum Stand von 9-25. Was dieses Mal auch auffällt, ist die gedankliche Schnelligkeit bei Abprallern. Wir haben zwei Fehlwürfe hintereinander, aber bei Bälle landen wieder bei uns und der dritte Versuch zappelt im Netz. Mir ist unsere Überlegenheit schon fast unangenehm, aber ich bin so begeistert, dass ich jede Parade und jedes Tor laut bejubele. Die Schultern des Heimteams sind ein wenig nach unten gegangen und wer will es ihnen verdenken. Nach zwei weiteren Treffern von uns, schaffen die Vampires auch endlich wieder ein Feldtor. 10-27 nach knapp 35 Minuten. Nach drei weiteren Minuten steht es dann +19. +19? +19! In Worten: plus Neunzehn!!! Mittlerweile kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Nun werfen wir ein paar Fahrkarten und Oyten kann zwei Treffer in Folge erzielen.  Frech wäre zu behaupten, dass es nur ist, weil keine einen Kuchen zum 30. Treffer backen will. Nein, Oyten spielt ja auch kein Hallenhalma hat halt nur Pech, dass bei uns heute alles gelingt. Bezeichnend dafür ist, dass wir sogar ein Überzahlspiel mit 2-0 abschließen und dass, obwohl wir in dieser Zeit noch einen 7-Meter verwerfen. Nach 41 Minuten ist es endlich so weit. Kaffee und Kuchen Zeit. Lotti trifft zum 30-12 und bekommt die Bäckermütze aufgesetzt. Wir freuen uns auf Dienstag. Ein wenig lassen jetzt auch die Kräfte auf beiden Seiten nach. Das Spiel ist jetzt wieder recht ausgeglichen und Tore fallen auf beiden Seiten. Einen kleinen Schreckmoment durchlebe ich noch, als Jolina ihr eines Hosenbein hochkrempelt und man dass Blut sieht, welches vom Knie herabläuft. Ist eine alte Wunde, die sich wieder geöffnet hat. Sehe ich da etwa ein Blitzen in den Augen der Vampires? Ist bestimmt eine Sinnestäuschung gewesen. Auch das blutende Bein hält Jolina natürlich nicht von weiteren Paraden ab und den Schlusspunkt in dieser Partie kann Vanessa ein paar Sekunden vor Schluss setzen. 34-15.

Tja, was soll man dazu sagen? Auch zwei Tage später bin ich noch voll begeistert. Das Beste an dem Spiel ist, dass man keine Spielerin hervorheben kann. Das war einfach eine Mannschaftsleistung, wie man sie sich als Trainer wünscht. So toll teilweise die persönlichen Leistungen waren, die Mannschaft war der Star (neben dem Co-Trainer halt). Direkt nach dem Spiel bedanke ich mit beim Kampfgericht und nehme die Glückwünsche entgegen. Als ich unsere Unsicherheit von vor dem Spiel erwähne, glauben sie mir nicht wirklich. Natürlich nicht. Aber ich meine es ernst. Mit dieser Leistung haben wir nicht gerechnet. Leid haben mir ein wenig die beiden gegnerischen Torhüterinnen getan. Auch das hört sich komisch an, aber sie haben gut und auch recht viel gehalten. Aber es waren wirklich viele Würfe. Und sie waren gut. Wir freuen uns und die Mädels können ihre Leistung wirklich feiern. Sie dürften mit dieser Leistung jeden neutralen Fan auf ihre Seite gezogen haben. Mich würde nicht wundern, wenn uns Zuschauer aus Oyten beim nächsten Heimspiel besuchen. Der Schiedsrichter hat auf jeden Fall geschaut, ob er nicht auch gegen Hollenstedt pfeifen kann. Liegt in seinem Bereich und es verspricht eine interessante Partie zu werden. Vielleicht sieht man sich wieder. In dieser Form freuen wir uns auf jeden Fall auf Hammer Lehmann und seine Truppe mit Harz. Aber auch davor wollen wir natürlich keinen Gegner unterschätzen. Nächste Woche steht erstmal das Derby gegen Empelde vor der Tür. Derbys haben immer ihre eigenen Gesetze und wir sind gewarnt. Wir bleiben also auf der Hut und voll konzentriert. Am Abend schaue ich auf meine Socken. Ich glaube ich ziehe jetzt erstmal zu den Spielen immer meine Fastfood-Socken von Happy Socks an. Aberglaube halt.

Für DIE Golden Girls spielten: Jolina (Tor/22 Paraden), Vanessa (10), Lotti (7), Rike (5), Neomi (4), Sarah (3), Jule (3), Hannah (1), Gidsel (1) und Ida.

Interview mit Jolina

Torben: Hi Jolina, herzlich Willkommen in Wennigsen

Jolina: Was geht Torben

Torben: Torfrau, die etwas andere Position. Wie kommt es, dass Du Dich dafür entschieden hast?

Jolina: Als ich bei meinem früheren Verein anfing, war es nicht so wirklich meine eigene Entscheidung Torfrau zu sein. Ich habe zwar gewusst das dringend eine gebraucht wird, war mir aber nicht wirklich sicher, ob das was für mich ist. Ich hatte schon auch Angst, dass ich viele Bälle in die Fresse bekomme würde. Ich wurde dann auch erstmal ins Feld gestellt vor allem weil meine damaligen Trainer erfahren haben, dass ich Linkshänderin bin. (In der Mannschaft gab es keine) Nun ja ich wusste aber eigentlich nix von Handball bis auf ein Turnier in der Grundschule und in der 6 Klasse. Übrigens ich muss sagen das ich bei beiden im Tor stand. habe ich damit eigentlich nichts am Hut gehabt. Spielzüge kannte ich keine und war eigentlich völlig verloren und orientierungslos auf dem Feld. Bei jeder Aufgabe musste es noch ein zweites Mal für Jolina erklärt werden (war mir sehr peinlich). Als ich angefangen habe, stand das erste Spiel vor der Tür. Ich war erst 2 oder 3 Wochen dabei und zu dem Zeitpunkt brauchte man immer noch eine Torfrau. Naja, es war einfach keine Zeit mehr da um mir das Spiel im Feld beizubringen und somit haben wir entschieden das ich ins Tor gehe (die beste Entscheidung die ich treffen konnte). Klar muss man im Tor auch gute Bewegung draufhaben, aber es ist erstmal leichter einem zu sagen das man seine Arm in die linke Ecke strecken muss wenn dort hingeworfen wird als einen Spielzug zu erklären und ihn auch richtig ausführen. Das begreift man halt einfach schneller. Ich muss sagen, im ersten Spiel war ich eigentlich auch echt in Ordnung (obwohl ich die ganze Zeiten auf der roten Linie stand und mich versteckt habe 😊). Dafür, dass ich noch nie im Tor stand und eigentlich auch kein Torwarttraining hatte, war es echt eine solide Leistung wir haben das Spiel auch gewonnen. Das hat mich mega motiviert und somit stand für mich fest. Im Tor macht es mir Spaß und da bleib ich.

Torben: Du wolltest aber nach der letzten Saison aufhören. Keine Lust mehr gehabt oder warum wolltest Du aufhören?

Jolina: Keine Lust würde ich nicht sagen aber irgendwie keine Motivation. Das hatte mehrere Gründe. Als ich früher anfing, gab es die C-/ und die B-Jugend. Es wurde immer zusammen trainiert, aber es gab irgendwie irgendwann einen Konflikt, was ich ehrlich bis heute immer noch nicht verstanden habe. Es war völlig unnötig. Ich meine, ich war gerade erst neu dazugekommen. Und so wirklich wohl habe ich mich wegen dieser Situation einfach nicht gefühlt. Zu dem Zeitpunkt habe ich mir schon überlegt, ob ich nicht einfach zur nächsten Saison aufhöre. Aber ich mag nun mal Handball. Es macht mir Spaß zu spielen. Nun ja ich persönlich war aber eigentlich gut mit allen aus der Gruppe und hatte nie Streit mit jemanden. Stress gibt es in jeder Mannschaft mal, aber ich habe dadurch dann irgendwie das Training ein bisschen schleifen lassen. Wegen einem Sturz von der Treppe hatte ich dann einen Bänderriss. Zu dieser Zeit bin ich natürlich gar nicht mehr zum Training gekommen. Als es mir eigentlich wieder gut ging, bin ich auch nicht hingegangen. Ich habe mich aber dann noch mal zusammengerissen und bin hingegangen. Habe dann noch eine Saison gespielt und habe danach dann aufgehört. Zudem gab es halt noch das Problem, dass ich nie wirklich auf mich angepasstes Torwarttraining hatte. Anfangs hat der Trainer ab und zu was mit mir gemacht, aber er hat dann aufgehört uns zu trainieren und wer anderes hat nicht weiter gemacht. Ich bin in dieser Mannschaft einfach nicht weitergekommen stand meistens einfach nur im Tor und sollte die Bälle halten. Aber wie soll ich denn Bälle halten, wenn man mir nicht die Bewegungen beibringt, naja meine Leistung hat sich nicht verbessert. Sie ist einfach immer gleichgeblieben. Das fand ich wirklich schade. Es waren einfach zu viele Gründe, die mich dann überzeugt haben, aufzuhören.

Torben: Das ist ja quasi Dein zweiter Anlauf bei uns. Du warst einmal beim Training und dann nicht wieder aufgetaucht. Warum?

Jolina: Ja genau ich war ja schon mal da gewesen und muss auch sagen das Training vom Inhalt her hat mir auch gefallen, aber ich war an manchen Stellen ein wenig überfordert, weil ich viele Sachen einfach nicht mehr konnte. Ich kann mich daran erinnern, dass wir Tempo Gegenstöße gemacht haben und ich wirklich echt bodenlos geworfen habe. Diese Bälle hätte keiner fangen können leider haben ich von ein paar das Gefühl bekommen hier nicht hinzugehören. Da waren wirklich sehr fiese Blicke dabei die ich teilweise zurückbekommen habe, dass ich mich echt gefragt habe, was das hier jetzt soll. Ich fand das so unsympathisch und hatte wirklich Angst vor manchen bekommen das ich gar keine Lust hatte noch mal zum Training zu kommen.

Torben: Wie dem auch sei. Du bist wieder aufgetaucht. Wie kam es dazu?

Jolina: Wie schon gesagt ich wollte wirklich nicht noch mal zum Training kommen aber Lina, mit der ich früher schon zusammengespielt habe, hat mich wirklich mit viel Mühe überzeugen können. Ich habe ihr gesagt, wie ich mich gefühlt habe nach dem ersten Training und sie meinte das das nicht so gemeint war von den anderen und dass die Mannschaft wirklich super ist. Naja, nach langem Überzeugen habe ich mich dafür entschieden es noch mal zu probieren, weil ich wollte wirklich wieder Handball spielen und ich bin echt froh darüber das ich nochmal zurückgekommen bin.

Torben: Für uns ein echter Glücksfall. Wobei wir Dich eigentlich „nur“ für die B II eingeplant hatten. War das Ok für Dich?

Jolina: Ja klar. Ich hatte mich auch darauf eingestellt in der B2 zu spielen ich meine ich habe anfangs auch nicht so viel drauf gehabt man muss ja auch nach so einer langen Pause erstmal wieder in die Bewegungen reinkommen.

Torben: Dein Einstand war ja mit Höhen und Tiefen. An einem Tag zwei Spiele. Eine Niederlage und ein Sieg. Beides mit Schmerzen im Fuß. Was hast Du nach dem Tag gedacht?

Jolina: Wäre das Spiel der B II mal als erstes gewesen. Das waren meine Gedanken abends. Morgens bin ich wirklich mit höllischen Schmerzen zu Halle gekommen Ich konnte nicht mal meine offenen Straßenschuhe anziehen, weil es so geschmerzt hat. Wenn mein Fuß sich da drinnen bewegt hat. Habe es dann aber versucht ein bisschen zu Polstern (hat nicht so ganz geklappt). Zudem kam ja noch, das ist kein Torwarttrikot in der Tasche gab (mit kurzer Hose im Tor doppelte Hölle). Ich habe mich dann aber einfach zusammengerissen und gespielt. Das ganze Spiel über der B I hatte ich wirklich super Schmerzen bei jeder Bewegung. Irgendwann aber habe ich meinen Zeh gar nicht mehr gespürt. Ich bin so oft am Schuh gescheuert, dass ich irgendwie nur noch ganz leicht schmerzen gespürt hab.  Das war aber erst am Ende des Spiels (hat mir somit für das Spiel nicht mehr viel gebracht). Dafür konnte ich aber besser in der B II spielen. Ich habe die Schmerzen wirklich nur noch leicht gespürt. Ich habe bei der B II ganz klar besser gehalten. Es lag aber auch da dran, weil das Niveau auf der B I natürlich viel höher ist. Ich will nicht sagen, dass wenn das BII-Spiel zuerst gewesen wär, wir das B I-Spiel gewonnen hätten. Aber vielleicht wäre es knapper gewesen und wir hatten doch noch eine Chance gehabt. Ich muss aber ganz klar sagen, dass ich zu damals auch noch nicht auf dem Niveau für die B I war. Und wer weiß, ob wir das Spiel der zweiten überhaupt gewonnen hätten, wenn es zuerst gewesen wär. Ich hätte ja trotzdem die Schmerzen gehabt

Torben: In der B I wurdest Du zu Beginn nur eingesetzt, weil Sarah nicht konnte. Doch dann kommt sie wieder und Du spielst trotzdem weiter. Bist Du überrascht?

Jolina: Ja schon. Ich meine Sarah ist wirklich eine Maschine im Tor sie ist so krass.

Torben: In einem Spiel wurdest Du dann gegen Sarah ausgewechselt. War das ok für Dich oder hat Dich das sehr geärgert?

Jolina: Ne nicht wirklich. War ja am Ende echt knapp und wie schon gesagt Sarah ist im Tor überragend.

Torben: So weit ich weiß, gab es beim alten Verein kein extra Torwarttraining für Dich. Ist das jetzt also etwas Besonderes?

Jolina:  Nein, es gab leider kein extra Torwarttraining.  Es war anfangs echt was Besonderes. Es macht echt mega Spaß und so merke ich, wo ich noch Trainieren muss und wo ich schon gut bin. Bei meinem alten Verein wusste ich nie so wirklich, was ich verbessern muss und wie ich das mache.

Torben: Nach dem einen Spiel habe ich ein wenig mit Dir „Klartext“ geredet und gesagt, dass ich teilweise mit Deiner Einstellung echt unzufrieden bin. Die Worte haben Dich schon ein wenig geweckt denke ich. Wie hast Du das empfunden?

Jolina: Ich war erstmal auch ein bisschen geschockt auch echt traurig, weil es mir selber nicht ganz klar war.  Aber ich war halt zu dieser Zeit echt noch nicht in der Mannschaft angekommen. Mich persönlich hat das schon viel beschäftigt es hing glaube alles miteinander zusammen. Ich habe mich immer noch sehr unwohl gefühlt und manchmal auch so ein wenig unerwünscht. Das hat mir den Spaß am Training ein wenig verdorben und meine Einstellung so ein bissle geknickt. Aber klar es liegt an einem selbst wie schnell man in einer Gruppe ankommt und so wirklich auf die anderen zugegangen bin ich auch nicht. Wenn ich im Tor stand, war es oft so monoton Ball gehalten keine Freude. Ball nicht gehalten, mich nicht geärgert. War für die anderen bestimmt auch voll weird. Deine Ansage hat mich zum Denken gebracht. Mir wurde klar, dass es an mir liegt, was ich für eine Einstellung habe. Mittlerweile bin ich schon angekommen denke ich und habe auch verstanden das meine Haltung an manchen Stellen echt beschissen war.

Torben: Wir alle haben Dich als ein wenig arg zurückhaltend und introvertiert erlebt. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass Du Dich nicht wirklich wohl fühlst. Die anderen neuen aus Hiddestorf, kamen zu fünft und Du kanntest quasi keinen, weil Lina, die auch aus Basche kam, leider durch ihr Praktikum wenig Zeit für das Training hat. Lag es daran?

Jolina: Für mich war es anfangs einfach echt schwierig, weil ich halt auch immer noch die Erfahrung vom ersten Training im Hinterkopf hatte.  Ich hatte teilweise vor manchen in der Mannschaft echt Angst und das Gefühl gehabt unerwünscht zu sein.  Deshalb habe ich mich anfangs erstmal zurückgehalten und wollte auch echt nicht wirklich auffallen.

Torben: In den letzten Wochen wirst Du lockerer und lachst plötzlich viel. Du scheinst endlich angekommen. Was ist passiert?

Jolina: Ja gute Frage. Ich bin auch einfach mal ein bisschen aus mir rausgekommen, weil ich mich angefangen habe wohler zu fühlen. Ich habe auch angefangen mit Leuten aus dem Team privat zu reden und das hat alles auf jeden Fall lockerer gemacht.

Torben: Die Mannschaft findet die „neue“ Jolina total cool und feiert Dich im Training. Das gibt doch auch nochmal einen Auftrieb, oder?

Jolina: Ja es gibt mega Antrieb und das motiviert mich halt auch unnormal im Spiel alles zu geben. Ich habe halt immer richtig Bock die Bälle zu halten es gibt so ein geiles Feeling im Training, wie auch im Spiel.

Torben: Ich motze beim Training ja schon ab und zu und die Übungen sind oft das gleiche. Macht es trotzdem Spaß?

Jolina: Ja klar, macht es trotzdem Spaß und so oft motzt du ja auch nicht. Wenn, dann ist das auch immer gerechtfertigt und da muss ich jetzt auch echt mal ehrlich sein.

Torben: Bist Du denn selbst mit Deiner Leitung zufrieden?

Jolina: Es geht. Ich merke selbst, wie mich diese lange Pause echt auf 0 zurückgeworfen hat. Ich muss jetzt einfach hart trainieren, aber ich habe auch schon einen Fortschritt gemacht.

Torben: Was wünscht Du Dir für die Zukunft?

Jolina: Ich weiß, das hört sich jetzt ein bisschen Crazy an und es ist auch unwahrscheinlicher als wahrscheinlich, aber ich würde gern 100 % halten.

Torben: Möchtest Du zum Abschluss noch was sagen?

Jolina: Ja klar. Also erstmal danke das die Mannschaft mich akzeptiert und ich wirklich ankommen konnte. Es macht mir einfach mega Spaß mit euch zu trainieren. Ihr gebt mir so krass Motivation. Ich kann mit euch auch mal lachen und Spaß haben. Das ist so super. Das macht mich auch echt glücklich. Auch Respekt an Sven. Er ist ein wirklich fähiger Trainer und hat wirklich viel Wissen. Und auch an dich Torben. Ich trainiere ja hauptsächlich mit dir. Das alles, was ich im Bezug auf meine Leistung erreicht habe, habe ich alles nur dir zu verdanken. Du bereitest das vor was ich trainieren darf. Du schaust dir an was ich verbessern kann, und gibst mir immer Hammer Tipps. Du motivierst mich, wenn ich mal nicht an mich glaube. Zu alledem kommt noch dazu das du einfach mega witzig bist und das Training somit noch mal doppelt so viel Spaß macht. Danke das du mich trainierst.

Torben: Dann vielen Dank für Deine Zeit und bis zum nächsten Training.

Jolina: Danke das du dir Zeit genommen hast bis dann.

Weibliche C: HSG Wennigsen/Gehrden vs HSG Laatzen-Rethen

Von Oben betrachtet

Von Torben Weschen

Mal eine komplett neue Perspektive. In der Regel mittendrin oder gar nicht dabei. Dieses Mal sitze ich auf der Tribüne und werde das Spiel von oben verfolgen. Auch nicht schlecht, ein Spiel mal ohne Verantwortung anzuschauen. Die HSG Laatzen-Rethen ist zu Besuch bei unser C-Jugend. Wird ein schweres Spiel. Wir haben vor der Saison mal ein Freundschaftsspiel mit den damaligen C-Jugend Spielerinnen bestritten. Laatzen hatte angefragt, weil man eine Standortbestimmung vor der Landesligarelegation haben wollte. Das Ergebnis weiß ich nicht mehr, aber es war klar, dass es ein schwerer Weg für Laatzen werden würde. So war es dann auch und sie mussten sich mit Platz vier in der Aufstiegsrunde begnügen. Der Anzug Landesliga war ein wenig zu groß für die Truppe, aber von dem Termin kannte man sich locker und man war sich durchaus sympathisch. Ich konnte mich auf einen lockeren Plausch, mit den Verantwortlichen einlassen. War ja nur Zuschauer. Da unsere Deistermädels in diesem Spiel aber auf Unterstützung von Sarah und Lorena verzichtet werden musste, war klar, dass die Hauptlast wieder auch den Schultern der Noltes liegen würde? Halt Schreibfehler. Müsste „der Nolte“ heißen. Gar nicht. Leona hilft mal wieder aus. Also doch „der Noltes“. Ok, die Last auf den Schultern der Noltes. Aber wer weiß, wenn man sich als Team zusammenrauft, kann es evtl. doch eine kleine Überraschung geben. Die Abwehr steht ja des Öfteren ganz gut und sowohl Nele als auch Jule M. haben ja schon bewiesen, dass die die gegnerischen Werferinnen im Tor ein wenig nerven können. Also alle vorhandenen Daumen gedrückt und das Beste gehofft. Daumen trafen im Laufe der Partie ja immer mehr ein, da sich auf der Tribüne die Mädels der B-Jugend einfanden, die direkt im Anschluss ihr Spiel gegen Eyendorf haben sollten. Zuschauer waren auch auf der Gegenseite zahlreich vorhanden. Laatzen ist ja auch nicht sooo weit weg. Außerdem macht man sich beim Gast ja auch durchaus berechtigte Hoffnungen auf Platz zwei. Es ist also Hoffnung auf beiden Seiten vorhanden. Schauen wir mal, welche nach dem Spiel zerstoben ist.

So, gerade erst zum Anpfiff Platz genommen und schon reiben wir uns die Augen. Ich hatte zwar mit einer offensiven Abwehr gerechnet, aber das hatte ich tatsächlich nicht erwartet. Es sah eher so aus, als würden sich Paare zum Abschlussball suchen, als das sich hier zwei Mannschaften zum Handballspiel gegenüberstehen. Fast Mann, ähh Frau, ähh Pubertier,  ähh Mädchendeckung. Damit kommt die C-Jugend gar nicht klar. Würde aber auch die B-Jugend nicht. Ich erinnere mich an die letzte Manndeckung im Spiel der B gegen Arsten.  Sieht dann aus, als hätte man einen Ball in einen Hühnerstall geworfen. Alles läuft wild durcheinander. Na, wenn sie wenigstens laufen würden. Aber es läuft zum Start immer nur die Spielerin mit Ball. Die anderen verharren ein wenig auf ihren Positionen. Nicht gut. Wurde schonmal anders besprochen. Aber wie jeder weiß, der im Mädchenhandball unterwegs ist, Ansagen vom Trainer verlieren sich meisten auf dem vom Ohr zum Hirn zwischen Insta, TikTok und BeReal. Und so verläuft auch der Start. Ober besser geht/steht der Start. Issy kann zwar ein schönes Tor erzielen, aber Laatzen schaffte deren drei und so steht es nach zwei Minuten 1-3. Das sieht noch nicht so gut aus. Hört sich aber gut an. Es wird Stimmung auf der Tribüne von der B-Jugend gemacht. So muss das. Der schnellste Weg am Gegner vorbei ist ohne Ball. Das wird leider vergessen und sie prellen mit Ball an der Gegenspielerin vorbei. Zumindest versuchen sie es. Aber da Nervosität nie ein Freund von schnellen Bewegungen ist, klappt das leider nicht immer. Aber wie heißt es so schön beim Fußball. Über Kampf zum Spiel. So holen die Mädels sich Sicherheit über die Abwehr. Das sieht jetzt tatsächlich gar nicht so schlecht aus. Nach vorne kommt auch ein wenig Ruhe, oder Issy mit ihren Blitzantritten rein. 2-3 durch Issy und 3-3 durch Lucy. Wenn man mit Köpfchen spielt, geht es doch. Bis Minute 11 geht es hin und her und kein Team kann sich absetzen. Issy, Vayla und Lucy zum 6-6. Klasse, damit konnte man nicht direkt rechnen, aber die Truppe fightet und es sieht gut aus. Die Stimmung auf der Tribüne ist klasse und es wird noch lauter als Issy, mit ihrer unnachahmlichen Art, zwei Tore hintereinander erzielt und ihre Farben mit 8-6 in Führung bringt. Und wie wäre es weitergegangen, wenn ein wenig mehr Wurfglück vorhanden gewesen wäre. 3x wird in nur fünf Minuten die Latte getroffen. Dabei ist doch das Glück mit den Tüchtigen. Oder bezieht sich das hierbei evtl. auf die Trainingsbeteiligung?  Dieses fehlende Glück nutzt Laatzen dann mit einem 5-0 Lauf. Die machen das aber auch geschickt und erzwingen mit der Spielweise einige Ballverluste, die dann konsequent genutzt werden. Jule M. kann zwar einige Chancen entschärfen, aber in Summe sind es doch zu viele in dieser Phase. So steht es leider nach 18 Minuten 8-11. Immerhin kann Adina dann einen schönen Treffer nach Zuspiel von Lucy erzielen. 9-11. Da schaut sie wieder locker um die Ecke die Hoffnung. Dummerweise wird sie verschreckt durch einen Tumult zwischen Kampfgericht und Gästefans. Eh schon leicht aufgeschreckt durch ein paar unglückliche Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten, werden leider anscheinend Wechselfehler des Heimteams nicht geahndet, was den Unmut der Spectatores hervorruft. Wohl zurecht, aber Regel Nummer 1 im Handball und was „uns“ auch von einfachen Sportarten wie Fußball abhebt: „Der Schiedsrichter und das Kampfgericht haben immer recht“. Auch wenn es schwerfällt. Ich habe mich ja selber dabei erwischt, wie ich die eine oder andere Spielsituation kommentiert habe. Gehört ja auch dazu, aber bitte im Rahmen. So herrscht aber immerhin mal Stimmung in der KGS-Halle. Stimmung auch, als Adina ihre Tanzeinlagen in die falsche Richtung auslebt. Sonst versucht sie ja immer im Angriff mit Ball an ihrer Gegenspielerin vorbeizutanzen, aber dieses Mal ist es umgekehrt. Der Schieri hält ihren Engtanz aber für Regelwidrig und schickt sie vom Platz. Dazu passt leider auch, dass Adinas Tor, unser letztes in Halbzeit eins war. Laatzen kann wieder einen 4-0 Lauf starten und da wir auch noch einen 7-Meter verwerfen, geht es mit 9-15 in die Kabine.

Was in der Kabine passiert, bleibt in der Kabine, zumindest habe ich dieses Mal keine Informationen. Aber es wird auf jeden Fall über die offensive Formation des Gegners geredet. Aber wie wir wissen, bleibt von Anweisungen in der Halbzeit eh nur wenig über. Hoffen wir, dass wenigstens ein wenig hängen geblieben ist. Dann gehen wir mal wieder raus, um dem Geschehen beizuwohnen. Hier riecht es eh komisch. Wobei, wonach riecht es denn? Ich glaube, dass ist Konditionsmangel. Wie auch schon im letzten Spiel, hat man gesehen, dass man über Kampf und Einsatz tatsächlich mithalten kann. Allerdings nur so lange auch die Kraft reicht. Dann müsste es zukünftig ein wenig nach Konditionstraining riechen. Aber für Runden um den Platz ist das Wetter momentan wohl ein wenig zu schlecht. Aber da sieht man mal wieder, dass die Puste nicht besser wird, wenn man bei Fortnite mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug hüpft. Hoffen wir mal, dass die Kräfte in der Pause ein wenig regeneriert werden konnten.

Ja, zu Beginn können wir wieder mithalten. Zumindest knappe 120 Sekunden. Jede Mannschaft trifft zwei Mal und es steht 11-17 bis zur folgenschwersten Szene aus dem Spiel. Issy ist im Angriff und wird gestoppt. Leider verletzt sie sich leicht und in meiner Umgebung erwarten alle einen Freiwurf und evtl. sogar eine Strafzeit für Laatzen. Doch es wird ein Stürmerfoul gepfiffen, was wiederum Unmut aus „meinem“ Fanblock nach sich zieht und Freude im anderen. Die Interpretation dieser Stimmung ist unterschiedlich, auf jeden Fall kann/will Issy nach dieser Szene nicht mehr weiterspielen. Kennern der Handballszene muss man diese Auswirkungen nicht erklären, aber die Truppe von CC Haenel hält trotzdem weiter tapfer dagegen. Leona hält mit einem Tor die Fahne der Noltes hoch und auch Lucy kann noch einen Treffer zum 13-20 nach 34 Minuten erzielen. Allen ist klar, dass heute hier nichts mehr zu holen ist, aber die Unterstützung von der Tribüne ist nach wie vor da. Lautstark wird jede gelungene Aktion gefeiert und unglückliche Aktionen der fünften Farbe kommentiert. Ach ja, Emotionen. Die werden auf der Tribüne immer mehr, die Kraft aber weniger. Die Folge ist ein (leicht) deprimierender 10-0 Lauf für Laatzen und nun hängen auch die Schultern immer tiefer. Leider verständlich, aber man sollte sich schon dem eigenen Publikum anständig verabschieden.  Verlieren kann man immer, aber kämpfen muss man. So zeigt die Uhr Minute 42 an, als Lucy mal wieder für einen Lichtblick sorgt. 14-30. Die gute Abwehrarbeit, die uns Anfangs im Spiel gehalten hat, wird nun leider auch sträflich vernachlässigt und Jule wird im Stich gelassen. Das ärgert mich als Torwarttrainer natürlich ein wenig. Genauso ärgern mich ein wenig die Reaktionen der Spielerinnen (und evtl. auch der Fans) aus Laatzen. Natürlich ist der Sieg mehr als verdient und leider auch in der Höhe. Ohne Frage toll erspielt. Aber für mich ist der Jubel in der Art, nach jedem Tor oder jeder Balleroberung auch ein wenig demütigend für unsere Spielerinnen. Wenn man so überlegen ist, muss man das nicht machen. Erinnert mich ein wenig an unsere Partie im letzten Jahr gegen Hildesheim. Im Spiel konnte ich damals leider auch nichts mehr machen, aber es gab eine Ansage im Training. Auch wenn Freude nachvollziehbar ist, sollte man sie in bestimmten Situationen ein wenig zügeln. Aber so ist der Rest der Geschichte des Spiels schnell erzählt. Die Deistermädels erinnern sich an die letzten Skifreizeit und stellen die Slalomstangen auf der Piste nach, die die Truppe von Tommy Lerch gekonnt umlaufen. Sie kommen zu einem 7-0 Lauf, der 30 Sekunden vor dem Ende durch einen Treffer von Adina beendet wird. Den Schlusspunkt können aber leider trotzdem die Gäste setzen. 15-38 lautet das Ergebnis am Ende.

Ach ja schade. Nun aber Mund abputzen. Doch wie heißt es so schön, lieber 1x mit -23 verlieren als 23x mit -1. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Krone richten und weiter. Hildesheim hat letzte Saison jedes Spiel verloren und trotzdem nicht die Freude verloren. Wenn die fehlende Kraft und der Ausfall von Issy nicht gewesen wäre, hätte man etwas länger mithalten können. So muss man halt konstatieren, dass es Mannschaften gibt, die momentan einfach zu stark sind. So ist es halt in einer Liga. Man kann sich an die Spiele gegen Misburg oder List erinnern, die man gewonnen hat. Schade war auch, dass dieses Ergebnis wohl dafür gesorgt hat, dass die Spielerinnen der C-Jugend sich nicht bei der B für die tolle Stimmung auf der Tribüne revanchiert und sie im darauffolgenden Spiel unterstützt hat. Auch die B-Jugend hätte sich bestimmt über Jubelrufe gefreut. Für die C geht es schon nächsten Samstag weiter gegen SchloRi. Punkte zu erobern, wird zwar auch da schwer, aber man kann zeigen, dass man kämpfen kann. Meinen Schnack mit Thommy habe ich nach dem Spiel fortgeführt. Trotz aller Rivalität muss und kann ja fair miteinander umgehen. Das die Stimmung auf der Tribüne heute etwas aufgeheizter war, lag auch ein wenig an den Umständen. Wir wünschen Laatzen für den Rest der Saison aber alles Gute (außer im Rückspiel). Sie werden mit der unkonventionellen Spielweise auch bei anderen Gegnern für Kopfschmerzen sorgen.

Für die C-Jugend der Golden Girls spielten: Jule M. (Tor), Issy (7), Lucy (4), Adina (2), Leona (1), Vayla (1), Emely, Sienna, Greta, Lea, Sophie, Mira und Lotta

Weibliche B II: MSG Vinnhorst/Langenhagen vs HSG Wennigsen/Gehrden

Der Ball ist rund

Von Torben Weschen

Und nicht immer aufgepumpt. Manchmal aber zu sehr. Oder zu groß, zu schwer. So ein schlechter Ball kann einem schon den Tag versauen. Soll er aber nicht und daher wird ja immer fleißig trainiert. Die Ernte der unzähligen Einheiten in der KSG-Halle wollte man ausnahmsweise mal am Montag einfahren. An die Halle von Gegner Vinnhagen hat zumindest eine Spielerin eine schöne Erinnerung. Klein Gidsel hat hier nach ihrer Rückkehr aus Frankreich im letzten Jahr, ihr erstes Spiel bestritten. Sie darf heute zwar nicht mitspielen, aber das sollte doch ein gutes Omen sein. Sie war immerhin als Offizielle mitgefahren und wollte moralisch unterstützen. Was man halt so in der Woche macht, wenn einem langweilig ist. Da man zum Trainertrio ein leicht freundschaftliches Verhältnis pflegt, stand einem schönen Handballabend nichts mehr im Weg. Im Weg steht Vinnhagen allerdings den Ambitionen auf den Meistertitel. Sind sie schließlich ein Verein von zweien, gegen die man nicht gewinnen konnte. Doch diese Scharte soll nun ausgemerzt werden. Außerdem spielt hier Platz drei gegen Platz zwei in der Tabelle. Das soll, zumindest bis Seelze geschlagen ist, auch so bleiben. Aus dem Vollen können zwar nicht schöpfen und Jule M. musste als Torfrau aus der C-Jugend ausgeliehen werden, aber dafür hat man auf jeden Fall den besseren Co-Trainer auf der Bank sitzen 😊 Kurz vor Anpfiff gesellen sich tatsächlich auch noch Hannah und Jolina als Unterstützer mit dazu, so dass man mit den Eltern zusammen schon fast mehr Fans aufgeboten hat als bei so manchem Heimspiel. Der (leider) sehr korrekte Schiedsrichter lässt leider nicht mehr als vier Offizielle auf der Bank zu und so muss Jolina leider auf der Tribüne Platz nehmen und kann nicht an der Linie sitzen.

Los geht es stürmisch. Sarah kann nur durch ein Foul gestoppt werden und der dazugehörige 7-Meter wird auch gleich von ihr verwandelt. Leider können wir diese Führung nicht lange halten und kassieren schnell des Ausgleich. Doch Sarah kann nachlegen und nach der ersten Parade von Jule, gelingt Sara sogar das 3-1 nach vier Minuten. Die Gegnerinnen scheinen zwar alle einen Kopf größer zu sein als unsere Mädels, aber wir haben ein paar Schlupflöcher gefunden. Und unsere Abwehr steht auch recht gut. Dummerweise macht sich dann die körperliche Überlegenheit des heimischen Teams leicht bemerkbar. Die Abwehr steht wie eine 1 und während bei uns im Tor eine Spielerin steht, die letzte Saison noch teilweise in der D-Jugend gespielt hat, verteidigt dort eine Torfrau, die nicht nur in der B-Jugend bereits Verbands-/und Oberligaerfahrung gesammelt hat, sondern auch schon Einsätze bei den Frauen in der Regionsoberliga zu verzeichnen kann. Das macht in den nächsten Minuten den Unterschied. Ganze 13 Minuten lang verwerfen wir einen Ball nach dem anderen, während Vinnhagen ein paar Tore erzielen kann. So fällt nach 17 Minuten gerade unser viertes Tor zum 4-6. Das Tor lässt zwar wieder mal ein wenig hoffen, aber es ist allen klar geworden, dass die zwei Punkte kein Selbstläufer werden. Das 7-4 ist gefallen und wir scheitern noch drei Mal. Kruzifix noch einmal. Aber die Torhüterin ist wirklich gut. Mit zwei Energieleistungen gelingen Sarah vor der Pause zwar noch zwei Treffer, aber sie gibt Zeichen, dass sie eine Pause braucht. Sarah? Eine Pause? Das zeigt schon, wie sehr wir uns in der Abwehr aufreiben. Wir bleiben oft hängen und das hemmt auch die anderen ein wenig. Aber mit dem 6-7 geht es in die Pause.

Durchschnaufen. Das hat wirklich Kraft gekostet. Jetzt wissen wir, wie es unseren Gegnern ab und zu geht, wenn sie auf die Wennigser Mauer treffen. Neben der guten Abwehr, wird auch noch über den Ball gejammert. Während ich diese Aussagen in das große Land des „mimimimimimi“ verbannen will, stimmt Sven der erschöpften Meute zu. Bitte? „Wenn der Ball schlecht ist, hast Du einen Nagel im Kopf“ sagt er mir später. Ich höre da nur die Prinzessin aus ihm sprechen, aber ein wenig mehr Spielerfahrung als ich hat er nun mal. Und irgendwie scheint der Ball wirklich ein wenig zu groß für die kleine Hände unserer Mädels. Aber trotzdem hockt sich Sven wie ein Silberrücken in die Mitte der Mädels und versucht sie aufzubauen. Ausnahmsweise sogar auf der Platte und nicht in der Kabine. Mal ein wenig mit Einläufern arbeiten höre ich noch, aber stelle mir im Geiste vor, wie Sven sich früher bei seinem Trainer über den Ball beschwert hat. „mimimimimimi“. Egal, genug Geige gespielt. In der Pause haben Hannah und Gidsel versucht, Jolina per 7-Meter zu überwinden, sind aber Großteils kläglich gescheitert. Scheitern wollen wir hier nicht und daher geht es dieses Mal zwar nicht raus, weil da sind wir schon, aber rauf auf die Platte geht es trotzdem.

Leider fallen schnell zwei Tore gegen uns. Gott sei Dank kann auch Sara treffen und als Sarah zum 7-Meter antritt keimt wieder Hoffnung auf. Die Pause hat ihr zwar neue Kraft gegeben, aber leider scheitert sie an der Torhüterin. Weiter 7-9. Scheitern tun dann auch die Vinnhagenerinnen an Jule. Sogar 3x in Folge während eines Angriffs. Leider ist unsere Abwehr so schläfrig, dass der Abpraller immer wieder beim Gegner landet. So fällt dann doch das 7-10. Ich flippe fast aus auf der Bank. Jule hält super, aber sie wird im Stich gelassen. Da blutet das Herz des Torwarttrainers. Neuer Strafwurf und wieder kein Tor durch Sarah. Dieses Mal landet der Ball weit drüber. Der Ball… Vinnhagen kann auf Gegenseite aber zwei Treffer erzielen und so steht es nach 35 Minuten 12-7. Schon wieder acht Minuten keinen eigenen Treffer erzielt und man merkt die schwindende Hoffnung. Beziehungsweise man merkt keine Hoffnung mehr. Ein wenig ausgeglichener können die nächsten fünf Minuten gestaltet werden und wir halten immerhin die vier Tore Rückstand. Dichter kommen wir leider nicht ran. Die Fehlwürfe sind einfach zu viel am heutigen Tag. Sven ist am Verzweifeln und brummelt mehrfach, dass er die Tore ja nicht selber werfen kann. Nach 40 Minuten steht es 14-10. Theoretisch ist noch alles drin, aber der Glaube ist nicht da. Dabei klappt auch bei dem Heimteam nicht alles. Doch durch die gute Abwehr bügeln sie vieles wieder aus. Außerdem scheinen sie an dem Abend auch mehr Körner zu haben. Uns geht die Kraft aus und Vinnhagen schraubt mit einem 3-0 Lauf den Spielstand auf 17-10. Das noch ein 7-Meter verworfen wird, macht es nicht besser. Das Tor von Sara tröstet nur ein wenig, da die beiden Schlusspunkte wieder für die Heimmannschaft gesetzt werden. 19-11 am Ende.

Der Jubel ist groß in der Halle. Nicht nur die Mädels tanzen vor Freude, auch die Eltern auf der Tribüne feiern lautstark ihre Mädels. Nun wird es schwer mit der Meisterschaft. In Seelze werden die Korken ein wenig knallen. Der Vorsprung ist gewachsen und Platz 1 nur noch schwer zu nehmen, auch wenn Seelze noch gegen Wennigsen und Vinnhagen antreten muss. Der Einzige, der am nächsten Tag noch bedröppelter dreinschauen wird als unsere Mädels heute,  ist Sven, der Spott und Hohn von seinem Kumpel über sich ergehen lassen muss. Da wir aber beim Handball sind, ist das ja immer auf freundschaftlicher Ebene. Sven wird es verkraften. Immerhin haben die Mädels aber nicht den Negativrekord von 39 Fehlwürfen aus dem Hinspiel gegen Seelze übertroffen. Dieses Mal waren es „nur“ 36 Fehlwürfe… Ein wenig leid tun konnte einem Jule im Tor. Mit Jahrgang 2010 war sie gute drei Jahre jünger als ihre Gegenüber. Aber sie hat ihre Sache sehr gut gemacht und kann gerne wiederkommen. Und wenn man bedenkt, dass ein Altersschnitt von 14,6 gegen 15,9 gespielt hat, dann erklärt sich evtl. auch nochmal ein wenig der Größenunterschied. Dann wollen wir aber auch nicht vergessen, dass wir Vinnhagen trotzdem noch viel Glück für den Rest der Saison beim Kampf um Platz drei wünschen wollen.

Für die Golden Girls spielten: Jule M. (Tor/11 Paraden), Sarah (6), Sara (3), Lucy (1), Alina (1), Lorena, Lina, Lara, Doaa und Luisa

Weibliche B I: HSG Wennigsen/Gehrden vs MTV Eyendorf

Doch mit den Clowns kamen die Tränen

Von Torben Weschen

Oder, wenn man den Klassiker von Johannes Mario Simmel ein wenig umdichten möchte: Dem Clown kamen die Tränen. Doch dazu viel später mehr. Eyendorf zu Gast im beschaulichen Wennigsen. Zum Hinspiel sind wir noch mit großem Respekt angereist. Galt es doch, die erste Partie mit Patte zu bestreiten. Doch auch diese Hürde wurde damals bravourös genommen. Mit Patte ein Vorteil für Eyendorf, ohne Patte ein Vorteil für die Golden Girls. Wobei sich einige durchaus auch das Heimspiel mit Patte hätten vorstellen können. Hätte, Patte Fahrradkette. Klebstoff ist halt in der KGS-Halle nicht. Dreher müssen noch nicht sein. Heber, Kempa Würfe oder der berühmte „Böhm Move“ sind auch Tricks, mit denen man die Zuschauer begeistern kann. Außerdem wollen wir die kleinen Hände nicht zu sehr belasten. Die müssen schließlich noch Hausaufgaben schreiben oder im Haushalt helfen. Doch all das Philosophieren hilft auf der Platte (mit oder ohne Patte) nicht, da müssen Taten her. Der HSC hat spielfrei und man kann mit der Anzahl der Spiele mit ihnen gleichziehen. Das bedeutet, dass man, mit einem Sieg an ihnen vorbeiziehen und sich auf Platz zwei einnisten kann. Zumindest vorrübergehend bis zum 06.04.2024… Doch mit dem Fell des Bären ist das ja so eine Sache. Und auch Ikarus kann ein Lied davon singen. Und an die Jüngeren unter den Lesenden, wenn ihr euch jetzt wieder fragt, bei welchem Verein diese Spielerin spielt, dann bemüht bitte Google. Er, ja er, kommt nicht aus Deutschland 😊Jetzt bin ich vom Philosophieren zum Träumen gekommen. Auch nicht gut. Also lieber los zur Platte.

Heute ohne Leni und Lotti, die sich ein wenig Nachhilfe bei den Recken aus Hannover holen.  Anschauungsunterricht bei den Profis. Fokus auf die Abwehr. Dafür Helfen heute Luisa und Alina mit aus. Lorena und Sarah gehören ja schon fast zum Inventar, haben aber auch den Vorteil der Zugehörigkeit zur C-Jugend und können sich daher nicht festspielen. Eyendorf hat bei der Platzwahl verloren und daher Anwurf. Anwurf bedeutet der erste Angriff, der aber verpufft. Dann geht es los. Schöner Pass auf Außen, aber Rike tritt über. Der Gegenzug. Jolina hält. Schöner Pass an den Kreis, aber Jule tritt über. Schöner Pass auf Außen, aber Hannah trifft den Pfosten. Also wenn das so weiter geht, wünsche ich mir weniger schöne Pässe, aber mehr Tore. Das erste des Spiels werfen dann auch folgerichtig die Gäste. Vanessa sagt sich aber, Tore müssen auch mit schönen Pässen funktionieren und versucht es wieder. Und wieder. Und wieder. Und es klappt. Wieder und wieder und wieder. Vielleicht ein wieder zu viel. Aber es steht nach drei schönen Toren von Rike jetzt 3-1.Fünf Minuten sind rum und das sieht schon sehr nach Handball aus. Das sieht es aber auch bei den Gästen, die kurz später ihren zweiten Treffer erzielen. Ihren ersten möchte auch Hannah erzielen, die schon wieder schön angespielt wird, aber wieder den Pfosten trifft. Och menno. Kein Wurfglück. Kommt bestimmt noch. Wurfglück auf der anderen Seite bedeutet den Ausgleich. 3-3 nach acht Minuten. Das 4-3 kann Vanessa erzielen, aber wieder kein Wurf aus dem Rückraum. Ein 7-Meter, rausgeholt durch Jule. Auch sie wurde schon wieder angespielt. Schon wieder kein reiner Angriff aus dem Rückraum. Wenn das in Mode kommt, müssen die Gegner sich warm anziehen. Erstmal bleiben die Mäntel aber ausgezogen. Der Ausgleich wird erzielt und kurze Zeit später steht es 5-5. Also keine Dominanz der Golden Girls. Nach dem 6-5 gibt es erstmal nichts Zählbares auf der Anzeigentafel. Jolina muss sich mehrfach strecken und nach vorne gibt es Fahrkarten. Eine witzige Situation erinnert an die HBL. Und zwar an die Partie von Melsungen gegen Flensburg aus dem Dezember des letzten Jahres (schön zu sehen, wenn man nach „Kristopans hebt Golla“ googelt). Die Eyendorfer Kreisläuferin bekommt den Ball und will das tun, was eine Kreisläuferin so tun will, wird aber einfach von Jule hochgehoben. Sie zappelt kurz ins der Luft und beide kippen um. Sah schon witzig aus. Aber regelkonform. Zumindest gibt es nur einen Freiwurf und das ist ja regelkonform…Anselm kann ein Lied davon singen, aber das ist nochmal eine andere Geschichte. Nach dieser schönen Hebefigur geht es weiter. Vielleicht mit der schönen neuen Welt der Deistermädels. Vielleicht liegt es auch an der neuen Geschmacksrichtung des Traubenzuckers, die Torben eingekauft hat. Waren die Geschmäcker Cassis und Orange wohl nicht die richtigen, zündet Apfel bei Hannah den Nachbrenner. Sie wird gesehen, bekommt den Ball und versenkt ihn in drei Minuten drei Mal und sorgt ganz alleine für einen 3-0 Lauf. Aus dem 6-5 wurde also nach 17 Minuten ein 9-5. Nun kommt die Dominanz ein wenig. Eyendorf verkürzt zwar auf 6-9, aber als Neomi mit einem wunderschönen „Böhm-Trick“ (den ich leider nicht in Worte fassen kann), das 10-6 erzielt, kann man schon mal mit der Zunge schnalzen. Ida stellt sogar auf +5 und eigentlich müsste der Drops schon fast gelutscht sein, wenn da nicht mal wieder eine Tiefschlafphase dazwischenkommen würde. Die Hallenuhr zeigt Minuten 23 an und wir führen mit 13-8. Sieht doch gut aus. Noch. Zwei Gegentore und es steht nur noch 13-10. Geht ja immer noch. Wir haben den Ball und noch knapp 30 Sekunden zu spielen. Zeit genug, um wieder auf +3 zu stellen. Da der Angriff aber nicht ruhig abgeschlossen wird, sondern nur ein halbherziger Wurf herauskommt, schaffen es die Gäste mit einem wunderschönen Tor aus gut 15-20 Metern, auf 11-13 zu verkürzen. So ein Tor darf nicht fallen, passiert aber immer wieder mal. Nun ist es gut, Jolina aus dem Weg zu gehen. Sie selber ärgert sich am meisten über das Gegentor. Ihre sieben Paraden aus den vergangenen 25 Minuten hat sie vergessen und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie im Wege stehende Personen einfach auffrisst.

So weit ist es Gott sei Dank nicht gekommen, was aber auch daran liegen kann, dass alle einen großen Bogen um sie gemacht haben. Ob es daran liegt oder an der knappen Führung, weiß man nicht, aber die Stimmung ist ein wenig gedrückt. Die drei Tore in Folge haben doch ein wenig Spuren hinterlassen. Dann hätte man nun ein Band ablaufen lassen können, denn die Ansprachen beginnen immer gleich. Wir hätten höher führen können. Is nich, kommt aber bestimmt noch. Es waren doch auch schon tolle Sachen dabei. So viele Torchancen über Kreis und Außen wie wohl noch nie in einer Halbzeit. Gerade als die Halbzeitansprache vorbei ist und alle wieder raus wollen, meldet sich „Columbo“ (Tolle Krimiserie von früher Mädels. Spannend und fast ganz ohne Gewalt) Kerze nochmal zu Wort. Einen habe ich noch… Sagt nochmal ganz klar, dass die Brust breiter werden soll, da sie schließlich führen und an das dumme Tor kurz vor dem Ende muss man auch nicht denken. Noch ein paar taktische Verfeinerungen und das war es dann auch wirklich für die Pause.

Welche Worte es waren, die für die nächsten 10 Minuten gesorgt haben, weiß man auch wieder nicht, aber die schlechte Stimmung ist schnell vergessen. Die beiden Törchen von Eyendorf, die kommen werden, können wir unter den Tisch fallen lassen. Vor dem Spiel erklang noch die Ansage des Gästetrainers durch die Tür, dass hier die zwei Punkte mitgenommen werden sollen. Doch davon war alsbald nicht mehr viel zu sehen. Bereits 16 Sekunden nach Anpfiff trifft Vanessa zum 14-11. Die Hoffnung für Eyendorf lebt weiter als denen das erste Tor unter den Tisch fällt.  Spätere Aussagen belegen, dass Jolina nun allen zeigen will, dass sie keine „Wurst“ ist. Das zeigt sie. Rike trifft 2x und Jolina hält 2x. Eyendorf? Eyendorf hat einmal getroffen und trifft nun nochmal bei Minute 28 per 7-Meter zum 13-17. Da lässt dann auch Jolina zu. Zähneknirschend. Dann trifft Lorena 2x, Vanessa 2x und Jolina hält 2x. Es steht 21-13 und 33 Minuten sind gespielt. Rike und Lorena treffen insgesamt 2x und Jolina hält 2x. Dann, in Minute 36 lässt Jolina sich herab, auch mal wieder einen Ball passieren zu lassen. 23-14 und fulminante 10 Minuten in Halbzeit zwei sind rum. Vorne quasi alles getroffen, hinten quasi alles gehalten. Schöne Grüße an Hollenstedt. Noch geben wir Platz 1 nicht auf. Doch huppla, das Spiel ist ja noch gar nicht vorbei. Aber wir wollen auch an die Umwelt und den Klimawandel denke und so schaltet die Truppe in den Eco-Gang und spart ein wenig Sprit. Ein wenig Zielwasser geht verloren und Jolina schaltet von Mr. Hyde auf Dr. Jekyll zurück. Sie kann wieder lachen. Lorena und Vanessa können dann auf +11 stellen und eigentlich wäre Party auf der Tribüne, wenn auch ein paar Mädels der C-Jugend noch zum Anfeuern dageblieben wären, aber leider ruft die Schule. So freuen sich „nur“ Familie und Verwandtschaft. Aber halt nicht lautstark. Vielleicht sollte man die Prohibition (das müsst/solltet ihr noch nicht kennen meine lieben „Trullas“ 😉) zu den Spielen mal aussetzen. Aber es kommt, wie es kommen muss bei diesem Spielstand und Coach Köster gibt die Freigabe. Die kommt gerade richtig. Der Spielrausch ist vorbei, die Punkte sicher. Da kann mal was versuchen. Im Fall der Golden Girls kommt da natürlich wieder Kempa in den Sinn. Versuch eins wird versiebt und acht Minuten vor dem Ende steht es 26-16. Jetzt schlägt die Stunde, oder halt die Minuten von Sarah. Bislang hauptsächlich als Passgeber aufgefallen, lässt sie sich jetzt mal bedienen. Zwei Mal Mustergültig von Gidsel in Szene gesetzt und einmal selber vorbereitet, trifft sie drei Mal in Folge. 29-16 und noch drei Minuten zu Spielen. Kempa Versuch wird auch versiebt. Ich will auch, sagt sich jetzt, die eben noch genannte Passgeberin und setzt nach dem letzten Treffer von Eyendorf den zählbaren Schlusspunkt. 30-17. Doch den richtigen Schlusspunkt setzt in diesem Spiel Jolina. Sie pariert noch zwei Würfe und kommt mit Parade 16 und 17 auf unglaubliche 50% gehaltene Würfe. Schlusspunkt.

Puh, durchatmen. Ein schönes Spiel. Die meisten dürften durchaus zufrieden gewesen sein. Zumindest, wenn man für das Heimteam war. Platz 1 bleibt tatsächlich in Blickweite. In Hollenstedt gewinnen wird natürlich eine andere Hausnummer als die letzten Begegnungen, aber man kann sagen, dass man den Schock aus Arsten gut verdaut hat. +10 gegen Schaumburg. +3 gegen den HSC. +12 gegen Luhdorf. +13 gegen Eyendorf. Liest sich gut. Aber man darf nicht vergessen, dass es nächste Woche erstmal gegen Oyten geht, die nur zwei Punkte hinter uns stehen und auch schon gegen den HSC und Arsten gewonnen haben. Es wird spannend. Aber heute waren überall lachende Gesichter zu sehen. Nun ja. Nur dem Clown kamen ein paar Tränen, als er wieder mal fast alles allein abbauen musste und durch die stille Halle wandelte. Aber das wird sich nach dieses Zeilen ja bestimmt ändern. Bestimmt. Oder Mädels?

Für die Golden Girls spielten: Jolina (Tor/17 Paraden), Vanessa, (9), Rike (7), Sarah (5), Lorena (3), Hannah (3), Ida (1), Neomi (1), Gidsel (1), Luisa, Alina und Jule

Weibliche D: SV ALfeld vs HSG Wennigsen/Gehrden

Uns schwante es

Von Torben Weschen und Maike Susnik

Die Handball-Enthusiasten und Fans der HSG Wennigsen blicken heute in Richtung Alfeld. Dort findet DAS Spitzenspiel der Regionsklasse WJD St. 3 statt. Zwei verlustpunktfreie Teams treffen aufeinander. Doch vor dem Spiel gab es wieder einmal eine abenteuerliche Anreise. Auch wenn man einen Krimi gelesen hätte, hätte es nicht spannender sein können. Navis waren verwirrt und Ordnungshüter versuchten mit mobilen Blitzern, die Kaffeekassen für die nächsten Abteilungsfeiern zu füllen. Aber nichts von alledem konnte die D-Jugend aufhalten auf dieser Reise. Wenn die nicht plötzlich in einem Gewerbegebiet geendet hätte. Keine Halle in Sicht. Aber auch für diese Probleme wurden Lösungen gefunden. Entdeckt wurde nämlich dann doch noch ein kleiner Weg, der aus dem Dickicht von Gabelstaplern und Fabrikgebäuden herausführt und die Handballhalle auftauchen ließ. Mit Ankunft an dieser Spielstätte, nähern sich die langen „Urlaubsreisen“ am Wochenende auch langsam den Ende. In der Hinrunde wurde die meisten Auswärtsfahrten gemeistert und nach dem Wochenende steht nur ein Besuch bei den Nachbarn aus Barsinghausen an und ein kleiner Abstecher nach Elze. Ansonsten nur noch Heimspiele. Hossa, diese Aussicht macht doch Spaß.

Aber nun ein Blick auf das Spiel und beim Blick auf die Torschützenliste der Liga schwante es allen Beteiligten. Die Schwantes Schwestern wollten für Furore sorgen. Ganz vorne steht zwar weiterhin der Name Nolte und auch Alhaj und Susnik pirschen sich langsam ran, aber unter Alfeld steht nun mal Schwantes ganz weit vorne. Und davon gleich zwei. Man war also gewarnt. Die Warnung bewahrte aber bei Weitem nicht vor weiteren Überraschungen. Auch in unserer Mannschaft gibt es einige Größenunterschiede, doch dass die Trainerin von Alfeld schon fast zu ihren Spielerinnen hochblicken muss, kommt in der D-Jugend recht selten vor. Auch die Torhüterin erinnerte an die biblische Geschichte von David gegen Goliath. Aber das Bange machen nicht gilt, zeigte sich dann kurze Zeit später auf der Platte. Kurz geschüttelt und drauf. Größe ist nicht alles und der Nervosität auf der Seite der HSG folgt die Verwunderung auf der anderen Seite. Vorne sorgen Leona und besonders „Lulu“ Layal für Knoten in den Beinen der Alfelderinnen und hinten machen Maya und Emely den Schwestern Schwantes das Leben schwer. Wenn an den beiden mal vorbeigekommen wird, springt sofort eine Teamkameradin helfend ein und im Tor steht auch noch „Chucky“ Charlotte. So können die Deistermädels sogar kurz in Führung gehen und an der Sensation schnuppern. Eine Führung von 4-2 nach 4 Minuten ist die Folge. Angriff um Angriff starten die Alfelderinnen und schaffen dann erst den ersten Ausgleich nach 7 Minuten. 5-5 steht es. Ein offenes Spiel und offene Münder bei den Fans. Wer hätte eine solche Leistung der HSG-Gäste erwartet? Die sicher geglaubten 2 Punkte sind auf einmal doch nicht mehr so sicher. Das Spiel geht hin und her und kostet viel Kraft. Die Gesichter sind rot, aber der Kampfeswille ungebrochen. Nach 11 Minuten steht es 7-7 und wir halten weiter ein Unentschieden. Leider schleichen sich dann ein paar leichtere Ballverluste ein und Alfeld kann in den nächsten Minuten in Führung gehen und sich bis zur Pause sogar mit drei Toren absetzen. 12-9 steht es, als zum Pausentee gepfiffen wird. Durchschnaufen. Ein wenig Niedergeschlagenheit herrscht zwar in der Kabine, aber wenn man bedenkt, dass ein Teil des Teams aus Spielerinnen besteht, die Jahrgang 2013 sind und Isabell sogar erst 2014, dann ist das Ergebnis überragend. In der andere Kabine wird jetzt bestimmt weiter vor den flinken und niemals aufgebenden kleinen Golden Girls gewarnt. So starke Gegner haben sie in dieser Saison noch nicht gehabt. Aber noch sind ja 20 Minuten Zeit um evtl. doch noch das ganz große Wunder zu schaffen.
Leona markiert auch gleich nach der Pause einen Treffer und verkürzt damit auf 10-12, aber Alfeld kann sofort zurückschlagen und noch ein Tor oben drauflegen. Somit führen sie zum ersten Mal mit vier Toren. Neben der nachlassenden Kraft, verschwindet jetzt auch ein klein wenig der Glaube an den Sieg. Bis Minuten 25 können Tore von Lulu und Leona zwar den Rückstand beim Stand von 13-15 wieder auf zwei Tore verkürzen, aber dann gibt es eine kleine Rangelei und sowohl Maya als auch eine Schwantes Schwester müssen Platz auf der Platte machen. Die Lücken kann Alfeld besser nutzen und sie schaffen drei Tore in Folge. Jetzt ist eine halbe Stunde gespielt und es steht 18-13 für Alfeld. Mittlerweile ist der Vorsprung zwar etwas zu hoch, aber die körperliche Überlegenheit macht sich jetzt mehr und mehr bemerkbar. 10 Minuten sind noch zu spielen als sich auch Leona nochmal für zwei Minuten ausruhen kann. Das lässt den Rückstand auf -7 anwachsen und die Kräfte weiter schwinden. Es wird zwar nochmal alles versucht, aber es gelingt leider nicht mehr viel. Die letzten Minuten kann Alfeld nochmal einen drauflegen und am Ende gewinnen sie die Partie mit 25-17.
Schade, die erste Niederlage für unsere Truppe, aber das Spiel hat gezeigt, dass man auch gegen größere Mädchen mithalten kann, solange die Kräfte reichen. Spielerisch war man auf Augenhöhe, aber in dem Alter sind die körperlichen Unterschiede leider manchmal ausschlaggebend. Doch in ein paar Wochen sieht man sich in der heimischen KGS-Halle nochmal zum Rückspiel und dann halten die Kräfte, mit den Zuschauern im Rücken, evtl. etwas länger. Und wer weiß was dann möglich ist!

Für die D-Jugend der Golden Girls spielten: Chucky (Tor), Lulu (9), Leona (5), Maya (3), Meret, Isabell, Lilli, Emely, Lili und Luise

Weibliche B I: SG Luhdorf/Scharmbeck vs HSG Wennigsen/Gehrden

Ehrfurcht

Von Torben Weschen

Was gibt es schöneres als Respekt vor der eigenen Leistung. Tolle Begrüßung in Luhdorf. Schon das Hinspiel war begleitet von einer netten Atmosphäre. Aber es war noch eine Standortbestimmung und ein Abtasten. Wir hatten unser erstes Spiel hoch verloren und Luhdorf gewonnen. So war die Erwartungshaltung damals auf beiden Seiten eine andere. Dieses Mal werden wir begrüßt mit den Worten. „Naja, gegen euch erwarte ich eh keine Punkte“. Ich denke natürlich insgeheim, dass ich die Punkte schon erwarte, aber das behalte ich für mich. Aber ein Lob für das eigene Team hört man immer gerne. Besonders der Respekt des Trainers vor HM 12 ist groß. Die 17 Tore aus dem Hinspiel sind ihm noch in schmerzhafter Erinnerung. Außerdem sitzt seine Topspielerin leider verletzt nur auf der Bank. Gerade hat Sven noch vor ihr gewarnt. Aber so ist Handball. Da kann man auch mal verletzt ausfallen. Wir können zwar aus dem Vollen schöpfen, aber natürlich fängt jedes Spiel bei 0-0 an. Und wenn ich an die vermeintliche Startaufstellung denke, die Sven mir zugeflüstert hat, lässt die schon an ein wenig Übermut denken. Er lässt mit Neomi und Vanessa knapp 75% der Tore aus dem HSC Spiel zum Start auf der Bank sitzen und Rike spielt auf Außen. Natürlich werfen die anderen auch nicht mit Wattekugeln, aber nicht nur ich, auch so manches Mädel hätte sich wohl etwas mehr „Sicherheit“ zum Start gewünscht. Aber wer Coach Köster kennt, weiß, dass er sich auch gerne kurzfristig nochmal anders entscheidet. Also bleibt es bis zum Anpfiff spannend. Auch für mich, da ich gerade bei der technischen Besprechung weile, als Sven die Aufstellung verkündet.

Aber warum reden wir so lange, schauen wir doch einfach auf die Platte, ob der Plan des Kösterli aufgeht. Es bleibt bei der Aufstellung und los geht es definitiv mit Augenreiben. Nicht die Verwarnung, die für den Gegner bereits nach 15 Sekunden ausgesprochen wird, sondern wegen des ersten Tores. Ida vom Kreis. Einen schönen Pass von Sarah kann sie aufnehmen und direkt verwandeln. So früh im Spiel ein Tor vom Kreis? Da könnte mal jetzt als Kreisspieler eigentlich abschalten, da nicht viel mehr Pässe an den Kreis zu erwarten sind. Aber evtl. haben sich ja die Passgeberinnen etwas weiterentwickelt und mit ihnen der Spielaufbau. Nun aber weiter im Spiel. Jolina kann sich gleich zwei Mal auszeichnen und lässt den technischen Fehler im Angriff vergessen. Nach drei Minuten fällt dann trotzdem der Ausgleich zum 1-1 was das Team aber herzlich wenig stört, da Sarah und Rike innerhalb einer Minute treffen und wir schnell mit 3-1 in Führung gehen. Danach leider mal wieder ein altbekanntes Problem. Durch eine Strafe spielen wir zwar zwei Minuten in Überzahl, können diese aber nicht nutzen, sondern kassieren ein Gegentor, ohne das wir ein eigenes erzielen können. Da wir dann drei Chancen liegen lassen und Jolina „nur“ zwei Bälle abwehren kann, erzielt Luhdorf folgerichtig den Ausgleich zum 3-3 nach 10 Minuten. Doch auch der Trainer des Heimteams kann sich nicht lange freuen, da es irgendwie ein wenig Vogelwild zugeht. Zuerst können Rike und Hannah uns wieder mit zwei Toren in Front bringen, als es eine Premiere bei den Golden Girls gibt. Nach einer ungestümen Abwehraktion von Leni beraten die Schiedsrichter kurz und zücken tatsächlich die rote Karte. Schock auf der Bank. Kein böses Foul, da beim Handball die Spieler aber vor Verletzungen geschützt werden soll, wird halt härter durchgegriffen als bei den „weicheren“ Sportarten wie Fußball und Co. Ein weitere Unterschied sind die Auswirkungen. Die betroffene Spielerin, in diesem Fall Leni, darf zwar für den Rest des Spiels nicht mehr mitwirken, für die Mannschaft bedeutet das zusätzlich aber nur die normale Unterzahl von zwei Minuten. Danach darf das Team wieder auffüllen. Außerdem kann Leni im nächsten Spiel auch wieder mitspielen und muss keine weitere Sperre fürchten. Die Mannschaft schaut leicht betreten Leni hinterher, die auf die Tribüne muss. Schauen alle betreten? Nein, Vanessa nicht unbedingt. Nicht weil sie kein Mitleid hat, aber sie kennt das Gefühl aus ihrer Zeit vor den Golden Girls. Mannschaftsintern hätten auch die meisten auf Vanessa (nicht böse gemeint, aber Du weißt wieso 😉) als erste Spielerin getippt, die eine rote Karte bekommt, aber nun hat es Leni erwischt. Kann beim Handball passieren und ist nicht weiter schlimm. Wird auch bestimmt mal wieder passieren. Für die Gegenspielerin hatte der Zusammenstoß (mehr war es ja auch nicht) Gott sei Dank ja auch keine weiteren Folgen. Leni entschuldigt sich und damit ist die Situation ja im Spiel auch erledigt. Schade halt, weil sich Verwandtschaft auf die weite Reise nach Luhdorf gemacht hatte, die die nächsten 36 Minuten einer Mannschaft ohne „eigene“ Beteiligung zuschauen werden. Zu sehen bekommen sie ein Überzahlspiel wie es sein sollte. Zumindest vom Ergebnis her. Zwei eigene und kein gegnerisches Tor machen unter dem Strich ein 5-5 nach 15 Minuten. Warum nur ist dieses Überzahlspiel nicht von uns. Vogelwild halt. Nach vorne geht es nach dem Schock und der Unterzahl dann wieder weiter wie bisher, nach hinten wird aber etwas disziplinierter gearbeitet. Zumindest fünf Minuten lang. Diese Zeit nutzen die Deistermädels für vier Tore in Folge und können damit endlich mal mit 9-5 eine etwas beruhigendere Führung herausspielen. Das war es aber auch schon mit der Disziplin. In den nächsten fünf Minuten werden vorne ein paar Bälle verworfen und hinten wird ein 3-0 Lauf der Heimteams zugelassen, so das wir mit einer 11-9 Führung in die Kabine gehen.

Wie so oft beschwert Sven sich mal wieder, dass wir schon viel höher hätten führen können, wenn etwas konzentrierter gespielt worden wären. Jaja werden die Mädels sich denken. Wollen wir ja auch. Klappt halt nicht immer. Aber man führt ja trotzdem und irgendwie hat man das Spiel und Gegner ja auch im Griff. Die rote Karte wird nur kurz angesprochen. Ist halt eine unglückliche Situation und keine Absicht gewesen, wie sie immer mal wieder vorkommt. Daher gilt bei Sven ja auch immer die Devise, wenn jemand im Lauf frei durch ist, Hände weg und laufen lassen, damit keine Verletzungen passieren. Jetzt aber Hände (besonders in der Abwehr) wieder hoch und raus auf die Platte.

Irgendwas war doch? Ach ja. Es gab kurz vor der Pause noch eine Strafe für Luhdorf, die zum Großteil in Halbzeit zwei „abgefeiert“ werden muss. Was bedeutet das für uns? Kein Tor. Ups, doch ein Tor. Immerhin einen 7-Meter können wir verwandeln. Da aber auch Luhdorf innerhalb dieser Zeit noch trifft, hat uns die Überzahl wieder mal keinen zählbaren Vorteil gebracht. Wieder mal! Wenn Kerze das mitbekommt, gibt es Ärger 😉Aber der zündet sein Licht ja richtigerweise dieses Mal nicht an und wird auch (noch) nicht vermisst. Der Ärger über die nicht genutzt Überzahl verfliegt dieses Mal recht fix, da erst Rike zum 13-10 und danach Vanessa treffen. Besonders dieser Treffer lässt die Bank der Golden Girls aufjubeln und löst wahrscheinlich beim Gegner ein anerkennendes Kopfnicken aus. Einen Tempogegenstoß schließt sie mit einem wunderschönen Heber ab. Chapeau Vanessa. Dann zeigt und Luhdorf mal wieder, wie Überzahl geht. Lotti sitzt eine Strafzeit ab, als sie 2x treffen. Nach hinten können sie dieses Mal auch keine Überzahl und so schaffen wir zwei Tore, was uns wenigstens in reinen Zahlen nicht schlecht aussehen lässt. Die Zwischenzeit bis zu unsere nächsten Strafe (haben wir immer so viel?) können wir aber nutzen, um uns weiter abzusetzen uns so steht es 18-13 für uns, als sich Gidsel zu uns auf die Bank gesellt. So, jetzt werden Tipps angenommen. Wie wird Luhdorf diese zwei Minuten nutzen? Ja, mit 2 eigenen Toren. Da sie dieses Mal nichts zulassen, steht es, als Gidsel wieder auf den Platz geht, „nur“ noch 18-15. Jetzt werden aber mal wieder die Ärmel hochgekrempelt und nach hinten nichts mehr zugelassen. Nach einem Heimtor sind drei Tore für uns die Folge und die dürften Luhdorf jetzt den letzten Nerv rauben. Irgendwie merkt man auch, dass sich bei ihnen die Körpersprache verändert. Während sie bislang immer noch an sich glaubten, lassen sie jetzt ein wenig die Schultern hängen. Das hat zur Folge, dass sie zwar das 16-21 nach 38 Minuten erzielen können, aber in der Abwehr werden sie löchrig. Nach einem schönen Zuspiel von Gidsel bestaunen die Zuschauer nicht nur einen weiteren Heber von Vanessa, da Neomi die neuen Lücken in der Deckung jetzt gnadenlos nutzt, steht es nach 41 Minuten 23-16 für die Golden Girls. Eine Auszeit für die Heimmannschaft soll nochmal taktisch für die letzten 10 Minuten einstellen, aber die Zuschauer sehen erstmal das 24-16 für die HSG. Dann trifft zwar wieder eine Köster, die trägt aber die Farben aus Luhdorf. Auch dort gibt es dieses Namen. Sogar 2x als Spielerinnen. Jorit und Marit. Jorit hat getroffen, muss dann aber erstmal beim schönsten Tor des Abends zusehen. Zumindest nach Aussage von unserem Köster auf der Bank. Eine wunderschöne Vorbereitung von Sarah an den Kreis kann dieses Mal Jule abschließen und zum 25-17 treffen. Also kann man sagen, dass es nicht nur bei dem Pass gleich zu Beginn, an den Kreis, geblieben ist. Auch die Außen wurden in diesem Spiel etwas besser in Szene gesetzt. Da huscht sogar kurzzeitig ein kleines Lächeln über Hannahs Gesicht. Ganz kurz nur aber genauso ansehnlich wie ihre Tore von außen.  Es gibt also doch noch Hoffnung für Handballästheten. Das Tor von Jule hat dann auch endgültig die Gegenwehr des Heimteams zum Erlahmen gebracht. Vier weitere Tore sind die Folge, so dass es drei Minuten, vor dem Ende, nach einem Heimtor 29-18 steht. Das nächste Tor bedeutet Kuchen. Sven erlaubt mittlerweile den Versuch des Kempa, der aber zwei Mal verbömmelt wird. Ist es Absicht, um den Kuchen zu vermeiden? Kurz vor dem Ende fällt dann doch noch Tor Nummer 30 und Sarah darf sich in der Küche versuchen. 30-18 und Abpfiff.

Letztendlich ein ungefährdeter Sieg, der dann aber doch ein wenig zu hoch ausgefallen ist. Luhdorf hat toll gekämpft und lange mitgehalten. Sie wurden am Ende nicht für dem Kampf belohnt, aber so ist es nun mal im Sport. Es kommen auch wieder andere Tage. Die Punkte holt ihr euch bald wieder. Bei den Golden Girls herrschte natürlich Freude. Es sind zwar nicht wieder 17 Tore von Rike geworden, aber mit Vanessa ist unser Spiel abwechslungsreicher geworden. Das sollte den Gegnern Angst machen.  Einzig Leni schaute weiter bedröppelt aus der Wäsche am im nächsten Spiel gibt es ja die Möglichkeit, es wieder besser zu machen. Einzig ein lautes Bollern an der Kabinentür sorgt beim Umziehen für einen kurzzeitigen Stimmungskiller. Was war das? Wollte der Geist des Handball seine rote Karte zurück? Wir werden es wohl nie erfahren, aber nach dem ersten Schock konnte auch darüber gelacht werden. Mit den beiden Punkten im Gepäck lässt sich die Rückreise auch gleich viel entspannter antreten. In der nächsten Woche folgt nur ein Heimspiel gegen Eyendorf. Dort hatte man die erste, durchaus erfolgreiche Begegnung in einem Spiel mit der Patte. Zu Hause dann aber ohne Patte wir sind gespannt.

Für die Golden Girls spielten: Jolina (Tor/ 9 Paraden), Vanessa (10), Rike (7), Neomi (4), Sarah (3), Hannah (2), Jule (2), Ida (1), Lorena (1), Leni, Lotti und Gidsel

Weibliche B II: HSG Wennigsen/Gehrden vs JSG Solling

The same procedure

Von Torben Weschen

Das war doch letzte Woche schon so. Wieder kein Reporter und kein Maskottchen vor Ort. Fans wohl auch nicht. Schade. Weiter durchaus auf Meisterschaftskurs, aber unbemerkt von der Öffentlichkeit. Dieses Mal evtl. sogar leicht verständlich. Der Tabellenletzte ist zu Besuch. Das dieser Tabellenplatz keine Menschenmassen anzieht ist klar. Wissen leider auch die wenigsten, dass gegen Solling damals, vor knapp zwei Jahren, die Geschichte der (Ur)Golden Girls ihren Anfang nahm. Nach der langen Corona Pause waren die heutigen Gäste aus Solling, auch damals zu besuch. Das erste Spiel nach unendlich vielen Trainingseinheiten wurde mit einem Sieg gekrönt. Tatsächlich war auch nur der Trainername auf beiden Spielprotokollen zu lesen. Zu sehr hatte sich das Gesicht des Teams verändert. Schließlich ist es jetzt aber auch eine B-Jugend und keine C-Jugend mehr. Co-Trainer Torben weilt im fernen Wietze, aus der B I alle festgespielt und die C spielt zeitgleich. Also alles zusammengekratzt, was noch spielberechtigt ist und eine Torhüterin aus der C losgeeist. Aber immerhin kann man an dem Wochenende fast zeitgleich drei unterschiedliche Jugendteams im B und C Bereich an den Start schicken. Davon konnte man vor zwei Jahren nicht mal ansatzweise träumen. Nicht zu vergessen, dass auch noch eine D-Jugend in der Hinterhand wartet. Ein Riesenerfolg im Jugendbereich der HSG. Sollte man auch mal erwähnen.

Anpfiff von Rüdiger Timm, dem Schiedsrichter der Herzen. Vergessen all die Aufregung um ein verschwundenes Bedienteil der Hallenuhr oder den Problemen um das Kampfgericht. Es geht sofort steil nach vorne und alle wissen, es wird heute kein Punkt dem Gegner überlassen. Jede Minute ein Tor und es steht 4-0. Mit Alina, Emma, Luisa und Sara auch gleich vier verschiedene Torschützen. Nach Adam Riese und der Vorerzählung, macht das Spielminute 4. Solling kann dann zwar auch doppelt treffen, aber die Truppe von Coach Köster ist in Torlaune. Leider vergisst sie dadurch ein wenig die Deckungsarbeit, aber wen kümmert das schon. In dem Falle wohl Jule M. der andauernd die Bälle um die Ohren fliegen, aber Spaß macht es trotzdem irgendwie. Knapp acht Minuten dauert die Offensivhatz. 8-6 für das Team aus den heimischen Gefilden nach 15 Minuten. Kein allzu großer Vorsprung. Da hätten wir im Vorfeld etwas mehr Ruhe erwartet, aber gefährdet ist die Führung irgendwie trotzdem nicht. Endlich können wir uns durch einen Doppelschlag von Alina wieder auf +4 absetzen. 10-6 nach 17 Minuten.  Solling wert sich zwar und versucht dranzubleiben, aber mehr als auf -3 kommen sie nicht heran. Nach 22 Minuten ist es dann Sarah, die beim Stand von 14-9 den Vorsprung auf fünf Tore erhöhen kann. Nicht nur das. Alina mit einem 7-Meter und nochmal Sarah quasi mit der Pausensirene können sogar zum 16-9 treffen.

In die Pause mit +7 ist doch fein. Dann muss man als Trainer nicht motzen. Sven wäre allerdings nicht Sven, wenn es nicht etwas zu bemängeln gäbe. Aber allzu streng ist er nicht. Die Anweisungen und leichte Umstellungen für Halbzeit zwei werden besprochen und dann geht es auch schon wieder raus. Natürlich wird noch ermahnt, weiter auf der Hut und vorsichtig zu sein. Man darf keinen unterschätzen.

Und doch kommt es wie es kommen musste. Den Gästen gelingt nicht nur das erste Tor nach der Halbzeit, sondern legen nach einem Tor von Sara gleich noch ein paar oben drauf. Da Alina leider einen 7-Meter verwirft, werden es insgesamt vier Stück in Folge. So schaffen es die Trullas, dass es in den 5 Minuten nach der Pause aus einem 16-9, ein 17-14 wird. Also doch wieder spannend. Hätte nicht sein müssen. Aber wenn man sich mal wieder zu sicher ist. Doch Gott sei Dank, hält diese Phase nicht zu lange an. Durch Tore von Lorena, Luisa und 2x Sarah, schaffen wir es, uns bis zur 35. Minute wieder auf 21-15 abzusetzen und das sollte doch jetzt wirklich reichen. Die folgende Zeit ist dann zwar wieder etwas ausgeglichener, aber das Spiel haben wir jetzt endgültig im Griff. Nach 40 Minuten haben wir mit 25-17 ganze acht Tore Vorsprung und es sind ja nur noch 10 Minuten zu spielen. Das sollte am heutigen Tage reichen. Solling kann dann zwar auch mal wieder zwei Tore in Folge erzielen, da wir aber ebenso zurückschlagen, geraten wir nicht mehr wirklich in Gefahr, hier Punkte liegenzulassen. Auch als die Gäste von Minute 43-45 sogar drei Treffer in Folge erzielen können und es 27-22 steht, wird keiner mehr nervös. Uns gelingt kurze Zeit später das gleiche Kunststück und nach dem letzten Treffer von Solling, setzt Sara kurz vor dem Ende mit dem 32-24 den Schlusspunkt.

Ungefährdeter Sieg und weiter dem RSV Seelze auf den Fersen. Auch wenn es ein leichtes Auf und Ab war, so war der Puls nie wirklich im roten Bereich. Auch Svens Augen mussten nicht rollen. Nächsten Montag gibt es dann eine richtige Standortbestimmung beim verlegten Montagsspiel in Vinnhagen. Im Hinspiel trennte man sich unentschieden. Wir hoffen, dass unsere Mädels sich dort den verlorenen Punkt zurückholen können, auch wenn die Zuschauer dort dafür bekannt sind, ihr Team lautstark zu unterstützen. Das ist Handballatmosphäre. Aber lassen wir uns nicht einschüchtern, wir werden dort eine starke Truppe haben und weiter alle Chancen auf die Meisterschaft offenhalten.

Für die Golden Girls spielten: Jule M. (Tor), Sarah (10), Alina (8), Lorena (5), Sara (5), Luisa (3), Emma (1) und Lina

Weibliche C: TuS Wettbergen vs HSG Wennigsen/Gehrden

Da war doch was

Von Torben Weschen

Wettbergen? Ja Wettbergen. Lange Zeit ein kleiner Angstgegner der C-Jugend, wurde im Hinspiel gegen sie gewonnen und der „Fluch“ besiegt. Dieser gute Eindruck sollte nun auch im Rückspiel bestätigt werden. Toptorjägerin Issy, mit 15 Treffern im Hinspiel ist nach ihrer langen Verletzung wieder mit an Bord. Die anderen haben sich auch weiterentwickelt, und so durfte insgeheim auch auf einen Kuchen gehofft werden, der in einer Privatwette mit Jungendwart Torben ausgelobt wurden. Im Tor steht Nele, da die andere Torhüterin Jule M. bei der B II aushelfen musste. Es gab, im Kader, zwar ein paar kurzfristige Absagen, aber auch das konnte die gute Stimmung im Vorfeld nicht trüben.

Los geht es auch gleich sehr gut und es scheint, dass Issy ihren Torrekord aus dem Hinspiel brechen will. Bereits nach 15 Sekunden kann sie die Torhüterin zum 1-0 überwinden. Leider übernimmt dann erstmal Wettbergen das Kommando, kann in den nächsten zwei Minuten das Spiel umdrehen und geht mit 3-1 in Führung. Diesem Rückstand laufen wir dann bis zur 8. Minute hinterher, doch dann kann Lucy zum 5-5 treffen und endlich wieder ausgleichen. Leider geraten wir wieder in Rückstand und brauchen erneut vier Minuten bis zum Ausgleich durch Greta zum 7-7 in Minute 12. Ein paar Schlafmützigkeiten und Ladehemmung von Issy sorgen leider dafür, dass Wettbergen sich in den nächsten Minuten ein wenig absetzen kann und so steht es nach 17 Minuten leider 14-10. Doch die Truppe von CC Haenel gibt nicht auf und kann durch Tore von Sienna, Lucy, Issy und Sophie bis zur Pause nochmal auf zwei Tore herankommen. Es steht 17-15 für Wettbergen.

Alles ist noch drin und schließlich wurden Torben noch mindestens sechs Tore von einer bestimmten Spielerin versprochen. Also können wir wohl in den nächsten 25 Minuten noch einiges erwarten. Nele ist im Tor gut drauf und zwei Tore sind im Handball schließlich nichts. Es sollte also zu schaffen sein.

Leider fällt gleich das 18-15 für Wettbergen, was eine Aufholjagt etwas schwieriger macht. Aber Issy kann gleich zurückschlagen und trifft doppelt. Die nächste Minuten geht es hin und her. Als nach einem Tor von Adina, Issy einen 7-Meter verwandeln kann, schaffen die Golden Girls sogar den Ausgleich. 20-20 nach 32 Minuten. Na also, möchte man meinen. Geht doch. Leider folgt dann das, was immer mal wieder zu beobachten ist. Kollektiver Tiefschlaf. Drei Gegentore in folge in nur zwei Minuten sind ein herber Rückschlag. Als dann auch noch, die eben noch gefeierte Torschützin Adina, eine Strafzeit absitzen muss, fällt sogar das 24-20 für Wettbergen. Nun spitzt sich das Duell des Tages, Annika gegen Issy noch einmal zu. Beide treffen wie sie wollen und das jeweils 3x. Also 27-23 nach 41 Minuten. Annikas Mitstreiterinnen heute aber etwas besser und so fallen bis Minute 44 noch 4 weitere Treffer. Also steht es dann 31-23. Lucy und Issy können den 6-0 Lauf dann zwar unterbrechen und 31-25 verkürzen, aber leider ist mittlerweile allen klar, dass die Punkte heute wohl in Wettbergen bleiben werden. Ein wenig Hoffnung keimt nochmal auf, als auch Annika mit einer 2-minuten Strafe belegt wird, aber leider können wir kein Kapital daraus schlagen. Im Gegenteil. Wettbergen trifft einmal in Unterzahl. Damit war es dann endgültig. Natürlich wird nicht aufgegeben und Lucy und Issy treffen nochmal, so dass es knapp 90 Sekunden vor dem Ende 32-27 für Wettbergen steht. In den letzten 60 Sekunden gelingt dann das Kunststück, dass nochmal drei Tore fallen. Leider wieder eins mehr für Wettbergen, so das es zum Abpfiff 34-28 steht.

Verloren. Schade. Wenn es die eine oder andere Absage weniger vor dem Spiel gegeben hätte, wäre durchaus mehr drin gewesen. So bleibt in den Geschichtsbüchern leider eine unnötige Niederlage stehen. Issy hat mit ihren 16 Treffern zwar einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt und auch Lucy kann sich über sechs Treffer freuen, aber was zählt ist die Mannschaft. Die hat leider verloren. Und einen Kuchen gibt es dadurch auch nicht von Torben, der leider nur aus der Ferne berichten konnte. In der Ferne in einem dunklen Keller war das Wasser leider etwas wichtiger an diesem Tage. Aber es kommen für alle wieder bessere Tage und dann werden nicht nur die wieder länger, sondern auch die Berichte. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal.

Für die C-Jugend der Golden Girls spielten: Nele (Tor), Issy (16), Lucy (6), Sienna (3), Greta (1), Adina (1), Sophie (1), Vayla und Lea

Weibliche B II: TKJ Sarstedt II vs HSG Wennigsen/Gehrden

Schade

Von Torben Weschen

Die B II der HSG Wennigsen kann noch Meister werden und keiner bekommt es mit. Das Team ist bislang ohne Niederlage durch die Saison marschiert. Zwei Unentschieden und als bisher einziges Team dem Tabellenführer einen Punkt abgetrotzt. Das ist doch aller Ehren wert. Nun geht es in Sarstedt gegen ein Team aus dem unteren Tabellendrittel. Eigentlich eine schöne Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln und etwas für das Selbstvertrauen zu tun. Aber leider verhindert eine Veranstaltung am Vorabend die Teilnahme einiger Spielerinnen, so dass die Spielfähigkeit erst auf den letzten Drücker sichergestellt werden konnte. Schade. Noch viel schader (nein liebe Kinder, das Wort gibt es nicht) ist, dass Co-Trainer Torben auch nicht dabei ist, weil er sich bei der EM in Köln weiterbildet. Doch auch ohne die komplette Riege und mit halben Trainerteam sollte die Aufgabe zu bewältigen sein.

Nun geht es also los. Issy lässt keinen Zweifel aufkommen, dass es heute keinen anderen Sieger als die Gilden Girls geben kann. 16 Sekunden und es steht 1-0. Bis zu den nächsten Treffern dauert dauert es zwar etwas länger, aber auch die nächsten beiden fallen für uns. Vanessa kann 2x Netzen. 3-0 nach knapp 7 Minuten. Den Hausherrinnen gelingt dann zwar der Anschlusstreffer, aber Issy stellt sofort wieder den zwei Tore Abstand wieder her. Sarstedt versucht zwar dranzubleiben, aber spätestens zur ersten Strafzeit des Heimteams, schalten unsere Mädels einen Gang hoch. Issy, Sara, Lorena und Vanessa werfen in sechs Minuten sechs Tore und damit ist die Vorentscheidung schon gefallen. Es steht 10-2 und Sven nimmt eine Auszeit. 16 Minuten sind gespielt und allen ist klar, dass heute das Rumpfgebot reicht, um die zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Sarah, die heute im Tor steht, ist fast nicht zu überwinden und es braucht einen 7-Meter für Treffer Nummer drei des Heimteams. Wieder Sara und Doaa zum ersten an diesem Tag und schon steht es 12-3. In Minute 21 ist es endlich (zumindest aus Sarstädter Sicht) so weit. Sarah wird durch einen Wurf aus dem Feld überwunden.12-4. Aber es sollte es Strohfeuer sein. Vanessa kann 3x ihr Können aufblitzen lassen und erzielt ganz alleine einen 3-0 Lauf zum Pausenstand von 15-4.

Vom Pausentee gibt es leider keine Berichterstattung, aber was soll man bei einer solcher Führung auch groß sagen. Nun kann endgültig auf ausgewogene Spielanteile geachtet werden. Klappt natürlich nur in der Theorie, aber man kann es sich ja wenigstens vornehmen. Los geht es.

Die ersten beiden Tore fallen wieder für uns und lässt so zwar den letzten Zweifel verstummen, aber auch einen kleinen Schlendrian ins Spiel einziehen. Drei Tore für das Heimteam sind die Folge die damit tatsächlich einen 3-0 Lauf hinlegen und den Spielstand auf 7-17 nach einer halben Stunde stellen können. Die nächsten fünf Minuten verlaufen mehr oder weniger ausgeglichen. Jedem Team gelingen 3 Tore und so steht es halt diese fünf Minuten später 20-10. Dann scheint dem heimischen Team die Kraft auszugehen. Das bedeutet sechs Tore in 10 Minuten und die Crunchtime ist nicht mehr wirklich spannend. 26-10 in Minute 47. Die letzten Minuten lassen es die Teams ruhiger angehen und  das Spiel mit 27-13 ausklingen .

Eine weitere Pflichtaufgabe wurde erledigt. Aber schade, dass viele Möglichkeiten nicht ergriffen worden. Mit weiter zwei Minuspunkten dem Tabellenführer scharf auf den Fersen. Familie Weschen hat das Spiel genauso verpasst, die die Nationalmannschaft, eine Medaille. Trotzdem eine schöne Reise in Köln. Das Armband, welches man zum Eintritt in die Lanxess-Arena erhalten hat, bleibt jetzt so lange am Arm des Co-Trainers, wie die B I und die B II noch Chancen auf die Meisterschaften haben. Hoffen wir mal, dass sich an diesem Stoffband keine lebenden Kulturen bilden. Die Prüfsteine der B II folgen in den nächsten Wochen gegen Vinnhagen und dem Tabellenführer aus Seelze. Dann wird man sehen, ob die Chance auf die Meisterschaft tatsächlich noch in Reichweite liegt. Dann hoffen wir auch wieder auf eine bessere Berichterstattung durch einen Reporter vor Ort. Es gibt ja nicht mal ein Bild. Außerdem auf ein paar Zuschauer. Die Mädels haben es verdient.

Für die Golden Girls spielten: Sarah (Tor), Vanessa (11), Issy (7), Sara (5), Lorena (2), Doaa (2), Lara und Luisa