Monat: Mai 2023

Interview mit Sarah

Torben: Hallo Sarah, noch ein neues Gesicht, welches wir bei der HSG begrüßen dürfen. Herzlich willkommen und schön, dass Du Dich meinen Fragen stellst.

Sarah: Hallo Torben, dankeschön und immer gerne😉

Torben: Du hast ja, wie Hannah, letztes Jahr noch in Hiddestorf gespielt. Wie schlimm war es, als Du gehört hast, dass es nächste Saison dort keine Mannschaft für Dich geben wird?

Sarah: Es war natürlich nicht schön, gerade weil wir alle zusammen mit dem Handball angefangen haben. Wir konnten es uns aber schon denken, da immer mehr Spielerinnen gesagt haben, dass sie wechseln wollen bzw. gar nicht mehr spielen wollen…

Torben: Warst Du denn mit dem Abschneiden der Mannschaft in der Saison zufrieden?

Sarah: Ich war nicht unzufrieden, aber es hätte besser gehen können, da wir oft in der 1. Halbzeit geführt haben und dann doch noch verloren haben. Ich fand es ein bisschen schade, dass wir gegen die Mannschaften im Rückspiel verloren haben, wo wir im Hinspiel gewonnen haben. Aber insgesamt haben wir uns alle verbessert und es war eine schöne Saison.

Torben: Und mit Deiner persönlichen Saison? Du hast ja fast nur im Feld gespielt, weil ihr einfach eine echt starke Torhüterin hattet. Du hast aber auch mal im Tor gespielt, oder?

Sarah: Ich bin mit meiner persönlichen Saison schon zufrieden, da ich für meine Verhältnisse relativ viele Tore gemacht habe und immer alles gegeben habe was halt ging. Ich habe auch 2- oder 3-mal im Tor gespielt also sehr selten.

Torben: Wir haben mit Julia ja schon eine Torhüterin für die Landesliga, aber Sven meint, dass Konkurrenz das Geschäft belebt, und würde Dich auch im Tor einsetzen wollen. In der B-Jugend, obwohl Du als Jahrgang 2009 noch in der C-Jugend spielen kannst. Für Dich ein Problem?

Sarah: Ich freue mich eher das ich schon eine Jugend höher mitspielen darf. Ich kenne das ja auch schon aus Hiddestorf, dort war das genauso. Weil manche von uns durften dann z.B. keine D-Jugend mehr spielen und so haben wir einfach auch eine Jugend höher gemeldet, wo ich mitspielen durfte.

Torben: Dazu hast Du aber natürlich auch noch die Option, in der C-Jugend im Feld zu spielen. Dort haben wir ja sogar zwei Torhüterinnen. Reizt Dich das auch?

Sarah: Je mehr desto besser😉 Ich finde es auf jeden Fall super in der C-Jugend auch noch mitzuspielen, um dann auch auf dem Feld zu spielen.

Torben: Nochmal zurück zu „unserem“ Anfang. Hat Hannah Dich gefragt, ob Du auch kommen möchtest oder hast Du sie gefragt, ob bei uns noch ein „Platz“ frei ist?

Sarah: Hannah hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, bei euch Probetraining zu machen. Lust hatte ich auf jeden Fall, ich war mir nur nicht sicher, ob es mir wieder Spaß macht, nur im Tor zu spielen.

Torben: Du hast dann ja mal ein Training bei uns besucht. Irgendwie scheint es ja besonders zwischen Dir und Doaa sofort „gefunkt“ zu haben. Stand denn nach dem Training gleich für Dich fest, dass Du zu uns wechseln würdest oder musstest Du noch ein wenig nachdenken?

Sarah: Ich weiß auch nicht genau wie das kam, aber Doaa und ich haben uns direkt super verstanden und mir hats total Spaß gemacht! Wir hatten an dem Tag noch kurz geschrieben und dann irgendwie die ganze Zeit. Und wie gesagt fand ich das Training superschön und alle waren super nett und offen und haben mich total toll aufgenommen. Ich wollte nach diesem Training unbedingt nochmal hin und es war für mich auch eigentlich schon klar, dass ich zu euch wechseln wollte, zu dem Zeitpunkt war aber auch noch gar nicht klar, dass wir mit Hiddestorf nicht spielen können.

Torben: Gleich das erste mögliche Spiel hast Du ja verpasst, weil Du im Urlaub warst. Schmerzt das ein wenig? Besonders weil ja auch Julia, die andere Torhüterin nicht da war und wir mit einer Feldspielerin im Tor gespielt haben.

Sarah: Ich und Hannah fanden es beide sehr schade, dass wir nicht kommen konnten, wir konnten es dann leider nur auf dem Liveticker verfolgen…

Torben: Im zweiten Relegationsspiel warst Du dann dabei und konntest auch gleich spielen. Ein Überragender Sieg gegen Rosdorf und Du mit 12 Paraden. Wie war das?

Sarah: Ich fand es sehr schön und ein toller Auftakt für mich! Wir haben als Mannschaft super zusammengespielt und das war einfach total cool!!

Torben: Das ist ja die Relegation um die Landesliga. Für Hannah wäre die Landesliga recht wichtig. Was spielt die Ligenzugehörigkeit für Dich für eine Rolle?

Sarah: Ich fände es schon cool in der Landesliga zu spielen. Ich denke auch das wir die Relegation schaffen! Aber ich wäre natürlich genauso in der Regionsoberliga motiviert, den 1. Platzt nochmal zu holen!

Torben: In der B-Jugend könnte es die Landesliga sein und in der C-Jugend die Regionsliga. Wäre schon ein enormer Unterschied. Aber Du hättest kein Problem, wenn Du mal 2 Spiele am Wochenende machen müsstest?

Sarah: Auf gar keinen Fall, ich freue mich eher, wenn ich 2 spiele habe!

Torben: Was erwartest Du denn von der Saison? Einmal von der C-Jugend und einmal B-Jugend?

Sarah: C-Jugend hoffe ich schon auf eine gute Saison für mich, da das dann ja auch schon das 3. Jahr C-Jugend für mich ist. B-Jugend erwarte ich erstmal nicht zu viel, aber ich denke das wir da auf jeden Fall mithalten können und auch einige Siege feiern können!

Torben: Vielen Dank für die ganzen Antworten. Gibt es noch etwas, was Du sagen möchtest?

 Sarah: Ich freue mich jetzt bei euch zu spielen!!!

Torben: Schön, das zu hören. Dann tschüss und bis zum nächsten Training.

Sarah: Tschüss bis nächstes Mal 🙂

Interview mit Hannah

Torben: Hallo Hannah, schön, dass auch Du Dich bereit erklärt hast, mir für ein paar Fragen, Rede und Antwort zu stehen.

Hannah: Hallo Torben:)

Torben: Dann mal herzlich Willkommen bei der HSG Wennigsen/Gehrden

Hannah: Danke danke, ich freue mich nun ein Teil der Mannschaft zu sein! 😉

Torben: Weißt Du, was am 26. Oktober des letzten Jahres passiert ist?

Hannah: Ja, ich habe Jule das erste Mal auf Instagram angeschrieben…

Torben: Ja, Du hast meine Tochter Jule auf Instagramm angeschrieben. Warum hast Du sie überhaupt angeschrieben?

Hannah: Ich habe gesehen, dass sie bei Wennigsen spielt, und dann haben wir uns über die Gegner aber auch über unsere Mannschaften ausgetauscht.

Torben: Trotz der ganzen Schreiberei per Instagramm, habt ihr euch während der beiden Partien nicht unterhalten. Meine Tochter konnte es mir nicht erklären. Kannst Du es? 😊

Hannah: Ja, ich denke wir beide hatten unseren Fokus eher auf das Spiel. Außerdem hatten wir beide wegen des ganzen Aufwärmens usw. gar keine Zeit, um miteinander zu reden…

Torben: Die letzte Saison ist jetzt ja schon beendet, aber wie zufrieden wart ihr bei den Hiddestorfer Füchsen mit der Saison und wie Du persönlich?

Hannah: Wir haben die Saison im Mittelfeld beendet, das hätte durchaus besser sein können aber wir können trotzdem mit unserer Leistung als Mannschaft zufrieden sein. Klar waren spiele dabei die ärgerlich waren und ich denke wir hätten auch auf jeden Fall weiter oben mitspielen können. Aber ich denke mit meiner Leistung kann ich, was die letzte Saison betrifft, sehr zufrieden sein. Klar gab es auch Spiele, wo es nicht so lief und ich nicht wirklich gezeigt hab was ich kann, aber auch solche Tage gibt es und im Endeffekt habe ich mich im Vergleich zur Saison davor um einiges gesteigert.

Torben: Du konntest dann ja noch ein wenig in Badenstedt trainieren und auch weitere Spielpraxis in der Landesliga sammeln. Wie war das für Dich?

Hannah: Es war auf jeden Fall eine sehr schöne Erfahrung, auch wenn man den Leistungsunterschied in der Landesliga sehr gemerkt hat. Es war aber mein Ziel in der Landesliga zu spielen und natürlich war ich auch sehr stolz auf mich das ich es geschafft habe.

Torben: Wie bist Du überhaupt nach Badenstedt gekommen?

Hannah: Karsten, der Trainer von Badenstedt hat sich ein paar Spiele von uns angeguckt und nach dem Spiel gegen Seelze hat mich meine Trainerin angerufen, um mir zu sagen das Karsten mich in Badenstedt haben will. Ich muss ehrlich sagen zuerst war ich etwas verwundert, weil das Spiel gegen Seelze nicht mein bestes war und da ich wusste das er da ist um Spieler für die Landesliga zu holen war ich vor den Spielen wo er da war immer sehr nervös.

Torben: Über Karsten, den Trainer aus Badenstedt ist dann ja auch der Kontakt zu uns ins Rollen gekommen. Ich wollte es erst gar nicht glauben, als Sven mir gesagt hat, dass Du evtl. bei uns in der kommenden Saison per Zweitspielrecht spielen möchtest. Was hast Du gedacht, als Karsten Dir das vorgeschlagen hat?

Hannah: Ich muss ehrlich sagen als er mir das vorgeschlagen hat war ich absolut nicht begeistert von seinem Vorschlag. Ich konnte es mir gar nicht vorstellen mit meinen „Gegnern“ zusammen zu spielen. Aber als ich nochmal drüber nachgedacht habe sah das schon ganz anders aus…Für ein Probetraining war ich ja auf jeden Fall bereit!

Torben: War es dann komisch, plötzlich bei einem Verein zum Training zu gehen, gegen den Du gerade noch gespielt hast?

Hannah: Ja sogar sehr! Aber nach dem ersten Training war ich tatsächlich sehr positiv überrascht und mir war auch klar, dass ich es gerne bei euch weitermachen würde. Ich fand es aber auch mal spannend zu sehen, wie unsere „Gegner“ so trainieren.

Torben: Eigentlich wolltest Du ja nur zu uns wechseln, wenn wir die Qualifikation für die Landesliga schaffen. Aber dann konnten die Füchse keine Mannschaft für die neue Saison melden. Wie schwer war es für euch, dass zu verkraften?

Hannah: Es war tatsächlich schwerer als gedacht muss ich sagen. Wir haben alle zusammen in Hiddestorf angefangen Handball zu spielen und dann war es natürlich sehr traurig zu wissen das ab sofort jeder seinen eigenen Weg gehen muss. Wir hätten denke ich gerne alle noch weiter zusammen gespielt aber man kann es nicht ändern und ich bin mir ganz sicher jeder wird seinen Weg gehen.

Torben: Aber schön, dass Du Dich dann für uns entschieden hast. Ein Freundschaftsspiel hast Du ja auch schon für uns gemacht. Als Niederlage war das Spiel natürlich von der ganzen Mannschaft nicht erfolgreich, aber auch Deine Abschlussquote war nicht so gut. Warst Du ein wenig aufgeregt und übermotiviert?

Hannah: Da ich die Gegner bereits kannte war mir vor dem Spiel schon klar was auf mich zukommt und ich wusste es wird für mich und für uns als Mannschaft nicht einfach. Nach dem Spiel war ich auch sehr enttäuscht von mir und meiner Leistung, weil ich weiß das ich es auf jeden Fall besser kann und ich hätte auch auf jeden Fall mehr von mir zeigen können. Aber es war natürlich auch sehr neu für mich in einer Mannschaft zu spielen gegen die ich vor kurzem noch gespielt hab. Aber nach dem Spiel war mir klar es bringt nichts sich drüber aufzuregen und jetzt liegt mein Focus natürlich auf dem nächsten Relegationsspiel😉.

Torben: Aber das ist abgehakt, im Training zeigst Du ja regelmäßig, was von Dir zu erwarten ist. Umso schlimmer war, dass Du im ersten Relegationsspiel gefehlt hast. Wie schlimm war es, nicht mitwirken zu können und dann zu sehen, dass wir verloren haben?

Hannah: Ich war natürlich sehr traurig das ich nicht mitspielen konnte, denn das erste „wichtige“ Spiel hätte ich gerne mitgespielt. Ich habe das Spiel aber trotzdem im Live Ticker verfolgt und ich muss sagen es war sehr schade zu sehen wie das Spiel verloren wird aber Niederlagen gehören halt dazu. Danach muss man nach vorne gucken und unser nächster Gegner erwartet uns ja schon am Dienstag🫣.

Torben: Jetzt steht bald das nächste Spiel vor der Tür. Wir sind schon ein wenig unter Zugzwang das Spiel zu gewinnen. Was erwartest Du?

Hannah: Ich erwarte natürlich einen Sieg, aber ich finde wir sollten uns nicht zu viel Druck machen. Ich denke, wenn wir zu nervös sind, dann kann es oft zu kleinen technischen Fehlern kommen. Aber ich bin trotz der Auftaktniederlage guter Dinge das, dass spiel gewonnen wird. Und selbst wenn nicht, das war nicht das letzte Spiel und wir sollten in den nächsten Spielen dann zeigen, was wir können.

Torben: Wir gehen ja davon aus, dass wir uns, trotz der Auftaktniederlage, für die Landesliga qualifizieren. Dort werden wir, im Gegensatz zu Badenstedt, aber nicht oben mitspielen. Was erwartest Du von der Saison?

Hannah: Ich erwarte von der kommenden Saison nicht all zu viel. Ich denke wir sollten als Mannschaft unser Bestes geben und selbst wenn es nicht so gute Spiele geben wird, es kommen auch wieder bessere.

Torben: Wie enttäuscht wärst Du, wenn die Qualifikation nicht geschafft wird. Bist Du dann in der Regionsoberliga trotzdem motiviert?

Hannah: Natürlich bin ich dann auch motiviert, aber ich denke es wäre schon cool als Mannschaft in der Landesliga zu spielen, denn ihr habt ja bereits in der Regionsoberliga gezeigt, was ihr draufhabt, da ist auf jeden Fall genug Potential für die Landesliga. Auch wenn wir in der Landesliga wahrscheinlich ein paar mehr Niederlagen haben werden, wäre es denke ich eine schöne Erfahrung.

Torben: Nach kurzer Zeit hast Du Deine Freundin Sarah auch zu uns gelotst. Musstest Du sie überzeugen oder war sie schnell überzeugt?

Hannah: Überraschenderweise war sie relativ schnell überzeugt. Hat mich natürlich gefreut, weil ich wusste, dass man eine gute Torhüterin immer gebrauchen kann. Sarah ist total motiviert und freut sich, bei euch ins Tor gehen zu können. Ich denke sie wird ihren Job im Tor auf jeden Fall sehr gut machen😉.

Torben: Hilft sie Dir, Dich in der Mannschaft zurecht zu finden oder ging es auch ohne sie?

Hannah: Es ging natürlich auch ohne sie, aber ich muss ehrlich sagen mit ihr geht es nochmal ein bisschen besser. Es war aber auch nicht wirklich schwer muss ich sagen, weil die Mädels mich echt super nett aufgenommen haben.

Torben: So, dass war es jetzt auch mit meiner Neugier. Möchtest Du noch irgendwas von Deiner Seite sagen oder fragen?

Hannah: Nein…

Torben: Dann tschüss und bis zum nächsten Training.

Hannah: Tschüss;)

HVN/BHV Relegation 2023 WJB Landesliga Runde 1 Gruppe 1

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I3100
Gesamt-3100

Landesliga weibliche Jugend B Ost

SaisonMannschaft
2023/2024HSG Wennigsen/Gehrden B I11248
Gesamt-11248

Landesliga weibliche Jugend C Süd

SaisonMannschaft
2022/2023TV Hannover-Badenstedt II681
Gesamt-681

Regionsoberliga WJC

SaisonMannschaft
2021/2022SV Eintracht Hiddestorf14465
2022/2023SV Eintracht Hiddestorf16649
Gesamt-3011014

Komplette Karriere

Saison
2023/202416458
2021/202214465
2022/2023227210
Gesamt3611815

Weibliche B: Sportfreunde Söhre v. 1947 e.V. vs HSG Wennigsen/Gehrden

Leicht verhoben

T. Weschen 24.05.2023

Was soll man sagen. So hatten wir uns den Start in die Relegation nicht unbedingt vorgestellt. Natürlich war die Meisterschaft der C-Jugend in der abgelaufenen Saison ein Highlight, welches die meisten Mädels so schnell nicht vergessen werden. Aber da der HVN der Meinung ist, dass diese Meister nicht automatisch aufsteigen, fehlt die Sahne auf dem Kuchen. Oder die Kirsche auf der Sahne. Je nachdem, wie man es sehen will. Um sich diese Leckerei dann aber noch zu holen, wurde sich für die Relegation angemeldet.

Und da waren wir nun. Zugelost in einer 5er Liga gilt es sich einen der ersten beiden Plätze für die direkte Qualifikation der Landesliga zu sichern. Platz drei würde in einem Turnier noch die letzte Möglichkeit bedeuten, es noch zu schaffen. Auch wenn die Gegner sicherlich ein anderes Kaliber sind, als die Konkurrenz in der Saison, gilt es trotzdem, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Für die erste Partie stand eine Reise nach Söhre auf dem Papier. Letztes Jahr bereits in der Landesliga im B-Jugend Jahrgang unterwegs, zählen sie zu einem Anwärter auf Platz eins oder zwei. In der Halle angekommen standen unseren Golden Girls dann den Women in Black gegenüber. Die geneigten Zuschauer auf der Tribüne schauten sich die Teams an und so mancher zog wohl im Geiste einen kleinen Vergleich. Das Team von Deister schien den Gegnerinnen durchweg körperlich unterlegen zu sein. Ein Blick in die Spielunterlagen zeigte dann auch, dass die Leistungsträger des Heimteams durchweg zum älteren Jahrgang gehören.

Neuzugang Lina hat noch keine Spielberechtigung. Sarah und Hannah, zwar mit der passenden Berechtigung ausgestattet, weilten aber zum Zeitpunkt des Anpfiffs noch irgendwo, von einem Kurzurlaub zurückkehrend, auf der Autobahn. Torfrau Julia ist seit längerem beim Training ausgefallen und Sarah, die ansonsten den Posten übernehmen wollte, weilt wie gesagt, auf der Autobahn. Gott sei Dank, hat sich Alissa bereit erklärt, diesen Part für das Spiel zu übernehmen. Keine schlechte Wahl, ist sie doch als hoch talentiert zwischen den Pfosten. Die Vorrausetzungen könnten zwar bessere sein, aber man tritt mit der Truppe an, die letztes Jahr souverän Meister geworden ist und die B-Mädels sind auch nicht gerade Fallobst gewesen.

Schließlich gilt der Grundsatz, Bangemachen gilt nicht und da man sich auf den Gegner, so gut es ging, vorbereitet hat, trat man ohne Furcht an. Zumindest war das die Hoffnung des Trainergespanns Köster/Weschen. In diesem Fall lebte sie immerhin bis zum Start der zweiten Halbzeit. Doch dazu erst nach der Halbzeitwerbung. Los ging es erstmal nicht schlecht. Die Abwehr stand und nach vorne machte Rike nach knapp 1,5 Minuten das 1-0 für uns. Sah nicht schlecht aus. So kann es weiter gehen. Ging es… leider nicht.  Keine 5 Minuten später war die Hoffnung zwar noch nicht gestorben, aber so manches Mal an der Söhrer Maurer abgeprallt. Mittlerweile war klar, dass die körperliche Überlegenheit zwar weithin sichtbar, aber nicht im Angriff zum Tragen kam. Aber in der Abwehr war es schon ein Kaliber, welches uns zu schaffen machte. Im Angriff gab es keinen Vorteil durch die stabilere Statur. Zumindest nicht bei dem Großteil der Spielerinnen. Die Nummer 13 war die Einzige, die nicht in den Griff zu kriegen war. Das es schwierig werden würde, war, nach Blick auf die Statistiken klar, aber sie demonstrierte es auch eindrucksvoll mit vier Toren in den ersten sieben Minuten zum Spielstand von 4-1 für Söhre. So richtig fanden wir nicht ins Spiel und immer, wenn wir doch mal die Chance hatten, den Ball zu erobern, kam ein Pfiff des Schiedsrichtergespannes dazwischen. Es dauerte knapp 10 Minuten, bis wir uns langsam gefangen hatten und auch dagegenhalten konnten. Beim Stand von 5-4 für Söhre keimte nochmal Hoffnung auf, aber immer hatte irgendwer auf Söhrer Seite etwas dagegen, so dass es mit dem Ausgleich nicht klappen wollte. Auch wenn die Torhüterin nicht stark war, so schafften wir es nicht, an der Abwehr vorbeizukommen und rieben uns ein wenig im 1:1 auf, was leider nicht den zählbaren Erfolg brachte, den wir sonst so gewöhnt sind. Coach Köster regte sich bereits in Halbzeit eins mehrfach über angebliche Fehlentscheidungen der Schiedsrichter auf. Solange es noch keine gelbe Karte gegeben hat, sah er aber nicht ein, mit seiner Meinung hinter dem Berg zu halten. Das Ergebnis war mit 8-10 aus unserer Sicht irgendwie besser als sich die erste Halbzeit spielerisch angefühlt hat. Der Anwurf in Halbzeit zwei würde uns gehören und somit war die große Chance da, gleich nach Anpfiff wieder bis auf ein Tor heranzukommen.

In der Pause fand Coach Köster schon ein paar entnervte Worte, da das Team in seinem Augen viel vermissen ließ, was es sonst auszeichnete. Neomi schaffte es leider nicht, ihr starkes 1:1 gegen das Abwehrbollwerk einzusetzen, die Flying Mensings blieben am Boden und hoben nicht ab, wie man es eigentlich von ihnen gewohnt ist. Auch die Spielzüge versandeten irgendwie. Issy konnte sich mit ihrer Schnelligkeit zwar ein ums andere Mal gegen ihre Gegenspielerinnen durchsetzen, wurde dabei aber meistens so weit nach außen abgedrängt, dass die Würfe durch den schlechten Wurfwinkel nicht den Weg ins Ziel fanden. Aber egal, neuen Mut und Kraft in der Pause getankt und auf in Halbzeit zwei. Es wäre doch gelacht, wenn das nicht umgebogen werden kann.

Doch da waren wir dann bei der verendeten Hoffnung. Es zeigte sich wieder mal, dass ein Plan genauso lange funktioniert, bis er auf die Realität trifft. Oder in unserem Falle, bis der Ball auf den Boden trifft. Ein, leicht ungenauer Pass, mit dem Kopf schon beim nächsten Spielzug und schon ist der Ball verloren. Er ist beim Gegner und der erzielt ein Tor. Gerade mal 21 Sekunden in Halbzeit zwei gespielt. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Der nächste Angriff auch verbömmelt, wieder ein Tor kassiert und nach nicht mal zwei Minuten liegen wir mit -4 hinten. Da kommen zum ersten Mal die Gedanken an eine Niederlage. Endlich ein Tor für uns, aber nachdem wieder einmal ein Pfiff gegen uns ausfällt, wird auch Sven ausfallend. Da ist sie, seine gelbe Karte. Für ihn eine „Fehlentscheidung“ zu viel. Ich versuche noch ihn zu beruhigen, aber zu spät. Und eine echt Auswirkung hat die Karte ja auch nicht. Nachdem in der Folge wieder einmal Rike etwas zu hart angegangen wird, ohne dass es eine Strafe gibt, fällt es auch bei ihr mal aus und sie zeigt ihrer Gegenspielerin, was sie von den ständigen Attacken gegen sich hält. Da zeigen dann auch die Schieris mal Kante und geben zwei Minuten. Hätten wir uns auch auf der anderen Seite mal gewünscht… Jetzt liegen wir schon mit sechs hinten und langsam wird es deutlich. Warum bloß. Hinten geht es, aber nach vorne wird es immer wieder mit 1:1 versucht. Es klappt heute nicht. Warum wirft keine? Es soll halt nicht sein. Dann versagen sogar Neomi die Nerven beim 7-Meter. Nicht unser Tag. Egal. Ärmel hochgekrempelt und nochmal alles geben. Tatsächlich. Es gibt nach einem 3-0 Lauf wieder Hoffnung. Der Gästetrainer nimmt eine Auszeit. So sicher ist der Sieg doch noch nicht. Doch dann folgen leider drei Minuten Tiefschlaf und ein 3-0 Lauf gegen uns. Das dürfte es gewesen sein. Sven nimmt auch eine Auszeit und versucht nochmal alles, aber es sind nur noch fünf Minuten zu spielen. Das war es leider. Schlimmer wird es Gott sei Dank nicht mehr, aber mit einer 16-21 Niederlage wollten wir eigentlich nicht in die Relegation starten. Da haben wir ein wenig Lehrgeld gezahlt. Das gehört zur Entwicklung der Mannschaft dazu und wirft uns nicht um.

Egal, wir sind gute Verlierer und gratulieren artig. Ich habe nachträglich zum Geburtstag von den Mädels einen großen Teller mit Süßigkeiten bekommen, vom dem ich jetzt netterweise auch, welche an das Kampfgericht abgebe. Die Schieris kommen und ich biete ihnen auch, mit den Worten: „Eure Pfiffe in der ersten Halbzeit waren ein wenig seltsam und warum ihr die ganzen Übertreter in Halbzeit zwei nicht gesehen habt, verstehe ich auch nicht, aber es hat nicht an euch gelegen“, welche an. Einer greift gleich zu und der andere ziert sich ein wenig. Muss er ein schlechtes Gewissen haben? Ich denke hoffe nicht, und letztendlich greift er zu.

Das Wetter ist schön und auch wenn es eine Niederlage gab, so stehen alle nach dem Spiel noch ein wenig vor der Halle und genießen das schöne Wetter. Wir haben ja trotzdem etwas zu feiern. Mit Strelle und Jan haben wir jetzt zwei lizensierte *wasauchimmer* Irgendwas mit Kampfgericht und so halt. Die, die am Rechner oder der Uhr sitzen und so tun, als hätten sie alles im Griff. Brauchen wir für die Landesliga. Der Verein rüstet langsam auf und das Umfeld wächst mit den Golden Girls mit. Auch ein Schiedsrichter erfreut sich in der Sonne bei einem langen und netten Gespräch mit Söhrer Mädels. Ach, wie schön, dass die sich so gut verstehen. Als ich dann zwei Tage später mit dem Spielbericht anfange, stolpere ich doch glatt bei der Statistik über die Namen der Schiedsrichter. Warum auch immer, aber ich will mir die Namen mal im Netz anschauen. Doch ich muss eingeschlafen und mit dem Kopf auf die Tastatur gekommen sein. Als ich wieder aufwache stelle ich fest. Der wilde Traum hat den Kopf anscheinend so über die Tastatur zucken lassen, dass es über Google und der Vereinsseite von Söhre, zur D-Jugend ging. Und siehe da. Dort spielt anscheinend ein kleiner Bruder des Schiedsrichters. Und ist das nicht….. Doch, das ist! Der Unparteiische Schiedsrichter, der Sven die gelbe Karte gezeigt hat, ist Jugendtrainer in Söhre. Na, Gott sei Dank. Er kennt die Mädels, mit denen er nach dem Spiel geredet hat. Sie stammen vom gleichen Verein.

Mit diesen Gedanken werden wir dann in Spiel zwei am 30.05. gehen. Dann empfangen wir die zweite Mannschaft von der MTV Rosdorf in der KGS-Halle. Dann zeigen wir wieder unser richtiges Leistungsvermögen und holen uns die ersten zwei Punkte.

Für die Golden Girls spielten: Alissa (Tor/5 Paraden), Neomi (4), Rike (3), Lara „Gidsel“ (3), Jule (2), Lotti (2), Issy (2), Doaa, Lucy, Ida, Leni, Adina und Emma   

Einmal Laatzen und zurück.

Von Torben Weschen, 16.05.2023

Die Relegation steht vor der Tür und da kam die Anfrage für ein Testspiel ganz gelegen. Wobei es nicht unbedingt ein Spiel für die älteren Jahrgänge sein sollte. Vielmehr sollten die Leistungsträger des nächsten C-Jugend Jahrganges die Protagonisten dieses Spiels sein. Es war die Anfrage eines ehemaligen Weggefährten von Coach Köster, der angefragt hatte. Wir sollten gegen seine ambitionierte D-Jugend Truppe aus Laatzen spielen. Auch bei ihm steht die Relegation für die Landesliga vor der Tür und er wollte sehen, wo er mit seinen Mädels steht. So hatte Sven wieder mal im Hinterkopf, dass Mädchen Spielminuten sammeln können, die in der Saison ein wenig zu kurz kamen. Aber wie so oft, fallen die Planungen in sich zusammen, wenn die Realität eintritt. Aus diversen Gründen hagelte es Absage um Absage und so waren neben Torfrau Lotta nur Adina und Sienna aka Elif auf dem Platz, um die Fahne der C-Jugend hochzuhalten.  Aber so konnte auch Leona noch einen Platz ergattern und Spielpraxis sammeln. Sie wird auch nächste Saison noch im D-Jugend Jahrgang spielen, aber wenn sie will, könnte sie in der C-Jugend, die eine oder andere Minute auf der Platte stehen. Dazu wurde mit Jara vom Gegner noch eine Gastspielerin gestellt, so dass wir wenigstens zwei Spielerinnen auf der Auswechselbank hatten. Als Edelfans waren Gidsel, Melina und Jule anwesend. So ganz ohne Handball und ihre Freundinnen geht es eben doch nicht.

So begann letztlich ein meisterhafter Rückraum mit Leni, Rike und Neomi. Doaa spielte am Kreis, Sienna und Adina komplettierten die Feldformation. Schon beim Mannschaftsgruß vor dem Spiel sah man die Größenunterschiede und man fragte sich, wie sie die Wennigser Mauer durchbrechen wollten. So ging es dann auch los. Laatzen hatte den Ball und er lief auch gut. Die „Kleinen“ waren recht flink auf den Beinen, schwirrten aber um die Abwehr, wie sonst ein pubertierender Jüngling um seine Angebetete. Es waren Ansätze zu sehen, aber der letzte Schritt fehlte. Die ersten Angriffe verpufften, ohne dass sich nennenswert dem Tor genähert wurde. Einmal wären sie fast durchgekommen, wurden aber in letzter Sekunde noch gestoppt. Leicht unfair zwar, aber der 7-Meter wurde vergeben. Viel schneller waren auf der anderen Seite die Golden Girls unterwegs. Sofort nach der Balleroberung ging es mit Tempo nach vorne. Da der Ball aber (zumindest dem Vernehmen der Spielerinnen nach) eher einem Flummi glich als der Knautschkugel, mit der wir immer spielen, war er weg, bevor das Tor in die Nähe kam. Dazu kam eine extrem offensive Abwehr, so dass wir auch gar nicht in den Positionsangriff kamen. Diese Szenen wiederholten sich und so stand es auch nach sechs Minuten noch 0-0. Auf unserer Bank wurden sich schon die Haare gerauft und gewünscht, dass man selber hätte mitspielen können. Das 1-0 fiel dann auch für das Heimteam. Mit mehr Öl im Getriebe und weniger Luft im Ball hätte die Anfangsphase mit Sicherheit etwas anders ausgesehen. Aber mal war wohl auch etwas übermotiviert. Schließlich war es nur eine D-Jugend. Nach dem Rückstand fing man sich aber ein wenig und spielte zumindest ein wenig Handball. Es war natürlich Neomi, die das erste Tor für uns erzielte und bald fielen auch Treffer zwei und drei. In der Folge konnten wir uns zwar nicht wirklich absetzen, liefen aber auch nicht mehr in Gefahr, wieder in einem Rückstand zu geraten. Man gewöhnte sich langsam an den hüpfenden Ball und spielte die körperliche Überlegenheit aus. Aber das war leider auch schon alles. Spielzüge waren noch nicht zu sehen und auch die Abwehr stand nicht mehr so gut wie zu beginn. Es kamen zwar wenig Würfe richtig auf das Tor, aber oftmals stellten wir uns in der Abwehr so ungeschickt an, dass ein 7-Meter nach dem anderen gepfiffen wurde. Nach dem ersten Fehlwurf steigerten sich die Werferinnen aus Laatzen und versenkten einen Ball nach dem anderen. Da man sich auf 3×20 Minuten geeinigt hatte, war die erste Pause auch schon bald erreicht. Es stand 11-8 für uns aber wirklich gut war es nicht. Im zweiten Drittel wurde es in der Offensive zwar etwas besser, aber dafür baute die Abwehr auch wieder ein wenig ab. Das Spiel ging hin und her. Wie meistens in der abgelaufenen Saison, wurde fast nur über den Rückraum und selten über Außen und der Kreis. Immerhin konnte Leona ein paar Spielminuten sammeln. Auch wenn es weiter nicht berauschend war, so konnte der Vorsprung auch in den zweiten 20 Minuten weiter ausgebaut werden und nach 40 Minuten stand es 21-16. In das letzte Drittel ging es dann mit der Maßgabe, ein wenig Spaß zu haben und evtl. mal einen Kempa zu versuchen. Plötzlich lief es besser. In der Abwehr war zwar immer noch „Tag der offenen Tür“ und es gab so viele 7-Meter, dass Lotta von den Pfiffen der Schiedsrichter Kopfschmerzen bekam. Erschwerend kam für sie hinzu, dass tatsächlich zwei von der Sorte anwesend waren, so dass einer ganz oft fast direkt neben ihr die Pfeife nutzte. Das bedeutete am Ende etliche Male ein Doppelpfiff neben ihren Ohren. Doch nach vorne war auf einmal Stimmung in der Bude. Rike sprang hoch wie ihr Namensvetter aus der Liqui Moly Bundesliga und Neomi? Nein, Neomi fiel nicht durch ihre unnachahmlichen 1:1 Angriffe auf, sondern durch präzise Anspiele an den Kreis. So kam es, dass Doaa plötzlich so viele Bälle zugespielt bekam, wie es sonst nur im Bällebad bei IKEA gibt. Sieben Tore waren das achtbare Ergebnis. Natürlich kam uns die offensive Spielweise der Gegner entgegen, aber evtl. können wir ja wirklich darauf hoffen, dass das periphere Sehen sich im Rückraum langsam entwickelt. So endete das Spiel letztendlich standesgemäß 35-26. Kein glanzvoller Sieg und er offenbarte auch viele Baustellen, aber die letzte Saison hat gezeigt, wenn es hart auf hart kommt, sind die Mädels da. Im nächsten Spiel geht es wieder um etwas. Dann steht da wieder die richtige Mauer aus Wennigsen.

Für die Golden Girls spielten: Lotta (Tor/9 Paraden), Neomi (11 Tore), Rike (11), Doaa (7), Leni (2), Adina (2), Jara (2), Sienna und Leona

Rotenburg wir kommen!

Von Torben Weschen, 04.05.2023

Die Golden Girls unterwegs! Ausnahmsweise mal nicht auf den Weg, die Punkte aus gegnerischen Hallen zu entführen, sollte es zum Trainingslager nach Rotenburg gehen. Freitag ca. 15.15 Uhr. Treffen an der Heimspielstätte zur Mannschaftsfahrt der Golden Girls. Neben den Spielerinnen und den Wahnsinnigen, die sich an dem Wochenende die Betreuer nennen wollten, waren auch noch ein paar Eltern vor Ort, die die Pubertiere gebracht haben. Da die Heimkehr für Sonntag um die gleiche Zeit geplant war, sollten also ungefähr 48 Stunden des Wahnsinns vor der Truppe liegen. Noch ein paar Trainingsutensilien eingepackt, von den Eltern verabschiedet und schon ging es los. Neben Sven, Thomas und Torben, hatte sich auch Petra, die Mutter von Lina bereit erklärt, einen Teil des Haufens zum Zielort zu bringen. Und dass, obwohl sie als einzige nicht dort übernachten würde.

Auf der Autobahn war Stau. Daher ging es über die Nerven der Fahrer und die Landstraße in Richtung Rotenburg. Nach zwei Stunden war das Ziel erreicht und die Autos gingen in die Parkposition. Das sich zu diesem Zeitpunkt schon ein kleiner Vierbeiner auf einen Abstecher in den Motorraum freute, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnen. Die Schlüssel wurden verteilt und noch bevor die Koffer ausgeladen waren, war Linas Mutter schon wieder auf den Rückweg. Zumindest ein Betreuer schaute noch leicht irritiert auf das Holzbrett, welches das Bett imitieren sollte. Auch die 2cm dicke Matratze darauf, konnte nicht wirklich eine Vorfreude auf die Nachtruhe wecken. Aber bis dahin sollte es eh noch ein paar Stunden dauern. Bei den Mädchen ging es, neben der Platzierung der Kosmetika, vorerst um die Beschriftung ihrer „Höhlen“. Also gab es dann auf Etage 2 in Gebäude II dann die Räume “hsg Stürmerfoul“, „Kaffeekränzchen“, „die coolen Schildkrötten“, „die Verbrecher“ und „Homies“. Bei so viel geballter „Frauen“ Power, traute sich der Herbergsvater natürlich nicht, in den Wohnbereich noch andere Gäste unterzubringen, so dass sich der komplette Flügel auf der Etage in den Händen der Golden Girls befand.

Nach einer kurzen Lagebesprechung ging es auch schon zur ersten Nahrungsaufnahme. Trotz leichter Mäkeleien gab es keine Magenschmerzen zu beklagen und Coach Köster konnte zum ersten Aufgalopp in die Halle rufen. 20 Uhr Trainingsbeginn. Was in heimischen Gefilden zu dieser Uhrzeit wohl nicht möglich gewesen wäre, sorgte für viel Freude. Die Halle hatte zwar keine Originalmaße, freute sich aber über etliche Sprintübungen. Zum Ende der 2-stündigen Übungseinheit lagen dann die Spielerinnen hier und da auf dem Fußboden rum. Da konnte man sich auch auf die Wurzeln besinnen und das allseits beliebte Karottenziehen „spielen“.

Die „Haustür“ war zwar ab 22 Uhr verschlossen und man nahm (ein wenig) Rücksicht auf die Wohnungen in Etage 1 aber Stimmung war trotzdem bis nach 1 Uhr in der Früh. Es mussten irgendwann sogar ein paar „Schlafanzüge“ vom Flur vertrieben werden, damit wenigstens dort Ruhe herrschte.

Die Laufschuhe schnallten am nächsten Morgen zwar nur Thomas und Torben um 7 Uhr um, aber das sei den Mädels verziehen. Für die ging es dann ja nach einer kleinen Stärkung vom Frühstücksbuffet, ab 10 Uhr weiter. Laufen, springen, werfen. Es war für alle was dabei. Trotz der kleineren Halle hatte Sven alles im Griff und scheuchte die Mädels von einer Seite zur anderen. Ok, soweit waren die Seiten nicht auseinander, aber die Übungen waren abwechslungsreich und es gab neben den, langsam erlahmenden Muskeln, auch viel Spaß.

Und schon wieder Essen. Manche holten sich Nachschlag und andere weiderum schlugen einen Bogen um einige Speisen aber verhungert ist auch bei dieser Mahlzeit niemand. Außerdem waren wohl noch genug Süßigkeiten in den Organismen, so dass es in den Nachmittag gehen konnte. Die Planung der Trainer wurde überstimmt und gegen eine durchdachte Planung der Mädels ersetzt. Die Damen wollten das angedachte Bad genießen und nicht danach noch einen Trainingseinheit vor der Nase haben. Also rollten einige nach dem Essen direkt wieder in die Halle. Zum einen, weil der Bauch noch voll war, zum anderen, weil die Beine nicht mehr so tragfähig waren.

Das Schwimmbad „um die Ecke“ wollte sich die Golden Girls nicht antun und hatte vorbeugend geschlossen. So wurden die Autos bemüht. Sie wurden beladen und fuhren in Richtung Verwell. Der kleine Vierbeiner war unterdessen nicht untätig und hat dafür gesorgt, dass Torben nicht wieder Gefahr lief Bilder von sich machen zu lassen. Mit einigen gezielten Bissen sorgte er dafür, dass der Motor in seiner Leistung stark reduziert wurde. Das zeigte er dann auch mit einem schönen Blinken im Armaturenbrett. Führerschein gerettet.

Während die meisten „Trullas“ ihre gestählten Köper also in die Fluten stürzten, zog sich das Trainerteam mit Kaffee und Kuchen zurück in ein stilles Örtchen und bereitete die Einzelgespräche vor, die am späten Abend geplant waren. Im Schwimmbad gab es mal gab es einen Stau auf der Rutsche oder ein paar halbstarke Jungs wurden bei der Klimmzugchallenge „gedemütigt“. Nebenbei war auch noch Zeit über für all diejenigen, die mit dem Buffet in der Herberge nicht so glücklich waren, sich mit ungesunden Sachen zu versorgen.

Die Rückfahrt verlief ohne große Probleme. In der „Heimstätte“ angekommen wurden nur kurz die nassen Klamotten ausgepackt und schon ging es zur Nahrungsaufnahme. Endlich wieder Essen. Viel passte nicht mehr rein und es muss ja auch Platz für kleine Naschereien gelassen werden. Nach dem Essen stand mal wieder Training auf dem Programm. Dieses Mal sogar freiwillig. Der Trainer wird weich.

Ein paar finden sich immer und so ging es um 20 Uhr nochmal für 60 Minuten in die Halle. Zu lange sollte es nicht gehen. Es standen schließlich noch die Gespräche an. Der Kader für die Relegationsspiele wurde mittlerweile unter großer Nervosität verkündet und in der Regel positiv aufgenommen.

Damit sich in den Unterkünften nicht gelangweilt wird, wurden sich dort FINNdige Wortspiele ausgedacht, die FINNnomenal witzig waren und über die FINNtastisch gelacht wurde. Doch für manche war das schon fast zu viel und sie fragten sich, „FINNde ich das witzig?“. Doch dann kamen die FINNdelkinder aus der Halle mit den Trainern im Schlepptau und es wurde ernst. War das Ende der Gespräche eigentlich für spätestens 23 Uhr eingeplant, merkte man schon nach den ersten Gesprächen, dass die Nachtruhe dieses Mal wohl noch kürzer werden würde. Da saßen sie nun. Coach Köster, Fred aka Torben und Strelle, Cheforganisator der Fahrt als neutraler Beisitzer. Als Platz wurde ein Vorraum vor dem Wohnbereich der Truppe gewählt, so dass einzig eine Wand aus Glasscheiben zwischen der Horde johlender Mädels und dem Versuch der ernsten Gespräche war. Mit Faxen und Rufen versuchten die Mädels die jeweilige Spielerin, die bei den Trainern saß, ein wenig abzulenken. Das machte es nicht einfacher, aber die Trainer versuchten, sich für jede Spielerin die nötige Zeit zu nehmen und sprachen über die abgelaufene Saison und versuchten Tipps für die Zukunft zu geben. Dadurch zog nicht nur die angepeilte Zeit von 23 Uhr vorbei, auch die Geisterstunde war flugs erreicht und zog vorbei. Während sich zu Beginn der Gespräche alle Spielerinnen auf der anderen Seite der Scheiben befanden und sich die Zeit mit Spielen und Nahrungsaufnahme vertrieben, wurde es schlagartig leerer. Es wurde sich auf die einzelnen Zimmer zurückgezogen und nur die Mädchen kamen, die als nächstes zum Gespräch durften. Ab und zu sah man noch Mädels über den Flur huschen. Auch eine Matratze wurde von einem Zimmer in ein anderes transportiert. Da stand wohl ein Schlafplatzwechsel an. Das FINNale Gespräch fand dann mit kleinen Augen gegen 1.30 Uhr statt und endlich konnte sich auf die Bettruhe vorbereitet werden. Auch dieses Mal gab es noch vereinzeltes Gelächter aus den Zimmern, aber es war bedeutend weniger als in der Nacht zuvor.

Sacken lassen musste man die Nachricht, dass wahrscheinlich nächste Saison in bestimmten Jahrgängen die „Hiddestorfer Füchse“ keine Mannschaft stellen können und daher an keinem Spielbetrieb teilnehmen werden. Traurig für den Handball. Das aber erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Trainingsteilnehmer Sarah und Hannah dafür etwas häufiger an der Heimstätte der Golden Girls auftauchen werden.

Ab 7:30 Uhr schlappten wieder die ersten tapsigen Füße über den Flur und versuchten die müden Knochen wach zu bekommen. 45 Minuten später sollte das letzte Frühstück gereicht werden und ein wenig Wasser zuvor ist ja auch nicht verkehrt. Nach dem Frühstück wurden die Zimmer (auf)geräumt und die Abfahrt schonmal vorbereitet. Wie schon in der Nacht, gab es vereinzelte (ganz vereinzelt) Mädels, die von sich aus dem Ordnungswahn verfallen waren, freiwillig aufräumten und den Staubsauger schwangen. Was allerdings auch zwingend nötig war. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass zu Hause nicht alle so umsichtig sind…

10 Uhr, die Zimmer sind leer (bis auf eine Flasche mit Wasser und ein Löffel) und das letzte „Aufgalopp“ in der Trainingshalle begann. Kaputte Füße, schmerzende Gelenke und taube Ohren von den FINNwitzen waren anwesend. Daher war nur ein wenig Taktik angesagt. Zur Ehre vom Schieri des Herzens wurde der Spielzug „Rüdiger“ geboren und in Reminiszenz an die vergangenen Erfolge vom Coach, noch der „Bommel“. Diese Spielzüge werden momentan genauso lange funktionieren, bis sie zum ersten Mal auf eine richtige Abwehr treffen, aber bis dahin ist ja noch Zeit. Und immer funktionieren sie auch ohne Abwehr noch nicht. Aber es wird. Die Bewegungen wurden immer langsamer und die Augen kleiner. Zwei Stunden später reichte es gerade noch zum Aufräumen der Halle und den Gang zum Buffett.

Die Abwehr hielt sich zurück, aber beim Essen konnte nochmal zugeschlagen werden. Die Sachen waren zum Großteil gepackt und man war somit abfahrbereit. 60-120 Minuten später waren dann auch alle wieder zu Hause. Nach kurzer Zeit waren in manchen Autos nur noch leise Atemgeräusche zu hören und Manche würden sagen, es war die leiseste Autofahrt mit Handballmädchen seit sehr sehr langer Zeit. Zu Hause ließen einige den Tag bei einem gemütlichen Beisammensein auf „Tanz in den Mai“ Feierlichkeiten ausklingen und manche mit genüsslichen Schnarchern auf dem Sofa.

Alles im allem ein gelungenes Wochenende. Ob es was für die Relegation gebracht hat, wird die Zeit zeigen.