Monat: März 2023

Weibliche C: HSG Wennigsen/Gehrden vs JSG Weserbergland

Irgendwie anders als geplant

von Torben Weschen 27.02.2023

5:33 Uhr: Ich bin aufgewacht. An einem Samstag um 5:33 Uhr. Warum zum Teufel so früh. Ich quäle mich aus dem Bett und gehe ins Wohnzimmer. Die erste WhatsApp an Alina geschickt wegen der Abholung später.

7:30 Uhr: Cathrin ist auch aufgewacht. Ich habe derweil an den Interviews für die Homepage gearbeitet.

8:30 Uhr: Erstellte Interviews verschickt.

9:00 Uhr: Jule wird geweckt. In einer Stunde ist Abfahrt zum Mini-Training. Und sie muss schließlich langsam wach werden. Ich fahre aber erstmal zum Grünguthof um die ersten Grünschnitte aus dem Garten zu entsorgen. Ablenkung ist gut. Ich bin schließlich doch ein wenig aufgeregt.

10:00 Uhr: Abfahrt mit Jule und Gidsel zum Mini-Training. Neomi und Rike sind in der Kirche und beten für die Meisterschaft (oder so). Zwischenstopp beim Bäcker.

10:45 Uhr: Henry nochmal per WhatsApp an den Schlüssel für den Kiosk erinnert. Treffen mit Sven in der KGS-Halle. Überprüfung des Hallenbodens und Absprache der Hoodieübergabe.

11:00 Uhr: Gehe im Eingangsbereich der Halle auf und ab. Warten auf Sven, der telefoniert. Mir ist langweilig. Ich hasse warten. Versuche eine verstopfte Toilette zu „reparieren“. Klappt nicht. Immerhin läuft sie nicht über. War aber knapp.

11:30 Uhr: Wieder zu Hause angekommen. Hoodies in Cathrins Kofferraum umgeladen. Von dort sollen sie in der Halbzeit von Lotti und Gidsel raugeholt werden. Nun heißt es irgendwie Zeit totschlagen.

12:00 Uhr: Erhalte die endgültigen Zusagen für das Kampfgericht. Hoffentlich funktioniert alles mit der neuen Uhr. Aber organisatorisch ist alles vorbereitet.

12:40 Uhr: Abfahrt. Erst Alina und dann Lucy abholen. Ich habe an den Korb mit dem Kaffee und der Kasse gedacht, den ich mitnehmen sollte. Das ich an so was denke, kommt nicht oft vor. Ich sollte Cathrin daran erinnern, dass sie mich dafür gelobt werden will.

13:00 Uhr: An der Halle kommt zeitgleich Henry mit uns an. Computer und Schlüssel für den Kioskbereich dabei. Eine Sorge weniger.

13:10 Uhr: Kümmere mich mit Isabell um den Aufbau des Kioskes und kleinere organisatorische Aufgaben. Lotti und Gidsel werden schonmal über den geplanten Ablauf mit den Hoodies informiert.

13:30 Uhr: Der Gegner ist da. Ich rede mit den Trainern. Er gratuliert zur Meisterschaft. Wir haben ein gutes Verhältnis denke ich. Die haben zwar Stress mit Sehnde, aber zwischen uns ist alles ok. Ich kläre die „Einlaufshow“ mit ihm. Schließlich sollen alle Spielerinnen mit Namen aufgerufen werden. Er findet die Idee gut und gibt sie seinem Team weiter.

13:34 Uhr: Der Trainer versucht uns einzulullen. Er hat keine „Ersatzbank“ und es wird heute einfacher für uns, sagt er. Insgeheim träume ich von einem großem Vorsprung und einer fulminanten „Feier“ während des Spiels. Dann blicke ich auf den Spielerbogen. Die Topspielerinnen sind alle dabei. Die Zwillingen Jona und Kaija Voigt, die Spielmacherin Leonie Seliger und die Torhüterin Amilia Blümel (Deren Mutter mich später noch umarmen und drücken wird). Die Torhüterin ist groß. Also flach, flach, FLACH werfen. Das Spiel wird einfacher? Blödsinn. Über mir zerplatzt die Gedankenblase des lockeren Sieges.

13:40 Uhr: In der Hälfte von Weserbergland ist der Boden feucht und ich werde nach Wischmöglichkeiten gefragt. Ich schnappe mir also den Wischer und trockne den Boden. Das kommt bestimmt von meinem zerplatzten Traum. Ach ne, wir hatten vorher die Halle nochmal gewischt, weil der Boden wieder mal recht rutschig vom Staub war.

13:45 Uhr: Da ich vergessen hatte, zu erwähnen, dass ich den Kaffee schon mitgebracht habe, wird er erst jetzt gekocht. Da bringt mir kein Lob, sondern einen bösen Smilie ein.

14:00 Uhr: Mir fällt auf, dass ich die Kühlpacks zu Hause vergessen habe. Da auch die fünf Kühlpacks, die ich im Kühlschrank in der Halle deponiert hatte, mittlerweile Beine bekommen haben, beschließe ich, nach Rücksprache mit Sven, noch schnell welche von zu Hause zu holen. Sicher ist sicher. Wenn ich keine hole, passiert bestimmt etwas. Murphys Law. Eine halbe Stunde habe ich noch. Reicht bei normaler Verkehrsdichte. Normalerweise. Leider muss ich aber meinen Königsparkplatz aufgeben.

14:21 Uhr: Ich bin wieder da. Aber natürlich war der Verkehr nicht normal. Eine geschlossene Schranke, mehrere rote Ampeln und die langsamsten Fahrer der Region haben den Lautstärkepegel im Auto mehrfach anschwellen lassen. Nicht das ich mich während der Fahrt aufgeregt habe, aber ich habe bis jetzt bei keinem Anpfiff gefehlt. Bei keinem Spiel. Weder B-, noch C-Jugend.

14:25 Uhr: Die Einlaufshow beginnt. Gidsel macht das klasse. Erst laufen die Gäste ein und werden namentlich aufgerufen. Danach die Golden Girls. Aber anstatt die Reihe zu vervollständigen, stellen sie sich 2-3 Meter hinter denen auf. Warum das denn? Sieht komisch aus und war anders geplant. Egal.

14:28 Uhr: Die Ehrung. Eigentlich sollte der Vertreter der Region eine kleine Rede halten und den Pokal nach dem Spiel übereichen. Nun führt der die „Zeremonie“ relativ lieblos vor. Es geht im allgemeinen Trubel vor dem Spiel fast unter. Auch das war anders geplant. Aber jetzt sind die Golden Girls offiziell Meister.

14:30 Uhr: Der „Wer-sind-wir-Ruf“ vor dem Spiel wird auch verbömmelt. Die Buchstaben werden verdreht und somit wird der Schlachtruf recht erbärmlich. Irgendwie schwant mir übles…

14:31 Uhr: Endlich der letzte Anpfiff der regulären Saison der weiblichen C-Jugend. Die Vorzeichen stehen aber auch wirklich nicht gut. Jule und Rike leicht angeschlagen. Rike sogar noch mit Fieber die Tage vor dem Spiel. Melina fällt ganz aus. Aber passieren kann ja nichts mehr.

14:32 Uhr: Erster Angriff und gleich 7-Meter. Klasse. Doch Neomi zielt daneben. Mist. Doch nach weiteren zwei Minuten kann Leni endlich zur 1-0 Führung treffen. Bislang keine richtige Chance für die JSG. Läuft.

14:47 Uhr: Eine knappe Viertelstunde sieht es leider etwas anders aus. Besonders Rike merkt man an, dass sie nicht fit ist. Sie hat zwar ein Tor erzielt, greift aber in der Abwehr nicht richtig zu. Auch sonst steht die Abwehr nicht wirklich. Spielstand 5-5

14:52 Uhr: Eieiei. Mittlerweile bereits -3. Um Rike zu schonen, kommt Jule. Da aber auch sie nicht richtig fit ist, bringt es nicht wirklich eine Verbesserung. Das war anders geplant. Spielstand 7-10.

14:57 Uhr: Halbzeit. 11-12. Wir konnten uns wieder bis auf ein Tor rankämpfen. Oder besser rankrampfen. Es läuft nicht. Gar nicht. Nach vorne bringt nur Issy und mit Abstrichen Leni das, was sie können. Nach hinten eigentlich fast niemand. Aber komischerweise lässt mich das an einen Sieg glauben. Immerhin können wir keine zwei Halbzeiten so schlecht spielen.

15:00 Uhr: Ich bleibe nur kurz in der Kabine. Ich laufe schnell hinter Gidsel und Lotti her, die die Hoddies aus dem Auto holen soll. Draußen angekommen, sehe ich, wie die Kleidungsstücke erstmal begutachtet werden. Verdammt nochmal. Die sollen sich beeilen und kein GNTM spielen. Wenn sie zu lange rumdaddeln, kommt zufällig eine Spielerin auf den Gang und bekommt etwas mit wenn sie früher auf die Platte will.

15:05 Uhr: Weiter geht es. Leider gleich wieder zum Aufregen. Leni trifft zwar noch zum Ausgleich und nach der erneuten Führung gibt es 7-Meter. Da Neomi den ersten verworfen hat, tritt Jule an. Etliche Male haben wir es im Training geübt und sie hat reihenweise Bälle links unten versenkt. Aber der Kopf spielt wieder einmal nicht mit. Halbhoch mit halber Kraft. Verworfen. Ich könnte ausflippen. Ich glaube, dass bekommt in diesem Augenblick mein Umfeld auch mit.

15:14 Uhr: Rike kann nochmal die letzten Kräfte mobilisieren und trifft zum 14-13 für die Golden Girls. Aber wieder merkt man, dass sie auf dem Zahnfleisch kriecht. Das Stehen in der Luft, was sie sonst so auszeichnet, bekommen wir nicht zu sehen. Dafür sieht sie in der Abwehr oft hinterher. Leider mit Abstand der schlechteste Zeitpunkt für ihre Krankheit.

15:19 Uhr: Wieder ein 7-Meter verworfen. Dieses Mal Issy. Ausflippen kann ich bald nicht mehr. Mittlerweile führen die Gäste wieder. 35 Minuten sind gespielt und es kommt einfach keine Ruhe rein. Ich weiß, dass der Schiedsrichter keine Schuld hat. Aber so viele (angeblich) technische Fehler hatten wir das ganze Jahr nicht. Er hat in dem Spiel so viele Übertritte in den Kreis von Rückraumspielerinnen abgepfiffen, wie wir in allen B-/und C-Spielen zusammen nicht bekommen haben. Das hilft natürlich nicht, um die Nerven zu beruhigen. Spielstand 14-16

15:28 Uhr: Zwar hat Neomi mittlerweile endlich einen 7-Meter verwandelt, aber auch Weserbergland verwandelt einen und sie führen mit 20-17. Sven nimmt eine Auszeit. Lotta hat mittlerweile das Tor verlassen und Platz für Jule M. gemacht. Hat aber auch nicht geholfen. Kein guter Tag für die Torhüter. 43 Minuten gespielt.

15:32 Uhr: Die Wirkung der Auszeit ist noch schneller verpufft als mein Traum vor dem Spiel von einem hohen Sieg. Weserbergland führt 21-17 und jetzt ist allen klar, dass die erste Niederlage fällig ist. Zwei Paraden der gegnerischen Torhüterin und das erneute Scheitern von Neomi von der 7-Meter Linie scheinen das Spiel zum Debakel zu machen. Ich drehe mich zu Lotti und Gidsel um ihnen das Zeichen für die Hoodieübergabe zu geben.

15:35 Uhr: Ergebniskosmetik. Immerhin verwandelt Issy noch einen 7-Meter und auch Neomi kann noch ein Tor erzielen. Nur noch 2 vor aber das Spiel ist fast vorbei. Mittlerweile werden die Hoodies verteilt. Die Überraschung ist zwar groß, aber so richtig kann sich keiner freuen.

15:36 Uhr: Abpfiff. Jule M. hat nochmal einen Ball gehalten aber das Spiel geht mit 19-21 verloren. Ich will zu Jule und ihr den Hoodie geben. Aber sie geht auf die Knie und hat dafür momentan keinen „Kopf“. Zu groß ist die Enttäuschung. Tatsächlich verloren.

Alles ab 15:37 Uhr: Immerhin passen die Hoodies. Aber dafür haben Lotti und Gidsel ja auch heimlich Probetragen beim Auswärtsspiel der B-Jugend in Wettbergen gemacht. Doch fast alles andere, das war alles anders als geplant. Eine volle Halle. Es sollte Werbung für den Handball, für die Golden Girls gemacht werden. Im Vorfeld wurde alle mobilisiert was „Beine“ hatte. Onlinemedien und Printmedien. Instagramm, Plakate und Mundpropaganda. Sogar Justus „Fischi“ Fischer von den Recken aus Hannover hat auf seinem Instagramm Account für das Meisterschaftsfinale geworben. Und dann das. Immerhin war es gut für die Kasse. Aber warum die Niederlage? Woran lag es? Gut, der Gegner war immerhin Platz zwei. Aber trotzdem. Ich bleibe dabei. In Normalform haben die keine Chance gegen uns. Ich war zwar vor dem Spiel aufgeregt, aber habe keinen ernsthaften Gedanken an eine Niederlage verschwendet. Der Schiedsrichter hatte ein paar komischen Entscheidungen (immerhin hat sich Sven nach, nach der gelben Karte im ersten Spiel gegen Empelde, hier die zweite abgeholt) und die gegnerische Torhüterin war gut (flach, flach, FLACH werfen). Rike und Jule waren angeschlagen. Aber das war das erste Spiel, in dem nicht der Druck da war, gewinnen zu „müssen“. Ich glaube, die endgültige Gier, der Wille war heute nur bei den Gegnern da. Ohne Druck geht halt nix bei Teenagern. Wie zu Hause. Wenn sie keinen Druck bekommen, geht nichts freiwillig.

Abgehakt. Es war eine geile Saison. Das wird wohl nicht wiederholt werden können. Alle können stolz auf sich sein. Die B-Jugend hat zwar noch ein Spiel, aber das wird nur noch eine Spaßveranstaltung sein. Somit kann ich ein Fazit ziehen. Es gab nicht für alle die Spielzeit, die sie sich gewünscht haben. Weder in dem Spiel noch in der Saison. Aber alle haben mitgezogen und einen unglaublichen Teamgeist bewiesen. Alle haben sich spielerisch und persönlich weiterentwickelt. Es ist schön, die Mädchen im Training und bei den Spielen zu sehen.

Hier sollten jetzt noch etliche Zeilen mit schönen Szenen folgen. Aber leider war die Niederlage ein Stimmungskiller. Die Stimmung ist zwar ok, aber nicht so ausgelassen. Es passt mit Weserbergland, die Mädels tanzen auch im Kreis und besingen ihre Meisterschaft aber etwas fehlt. Richtige Stimmung kommt wohl erst wieder am Abend, bei der Abschlussfeier beider Mädchenmannschaften auf. Aber das ist eine andere Geschichte.

Der ganze Tag verlief anders als geplant. Anders als geplant. So auch dieser Bericht hier. Der vorerst letzte.

Bis bald.

Evtl. zur Relegation

Für die Golden Girls spielten: Lotta (Tor/3 Paraden), Jule M. (Tor/2 Paraden), Issy (6), Neomi (5), Leni (4), Rike (3), Jule (1), Lucy, Elif, Alina, Adina, Emma, Greta und Doaa.

Interview mit Julia

Torben: Hallo Julia, ich habe es vorher leider nicht geschafft, aber nun passt es ja. Schön, dass auch du dir Zeit genommen hast.

Julia: Hallo Torben

Torben: Du hast dich ja erst mitten in der Saison der Mannschaft angeschlossen. Wie kam es denn dazu?

Julia: Ich hatte einfach wieder Lust Handball zu Spielen und weil ich ja schon Mal im Tor gespielt habe, hatte ich da auch dieses Mal wieder Lust dazu.

Torben: Der erste Gegner war ja Exten-Rinteln. Wusstest du um das Ergebnis aus dem Hinspiel und die leichte Rivalität?

Julia: Nein leider nicht. Hätte ich es gewusst dann hätte ich mich mehr drauf eingestellt.

Torben: Wie war denn dann das erste Spiel für dich? Gleich ein fulminanter Sieg. 16 Paraden von dir. War doch bestimmt ein gutes Gefühl?

Julia: Das erste Mal wieder zu Spielen war ein sehr schönes Gefühl

Torben: Bist du denn gut vom Team aufgenommen worden?

Julia: Ja auf jeden Fall.

Torben: Auch wenn noch ein Spiel aussteht, Platz zwei wird es werden. Zufrieden?  

Julia: Ja natürlich bin ich zufrieden mit Platz zwei und dass wir es so weit geschafft haben ist ja auch total super. Natürlich wäre der erste Platz eins noch viel besser gewesen.

Torben: Mit dir im Tor hat das Team kein Spiel mehr verloren. Wäre mehr drin gewesen, wenn du früher angefangen hättest?

Julia: Ja auf jeden Fall wäre mehr drinnen gewesen. Dann hätte ich ja auch noch mehr Training gehabt.

Torben: Gegen Wettbergen musstest du dann mit großen Schmerzen vom Platz. Was war schlimmer, die Schmerzen als solches oder das du nicht mehr im Spiel bleiben konntest?

Julia: Eigentlich das ich nicht mehr spielen konnte. Ich hätte gerne bis zum Schluss gespielt aber zum Glück war ja Alissa da und konnte dann ins Tor gehen.

Torben: Warum hast du dich eigentlich für die Position im Tor entschieden. Wenn eine Spielerin von 6-7 Metern auf das Tor wirft, kann der Ball ganz schön weh tun, wenn er einen Trifft.

Julia: Weil es mir einfach Spaß macht und die Schmerzen vergehen.

Torben: Nächstes Jahr könntest du dann auch schon bei den Damen aushelfen. Da werden die Würfe ja nochmal härter. Aber reizt dich die Möglichkeit trotzdem?

Julia: Ja natürlich und so hart sind die Würfe gar nicht.

Torben: Auf der anderen Seite könntest du mit der B-Jugend in der Landesliga spielen, wenn das Team die Qualifikation schafft. Auch nicht schlecht, oder?

Julia: Ja fände ich auch super und würde auch Spielen.

Torben: Bis dahin ist ja auch noch ein wenig Zeit. Da kann noch viel Schweiß im Training fließen. Macht das spezielle Torwarttraining Spaß?

Julia: Ja mir macht das Torwart Training sehr viel Spaß da es auch Abwechslungsreiche Übungen gibt.

Torben: Gibt es Übungen, die dir besonders gefallen, oder du gar nicht magst?

Julia: Es gibt keine Übung, die ich wirklich mag aber auch keine die ich gar nicht mag.

Torben: Jetzt komme ich auch schon zur letzten Frage. Könntest du dir auch vorstellen, mal draußen zu spielen?

Julia: Nein, ich würde nicht im Feld spielen wollen

Torben: Möchtest du denn noch was an die Leserschaft loswerden?

Julia: Nein, ich möchte nichts mehr loswerden.

Torben: Dann nochmal danke und einen schöne Tag noch.

Julia: Danke, dir auch.

Regionsliga WJB

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden B I700
Gesamt-700

Komplette Karriere

Saison
2022/2023700
Gesamt700

Interview mit Lucy

Torben: Hallo Lucy oder soll ich lieber Sonnenschein sagen?

Lucy: Hallihallo Torben.

Torben: Also nochmal hallo. Auch an Dich ein Dankeschön, dass Du Dir ein wenig Zeit genommen hast für ein paar Fragen.

Lucy: Immer gerne!

Torben: Natürlich möchte ich auch Dir zur Meisterschaft gratulieren. Bei ein paar anderen hat es ja ein wenig gedauert, bis sie es realisiert haben. Ist es bei Dir schon „angekommen“?

Lucy: Erstmal danke also ich glaube bei mir ist es so halb angekommen. Ganz realisieren kann ich es aber immer noch nicht, weil alles so schnell vergangen ist!

Torben: Hättest du denn vor der Saison gedacht, dass ihr überhaupt gut abschneidet? Immerhin waren nicht alle Svens Meinung, dass ihr Regionsoberliga meldet.

Lucy: Ich hätte damit niemals gerechnet! Allerdings bin ich ja auch noch nicht so lange beim Handball und konnte vor der Saison noch nicht alle so gut einschätzen!

Torben: Hattest du auch irgendwann nochmal Zweifel?

Lucy: Ich hatte tatsächlich bei einem Spiel ein paar Zweifel, denn wenn die ganze Zeit Pässe ins Aus gehen kann das sehr frustrierend sein! Aber zum Glück gibt es ja immer eine Halbzeitpause. In der kann man sich gegenseitig unterstützen und helfen. Ich denke so haben wir dieses Spiel auch gewonnen! Indem wir zusammengehalten und als TEAM gespielt haben!

Torben: Du scheinst ja immer gut gelaunt. Gab es auch ein Spiel, welches dir die Laune „verhagelt“ hat?

Lucy: Erst mal, Dankeschön! Ich glaube, dass es kein Spiel gab was mir richtig ‚‚die Laune verhagelt hat‘‘. Es ist ja schön zusehen wie andere aus deinem Team vielleicht eins ihrer besten Spiele spielen! Aber trotzdem ist es natürlich blöd, wenn man die Chance hat ein Tor zu machen und dann immer nicht trifft…

Torben: Weißt Du eigentlich, dass Du die Einzige warst, die auch letzte Saison schon gespielt und bis zum letzten Spiel noch nie als Verliererin in einem Pflichtspiel vom Platz gegangen war? Letzte Saison ein Unentschieden gegen Exten und wenn die B-Jugend diese Saison verloren hat, warst Du nicht dabei. Natürlich schade, dass gegen Weserbergland die Serie vorbei gegangen ist.

Lucy: Oh echt! Krass das wusste ich ja gar nicht! Mega cool! Und es war mega cool zu sehen, wie sich alle so krass gesteigert haben. Wie Neomi es auf einmal auf den 3. Platz der Torschützen der Regionsoberliga geschafft hat!

Torben: Wie gesagt, du hast letztes Saison auch schon gespielt. Du hast erst in der C-Jugend angefangen. Wie bist du denn zum Handball gekommen?

Lucy: Das ist eine sehr lustige Geschichte! Also Sven hat bei eBay eine Anzeige für ein Schreibtisch gesehen, den seine Tochter Neomi brauchte! Und wie es der Zufall so will, hatte meine Mutter den Schreibtisch reingesetzt. Als Sven ihn abholen wollte, kamen sie irgendwie auf das Thema Handball und Henrike Mensing! Und da ich Rike kannte fragte Sven, ob Rike mich nicht mal mit zum Training bringen möchte. Ich habe damals noch Korbball gespielt und Rike gesagt, dass ich aber nur 1x mit zum Training kommen werde, um es mir nur mal anzuschauen! Naja, was so aus einem Mal geworden ist wissen wir ja jetzt!

Torben: Viele aus der Mannschaft spielen schon länger zusammen. Du warst dann plötzlich eine neue. Wie wurdest du denn aufgenommen?

Lucy: Also ich muss sagen am Anfang ist es immer erstmal sehr komisch die neue zu sein und hier kannte sich ja der Großteil schon seit mehreren Jahren. Aber was an der Mannschaft so besonders war und ist, dass alle mich total nett und liebevoll aufgenommen haben. Man hat sich sofort wohl gefühlt! So eine tolle Gemeinschaft ohne Zickereien. Keine Grüppchenbildung. Man wurde sofort liebevoll aufgenommen. Ich glaube das war eine der größten Dinge, die mich überzeugt haben, mein anderes Hobby aufzugeben und mit Handball anzufangen!

Torben: Du spielst ja auf außen. Auf dieser Position „verhungert“ man ja ein wenig bei den Golden Girls. Es ist zwar etwas besser geworden, aber ist das nicht manchmal schon ein wenig frustrierend?

Lucy: Es geht, manchmal ist es etwas frustrierend, besonders wenn wirklich eine Riesen Lücke da ist und dann in die andere Richtung gespielt wird. Aber ich glaube alle Rückraumspieler probieren auf uns zu achten besonders wenn du oder Sven rufen ‚‚ AUßEN!!!!!‘‘

Torben: Ihr habt ja neben der C-Jugend auch noch die B-Jugend, die von der C unterstützt wird. Obwohl du noch zu, jüngeren Jahrgang der C-Jugend gehörst, hast du auch schon mehrfach bei der B ausgeholfen. Wie ist das denn, wenn man gegen einen älteren Jahrgang spielt?

Lucy: Also bei manchen merkt man schon das sie auf jeden Fall älter sind, aber man sammelt jedes Mal neue Spielerfahrung und man darf sich nicht von der Größe einschüchtern lassen.

Torben: Nächstes Jahr gibt es wohl die gleiche Konstellation was die Teams angeht. Es dauert noch, bis die endgültige Zusammensetzung feststeht, aber aufgrund deines Alters würdest du zur C-Jugend gehören. Das heißt, du wärst da die Erfahrene, aber eure Mannschaft würde nicht wieder eine solche Saison spielen können. Wie schlimm wäre so ein „Rückschritt“?

Lucy: Ich glaube der Rückschritt wäre nicht so schlimm, weil verlieren auch zum Handball dazu gehört! Und ich glaube das auf die Art wächst man ja vielleicht auch noch mehr als Team zusammen und umso schöner sind dann die Siege, die hoffentlich auch dazu gehören 😉

Torben: Könntest du dir vorstellen, in dem Team auch eine andere Position zu spielen? Zum Beispiel auf der Mitte. Du bist zwar nicht die Größte, aber Lara ist auch nicht groß und eine klasse Spielerin auf der Position. Die Fähigkeiten dazu würde ich dir durchaus zutrauen.

Lucy: Dankeschön Torben, ich denke es ist eine mega Spielerfahrung und dass ich es so gesehen gerne mal ausprobieren würde!

Torben: Auf der anderen Seite perfektionierst du ja gerade deine Würfe von außen. Das sieht schon teilweise richtig gut aus, wenn du den Ball in die lange Ecke knallst. Wenn da nicht immer die Übertreter wären. Wie doll ärgert es dich, wenn der Ball im Netz ist, aber der Schiedsrichter pfeift, weil du übergetreten bist?

Lucy: Danke danke 🙂 So oft ist mir das noch nicht passiert, dass er ins lange Eck geflogen ist und es dann doch ein Übertreter war. Aber ein oder zweimal war das schon sehr frustrierend weil man sich so denkt wieso kann die Linie nicht einfach 2 cm weiter hinten sein oder wieso man nicht einfach weiter vorne abgesprungen ist….

Torben: Eine enorme Weiterentwicklung sieht man auch bei deiner Abwehr. Jule sagt ja, sie spielt auch sehr gerne Abwehr. Wie sieht das bei dir aus?

Lucy: Also ich glaube ich mag beides gleich gerne, weil wir Außen werden ja nicht so oft im Angriff angespielt aber wenn ich angespielt werde und dann ein Tor mache ist das schon ein cooles Gefühl. Dann mag ich glaube ich den Angriff mehr als die Abwehr. Aber es kommt auch immer drauf an, wenn man zum Beispiel eine mega Abwehr macht kann das auch ein cooles Gefühl sein.

Torben: Dann nochmal zurück zum Namen Sonnenschein. Ich kenne wenig Menschen, die immer so strahlen wie du. Kannst du auch mal richtig schlecht gelaunt sein?

Lucy: Och Torben! Das ist aber lieb! Ich kann auf jeden Fall auch mal schlecht gelaunt sein ich meine wer denn nicht? Aber Handball macht mich einfach glücklich und deswegen seht ihr mich auch immer so gut gelaunt :)))))

Torben: Nun bin ich eigentlich alle Fragen losgeworden, die ich so hatte. Möchtest Du denn noch irgendwas sagen?

Lucy: Ich brauche nichts mehr zusagen außer vielleicht danke! Danke das ihr nicht so nett aufgenommen habt und danke für den Mitfahrservice!

Torben: Dann vielen Dank für Deine Zeit und bleib weiter so fröhlich, wie du immer bist.

Lucy: Gerne Gerne! Das mach ich!

HVN/BHV Relegation 2023 WJB Landesliga Runde 1 Gruppe 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I420
Gesamt-420

Landesliga weibliche Jugend B Ost

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I100
Gesamt-100

Regionsliga WC

SaisonMannschaft
2021/2022HSG Wennigsen/Gehrden C300
Gesamt-300

Regionsliga WJB

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden B I550
Gesamt-550

Regionsliga WJB St. 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B II110
Gesamt-110

Regionsoberliga WJC

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden C7221
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden C1480
Gesamt-21301

Komplette Karriere

Saison
2023/202413251
2021/2022300
2022/202319130
Gesamt35381

Interview mit Lotta

Torben: Hallo Lotta, nun bin ich bei dir angelangt. Wie geht es dir?

Lotta: Hallo mir geht es gut.

Torben: Auch an dich meinen herzlichsten Glückwunsch zur Meisterschaft. Die Entscheidung ist ja schon ein paar Tage her. Wie lange hast du denn gebraucht, bis du es richtig kapiert hattest?

Lotta: Dankeschön. Nachdem wir gegen Bothfeld gewonnen hatten und ich zuhause war habe ich erst gemerkt das wir wirklich Meister sind.

Torben: Du hast ja erst zu dieser Saison angefangen. Wie ist es denn genau dazu gekommen?

Lotta: Das ist eigentlich ganz witzig mein Sportlehrer meinte in einer sportstunde, wieso ich nicht mal zum Handball gehe, weil ich so griffig war. Außerdem spielten mehrere aus meiner Klasse schon Handball und haben immer von den Spielen gesprochen. Das hat mich neugierig gemacht.

Torben: Was hast du denn von der Sportart Handball und von der Saison erwartet? Wenn ich recht informiert bin, hast du dafür andere Hobbys eingeschränkt.

Lotta: Eigentlich habe ich es mir genauso vorgestellt, außer dass es mir noch viel mehr Spaß macht. Und ja ich habe Hiphop aufgegeben und ich reite nicht mehr so viel.

Torben: Mit Jule M. ist ja noch eine weitere Torhüterin im Laufe der Saison dazugekommen, aber zum Start warst du alleine. Für das Team war es ein Glücksfall. Sonst will ja niemand ins Tor und es wurde schon nach Notlösungen geschaut. Warum also das Tor? Man muss schon ein wenig „bekloppt“ sein.

Lotta: Ich habe mich für das Tor entschieden weil ich mich nicht so auf dem Feld sehe. Außerdem wurde jemand für das Tor gebraucht. Und du hast mir gute Argumente genannt.

Torben: Ich habe ein wenig den Überblick verloren, aber einige aus deiner Klasse spielen mittlerweile bei den Golden Girls. Ist der Handball dann auch in der Schulzeit ein Thema?

Lotta: Ja wir haben Handball im Unterricht im Sport. Dann reden wir auch ganz viel darüber, was manche manchmal schon etwas nervt. Die können halt nicht mitreden.

Torben: Vor der Saison gab es ein Freundschaftsspiel gegen eine Landesligamannschaft. Wenn ich mich recht erinnere, sind dir damals etliche Bälle nur so um die Ohren geflogen. Dann musstest du im ersten Spiel der B-Jugend auch ins Tor. Hast du es damals ein wenig bereut?

Lotta: Nein nicht richtig. Aber es war schon etwas deprimierend

Torben: Mit der B-Jugend hast du den Auftakt verloren, aber in der C-Jugend gab es einen Sieg nach dem anderen. AB wann hast du gedacht, dass es für die Meisterschaft reichen könnte?

Lotta: Nach dem wir gegen Sehnde gewonnen haben dachte ich es kann nicht mehr so schwer sein gegen Bothfeld. Aber wollten wir sie auch nicht unterschätzen.

Torben: Gab es einen Lieblingsmoment?

Lotta: Also ein toller Moment war das Spiel gegen Hildesheim als wir 46:6 gewonnen haben.

Torben: Als Torwart ist man etwas Besonderes, weil diese Position so anders ist. Dafür hast du das „Glück“ gehabt, dass du einen Trainer oft für dich alleine hattest. Dann kam auf einmal eine zweite Torhüterin dazu. War das eine große Umstellung? Du warst ja auch gewohnt, immer durchzuspielen. Plötzlich gab es Konkurrenz.

Lotta: Meine größte Umstellung war das ich nicht die ganze Zeit durch trainiere beim Torwarttraining aber sonst gab es keine.

Torben: Wenn man als Außenstehender das Training beobachtet, kann man den Eindruck gewinnen, dass die Feldspieler oft nur rumstehen, während die Torhüter teilweise „gequält“ werden. Möchtest du da nicht lieber manchmal tauschen?

Lotta: Eigentlich nicht. Aber manchmal würde ich auch schon gerne manche Übungen mitmachen die, die anderen machen.

Torben: Des Weiteren sehe ich ja, wie doll teilweise die Würfe mittlerweile sind, die auf das Tor kommen. Wie kann man Lust haben, sich diesen Würfen in den Weg zu stellen?

Lotta: Mich motiviert es einfach die harten Würfe zu halten obwohl ich mich manchmal auch gerne wegducken würde.

Torben: Dann hört man immer wieder, dass dir am Anfang vor den Spielen richtig schlecht war. Hat sich das mittlerweile gelegt?

Lotta: Ja die letzten Spiele war ich fast gar nicht  mehr aufgeregt.

Torben: Im Training oder beim Warmmachen vor den Spielen denkt man manchmal, du hast gar keine Lust. Aber im Spiel bist du in der Regel total fokussiert. Täuscht der Eindruck?

Lotta: Manchmal bin ich vor dem Spiel beim Aufwärmen aufgeregt und dann sehe ich vielleicht nicht so motiviert aus. Aber ich freue mich immer.

Torben: So, jetzt habe ich dich genug gequält. Die Fragestunde ist vorbei. Möchtest du von dir aus noch etwas sagen?

Lotta: Ja ich möchte mich bei unserer Mannschaft bedanken, wie gut sie mich aufgenommen haben. Und dass ich so eine tolle erste Saison hatte.

Torben: Dann bedanke ich mich und bis bald.

Lotta: Gern geschehen und danke das ich mit machen durfte.

Regionsliga WC

SaisonMannschaft
Gesamt-

Regionsliga WJB

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden B I200
Gesamt-200

Regionsliga WJB St. 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B II200
Gesamt-200

Regionsoberliga WJC

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden C752
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden C1500
Gesamt-2252

Komplette Karriere

Saison
2023/2024952
2022/20231700
Gesamt2652

Interview mit Rike

Torben: Hi Rike, dass ich dich treffe. Wie geht es dir?

Rike: ich bin momentan ja leider krank, aber sonst gehts mir super

Torben: Glückwunsch zur Meisterschaft. Hast du es schon komplett begriffen?

Rike: Ich bin immer noch von unserer Leistung als Mannschaft geflasht. Ich hätte nie gedacht das die Saison so gut laufen würde und jetzt sind wir einfach Meister geworden. Der Wahnsinn

Torben: Ich weiß es nicht mehr so genau, aber du warst bestimmt eine von den wenigen, die auch unbedingt in der Regionsoberliga spielen wollte. Mit welchem Platz hast du denn vorher gerechnet?

Rike: Ja das ist richtig. Ich war von Anfang an für die Regionsoberliga und ich habe eher damit gerechnet, dass wir wenn wir eine gute Saison spielen vielleicht unter die ersten 5 kommen. Deswegen erstaunt mich die Meisterschaft noch mehr. 

Torben: Irgendwann merkt man ja, dass das Team oben mitspielen kann. Aber ab wann hast du realisiert, dass ihr tatsächlich Meister werden könnt?

Rike: Da die ersten Spiele ja schon gewonnen wurden konnte ich mir schon denken das wir vielleicht sogar unter die ersten 3 kommen. Aber als wir das Spiel gegen Weserbergland gewonnen haben dachte ich mir schon, dass wir gute Chancen haben Meister zu werden

Torben: Gab es denn einen besonderen Moment für dich?

Rike: Es gab unfassbar viele besondere Momente diese Saison wie die Mannschaft sich entwickelt hat oder der Sieg gegen Weserbergland. Aber ein einzelner Moment der für mich sehr besonders war, ist der erste Kempa von Lara und mir gegen exten Rinteln (auch wenn er ANGEBLICH übergetreten war) gewesen.

Torben: Dann wart ihr im Dezember plötzlich nicht mehr erster. Wie sehr hat das gewurmt und hast du dann wieder gezweifelt.

Rike: Ich hab nie an uns gezweifelt. Das wir im Dezember nicht mehr erster waren lag nur an der Spielanzahl von Weserbergland. Außerdem haben wir uns im neuem Jahr wieder schnell beweisen können und sind zurecht wieder auf den ersten Platz gerutscht.

Torben: Das du gerade nicht beim Handball bist, ist ja schon fast ein Wunder. Gibt es auch Tage, an denen du keine Lust auf Handball hast?

Rike: Nein

Torben: Es gab doch auch schon Wochen, in denen du 2x die Woche bei den Jungs mittrainiert hast, 2x bei den Mädchen und 1x in Badenstedt. Dazu 2 Spiele am Wochenende. Dazu noch ab und zu ins Fitnessstudio. Ach ja. Bei den Minis bist du auch noch als Trainerin unterwegs. Was sagen denn deine Eltern dazu?

Rike: Ich glaub wirklich begeistert sind sie davon nicht. Insbesondere mein Vater der immer sagt ich sollte mir auch mal eine Pause gönnen. Dennoch lassen sie mich das alles machen, weil sie wissen wie viel mir das bedeutet und dafür bin ich ihnen auch sehr dankbar.

Torben: Was dir denn bei dem ganzen Training am meisten Spaß und was machst du nur, weil es gut für „dein“ Spiel ist?

Rike: eigentlich macht mir das ganze Training Spaß, was ich vielleicht etwas langweilig finde ist am Donnerstag auf dem Flur warm machen. Aber was muss das muss

Torben: Neben der C-Jugend hilfst du ja immer noch in der B-Jugend aus und spielst ab und zu per Zweitspielrecht in Badenstedt. Du wirfst überall Tore. Der Aufwand scheint sich also zu lohnen, aber macht es überall gleich viel Spaß?

Rike: ich muss gestehen, dass es in Badenstedt auf freundschaftlicher und mannschaftsgemeinschaftlicher Ebene bei weitem nicht so viel Spaß macht wie in Wennigsen. Aber dafür macht es unfassbar viel Spaß in einer hören Liga zu spielen die Wennigsen ja nächste Saison hoffentlich auch erreichen wird. 😉

Torben: Nächstes Jahr soll es dann auch die Landesliga wie in Badenstedt sein. Meinst du, ihr seid gerüstet?

Rike: Wenn die Vorbereitung gut läuft und es keine Ausfälle gibt, denke ich das wir gut für die Landesliga gerüstet sein werden und wenn es gut läuft vielleicht im Mittelfeld mitspielen können.

Torben: Ihr habt in der C-Jugend ein Jahr nicht verloren. Dann werdet ihr wieder verlieren. Wahrscheinlich unten in der Tabelle stehen. Wird das genauso viel Spaß machen wie die ganzen Siege?

Rike: Ich bin mir sicher, dass wir öfters verlieren werden und das wird natürlich frustrierend sein, aber man lernt schließlich nichts wenn man gegen Mannschaften spielen die nicht auf unserem Niveau spielen. Um sich zu verbessern gehören eben auch ein paar Niederlagen dazu.

Torben: Ihr seid ja auch eine Mannschaft mit einem tollen Teamgefühl. Wird das dann evtl. leiden, wenn ihr verliert?

Rike: Im Gegenteil ich denke es gehören Niederlagen dazu und das gemeinsame Verlieren wird das Teamgefühl und die Gemeinschaft eher stärken. Natürlich wird es ab und zu Unzufriedenheiten in der Mannschaft geben, aber ich denke sowas stärkt eher.

Torben: Ein Schiedsrichter mag ja deine Spielweise und schaut dir gerne zu. Ist das eine Belastung oder eher Ansporn?

Rike: Ich finde es eher lustig und habe kein Problem damit.  Also würde ich es eher als Ansporn sehen.

Torben: Nochmal ein ganz anderes Thema. Das dir das Spielen viel Spaß macht, merkt man. Aber was bereitet dir dann Spaß, wenn du die Minis trainierst. Mit Handball hat das ja noch nicht so viel zu tun.

Rike: Mir macht es allgemein Spaß mit Kindern zu arbeiten und wenn man das mit Handball verbinden kann übernehme ich sowas gerne. Natürlich ist es manchmal nicht ganz einfach für Jule, Neomi und mich die Kinder im Zaum zu halten aber es macht dennoch sehr viel Spaß.

Torben: Ich habe ja einiges über dich erfahren. Möchtest du freiwillig noch etwas erzählen, von dem ich vergessen habe zu fragen?

Rike: Nein ich glaub du hast alles gefragt, was man über mich wissen kann. 😉

Torben: Dann lasse ich dich jetzt mal in Ruhe. Du bist ja bestimmt bald wieder auf dem Weg zum Sport. Bis bald.

Rike:…

*Tja, da antwortet sie nicht mehr. Aber so kennen und lieben wir sie. Manchmal einfach ein wenig verpeilt 😉*

HVN/BHV Relegation 2023 WJB Landesliga Runde 1 Gruppe 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I4332
Gesamt-4332

Landesliga weibliche Jugend B Ost

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I11943
Gesamt-11943

Landesliga weibliche Jugend C Süd

SaisonMannschaft
2022/2023TV Hannover-Badenstedt II7312
Gesamt-7312

Regionsliga WC

SaisonMannschaft
2021/2022HSG Wennigsen/Gehrden C13584
Gesamt-13584

Regionsliga WJB

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden B I10441
Gesamt-10441

Regionsoberliga WJC

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden C151135
Gesamt-151135

Komplette Karriere

Saison
2023/2024151275
2021/202213584
2022/2023321888
Gesamt6037317

Interview mit Neomi

Torben: Hallo Neomi, nun habe ich auch Dich zum Interview erwischt. Wobei „störe“ ich denn gerade.

Neomi: Guten Morgen Torben, jetzt habe ich endlich Zeit, mit dir zu sprechen. Du störst doch nicht Torben ich habe mir extra heute Morgen Zeit genommen mich deinem Interview zu widmen.

Torben: Du gehörst zu den Golden Girls und bist Meister in der Regionsoberliga geworden. In einem Team, dass, bis auf das letzte, alle Spiele in einer Saison gewonnen hat. Glückwunsch dazu. Wie fühlt sich das an?

Neomi: Hätte mir jemand am Anfang der Saison erzählt das wir nur ein Spiel verlieren würden und Meister werden hätte ich dem einen Vogel gezeigt und es nicht geglaubt. Wir haben uns alle stark verbessert und sind als Team immer besser geworden.

Torben: Was war denn das Ziel vor der Saison?

Neomi: Unser Ziel war ja mindestens fünfter zu werden. Das wir erster werden und bis letzten Samstag alle Spiele gewinnen das hätte ich nicht gedacht. Aber wir haben bis zum Schluss gekämpft und haben es auch verdient.

Torben: 143 Tore und Platz drei der Torjägerliste. Was für eine Saison. Nicht nur die Mannschaft war erfolgreich. Auch Du bist richtig durchgestartet. Was von beiden ist für Dich die größere Überraschung?

Neomi: Also, wenn ich mich erinnere wie ich letztes Jahr gespielt habe und wie das jetzt ist freut mich das sehr. Das habe ich nicht erwartet aber die größere Überraschung war natürlich das wir Meister werden.

Torben: Beide Erfolge könnte man auch ein wenig dem Trainer zuschreiben. Wie war es für Dich, als Du gehört hast, dass Dein Vater mit ins Training einsteigt?

Neomi: Haha ja ich habe mich natürlich auch gefreut, aber es ist auch manchmal komisch wenn der Papa immer mit auf der Bank sitzt und er bei jedem Spiel zu guckt.

Torben: War es dann nochmal etwas anderes, als er vom Co-Trainer im letzten Jahr, zum Alleinverantwortlichen aufgestiegen ist?

Neomi: Ja es war etwas anderes, weil er jetzt das Hauptsagen hat und wir vorher noch Sabrina hatten die die Trainerin war.

Torben: Der Erfolg gibt ihm ja absolut recht, aber gibt es etwas, dass er als Trainer anders machen sollte im Umgang mit Euch Mädchen?

Neomi: Ich glaube nicht. Ich finde er macht das schon echt super aber manchmal denkt er glaube ich das wir Männer sind und keine sensiblen Mädchen.

Torben: Dann ist manchmal am Wochenende nicht nur Deine Mutter auch noch da und macht mit Euch ein paar Übungen zur Kräftigung, nein, auch Lenya, Deine kleine Schwester ist auch da. Ist da nicht manchmal zu viel Köster für Dich?

Neomi: Ja das ist manchmal schon viel Köster in der Halle vor allem wenn der Hund dann auch noch zuguckt.

Torben: Jetzt aber genug Familie. Wieder weiter mit Sport. Was war denn Dein Highlight?

Neomi: Ich glaube mein Highlight war das zweite Spiel gegen Sehnde, weil wir den Endstand so nicht erwartet hatten. Sehnde ist eine sehr sympathische Mannschaft und die Halle wunderschön. In so einer Halle fühlt mach sich dann fast wie ein Profi.

Torben: Da du Tore am Fließband erzielt hast, brauche ich wohl nicht nach einer schlechten Phase zu fragen. Die gab es nicht bei dir. Oder doch?

Neomi: Doch die gab es meiner Meinung nach schon. In manchen spielen so in der Rückrunde ging es dann zurück mit den Toren. Dafür aber dafür bei meinen Mannschaftskollegen hoch. Das freut mich natürlich genauso.

Torben: Dann kamen Anfang der Saison auch noch etliche Klassenkameradinnen von dir zum Training, von denen dann gleich welche dageblieben sind. Wie kam denn das?

Neomi: Das kam durch unseren alten Sportlehrern. Er wusste das wir alle Handball spielen, deswegen konnten wir ihn überreden das wir auch das Thema Handball im Sportunterricht haben. Dann meinte er das z.B. Lotta sehr griffig zupackt und sie deswegen in der Abwehr sehr gut wäre. Dann war das wie so ein Ansturm und alle wollten kommen.

Torben: Vielen Dank für die Einblicke, die Du uns gewährt hast. Möchtest Du auch noch etwas loswerden?

Neomi: Ja ich wollte mich nochmal bedanken das du uns auch so toll unterstützt und dir immer die Arbeit machst die Spielberichte zu schreiben die bist der beste Torben den ich kenne.

Torben: Das Kompliment geht ja runter wie Öl. Vielen Dank dafür. Na dann einen schönen Tag noch und bis bald beim Training.

Neomi: Ich wünsche dir auch noch einen tollen Tag und bis bald 👋

HVN/BHV Relegation 2023 WJB Landesliga Runde 1 Gruppe 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I4132
Gesamt-4132

Landesliga weibliche Jugend B Ost

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I11612
Gesamt-11612

Regionsliga WC

SaisonMannschaft
2021/2022HSG Wennigsen/Gehrden C14383
Gesamt-14383

Regionsliga WJB

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden B I9350
Gesamt-9350

Regionsliga WJB St. 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B II170
Gesamt-170

Regionsoberliga WJC

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden C161417
Gesamt-161417

Komplette Karriere

Saison
2023/202416814
2021/202214383
2022/2023251767
Gesamt5529514

Interview mit Jule

Torben: Hallo Jule, schön, dass auch Du Zeit für ein Interview hast.

Jule: Servus. Dafür hab ich immer Zeit.

Torben: Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft. Es steht jetzt ja schon ein paar Tage fest. Wie fühlst Du Dich?

Jule: Das Gefühl Meister zu sein ist unbeschreiblich. Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren.

Torben: Eine sehr gute Klassenkameradin von Dir spielt ja im Empelde Handball. Das Team schielte vor der Saison auf den Titel, den ihr jetzt gewonnen habt. Hat sie dir gratuliert oder sprecht ihr gar nicht über Handball, da ihr Team ja leider zurückziehen musste?

Jule: Nein, gratuliert hat sie mir nicht, aber klar sprechen wir über Handball, aber meistens über die Recken oder Allgemeines aber über nichts, was speziell mit unseren Mannschaften zu tun hat.

Torben: Du zählst ja mit Rike und Gidsel zu den „Drei Grazien“ und es gibt ja fast nur Handball für Dich. Was fasziniert Dich so an Handball?

Jule: Das du ein Team hast, mit dem du gewinnen und verlieren kannst. Die (meisten) gegnerischen Mannschaften sind super sympathisch und es macht mir einfach Spaß den Sport anzugucken oder selber mit meinem Team auf der Platte zu stehen und allen zu zeigen was wir können. Das zu zeigen, wofür wir lange, oft und hart trainiert haben.

Torben: Trotzdem warst Du am Anfang gegen die Regionsoberliga und hättest lieber eine Liga tiefer gespielt. Froh, dass Sven sich durchgesetzt hat?

Jule: Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass wir Regionsoberliga gemeldet haben. Es war eine sehr gute Entscheidung und ich hoffe das ich dies auch nach der Saison in der Landesliga sagen kann.

Torben: Mit welcher Platzierung hattest Du vor der Saison gerechnet?

Jule: Gehofft habe ich auf Platz 3. aber realistisch war in dem Augenblick für mich Platz 5.

Torben: Wann hast Du gedacht, dass ihr Meister werden könnt?

Jule: Nach den ersten 2-3 Spielen der Rückrunde war mir eigentlich klar, wenn wir so weiterspielen wie wir die letzten Spiele gespielt haben, werden wir Meister. Dennoch war ich mir erst richtig sicher nach dem Rückspiel gegen Sehnde.

Torben: Was war denn Dein persönliches Highlight?

Jule: Tatsächlich das Rückspiel gegen Sehnde. Es war ein super Spiel, mit sympathischen Gegnern und einer bombastischen Atmosphäre. Außerdem haben wir bei diesem Spiel das erste Mal so richtig gezeigt, wie gut wir als Team zusammen spielen können.

Torben: Jetzt wechselst Du Dich meistens mit Leni auf der Mitte ab. Vor der Saison wollte Sven Dich am Kreis testen. Damit bist Du gar nicht klargekommen. War das Dein Tiefpunkt?

Jule: Tiefpunkt nicht, aber ich war schon irgendwie enttäuscht nicht im Rückraum spielen zu dürfen/können. Außerdem ist man bei uns am Kreis ja ein wenig verloren bei uns und das hat mir nicht gefallen.

Torben: Leni, die auch auf der Mitte spielt, erzielt viel mehr Tore als Du. Du hast eher Deine Stärken in der Abwehr. Stört Dich das nicht, dass Du so wenig Tore wirfst?

Jule: Nein überhaupt nicht. Mir wird immer von allen gesagt, du kannst doch Tore werfen jetzt wirf auch mal. Aber für mich besteht ein gutes Team bzw. Spiel nicht daraus, dass jeder Tore werfen muss oder jeder super in Abwehr ist. Sondern man sollte sich gut ergänzen und ich finde das machen Leni und ich auf der Mitte schon sehr gut.

Torben: Man sagt, Du hast im Training den härtesten Wurf. Im Spiel sieht man das aber sehr selten? Warum?

Jule: Das kann ich selber nicht sagen. Ich denke es liegt an zu wenig Selbstbewusstsein oder so. Dafür mache ich im Spiel dann lieber Abwehr. Aber ich arbeite daran, dass mein Trainingsarm auch mal zu einem Trainingsarm im Spiel wird.

Torben: Dein Vater ist ja Svens, sagen wir mal Assistent. Wie war es für Dich, als Du erfahren hast, dass er auch zur Training geht?

Jule: Am Anfang fand ich es richtig kacke. Mein Vater hat einen sehr speziellen Humor und ich dachte, dass viele damit nicht klarkommen werden. Aber jetzt wissen die meisten, wie mein Vater ist, welche Witze er ernst und nicht ernst meint. Sagen wir mal so, ohne meinen Vater wäre Sven meistens aufgeschmissen, was die Organisation mancher Dinge angeht ;).

Torben: Du giltst ja nicht gerade als die fleißigste im Training. Zwar immer dabei, aber das Gen zum Quälen fehlt ein wenig. Ändert sich das noch?

Jule: Wenn wir nächstes Jahr Landesliga spielen wollen, dann muss ich ja etwas dran ändern.

Torben: Außerdem hat Sven Dir den Beinamen „Ja aber“ gegeben. Was bedeutet das genau?

Jule: Ich habe eine sehr große Schnauze und diskutiere gerne. Auch mit meinen Lehrern. Sven meinte irgendwann, dass er einen Mitspieler oder so hatte, der die ganze Zeit ,,Ja aber“ gesagt hat und seitdem nennt er mich auch so.

Torben: Noch ein paar allgemeine Worte zum Abschluss?

Jule: Ich bin meinem Team so dankbar für diese geile Saison und ich könnte mir mit keinem anderen vorstellen, Meister zu werden, so wie jetzt mit denen. Danke an alle die uns unterstützt haben und uns hoffentlich nächstes Jahr in der Landesliga weiter unterstützen werden. Ich hoffe auf noch ganz viele weitere Jahre in dieser Mannschaft. 

Torben: Dann vielen Dank für das Interview und weiter viel Spaß beim Handball.

Jule: Immer gerne und vielen Dank.

HVN/BHV Relegation 2023 WJB Landesliga Runde 1 Gruppe 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I480
Gesamt-480

Landesliga weibliche Jugend B Ost

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I12223
Gesamt-12223

Regionsliga WC

SaisonMannschaft
2021/2022HSG Wennigsen/Gehrden C11221
Gesamt-11221

Regionsliga WJB

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden B I12291
Gesamt-12291

Regionsliga WJB St. 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B II250
Gesamt-250

Regionsoberliga WJC

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden C15347
Gesamt-15347

Komplette Karriere

Saison
2023/202418353
2021/202211221
2022/202327638
Gesamt5612012

Interview mit Torben

Lara/Jule: Na Torben. Weil du Interviews mit uns führst, dachten wir, der Spieß wird umgedreht und wir stellen dir auch ein paar Fragen.

Torben: Ok, das erscheint mir nur fair und ich habe mir fast gedacht, dass so etwas von irgendwem kommt.

Lara/Jule: Du bezeichnest dich selbst als Maskottchen oder als Mutter der Kompanie. Wie kam es dazu?

Torben: Naja, ich hatte am Anfang ja gar keine Ahnung vom Handball und konnte mich daher ja nicht Trainer nennen. Also brauchte ich eine Bezeichnung für meinen Posten. Maskottchen passte dann ganz gut. Und da Sven oftmals ein wenig zu sehr in der Männer Denkweise „festhängt“, braucht die Mädelskompanie halt auch eine Mutter…

Lara/Jule: Wurdest du schnell in der Mannschaft aufgenommen oder hat es ein wenig gedauert, bis wir uns an dich gewöhnt haben?

Torben: Ich kann mich noch gut an meinen ersten Tag erinnern. Ich war echt ein wenig nervös. So ein Haufen pubertierender Mädchen kann schon anstrengend sein. Es wusste ja keine so genau, was ich da überhaupt sollte. Ich am wenigsten. Aber dann ist es wohl eher so, das ihr euch an meinen Humor gewöhnen musstet. 😊 Aber das klappt ja mittlerweile fast immer. Die neuen müssen noch auftauen. Aber das wird schon.

Lara/Jule: Was war dein Highlight in deiner ersten Saison als Co-Trainer?

Torben: Ich möchte fast sagen, dass all das, was ich mit euch erleben kann, ein einziges Highlight ist. Natürlich sind die Spiele das Salz in der Suppe. Aber ich erlebe mit, wie eine ganze Mannschaft mit tollen Mädchen langsam heranwächst und wächst. Alle haben eigene Stärken und Schwächen. Und wir erleben beim Training fast immer nur die guten Seiten der Mädchen und die Zickereien müssen die Eltern ertragen. Das gilt für B- und C-Jugend. Aber wenn ich ein Spiel hervorheben soll, dann wäre es gleich der Auftakt gegen Empelde. Auch wenn das Spiel im Nachgang annulliert wurde. Diese Emotionen und der Sieg waren als Auftakt in diese tolle Saison einfach perfekt.

Lara/Jule: Dank unserer Insider-Quellen wissen wir, dass du mit Sven fast täglich telefonierst. Was gibt es da denn immer so zu besprechen?

Torben: So viel. Die Themen sind aber oft unterschiedlich. Für euch besteht das Hobby aus dem Training und den Spielen. Damit das aber so abläuft, muss viel vorbereitet werden. Das besprechen wir oft. Dazu werden natürlich die Stärken und Schwächen der einzelnen Spielerinnen besprochen. Wie man sie stärker machen kann. Es werden vergangene Spiele analysiert. Gegner besprochen. All so etwas. Was kann/muss gemacht werden, damit ihr euer Hobby weiter ausüben könnt. Damit ihr weiter Spaß habt. Und wenn ihr Spaß habt, haben auch wir Spaß.  

Lara/Jule: Und gab es denn wirklich eine Ehekrise mit Sven aufgrund von Karsten?

Torben: Haha. Ich glaube der Spruch kam irgendwann von Cathrin. Sven hatte ein paar Mal „keine Zeit“ für mich, weil er etwas mit Karsten (dem Trainer aus Badenstedt) besprechen musste. Sie nennt Sven schon meine Zweitfrau. Und plötzlich sprach meine Zweitfrau oft mit einem anderen Mann. Da kam dann das geflügelte Wort Ehekrise auf. Aber wenn ich Karsten am Anfang ein wenig kritisch gesehen habe, muss ich sagen, dass dieser Kontakt für den Verein ein Glücksfall ist. Nicht nur das er einigen Spielerinnen die Möglichkeit gegeben hat, Badenstedt zu trainieren und spielen, so hat er aber besonders Sven ganz viele Anregungen und Hilfestellungen für das Training in Wennigsen gegeben. Sven kommt aus dem Männerhandball und hatte sein Training so aufgebaut, wie er es kannte. Training für Männer halt. Durch den Kontakt zu Karsten hat Sven viele Übungen korrigiert oder neu eingebaut. Ganz auf Mädchenhandball zugeschnitten. Davon profitieren die Mädchen ungemein. Also von Ehekrise keine Spur. Wer soll mir schon das Wasser reichen 😉   

Lara/Jule: Vor dem Hinspiel gegen Weserbergland hattest du dir selbst geschworen, bei einem Sieg, bis zur Meisterschaft oder der ersten Niederlage keine Süßigkeiten mehr zu essen. Bereust du das und wie sehr freust du dich wieder Chips essen zu dürfen?

Torben: Bereuen? Keine Spur. Es waren zwar über drei Monate, in denen ich keine Schokolade, keine Gummibärchen & Co und keine Chips essen wollte, aber das habe ich gerne gemacht. Ich bin halt ein Stück weit abergläubig. Ich hatte das für einen Sieg „versprochen“, also habe ich mich daran gehalten. Natürlich wärt ihr „wahrscheinlich“ auch ohne mein Opfer Meister geworden. Aber ein Restrisiko bleibt. Außerdem hat das eine Menge Geld gespart und für die Hüfte war es auch gut. Was ja nicht heißt, dass ich mich in der Zeit gesund ernährt habe.

Lara/Jule: Du hast sehr viel Zeit in eine neue Homepage für uns und Spielberichte investiert. Wie kommen dir die Ideen und müsstest du nicht stattdessen arbeiten?

Torben: Wie könnt ihr so gut Handball spielen? Ein gewissen Talent und Spaß an der Sache halt. Dann kommt der Rest von ganz alleine, wenn man ein wenig Zeit investiert. Im Winter fällt es nicht schwer, Zeit zu „opfern“. Da ist das Wetter schlecht. Im Sommer hält sich der Zeitaufwand in Grenzen. Aber wenn ich am Abend auf dem Sofa sitze, kann ich nebenbei auch ein wenig schreiben. Auch wenn Cathrin das Geklapper der Tastatur schon manchmal ein wenig nervt. Während der Arbeitszeit schreibe ich ja nicht. Nur ab und zu, wenn mir gerade eine Idee gekommen ist, mache ich ein paar Notizen. Aber die meisten Ideen kommen abends, wenn ich im Bett liege und ich die Gedanken im Leerlauf habe.

Lara/Jule: Hättest du vor einem Jahr gedacht, dass du unser Co-Trainer bist und wir jetzt da stehen, wo wir stehen?

Torben: Als Sven mich damals gefragt hat, habe ich schon länger überlegt. Will ich mir wirklich 2x die Woche 1-2 Stunden ans „Bein binden“ und mich fest verpflichten immer da zu sein? Und wie wird meine Tochter das finden? Dazu war ich vor der Saison gegen die Regionsoberliga. Ich habe die neuen Spielerinnen im Hinterkopf gehabt. Wie sollten die sich in der höheren Liga zurechtfinden. Ich wusste nicht, wie sich alles entwickelt. Ich wusste auch nicht, wieviel Zeit ich wirklich aufwenden würde. Also nein, das hätte ich alles nicht erwartet. Ich glaube, dass was Sven, Sabrina und auch ich, im letzten Jahr für die Jugendarbeit in Wennigsens Handball gemacht haben, konnte niemand erwarten. Aber daran haben auch die Spielerinnen einen Riesenanteil. Besonders auch die, die sich bereit erklärt haben, selbst in die Trainerrolle zu schlüpfen und die Minis jede Woche an den Handballsport heranführen.

Lara/Jule: Möchtest du uns noch etwas mitteilen, was dir auf dem Herzen liegt?

Torben: Ich wurde letztens von einer Mutter gefragt, ob ich mir nicht ab und zu was Besseres vorstellen kann, als immer mit den Mädels in der Halle zu sein. Egal ob beim Training oder Spiel. Und ich muss sagen, momentan fällt mir nicht viel ein, was ich lieber machen würde. Klar, jetzt wird das Wetter wieder besser und da verschieben sich die Prioritäten ein wenig, aber sonst. Auch wenn man mal genervt von der einen oder anderen ist. Wenn man die Fortschritte jeder einzelnen sieht, wenn man die Freude, den Enthusiasmus sieht, mit dem Mädchen ihrem Hobby nachgehen, dann ist das so viel Spaß. Man darf nicht vergessen, dass alle Mädchen freiwillig da sind. Wir erleben die Mädchen also in der Regel in einer Umgebung, in der es keine Ärger mit Schule oder Eltern gibt. Das, was sie da lernen, lernen sie freiwillig, weil sie wollen. Nicht weil sie müssen. Sie können sofort nach Hause gehen, wenn sie wollen. Und in dieser positiven Umgebung kann ich selber auch sehr gut abschalten und meine eigene Energie wieder aufladen. Manchmal würde ich mir in manchen Situationen, auch wenn es seltsam aus meinem Mund klingt, mehr Ernsthaftigkeit wünschen, aber ich möchte mich bei den Mädchen bedanken, dass auch ich so sein darf, wie ich möchte und bei den Eltern, dass sie Sven, Sabrina und mir das wertvollste anvertrauen, was sie selber besitzen. Ihre Kinder. Auch wenn manche Eltern bestimmt ab und zu froh sind, wenn sie ihre Kinder mal für 2 Stunden bei wem anders „parken“ können 😊

Lara/Jule: Vielen Dank für das Interview.

Torben: Sehr gerne. Und jetzt haut ab und nervt nicht mehr 😉

Interview mit Charlotte

Torben: Hi Charlotte, oder soll ich besser sagen Schablotte?

Lotti *gackert laut los*: Du darfst auch Schablotte sagen. Aber nur, wenn wir bald den Film schauen.

Torben *muss auch ein wenig lachen*: Können wir machen. Ein Insiderwitz, aber ich wusste, dass du dann gackern wirst. Genau für dieses Lachen bist du ja berühmt. Du lachst gerne oder? Die Lache hast du wohl von der Mutter geerbt.

Lotti: Ja, ich lache gerne.

Torben: Du spielst ja in der B-Jugend. Ihr seid zweiter geworden, während die C-Jugend einen der größten Erfolge in der Geschichte der HSG-Jugend gefeiert hat. Neidisch?

Lotti: Nein, neidisch bin ich auf gar keinen Fall ganz im Gegenteil: Ich gönne der C-Jugend die Meisterschaft von ganzem Herzen. Und bin echt stolz auf sie.

Torben: Du hast ja mit Lara die Hoddies für die Meisterschaft verteilt. Wie war das?

Lotti: Es war ein sehr besonderer Moment für mich und auch für Lara. Auch wenn sie das Spiel gerade verloren hatten, konnte man doch den Stolz und die Freude in deren Augen zu sehen.

Torben: Viele meinen, wenn ihr immer mit der normalen Besetzung hättet spielen können, wärt ihr in der B auch Meister geworden und nicht Wettbergen. Was meinst du dazu?

Lotti: Das sehe ich genau so, zuletzt hat das Rückspiel beim Tabellenführer in Wettbergen gezeigt, dass wir die Spielstärkste Mannschaft der Liga sind.

Torben: Welche Niederlage tut mehr weh. Die gegen Exten-Rinteln oder die gegen Wettbergen?

Lotti: Die Niederlage gegen Wettbergen tut tatsächlich mehr weh, da die Ursache keine schlechte Leistung von uns war, sondern sich der Hallenboden in einem sehr schlechten Zustand befand. Es war mehr eine Rutschpartie als ein Handballspiel.

Torben: Es besteht ja oft die Hälfte der Truppe aus C-Jugendlichen. Was hättest du denn unter den Vorrausetzungen vor der Saison gedacht, was ihr erreichen könnt?

Lotti: Ich habe auf keinen Fall damit gerechnet am Ende der Saison auf dem zweiten Platz zu stehen. Darauf bin ich sehr stolz.  Wir konnten uns immer auf die C-Jugend verlassen. Sie haben teilweise direkt nach deren Spielen immer noch bei uns mitgespielt. Worüber ich sehr dankbar bin.

Torben: Gab es denn einen besonderen Höhepunkt in der Saison?

Lotti: Ja, den gab es. In dieser Saison ist die Mannschaft, sowohl C-Jugend als auch die B-Jugend viel mehr zusammengewachsen

Torben: Was war neben den beiden Niederlagen das schlimmste?

Lotti: Mir fällt nichts schlimmes ein. Ganz im Gegenteil: Die Saison, in der wir uns wieder ein großes Stück weiterentwickelt haben, hat eine Menge Spaß gemacht.

Torben: Nächste Saison profitierst dann ja auch du vom Erfolg der C-Jugend. Die Landesliga wird angepeilt. Ist das was für dich, oder würde dir auch die Regionsoberliga reichen?

Lotti: Die Regionsoberliga hätte mir zwar ausgereicht, dennoch freu ich mich mega auf die Herausforderungen der Landesliga.

Torben: Was wäre denn das Saisonziel nächstes Jahr?

Lotti: Auf jeden Fall, das die Mannschaft zusammenhält und zusammen bleibt. Außerdem wünsche ich mir, dass wir wieder eine Erfolgreiche Saison spielen werden.

Torben: Eine Zeit lang hast du ja jede Menge „Fahrkarten“ geworfen. Aber seit ein paar Spielen klappt es wie am Schnürchen und die Bälle schlagen reihenweise im Winkel ein. Was hast du verändert?

Lotti: Ich bin teilweise mit mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen aufs Spielfeld gegangen und hab somit sicherer und vor allem selbstbewusster geworfen.

Torben: Wenn es Zirkeltraining gibt, bist du immer am Schnaufen. Alle sagen immer, auch dieses Training ist wichtig, aber dann versucht sich jeder davor zu drücken. Was sagst du dazu? Für die Landesliga wird das Training bestimmt nicht leichter.

Lotti: Für die Landesliga wird das Training auf gar keinen Fall leichter und so heißt es auch mehr Zirkeltraining und beim Zirkeltraining die Zähne zusammenbeißen.

Torben: Es gestaltet sich aber wohl schwierig, die Torhüterposition für die Landesliga zu besetzen. Es ist zwar noch lange hin und es kann viel passieren, aber es gab schon Gedankenspiele, dass du evtl. ins Tor gehen könntest. Ja?

Lotti: Die Position als Torfrau kann ich mir auf jeden Fall vorstellen. Aber weiß genau so, dass mir das Spielen auf dem Feld sehr fehlen würde.

Torben: Eigentlich sagen alle, du bist draußen auch zu wertvoll. Aber dann heißt es, ganz der Vater, du bist ein echtes Talent im Tor und es macht dir Spaß. Andere wiederum meinen, du würdest nur ins Tor gehen, weil du einfach zu nett bist und alles mitmachst. Was stimmt denn? 

Lotti: Im Tor zu stehen macht mir auf jeden Fall spaß und ich würde auf gar keinen Fall nur aus „Nettigkeit“ ins Tor gehen. Die Entscheidung fällt mir jedoch sehr schwer, weil ich das Spielen auf dem Feld echt vermissen würde.

Torben: Also irgendwie das Talent vom Vater, das Lachen von der Mutter geerbt. Müssen wir noch etwas über dich wissen? Oder willst du noch was loswerden?

Lotti: Ich möchte loswerden das ich echt mega Stolz auf unser Team bin und darauf das die C-Jugend Meister geworden ist. Das alles hätte ich mir vor ein paar Jahren noch gar nicht vorstellen können. Ich freu mich auf die nächste Saison in die wir alle mit viel Spaß und Ehrgeiz gehen.

Torben: Na dann behalte auf jeden Fall deine Lache. Ach ja. Einen Kuchen musst du noch backen. Wann gibt es denn den?

Lotti: Den Kuchen habe ich nicht vergessen, ich denke mal beim nächsten Training.

Torben: Ich hoffe, wenn er dann kommt, bekomme ich auch ein Stück ab. Bis dann.

Lotti: Na klar Torben, bis dann 👋🏼

HVN/BHV Relegation 2023 WJB Landesliga Runde 1 Gruppe 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I4140
Gesamt-4140

Landesliga weibliche Jugend B Ost

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I6231
Gesamt-6231

Regionsliga WC

SaisonMannschaft
2021/2022HSG Wennigsen/Gehrden C11273
Gesamt-11273

Regionsliga WJB

SaisonMannschaft
2022/2023HSG Wennigsen/Gehrden B I11470
Gesamt-11470

Komplette Karriere

Saison
2023/202411411
2021/202211273
2022/202311470
Gesamt331154

Interview mit Coach Köster

Torben: Hallo Sven, ich erwische dich ja kurz vor dem letzten Saisonspiel gegen Weserbergland. Vielen Dank, dass ich dieses Interview mit Dir führen darf.

Sven: Sehr gerne…bin schon total aufgeregt 😉

Torben: Die erste volle Saison als Trainer verantwortlich und dann nicht nur gleich Meister, sondern sogar bald eine perfekte Saison gespielt. Glückwunsch dazu. Was war Deine Erwartung vor der Saison?

Sven: Perfekt ist sie erst wenn wir auch das letzte Spiel gewinnen. Meine Erwartung war, die Mädels jede für sich und als Team besser zu machen.

Sportlich war das Ziel vor der Saison die Relegation zu Landesliga (also Platz 3-5) zu erreichen. Eine andere Erwartung war die Strukturen auf ein nächsthöheres Niveau zu hieven.

Das ist dank Dir und der Damen gelungen.

Torben: Viele in der Mannschaft waren gegen die Regionsoberliga. Wieso warst Du so sicher, dass das Team es auch in der höheren Liga schafft?

Sven: Die Mädels hatten ja keine Ahnung wie gut sie sind ;-). Ich habe allerdings auch nicht mit diesem wahnsinnigen Erfolg gerechnet…allerdings war ich auch über die Schwäche einiger Mannschaften überrascht.

Torben: Ab wann hattest Du gedacht, dass ihr Meister werden könnt?

Sven: Nach dem Hinspielsieg gegen Weserzwergland. Ich habe da gesehen, wie fokussiert die Mädels sein können wenn es um etwas geht.

Dann haben sie auch noch Punkte gegen Sehnde gelassen…

Torben: Ist es nicht schwierig mit lauter pubertierenden Mädchen? Das fließen doch bestimmt auch mal Tränen.

Sven: Ich glaube sie lassen die Pubertät vor der Hallentür. Ich kann zwar ein harter Hund sein (muss man bei den Trullas auch) aber Tränen gehen mir auch sehr nahe – aber meistens sind es ja Glückstränen.

Torben: Einer Deiner bekanntesten Sprüche ist ja: „Frauenhandball ist Verschwendung von Hallenzeit!“ Recht provokant. Da gab es bestimmt doch Gegenwind.

Sven: Den Spruch habe ich auch nur adaptiert – aber es war damals allgemeiner Konsens ;-))). Deswegen gab es auch keine Gegenwind und auch kaum Damenmannschaften in den Vereinen, in denen ich gespielt habe.

Torben: Das passt ja auch nicht zu dem Trainerposten. Hast Du Deine Einstellung geändert?

Sven: Ein erstes Umdenken hat schon vor langer Zeit in Letter stattgefunden, als sich damals die Mannschaft von Wacker Osterwald aus finanziellen Gründen aus der 2. Bundesliga zurückziehen musste und 3 Spielerinnen den Weg nach Letter gefunden haben. Da die Hütte bei unseren Spielen immer voll war und die Zuschauer dann auch beim Spiel der Damen geblieben sind. Das war dann schon ein gutes Niveau und es hat uns Männern Spaß gemacht dort zuzusehen. Aber grundsätzlich hat sich unheimlich viel getan im Bereich Kraft, Schnelligkeit und Athletik was dem Frauenhandball unheimlich gutgetan hat.

Torben: Wie bist Du denn überhaupt zu dem „Job“ gekommen?

Sven: Rike hat mich gefragt ob ich Cotrainer machen will, und ich konnte es mir erstmal gar nicht vorstellen. So viele Baustellen, ich keine Ahnung vom Mädchenhandball. Gott sei Dank war Sabrina dabei und hat mich unter Ihre Fittiche genommen und gebremst, wenn ich mal wieder Männertraining machen wollte 😉

Torben: Was hat Dich in der Saison am meisten beeindruckt?

Sven: So vieles. Sportlich die erste Halbzeit gegen Sehnde. Menschlich der Zusammenhalt im Team und wie die Mannschaft zusammengewachsen ist und auch neue Trainingsgäste sehr offen und freundlich aufnimmt. Die Wissbegierde und Steigerung der Frischlinge in der kurzen Zeit. Die Begeisterung der Neuen für den geilsten Sport der Welt.

Torben: Ist es ein Problem für Dich, dass Du eine eigene Tochter trainierst? Oder für sie?

Sven: Das müssen wir wohl eher Jule und Neomi fragen. Für mich ist es kein Problem. Ich erwische mich nur manchmal dabei, dass ich Neomi gegenüber zu streng bin oder zu viel erwarte. Sie gibt mir zuhause auch manchmal wertvolles Feedback, wenn ich was Falsches gesagt oder getan habe…

Torben: Nächstes Jahr soll es die Landesliga sein. Was macht Dich so sicher, dass das die richtige Wahl ist?

Sven: Hast Du in der letzten Zeit auf die Tabelle geschaut ;-). Wenn man die Liga so dominiert und noch 3 gute Spielerinnen in der Warteschleife sind, 2 Mädels von Badenstedt umworben werden und schon die ein oder andere sehr gute Spielerin an unsere Tür klopft, gibt es keine Alternative…höchstens Verbandsliga;-)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mädels in der ROL gefordert werden und sie deswegen auch weniger dazulernen. Niederlagen gehören zum Leben und zum Sport dazu und die werden wir erleben. Sie werden trotzdem Spaß haben und mit uns an Ihren Aufgaben wachsen. Es werden Spielerinnen und auch Trainer auf uns zukommen, die uns überlegen sind. Aber: Wer aufhört besser zu werden, hört auf Gut zu sein!

Torben: Wieviel Zeit wendest Du eigentlich so auf für die Truppe? Und übertreibst Du den Aufwand nicht manchmal?

Sven: Ich hoffe das Interview liest mein Arbeitgeber nicht 😉 Ich verwende sehr viel Zeit für den gesamten Jugendbereich der HSG und denke nicht nur an die erste 14er Mannschaft. Ich freue mich über die Euphorie und Aufbruchsstimmung im Handball in Wennigsen. Wir haben genau jetzt die Chance unseren Sport auf das nächste Level zu bekommen. Die ersten Schritte sind gemacht. Großen Dank nochmal an die Damenmannschaft, die durch ihr zweimaliges Entgegenkommen bzgl. Der Trainingszeiten das alle erst möglich gemacht haben.

Torben: Kann es auch sein, dass Du manchmal zu viel von den Mädchen verlangst?

Sven: I did it my way. Ich kann nur ganz oder gar nicht im Handball. Bisher gibt uns der Erfolg Recht und die Mädels ziehen mit. Sie können aber auch gerne auf mich zukommen, wenn etwas nicht passt. Das kommt noch etwas zu wenig vor. Entweder passt alles oder die Mädels trauen sich nicht 😉

Torben: Was wird im nächsten Jahr das größte Problem sein?

Sven: Ich glaube die Probleme können wir mit der hervorragenden Elternschaft lösen. Also kleine organisatorische Probleme wie Kampfgericht, längere Auswärtsfahrten.

Torben: Du hast ja einen guten Draht zu dem Jugendtrainer aus Badenstedt. Hast Du keine Angst, dass er Dir nicht irgendwann die talentiertesten Spielerinnen „wegnimmt“?

Sven: Eigentlich nicht. Ich würde einer Spielerin nie Steine in den Weg legen, wenn sie die Chance hat höher zu spielen. So habe ich es auch in meiner Karriere erlebt.

Heute gibt es ja die sehr vorteilhafte Regelung des Doppelspielrechts. Die Mädels werden stärker durch das Training und schießen dann für Wennigsen alles kurz und klein;-) Siehe Rike und Neomi. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit Karsten sehr freundschaftlich und professionell. Ich lerne von ihm, wie man Mädels trainiert, er empfiehlt Spielerinnen in unsere Mannschaft und hat sogar schon versucht eine ehemalige Wennigser Spielerinnen als Jugendtrainerin für uns zu begeistern.

Torben: Noch irgendwas, was Dir auf dem Herzen liegt, und Du loswerden möchtest?

Sven: 1. Ganz herzlichen Dank an Dich, weil Du mir immer den Rücken freihältst und Deine tolle Arbeit als TW Trainer und Mediaexperte

2. dank an die Eltern für die tolle Unterstützung und für das Vertrauen. Für die Fahrerei und den Kioskbetrieb.

Torben: Na dann danke für die Zeit und viel Spaß bei den Planungen für die nächste Saison.

Sven: Die haben schon vor Monaten begonnen (siehe Testspiele gegen Landesligisten) 😉