Monat: Januar 2024

Weibliche D: HSG Wennigsen/Gehrden vs HV Barsinghausen

Großes Buffet   

Von Torben Weschen und Maike Susnik

Rückblick: Am 30.09.2023 gibt es nur ein kleines Frühstück in Barsinghausen. Letzter Spieltag der Vorrunde in der Glück-Auf-Halle und gerade mal 6 Spielerinnen stehen CC Haenel zur Verfügung. Wir sind auf die großzügige Geste des HVB angewiesen, dass sie freiwillig auf die 7. Spielerin verzichten und sich auf ein 6-6 einlassen. Danke nochmal dafür an den HVB! Durch eine Energieleistung wird dieses Spiel tatsächlich knapp gewonnen. Doch das ist Vergangenheit.

Jetzt ist 2024 und es hat sich viel getan. Nun können wir locker mit 10 Spielerinnen antreten. Die Trainer haben also nicht mehr die Frühstücksauswahl von einem 2-Sterne Hotel, sondern können sozusagen aus einem reichhaltigen Buffet auswählen. Es ist aber nicht nur die Anzahl der Mädchen gewachsen, die jetzt in der D-Jugend Handball spielen, auch sie selbst und ihr Können ist größer geworden. Und so reist man nicht mehr als kleiner, verschüchterter Außenseiter in die Nachbargemeinde, nein, die Mädels können das gegnerische Team mit breiter Brust empfangen. Man kennt sich, schätzt sich. Schließlich teilen einige nicht nur ihr Hobby mit den Mädchen aus Basche, sondern tagsüber auch noch einen Klassenraum. Und so bereitet man den Gästen vom HVB auch einen herzlichen Empfang mit vielen, von den Elternfans gespendeten Köstlichkeiten am Buffett des Kiosks. … Nun aber nicht mehr so viel geredet und schon gar nicht vom Essen. Ich kriege langsam Hunger. Und mit leeren Magen spielt, äh, schreibt es sich nicht gut.

Los legen beide Seiten wie die Feuerwehr. Der Sekundenzeiger der Uhr (ja liebe junge Leser und Leserinnen, so was hatten Uhren früher) ist noch nicht ganz rum als es schon 1-1 steht. Schnell liegen wir hinten, aber ebenso schnell kann Leona zum Glück ausgleichen. Danach entwickelt sich ein flottes Spiel. Basche hat leider den besseren Start erwischt und so laufen wir anfangs immer einem Rückstand hinterher. Eine der Topschützinnen der Gäste aus dem Hinspiel ist dieses Mal leider verhindert, aber so richtig können die Deistermädels kein Kapital aus diesem Handicap schlagen. Es ist eben eine Art Auftakt, das erste Spiel nach einer längeren Pause, da merkt man doch ein wenig die Nervosität bei unseren Mädchen. Die Truppe von CC Haenel und Maestra Maike lässt sich aber trotzdem nicht abschütteln. Jeder Treffer aus Barsinghausen wird von Layal oder Leona konsequent beantwortet. In Minute neun ist es endlich so weit. Wir können in Führung gehen! Es steht 6-5 für uns. Der Treffer wird lautstark auf der Tribüne gefeiert und fast kann man meinen, dass auch die beiden Kuscheltiermaskottchen auf der Bank ein wenig jubeln. Doch die Freude währt nicht lange, da es dieses Mal die Gäste sind, die schnell ausgleichen können.

Zu diesem Zeitpunkt können einem die Torhüterinnen fast ein wenig leidtun. Es ist recht kalt in der Halle und es ist besonders schwer warm zu werden, wenn man immer auf einem Fleck stehen muss. Und wenn dann ein Ball kommt, sind sie oft so hoch geworfen, dass sie nicht erreicht werden können. Das Pech der jungen Jahre und der damit einhergehenden Größe.

Auch unsere erneute Führung, das 7-6 nach gut 10 Minuten durch Leona, wird wieder ausgeglichen. Doch danach zahlt sich endlich die mittlerweile größere Ballsicherheit ein wenig aus. Während im letzten Jahr noch oft versucht wurde, den Ball sofort zu Layal, Maya oder hauptsächlich zu Leona zu spielen, trauen sich nun alle Mädels etwas mehr zu. Egal welches Mädchen am Ball ist, es werden nur sehr wenig Bälle verdömelt. Das sieht man bei den älteren Mädels teilweise häufiger als bei den „Kleinen“ in diesem Spiel. In den Minuten 12, 13 und 14 gelingen dann aufgrund des sicherer gewordenen Passspiels auch gleich drei Tore in Folge.  Sie können vom HVB nicht sofort wieder ausgeglichen werden und wir setzen uns mit 10-7 endlich ein wenig ab. Nach zwei Treffern von Leona, ist der 10. Treffer der erste in diesem Spiel von Maya. Das 10-8 wird dann weggelächelt und dieses Mal von Emely beantwortet, die ihre Leistung krönen kann und einnetzt. Da merkt man überhaupt nicht, dass sie schon die ganze Zeit mit Schmerzen im Fuß spielt. Aber wenn man so umherwirbelt, dann vergisst man schonmal die nervigen Wehwehchen. 11-8 also in Minute 15. Danach dominieren erstmal ein wenig die Abwehrreihen und es zeigt sich wieder der Zusammenhalt der Mannschaft. Die Spiele werden in der Regel in der Abwehr gewonnen und nicht umsonst heißt es oft, die „Wennigser Mauer“. Was für die älteren Jahrgänge gilt, zeichnet sich auch hier schon ab. Quasi mit der Halbzeittröte schafft Barsinghausen zwar noch einen Treffer, aber es geht mit einer 11-9 Führung in die Kabine.

Na, das war bislang ganz cool. Wir führen gegen den „großen“ Nachbarn aus Basche. Genauso wie wir, haben sie Ausnahmespielerinnen, die viele Tore werfen. Was wir aber heute etwas besser haben, ist die Zusammenarbeit in der ganzen Mannschaft. Die Abwehr steht mittlerweile sicherer als noch in den letzten Spielen. Auch wenn die Gegenspielerin mal eine oder fast zwei Mützenlängen größer ist, so wird von allen Wennigser Mädels hart (aber fair) gekämpft und ausgeholfen. Basche hat bestimmt gedacht, wenn sie Leona ausschalten oder zumindest einschränken reicht das. Aber heute springen dann eben Andere in die Bresche, wie z.B. Layal, die in der ersten Halbzeit viele Löcher in der gegnerischen Abwehr findet und einfach durchmarschiert. Es hat sicherlich nicht alles geklappt, aber es macht großen Spaß, die Verbesserungen zu sehen und auch, dass die neuen Teammitglieder, wie Luise, Lilli und Isabell immer besser Fuß fassen und in der Abwehr schon gut ihre „Frau“ stehen. Im Angriff werden sie zwar noch nicht so häufig „gesehen“ und das ist bestimmt manchmal frustrierend, dennoch sieht man dem ganzen Team den Spaß an, den sie an diesem Spiel heute haben. Auch bei den „größeren Mädchen“ läuft schließlich nicht immer alles rund. Mund abputzen und weitermachen. Doch ich gerate wieder mal ins Schwafeln. Schauen wir lieber wieder, was uns die nächsten 20 Minuten so bringen.

Wahrscheinlich haben mir unsere Mädels entspannt ein wenig gelauscht, denn die ersten Minuten der 2. Halbzeit gehören nun Basche. Oder besser gesagt, Imke, der Toptorjägerin des HVB. Sie liefert sich ja eh ein Fernduell mit Leona um die Torjägerkrone, aber jetzt dreht sie grade richtig auf. In dieser Phase trifft sie leider auch sehr genau oft oben ins Tor. So richtig unhaltbar. Aber es macht auch ein wenig Spaß ihr zuzuschauen. Wir sind schließlich alle Handballer… Wir brauchen die ganze Mannschaft um geschlossen dagegenzuhalten, aber trotzdem schafft sie es, zwischenzeitlich auszugleichen. Aus dem 11-9 wird nach 25 Minuten ein 13-13. Durch Umstellungen können wir uns zwar nochmal auf 16-14 davonschleichen, aber nach 29 Minuten steht es 16-16. Es ist wie beim Rennen von Hase und Igel. Egal, wieviel Maya, Leona und Layal treffen, Imke trifft genauso. Auch wenn Lena jetzt auch mal für Basche trifft, heute ist es HV Imke. Doch wie so oft, wenn wenige viel machen müssen, irgendwann lässt die Kraft ein wenig nach. Nach 33 Minuten steht es 19-19. Jetzt schlägt die Stunde der Mannschaft. Imke kann ein wenig in ihren Kreisen eingebremst werden und wir weiter Vollgas geben. Es ist einfacher, wenn die Last auf vielen Schultern getragen wird. Außerdem können jetzt auch endlich die Torhüterinnen zeigen, was sie können. Während die Würfe in der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten Halbzeit fast alle oben unter die Latte gingen und damit unhaltbar waren, sind sie jetzt erreichbarer. Außerdem ist es etwas wärmer in der Halle. Vielleicht liegt das jetzt aber auch an Chucky, die „heiß“ läuft im Tor. In Halbzeit eins war es kein Torhüterspiel, aber „Chucky“ zieht dem „HVB“ den Zahn und sorgt dafür, dass unsere Führung jetzt bestehen bleibt. Außerdem ist Maya so „unfair“ und knallt weiterhin ihre Würfe einfach unhaltbar unter die Latte des Barsinghäuser Tores. Mit diesem Brett muss sie nicht mal dicht ans Tor kommen, ihre Würfe treffen auch aus Reihe zwei. Auf jeden Fall schlagen unsere heiligen Drei aus dem Rückraum in den letzten fünf Minuten zu und machen den Sieg fest. Deren fünf Treffern kann Imke nur noch zwei entgegensetzen und somit gehen wir mit 24-21 über die Ziellinie.

 Wie würde Samson aus der Sesamstraße sagen- also der alte, mit dem ich aufgewachsen bin. „Uiuiui Tiffy“. Was für ein Spiel! Für alle Zuschauer ein wahres Handballfest in der Altersklasse. Eigentlich hätte es keinen Sieger verdient. Aber durch ein wenig Glück, eine gute Torhüterleistung zum richtigen Zeitpunkt und eine geschlossene Mannschaftsleitung konnte die HSG die Punkte zu Hause behalten. Das war sozusagen die Nachspeise und der Höhepunkt unseres Buffets. Jetzt geht es beim nächsten Spiel zum absoluten Spitzenspiel gegen den SV Alfeld, wie auch wir, noch ohne Punktverlust in der Rückrunde. Aber in der aktuellen Form sind wir nicht ohne Chance. Wir freuen uns drauf und werden wieder alles geben.

Für die Golden Girls der D-Jugend spielten: Charlotte (Chucky) (Tor), Leona (13), Layal (Lulu) (5), Maya (5), Emely (1), Isabell, Lilli, Lili, Emma und Luise

Weibliche B I: HSG Wennigsen/Gehrden vs HSG Schaumburg Nord

Hausaufgaben vorliegen

Von Torben Weschen

Mäßig, aber regelmäßig. Ein Spruch, der im Hause Weschen tatsächlich regelmäßig für Puls beim Nachwuchs sorgt, gilt auch im Handball. Dem Motto folgend wurde die letzten Wochen mehr oder weniger durchtrainiert und diese Einheiten wurden ein wenig mit dem einem oder anderen Trainingsspiel gegen andere Vereine garniert. Der Schock gegen Komet Arsten ist langsam verarbeitet und dem Turnverein Oyten sei Dank, könnte man tatsächlich noch aus eigener Kraft den zweiten Platz erobern. Haben sie doch ihr Heimspiel gegen den Hannoverschen SC gewonnen. Während oben also Hollenstedt über allem schwebt, balgen wir uns dahinter wohl mit Hannover und Oyten um Platz zwei. Doch wollen wir das Fell des Bären nicht verkaufen. Suchen wir lieber eine vegane Alternative. Wir wollen also nicht die Möhre verkaufen, bevor sie dem feuchten Erdreich entrissen ist. Ein Sieg muss also gegen Schaumburg her. Noch ist die Herde ohne ihre Schäfer, aber das letzte Aufeinandertreffen in der Relegation konnten die Golden Girls für sich entscheiden. Ein Sieg der B II am Vortag und früher am Tage hatten die weibliche D und die männliche B bereits Siege eingefahren. Da soll also Sieg Nummer vier an diesem Wochenende her. Kurzfristig ist zwar Ida ausgefallen, aber Lina ist rechtzeitig von ihrem EM-Ausflug in Köln zurückgekehrt. So kann sie als Ersatz einspringen. Da Leni rechtzeitig fit geworden ist, läuft die goldene Truppe von Coach Köster ansonsten in Bestbesetzung auf.   

Der Start aus dem Verfolgerfeld klappt zwar nicht stolperfrei, aber Sarah kann den 0-1 Rückstand schnell ausgleichen und es steht nach 66 Sekunden bereits 1-1. Danach stehen die Abwehrreihen im Mittelpunkt. Zwei vergeben Chancen hüben wie drüben bedeuten eine gute Abwehr aber ein nachlässigen Angriff. Während Rike auf außen startet und ihre erste Chance an die Unterkante der Latte knallt, vergibt Neomi von der 7-Meter Linie. Aber dafür kann Jolina sich bereits früh zwei Mal auszeichnen. Die Halle ist kalt und auch der Schieri muss erstmal warm werden. Die einfachste Aufwärmübung zum Start scheint der ausgestreckte Arm zu sein, mit dem er auf die Linie für den 7-Meter Wurf zeigt. Das macht er in den ersten fünf Minuten gleich 3x. Gott sei Dank immer für uns. Was uns freut, nervt die Schaumburger bestimmt. Auf jeden Fall kann Rike Versuch zwei und drei verwandeln. Das bringt uns nach fünf Minuten eine 3-1 Führung. Trotz der frühen Führung läuft nicht alles rund. Jolina und die Abwehr stehen zwar sicher, aber vorne ist noch Nervosität zu spüren. Wir fangen zwar Bälle ab, aber die Tempogegenstöße werden verdaddelt. Das lässt die Augen von Sven schon früh kreisen. Da dann aber ein weiterer 7-Meter von Rike verwandelt wird und tatsächlich auch so früh im Spiel ein Ball an den Kreis geliefert wird, den Jule verwandelt, bleiben Svens Augen auch schnell wieder stehen. Nicht das er anfängt zu schielen, aber der Puls geht runter. Es steht nach 8 Minuten erst 5-3, aber das Team und besonders die Abwehr ist stabil. Der verwandelte 7-Meter ist der Startschuss zu einem 5-0 Lauf. So schaffen wir es durch, teilweise schöne Tore von Hannah (die endlich mal nicht vor Langeweile auf Außen kurz vor dem Einschlafen ist), Rike, Jule und Sarah, auf 9-3 nach 13 Minuten davonzuziehen. Das sieht wirklich gut aus. Die Tore werden nicht nur aus dem Rückraum erzielt und das ist tatsächlich eine positive Veränderung zum letzten Jahr. Doch der Vorsprung ist nicht nur den Feldspielerinnen zu verdanken. Jolina hat schon mehrere Paraden auf ihrem Konto und schraubt ihre Quote zwischenzeitlich auf 62%. Da (Achtung, Jugendwort voraus) slayt aber mal eine richtig. Außerdem ist die 11. Minute in diesem Spiel im Nachhinein schon fast ein wenig historisch zu sehen, aber dazu später mehr. Nach dem Gegentor zum 9-4 kann Neomi mit ihrem ersten Treffer an dem Tag das 10-4 erzielen. Leider ihr einziges Tor, da sie kurze Zeit später mit einer Verletzung die Platte verlassen muss. An dieser Stelle nochmal „Gute Besserung“. Aber auch der Ausfall von Neomi kann am heutigen Tage das Team nicht aus der Ruhe bringen. Jule „begleitet“ ihre Gegenspielerin dann zwar mal etwas weiter raus, so dass wir die nächsten 2 Minuten in Unterzahl spielen. Die überstehen wir relativ gut mit 2-2 Toren, was in der Summe ein 12-6 nach 17 Minuten bedeutet.  Ganz kampflos will Schaumburg aber auch nicht aufgeben und nun sind sie an der Reihe mit einer Strafzeit. Doch leider eröffnen wir die üblichen Probleme in Überzahl und uns gelingt, außer ein Tor durch den fälligen 7-Meter, kein Tor. Immerhin bedeutet der Treffer von Rike das 13-6. Bis zur Pause fallen die Treffer abwechselnd. Hannah setzt mit einem schönen Solo nach einem Tempogegenstoß den Schlusspunkt in Halbzeit eins mit dem 16-9.

Durchaus ein komfortabler Vorsprung. Aber weiter, immer weiter. Trotz der sicheren Führung gilt es, den Gegner nicht zu unterschätzen. Die Verletzung von Neomi erweist sich leider als so schwer, dass sie auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr auf die Platte kommt. Eine erhebliche Schwächung, die aber an diesem Tag durch eine geschlossene Teamleistung ausgeglichen werden kann. Abseits von der Mitte haben sich Duos gebildet, die an diesem Tag wirklich gut harmonieren. Auf rechts wechseln sich die Flying Mensings auf den Positionen ab und auf der anderen Seite übernimmt hauptsächlich Sarah, die einige Male schön Hannah in Szene setzen kann, den Part von Neomi.

Als die zweiten 25 Minuten starten, fangen die Golden Girls an wie die Feuerwehr. Mit Toren durch Sarah, Rike, Hannah und Jule überrennen wir Schaumburg geradezu und ziehen bis Minute 27 auf 20-9 davon. Das dürfte die Entscheidung sein. Doch Schaumburg gibt nicht auf. Auch als Lotti und Sarah nach dem 20-10, mit ihren Toren auf 22-10 erhöhen, lassen sie die Köpfe nicht hängen. Knapp eine halbe Stunde ist gespielt, als das Spiel stehen bleibt. Eigentlich bleibt nicht das Spiel stehen, es ist nur Sarah die stehen bleibt. Sie bekommt den Ball und bleibt stehen. Sie steht und steht und steht. Wahrscheinlich würde sie immer noch stehen, wenn der Schieri nicht abgepfiffen hätte. Die Jugend würde sagen, sie stand da wie ein Random NPC auf der Platte.  Beim Fußball heißt es zwar, wenn Du nicht weißt, wohin mit dem Ball, dann schieß ich ins Tor. Aber das scheint beim Handball nicht zu funktionieren. Was die Starre von Sarah ausgelöst hat wissen wir nicht, aber sie weiß nicht, wohin mit dem Ball und so bekommt ihn halt der Gegner. Das war vielleicht nicht die Wende, aber nun schafft Schaumburg zwei Tore hintereinander. 22-12 nach 31 Minuten. Nun zeigt Lotti, dass sie nicht nur Tore werfen, sondern auch passen kann. Ein Mega-Anspiel an den Kreis, von Jule zum 23-12 verwandelt. Zur Belohnung bekommt Lotti nach dem nächsten Tor der Gäste ein Anspiel von Gidsel, und kann zum 24-13 treffen. Leider haben wir uns so sehr am Spiel berauscht, dass jetzt der Kater folgt. Schaumburg trifft erneut 2x und nun blicken wir zurück zur 11. Minute. In dieser besagten Minute gab es den letzten Wurf auf das Tor, der nicht verwandelt wurde. Jetzt schreiben wir die Minute 34 und ein Abschluss landet nicht im Netz. Also das Minus das und dieses im Sinn macht tatsächlich 23 Minuten, in denen jeder Ball, der geworfen wurde, auch im Netz landete.  16 Würfe, 16 Tore. Natürlich wurden auch Angriffe vertöffelt, aber die Abschlussquote war in dieser Zeit 100%. Beachtlich. Doch nun kommt halt der Besuch aus der Tierwelt. Der Kater nach dem Rausch. Lotti bis dahin noch ohne Fehlwurf, macht den Anfang. Es gibt danach zwar noch eine Parade von Jolina, aber leider auch zwei weitere Tore. Das macht einen 4-0 Lauf für Schaumburg. 24-17 nach 37 Minuten. Da kommt erstmal die grüne Karte ins Spiel. Auszeit durch Sven. Danach unterbricht Rike zwar den Lauf mit einem Tor, doch wieder müssen wir zwei Treffer hinnehmen. 25-19 nach 41 Minuten. So langsam fange ich ernsthaft an, mir Sorgen zu machen. Wir verwerfen weitere vier Mal, aber Gott sei Dank behält Leni, beide Male schön von Gidsel angespielt, bei einem Doppelschlag ihre Nerven und beruhigt meine. Jetzt ist der Trend wieder unser Friend und die Gegenwehr ist gebrochen. Als die Schaumburger Torhüterin einen weiteren Ball mit einer spektakulären Parade wegfischt (Fuß fast auf Kopfhöhe) wird nochmal leise der Name „Andy Wolf“ geraunt, aber vorne bleiben nach einem weiteren Treffer, die Erfolgserlebnisse, für die Gäste, aus. Hannah, Lotti und Rike werfen, in den letzten 4 Minuten, nochmal schöne Tore und Jolina lässt keinen Ball mehr passieren. Endstand 30-20.

Oyten hat uns Hausaufgaben aufgegeben und wir haben sie erledigt. Ach, wenn das mal in der Schule auch immer so gemacht werden würde. Heimsieg, Pflichtsieg. Teilweise schöner Handball auch mit Anspielen auf Außen und an den Kreis. Rikes Tore thronen zwar weiter über allen, aber trotzdem eine schöne Verteilung der Treffer. Aber über allem steht in diesem Spiel eigentlich die Abwehrarbeit. Es wurde schön verschoben, Pässe wurden abgefangen und es wurde mehr aus dem 9er geschoben als geklammert. Jonlina konnte ihre 62% zwar nicht ganz halten, aber sie kommt am Ende auf 42%. Das ist ein Wert ganz oben in der Skala. Jetzt können wir uns die Woche in Ruhe auf unsere Revanche vorbereiten. Bei einer Niederlage sind wir aus dem Rennen, aber bei einem Sieg liegt Platz zwei in unserer Hand. Wir hoffen natürlich auf reichliche Zuschauerunterstützung am Samstag um 12 Uhr in der KGS-Halle.

Hausaufgaben? Haken dran!

Für die Golden Girls spielten: Jolina (Tor/15 Paraden), Rike (9), Lotti (5), Sarah (4), Hannah (4), Jule (4), Leni (3), Neomi (1), Lina und Gidsel

Weibliche C: SG Misburg vs HSG Wennigsen/Gehrden

5 Ringe für ein Halleluja

Von Torben Weschen

Die fünf Ringe der Olympischen Spiele. Für die meisten Sportler ein (unerreichbares) Ziel. Ein wenig schnuppern können aber immerhin regelmäßig ein paar Schüler beim „Jugend trainiert für Olympia“.  Das dieser Traum auch ganz schnell zum Alptraum werden kann, zeigte sich in der letzten Woche, als die Schülerinnen der KGS Wennigsen an diesem Wettbewerb teilnahmen. Im letzten Spiel verletzte sich Issy wieder an der Hand und ihr mitwirken am Auftakt in 2024 fiel somit aus. In der Gänze zwar unglücklich, aber da das Team schon das letzte Spiel in 2023 ohne Issy gewonnen, fiel der ganz große Schock aus. Man ist als Team gewachsen und alle sind individuell stärker geworden. Doch grau ist alle Theorie, was zählt ist auf der Platte. Ein paar Absagen gab es zwar, aber 10 Spielerinnen machten sich auf den Weg in Richtung Misburg, wo vor drei Tagen noch die B ein Freundschaftsspiel absolviert hat.

Los geht es gut. Lucky Lucy fasst sich ein Herz und lässt die Bank der HSG zum ersten Mal jubeln. Das Kampfgericht in Misburg ist davon so geschockt, dass die Eintragungen auf NuLiga die nächsten 10 Minuten vor Schreck stehen geblieben sind. Die Spielerinnen hingegen, lassen sich davon nicht beirren und erzielen nicht nur den Ausgleich, sondern gehen auch gleich mit 2-1 in Führung. Dann geht es ein paar Minuten hin und her. Misburg geht zwar immer in Führung, Sienna, Melina und Adina schaffen es aber immer wieder auszugleichen. Doch kurzzeitig verliert die Truppe von CC Haenel den Faden, welchen das Heimteam aufnimmt und sich schnell mit vier Toren absetzen kann. Wir liegen 4-8 hinten. Doch plötzlich wacht nicht nur das Kampfgericht wieder auf, es geht auch ein Ruck durch die HSG-Mädels. Erst wirft Mira den Anschluss zum 5-8 und dann haut Adina mal dazwischen. Es steht 10-5 für Misburg und es sind knapp 18 Minuten gespielt. Die (verdiente) Verwarnung für Adina zeigt den Mädels, dass zum Handball nicht nur schöne Fingernägel und ein Sleek Bun (was man nicht alles lernt, wenn man etliche Minuten mit Teenager-Mädchen auf Auswärtsfahrt ist) gehören, sondern auch mal Ärmel hochkrempeln. Gut, die sind am Trikot etwas kürzer und daher hat es wohl ein wenig gedauert, bis sie gefunden wurden. Besonders Sienna krempelt eifrig und legt los. Sie ist tatsächlich für die nächsten 4 Tore verantwortlich, die geworfen werden. Sie hat aus dem 5-10 ein 9-10 gemacht und brauchte dafür nur gute fünf Minuten. Um eine solche Serie zu finden, muss man schon tief in den Geschichtsbüchern kramen. Aber das mache ich jetzt nicht, es läuft EM in Fernsehen und daher habe ich keine Zeit. Eine tolle Leistung aber auf jeden Fall. Noch liegen wir hinten, aber das sieht zur Halbzeit schon etwas besser aus. Der Gang in die Kabine wirf auf jeden Fall von positiven Gefühlen begleitet.

Nun heißt es durchschnaufen. Das waren mal wilde 25 Minuten. Mal wieder Höhen und Tiefen. Man ist aber auf Augenhöhe und der Sieg ist noch in Reichweite. Jetzt heißt es ein wenig Kräfte sammeln und mit hochgekrempelten Ärmeln in die zweite Halbzeit gehen. Nein, nicht gehen. Nicht schlendern, bummeln, kriechen oder wandern. Bitte gleich rennen.

Also rennen sie und allen voran erstmal Melina. Natürlich auch mit Ärmel oben. Sie vollendet den 5-0 Lauf zum 10-10 nur einer Minute nach Wiederanpfiff. Schnell kam auch Misburg aus der Kabine. Es dauert keine 60 Sekunden und nach Toren für Misburg und durch Lucy steht es 11-11. Wieder keine 60 Sekunden später, lässt Melina ihr Team jubeln, als sie unsere erste Führung seit dem 1-0 erzielt. 12-11 für uns nach gut 28 Minuten. Vielleicht wäre das Spiel da gekippt, wenn das Team nicht durch eine 2-Minuten Strafe für Adina in Unterzahl geraten wäre. Misburg macht es besser als die Golden Girls, die in Überzahl immer Probleme haben. Zwei Tore in dieser Überzahl sorgen dafür, dass wieder das heimische Publikum jubelt. 13-12 für Misburg und die Hallenuhr zeigt 32 Minuten. Als sie 37 Minuten zeigt, steht es 14-13 für Misburg. Melina konnte zwar zum 13-13 ausgleichen, aber wieder geht Misburg danach in Führung. Dann folgt mit einer Zeitstrafe evtl. die entscheidende Szene des Spiels. Die C-Jugend macht es besser als die B I oder die B II. Sie schafft es aus der Überzahl nach 38 Minuten Profit zu schlagen und geht durch Tore von Lucy und Adina wieder in Führung. Dieses Mal mit 15-14. Leider hält diese Führung nicht, genauso wenig wie das 16-15 durch Greta kurze Zeit später. Also 16-16 nach 41 Minuten. Doch dann schlägt eine zu, die bislang noch nicht so viel zum Zuge gekommen ist. Sophie trifft kurz nach dem Ausgleich zum 17-16 und legt mit dem 18-16 sogar noch einen obendrauf. Die ersten beiden Tore in der Saison und dann gleich soooooo wichtige. Denn durch diese Tore ist der Widerstand gebrochen. Da zahlt sich das regelmäßige Training in letzter Zeit endlich aus. Dem Doppelschlag von Sophie folgen auch Doppelschläge von Sienna (die unglaubliche 7 Tore in einem Spiel erzielt) und Adina. 22-16 am Ende

So wird aus dem unglaublich knappen und herzkranzgefäßgefährdenden Spiel, ein, auf dem Papier ein ungefährdeter Sieg. Aber wenn Chris ein Baum gewesen wäre, so hätte er bestimmt einige Jahresringe dazubekommen.  So sehr Issy auch vermisst wurde, das Spiel hat gezeigt, dass die Mannschaft auch so gewinnen kann. Was wäre gewesen, wenn man nicht in der falsch Liga gemeldet hätte… Aber auch so klettert man auf Platz 6 und hat zwei Siege im Folge. Leider sind jetzt erstmal 2 Wochen Pause und die nächste Partie ist bei den Nachbarn aus Wettbergen. Das Hinspiel konnte man gewinnen und sollte das „Kunststück“ wiederholt werden, dann kann man das Punktkonnte endlich wieder ausgleichen. Man hat zwar keine Olympische Medaille, aber immer diese Partie gewonnen.

Für die Golden Girls spielten: Jule und Nele (Tor), Sienna (7), Melina (4), Adina (4), Lucy (3), Sophie (2), Greta (1), Mira (1) und Lea.

Weibliche B II: GIW Meerhandball vs HSG Wennigsen/Gehrden

Der Sonne entgegen

Von Torben Weschen

Die Sonne scheint zum Jahresauftakt der weiblichen Jugenden der HSG Wennigsen/Gehrden ins Jahr 2024. Die B II hat die Ehre des ersten Spiels. Es ist eine Spielverlegung aus dem letzten Jahr. GIW-Meerhandball hatte darum gebeten, da es, krankheitsbedingt, leichte Probleme mit der Anzahl der Spielerinnen gab. Jetzt wird es auf unserer Seite knapp. Mal bei einem EM-Spiel, krank oder anderweitige Verpflichtungen. So können wir die Reise mit gerade mal neun Spielerrinnen antreten. Immerhin ist, mit Jolina, eine Torhüterin dabei. Das hat Meerhandball nicht, da sich dort Torhüterin kurzfristig krank abgemeldet hat. Eine Torhüterin haben wir zwar, für sie aber kein Trikot. Leider ist in der Trikottasche nichts für Torhüter vorhanden. Aber immerhin ist die Tasche überhaupt da. Das war, unter der Woche, beim Freundschaftsspiel noch anders. Schnell vom Gegner noch ein blaues Leibchen gesneakt. Geht auch. Schnorren müssen wir uns vor Spielbeginn auch noch ein paar Kopfschmerztabletten. Während es in den letzten Freundschaftsspielen zwei Mal während der Partie zu Gesichtstreffern kam, gelingt uns dieses Kunststück jetzt bereits beim Warmmachen. Jolina rutscht der Ball über die Finger und fortan läuft sie wie die „Halbschwester“ von Rotbäckchen über die Platte. Leider auch mit Kopfschmerzen und daher die Tabletten. Danke an den Schiedsrichter, den Freund und Helfer auf und neben der Platte.

Los geht es in der, alten aber durchaus charmanten, Halle in Wunstorf. Die Anfangsphase ist ganz klar von Nervosität geprägt, tritt man immerhin gegen einen Gegner an, der bislang nur gegen den Tabellenführer verloren hat. Bis zur 4. Spielminute gibt es auf keiner Seite einen Abschluss. Nur technische Fehler und Ballverluste. Dann trifft endlich Sara zum 1-0 für uns. Ein wenig ist damit der Knoten auf beiden Seiten geplatzt: Jetzt trifft neben Gidsel und Doaa, auch Meerhandball zwei Mal, so dass es nach sechs Minuten 3-2 für uns steht. Jetzt kann auch Jolina den ersten Ball halten und durch weitere Treffer von Doaa und Hannah können wir uns ein wenig absetzen. 5-2 nach acht Minuten. Leider bringt das keine Ruhe ins Spiel. Anstatt mit der Führung im Rücken das Spiel zu kontrollieren, verwerfen wir mehrere Bälle und auch Jolina kann nicht verhindern, dass Meerhandball nach knapp 12 Minuten zum 5-5 ausgeglichen hat. Immerhin kann Lotti uns dann wieder in Führung bringen. Nach dem erneuten Ausgleich zum 6-6 nach 17 Minuten, sind es Hannah und Lotti, die endlich wieder mit zwei Treffern auf +2 stellen. Nun ist es an Jolina, die diesen Vorsprung sichert. Mehrere Paraden hintereinander halten Meerhandball auf Distanz und Tore von Lorena, Gidsel und Jule sorgen für einen +3 Vorsprung zur Pause. Mit 11-8 geht es in die Kabine.

Sven hatte schon gehofft, einen etwas gemütlicheren Tag zu verleben, aber der Gegner zeigt halt immer wieder, dass er auch Handball spielen kann. Dazu einige ungenaue Abspiele und schon läuft das Spiel nicht wie geplant. Die Nationalmannschaft wird am Abend ein Lied davon singen können. Leider hat Gidsel einen Schlag auf den Hals bekommen und ist kurz vor der Pause erstmal raus. Ein Weiterspielen ist fraglich. Schauen wir mal.

Ein Tor von Doaa nach der Pause sorgt dann aber für vier Tore vor. Jolina scheint die Kopfschmerzen überwunden und schraubt ihre Quote auf sehr gute 44%. Doch leider kommt dann wieder der Schlendrian im Abschluss. Die Abwehr steht, aber fühlt man sich vorne zu sicher? Chancen werden zwar generiert, doch Tore fallen nicht. Genießen die Mädels etwa den Charme der Holztribüne und lassen sich dadurch ablenken? Wir werden es nicht erfahren. Einen gewissen Anteil hat aber wieder einmal die eklatante Schwäche in Überzahl. Über das ganze Spiel kassieren wir in eigener Überzahl mehr Treffer, als wir erzielen. Auf jeden Fall kommt Meerhandball in den ersten Minuten der zweiten Hälfte wieder bis auf einen Treffer heran. 13-12 nach gut 30 Minuten für uns. Gott sei Dank findet Lotti rechtzeitig ihren Torriecher wieder und Hannah zeigt, dass sie keine Nerven hat. Absolut zielsicher und mit dem Move, den Rike so gerne möchte, verwandelt sie jeden anfallenden 7-Meter heute. Durch diese Treffer können wir den Abstand wieder etwas vergrößern und setzen uns ein wenig mit 16-13 nach knapp 34 Minuten ab.  Durch zwei Kreistreffer durch Jule könnten wir eigentlich etwas ruhiger in die restliche Spielzeit schauen, wenn da nicht die Sonne wäre. So schön es auch ist, dass sie durch die Milchglasscheiben der Halle scheint, so sehr blendet sie leider auch Jolina. Sie hat zwar die Kopfschmerzen überwunden, aber das wird sie leider jetzt auch wieder häufiger vom Ball. 40 Minuten sind gespielt, als es 18-17 für uns steht und es echt knapp wird. Verzweifelt versucht Jolina ihre Augen in den Schatten zu hüllen, aber es hilft nichts. Sie sieht den Ball oft erst sehr spät und Meerhandball lässt sich nicht abschütteln. Gott sei Dank kann Hannah nach einem langen Pass noch einen Tempogegenstoß abschließen und erneut einen 7-Meter verwandeln.  Bei 20-17, drei Tore vor und noch sechs Minuten zu spielen. Das 20-18 bei noch fünf zu spielenden Minuten ist schon ärgerlich und aus dem Ärger wird knapp drei Minuten vor dem Ende nochmal Angst. 20-19. Wir haben wir gut sechs Minuten kein Tor mehr geworfen und alle sehnen sich das Ende herbei. Meerhandball bekommt noch die Chance zum Ausgleich, aber als Jolina gebraucht wird ist sie da. Die Parade kommt genau zur richtigen Zeit und sie vereitelt mit Parade acht den Ausgleich. Sieg mit 20-19.

Eieiei. Das war knapp. Einen Sieg hatten wir erwartet, aber dass er so knapp wird, war nicht eingeplant. Es war das erste Punktspiel nach knapp zwei Monaten und wenn einmal der Wurm drin ist, wird es schwer. Handball ist schließlich auch ein „Kopfspiel“. Positiv konnte herausgestellt werden, dass die Pässe an den Kreis und auf Außen etwas besser gelungen sind. Gidsel konnte in der zweiten Halbzeit wieder mitwirken und fällt am Folgetag nicht aus. Auch einige lange Bälle zum Tempogegenstoß wurden mal gespielt. An der Abstimmung muss noch ein wenig gefeilt und die Nervosität im Abschluss abgestellt werden. Aber man bleibt Seelze, dem ungeschlagenen Tabellenführer weiter auf den Fersen und alles ist noch drin. Auftakt gelungen und da jetzt keine Bälle mehr auf das Tor geflogen kommen, kann man den Rest des Tages die Sonne noch ein wenig genießen.

Für die Golden Girls spielten: Jolina (Tor/8 Paraden), Hannah (6), Lotti (4), Jule (3), Doaa (3), Gidsel (2), Lorena (1), Sara (1) und Lara W.

Freundschaftsspiel wB II: SG Misburg vs HSG Wennigsen/Gehrden

Anruf aus dem Träumeland

Von Torben Weschen

Es hätte so schön und entspannt sein können. Misburg möchte ein Freundschaftsspiel und das passt eigentlich perfekt in die Vorbereitung auf den Start ins Jahr 2024. Schnell noch an Heiligabend 2023 eine Abfrage in WhatsApp erstellt. Das Spiel soll für die B II sein und mit erfahrenen Spielerinnen aus der C ergänzt werden. Auf die B I soll zurückgegriffen werden, wenn nicht genug Spielerinnen können. Die Hälfte der Mädels interessiert die Abstimmung aber anscheinend nicht. Keine Reaktion… Zwei Wochen später eine kurze Erinnerung und etwas Antworten mehr trudeln ein. Aber ein paar Mädels enttäuschen uns trotzdem und antworten wieder nicht. Egal, noch ein paar aus der C rekrutiert und die 12 gewünschten Spielerinnen sind zusammen. Der Tag rückt näher. „Bringst Du die Trikots mit?“ „Na klar!“ Kurz kommt der Gedanke nach einer erneuten Erinnerung, kurz vor der Abfahrt hoch. Aber nein, sie sind ja schon „groß“… Aber natürlich werden die Trikots vergessen. Nele hat aber zufällig die Trikots der C mit. Die sind zwar, wie die Trikots der Heimmannschaft, auch blau, aber mit geliehenen Leibchen kann es dann losgehen. Los geht es, aber nicht mit allen, die zugesagt haben. Eine hat das Spiel verschlafen und eine andere dachte, das Spiel findet nicht statt. So geht es halt mit zwei Spielerinnen weniger los. Kurzfristig hatte noch Vanessa zugesagt, die diese Woche an keinem Training teilnehmen konnte. Und so ganz ohne Handball geht ja nun mal „gaaaaaaaa nich“. Alles in allem, willkommen in der verträumten Welt der weiblichen Jugend der HSG…

Verträumt geht dann auch das Spiel los. Oder wie Sven sagt, Schlafwagenhandball. Vanessa als einzige B I Spielerin soll ein wenig Spielpraxis sammeln und erzielt auch in den ersten beiden Minuten auch gleich zwei Tore zur 2-0 Führung. Doch dann passiert erstmal nichts. Unsere Abwehr steht, aber nach vorne läuft nicht viel. Ein paar Chancen haben wir zwar, aber es werden Fahrkarten geworfen. Nach gut sechs Minuten schafft das Heimteam den Anschluss, doch geweckt wird davon niemand. Im Gegenteil, der Zug hängt noch ein Abteil mit einem Schlafwagon an. Mittlerweile ist es nach 19 Uhr, also auch schon spät. Weitere sechs Minuten vergehen als es endlich Lara ist, die von links außen einen schönen Treffer erzielen kann. 3-1 nach 13 Minuten. Gleich im Anschluss fällt allerdings das 3-2. Tuut tuut, ab zum nächsten Bahnhof und ein paar Fahrkarten kaufen. Wir lassen uns ein wenig einlullen nach 18 Minuten fällt der Ausgleich. Weitere drei Minuten ist der Hogwarts Express unterwegs, bis wir endlich aufwachen. Eine Parade von Nele ist es, die den Schaffner durch die Abteile jagt. Plötzlich geht es und wir steigen um in den TGV. Zwei Mal Alina, Vanessa und Lucy sorgen in drei Minuten für einen beruhigenden 4-0 Lauf und es steht 7-3.  Misburg, sichtlich geschockt, gelingt zwar noch einen Treffer, aber da auch Vanessa wieder einen Ball versenkt, gehen wir mit einem vier Tore Vorsprung in die Pause. 9-5.

Zum Start waren wohl noch einige mit den Gedanken im Weihnachtsurlaub und träumten von Geschenken oder der Winterlandschaft. Anstatt Volldampf voraus, ging es mit der Bummelbahn los. Die Abwehr stand, aber nach vorne waren die Knochen müde. Die Pause war lang und die Leckereien haben ein wenig träge gemacht. Das eine Pause aber nicht unbedingt schläfrig machen muss, zeigt Lara. Mit flinken Beinen in der Abwehr und einem Treffer vorne, ist sie frischer als erwartet und die Pause von gut einem Jahr seit dem letzten Spiel, sieht man ihr nicht an.  Irgendwann wurde das Team aber wach und zeigte doch noch Handball. Der Schaffner pfeift, die Türen schließen und der Zug fährt los. Mal schauen, ob es wieder der TGV ist. Weiter in die nächsten 25 Minuten.

Nun gibt nicht das Sandmännchen das Tempo vor, sondern Vanessa. Sie knallt den Ball gleich wieder in die Maschen. Die Misburger können zwar mit einem Treffer dagegenhalten, aber das Tempo ist nun ungleich höher. Nele kann einen wegfischen und Lorena belohnt ihren Start auf der ungewohnten Position auf halb mit einem schönen Durchbruch und knallt den Ball in die Maschen. 10-5 nach 27 Minuten. Im Leben gibt es immer einen Ausgleich und da es vorne besser läuft, tun sich hinten dafür größere Löcher auf. Ein ums andere Mal kommt das Heimteam zum Abschluss und Nele bekommt mehr zu tun als ihr lieb ist. Adina und Luisa können Treffer markieren, aber leider kommt Misburg besser ins Spiel. Wir vergeben ein paar Chancen und so schmilzt der Vorsprung immer mehr. Innerhalb von 10 Minuten wird aus dem 10-5 ein 12-11. Sienna legt zwar eine der besten Passtäuschungen überhaupt hin und veräppelt ihre Gegenspielerin, aber da sie, nach eigenen Angaben, den Sprungwurf verlernt hat, kann die Torhüterin ihren Schlagwurf parieren. Diese Täuschung mit einem anschließenden Sprungwurf wäre eine echte Waffe. Nach drei Treffern in Folge für Misburg, kann Sara den 3-0 Lauf stoppen und nachdem auch Vanessa wieder mal getroffen hat, können wir uns wieder ein wenig absetzen. 14-11 nach 40 Minuten.  Ein Gegentor fangen wir uns zwar nochmal, aber jetzt scheinen wir ein paar Wagons mit Ballast abgehängt zu haben. Erst können Sara und Lorena zum 15 und 16 zu 12 treffen, dann sind es Vanessa und Lara, die zum 17 und 18 zu 13 treffen. Den nächsten Tempogegenstoß kann Vanessa nicht verwandeln. Die Torhüterin hat mit einer schnellen Reaktion pariert. Leider lenkt sie sich den Ball ins Gesicht, so dass sie danach erstmal ausgewechselt werden muss. An dieser Stelle nochmal gute Besserung. Das war bestimmt schmerzhaft und die Wange ist nach dem Spiel ein wenig geschwollen. Es sind also knapp 45 Minuten gespielt und es steht 18-13, als eine Feldspielerin bei Misburg ins Tor muss. Die muss in den letzten fünf Minuten noch Würfe von Sara, Luisa und Lara passieren lassen, während Nele auf unserer Seite drei Paraden, bei einem Gegentor sammeln kann. Endergebnis 21-14.

Ein, letztlich ungefährdeter Sieg gegen einen Gegner aus der Regionsoberliga. Das kann sich, trotz allem, sehen lassen. Nach der langen Pause haben wir gesehen, dass am Anfang noch einiges gefehlt hat, aber im Laufe des Spiels wurde es wieder besser. Es geht eben nichts über Spielpraxis, die manche leider leichtfertig verpasst haben. Die Abwehr stand schon recht gut aber nach vorne merkte man schon, dass es doch was anderes ist, im Training gegen „Freundinnen“ in der Abwehr zu spielen, oder gegen Gegenspielrinnen, denen es recht „egal“ ist, wenn Du auf den Boden knallst. Aber wir haben auch schöne Sprungwürfe, Anspiele, Passtäuschungen, Paraden, Tempogegenstöße und vieles mehr gesehen. Das macht Appetit auf mehr. Das „Mehr“ davon gibt es bald gegen Meerhandball am Samstag. Hoffen wir, dass unsere „Damen“ aus den Jugendmannschaften dann nicht so viel träumen, sondern auch neben der Schule (TikTok) mal hellwach sind und auf die Trainer hören 😊 Letztlich war es dann doch schön.

Für die Golden Girls spielten: Nele (Tor/7 Paraden), Vanessa (7), Sara (3), Lara W. (3), Luisa (2), Alina (2), Lorena (2), Adina (1), Lucy (1), Emma und Sienna

Freundschaftsspiel wB I: TuS Bothfeld v. 1904 e.V. vs. HSG Wennigsen/Gehrden

Wenn Du Visionen hast, geh zu Arzt.

Von Torben Weschen

Während die meisten der weiblichen B-Jugend noch in den Himmel schauen um irgendwas in ihrer Zukunft zu erkennen, sitzt Sven schon im Behandlungszimmer. Der Arzt hält sich natürlich an seinen Eid, aber durch unser charmantes Lächeln, konnten wir von einer Mitarbeiterin erfahren, dass Sven sich durchaus vorstellen den dritten „Aufstieg“ in Folge anzustreben. Sven, Dein Ernst? Dann halt keine Visionen, sondern Ziele. Wenn es also, trotz der fünf Minuspunkte, noch zu Platz eins oder zwei reichen sollte, soll die Qualirunde zur Ober-/Verbandsliga (oder wie auch immer sie nächste Jahr heißen wird) gespielt werden. Um dem ewigen Zweifler Torben Nahrung oder Maulkorb zu geben, wurde ein Testspiel anberaumt. Bothfeld aus der Verbandsliga soll es sein. Leider ohne Rike und Jolina, die beide Coronabedingt passen mussten. Also leider das Muster mit einem kleineren Wert. Den Platz im Tor muss also Sarah übernehmen, die auf der Platte von Vanessa ersetzt wird. Vanessa? Ah ja, seit ein paar Wochen mit beim Training, dieses Mal zum ersten Mal bei einem Spiel im Trikot der Golden Girls. Noch nicht in der geliebten 80, aber wir arbeiten daran.

So, nachdem die Turngruppe der Bothfelder Damen überzeugt werden konnte, die Hallenzeit abzutreten, geht es auch schon, auf einem ungewohnten grünen Boden, los. Ein kurzes Abtasten und schon hämmert Hannah den Ball ins Eck. Rückstand nach zwei Minuten für Bothfeld? Das will das Heimteam natürlich nicht auf sich sitzen lassen und dreht mit einem Doppelschlag das Spiel. Was folgt ist der erste Treffer von Vanessa. Ein 7-Meter zwar, aber auch diese Chance muss erstmal genutzt werden. Wurde sie und das bedeutet 2-2 und es sind noch keine vier Minuten absolviert. Nach der erneuten Führung der Bothfelderinnen, hält Lotti die Fahne der Flying Mensings hoch und gleicht aus. Das Spiel geht hin und her. Auf ein Tor des Heimteams, folgt jeweils ein Treffer der Gäste. Neomi, Charlotte und Vanessa erneut mit einem 7-Meter treffen für uns. Doch ab Minute 10 scheint sie die Qualität des Teams aus Hannover langsam durchzusetzen und es geht nun mit zwei Treffern in Front. Doch größer als -2 wird der Rückstand vorerst nicht. Besonders über Neomi und Vanessa läuft viel. Bei dem 1:1 von Neomi knallt es entweder im Netz oder der Schieri zeigt auf den Punkt. Vanessa hingegen, schweißt den Ball dann lieber mit ihrer Klebe in den Knick. Es klappt zwar bei beiden noch nicht alles, aber durch sie wird der knappe Rückstand gehalten. Nach knapp 15 Minuten ist es dann aber Lucy, die es schafft, den Rückstand wieder auf einen Treffer zu verkleinern. Nicht nur das, nach einer Auszeit von Sven schaffen die Golden Girls durch Treffer von Vanessa und Ida sogar die Wende und gehen mit 12-11 in Führung. Da man sich, so oft in Freundschaftsspielen, auf eine Spielzeit von 3x 20 Minuten geeinigt hat, gehen wir dadurch mit einem kleinen Vorsprung in die erste Pause.

Wow, definitiv ein kleines Ausrufezeichen. Sogar Kerze, den Fachanalytiker, gehen da ein paar Lichter auf. Sein geschultes Auge hat zwar auch einiges entdeckt, was er Coach Köster mit auf den Weg geben wird, aber eine Führung war nicht erwartet worden.

Die nächsten 20 Minuten spielen nur die Mädels, die auch nächstes Jahr noch B-Jugend spielen dürfen. Aber immerhin sehen die traurigen Augen von Gidsel, Ida und Lotti einen guten Start. Hannah kann wieder einen Ball versenken und wir führen jetzt sogar mit zwei. Damit vollendet sie einen 4-0 Lauf. Nach dem Anschluss von Bothfeld, ist es Vanessa, die wieder auf +2 stellen kann und nach gespielten 23 Minuten steht es 14-12 für uns. Leider merkt man dann doch das Fehlen der alten Zibben (im Volksmund auch Häsinnen genannt, aber wir wollen ja unseren Bildungsauftrag ernst nehmen und falls bei Günther Jauch mal nach dem Namen für den weiblichen Hasen gefragt wird, erinnert euch an dieses Spiel). Gerade hat Frau noch geführt, läuft es die nächsten sechs Minuten gar nicht. Ein 7-0 Lauf ist die Folge und es reicht nach Klatsche. Minute 29 und der Blick auf die Anzeige zeigt 19-14 für Bothfeld. Der einzig goldene „Lichtblick“ war ein fulminanter Wurf von Vanessa. Er wurde zwar mit einer noch fulminanteren Parade von der Torhüterin gehalten, aber dieser Hammer sorgte dafür, dass das „Schlussmädchen“ der Bothfelderinnen das Angebot vom Schiedsrichter annimmt und sich auswechseln lässt. Von dem Wurf träumt sie bestimmt noch eine Weile. Aber wir schweifen ab. Endlich, nach 29 Minuten platzt durchschlägt Neomi den gordischen Knoten und kann mit einem 7-Meter endlich wieder einen Treffer für uns werfen. Nur noch -4. Bothfeld kann mit einem Doppelschlag den Vorsprung zwar um zwei Treffer erhöhen, aber danach agieren wir wieder mehr auf Augenhöhe. Leni kann ihr Wurfpech abschütteln und lässt den drei „Metalltreffern“ endlich Zählbares folgen. Mit der Ausnahme zweier aufeinander fallender Treffer für uns, wechseln sich die Torschützinnen wieder ab. Doaa, Neomi und 2x Vanessa sorgen dafür, dass es mit 20-24 in die nächste Drittelpause geht.

Ja, da sind ein paar Lichter wieder ausgegangen. Auch wenn es weiter ein sehr gutes Ergebnis ist, ist der Boden der Realität wieder etwas nähergekommen. Das erste Drittel noch mit 12-11 gewonnen, wurden die nächsten 20 Minuten mit 8-13 verloren. Doch wenn man die REM-Phase zu Beginn des zweiten Drittels mal rausrechnet, sieht es schon wieder etwas besser aus. Außerdem gibt es noch 20 Minuten, in denen man die Zahlen noch korrigieren kann. Ach, wo wie gerade beim Korrigieren sind. Die Mädels haben ein wenig getrödelt und so muss das letzte Drittel halbiert werden, so dass man am Ende doch nur auf 50 Minuten Spielzeit kommt. Egal, die können ja trotzdem reichen. Also Nase geputzt und wieder ruff uff die Platte.

Endlich darf auch Gidsel wieder mitspielen und ihre Gegenspielerinnen in der Abwehr umherschubsen. Neomi und Vanessa kontern die jeweiligen Treffer des Heimteams, aber näher kommen wir nicht. Im Gegenteil. Nach 43 Minuten steht es 22-26, als Sarah wieder mal 2x in Folge hinter sich greifen muss. Also 22-28. Sarah kann zwar mit einigen Paraden glänzen und zeigt auch schöne, lange Abwürfe. Doch so richtig hat es nicht zur Wende geführt. Doch fünf Minuten vor dem Ende wird nochmal zum Schlussakkord geblasen. Flying Lotti Mensing läutet ihn mit zwei Treffern ein. Hannah zum Dritten und erneut Vanessa machen die Partie wieder spannend. Noch drei Minuten und nur noch -2. Doch dann geht es wieder hin und her. Einmal klatscht es noch laut auf, als Jule, als aufgelöste Kreisläuferin doch noch „ihr“ Tor machen kann und in den Kreis fällt. Und der Papa hat es nicht gesehen. Er ist nur Knallzeuge, oder in diesem Falle halt Klatschzeuge. Der Treffer zählt und mehr interessiert die Statistik nicht. Nach weiteren Treffern gehen die Mannschaften mit einem 31-29 für Bothfeld über die Ziellinie.

Nach 12-11 und 8-13 nun ein 9-7. Einem bestimmten Wahrscheinlichkeitsschlüssel folgend, könnte man sagen, dass man gewonnen hätte, wenn die ganze Zeit auch der Jahrgang 2007 hätte mitspielen dürfen. Und wenn die beiden „Coronisten“ mitgespielt hätten, dann sowieso. Außerdem war ein Tor wohl sooooo dermaßen „abgestanden“, dass für einige Spielerinnen das Ergebnis der Herzen eh nur ein 30-29 auf dem Papier stand. Letztendlich haben ja auch bei Bothfeld nicht alle mitgespielt und Theorie bleibt eben Theorie. So oder so, war es ein tolles Erlebnis mit einem tollen Gegner. Das beste Kompliment kommt auch gleich nach dem Abpfiff vom gegnerischen Trainier, der nicht nur die sportliche Leistung von Coach Kösters Truppe lobt, sondern auch das Auftreten. Eine tolle und faire Truppe. Es hat ihm so viel Spaß gemacht, dass wir auch gleich zu einer gemeinsamen Trainingseinheit mit Patte eingeladen werden. Doch leider haben wir bereits andere Pläne. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt.

Für die Golden Girls spielten: Sarah (Tor/ 9 Paraden), Vanessa (11), Neomi (6), Lotti (4), Hannah (3), Lucy (1), Ida (1), Doaa (1), Leni (1), Jule (1), Alina und Gidsel 

Interview mit Maike

Torben: Hi Maike, jetzt darf ich auch an Dich ein paar Fragen stellen. Vielen Dank dafür.

Maike: Hallo Torben, gerne, was möchtest Du denn wissen? 😊

Torben: Du bist ja das „jüngste“ Mitglied der Trainer der weiblichen Jugend. Du unterstützt Chris jetzt bei der weiblichen D. Wie kam es denn bei Dir dazu?

Maike: Eines Tages kam mein Mann Nathan von einem Vorrundenspiel der Mannschaft nach Hause. Er sagte mir, dass Sven freie Trainingszeiten in der Wennigser Halle aufgetan hatte und der weiblichen D-Jugend gerne einen zweiten Trainingstag ermöglichen würde, da sie bislang nur einen Trainingstermin in der Woche hatten und sich den auch noch mit den Jungs teilten. Weil Chris für einen zweiten Trainingstag beruflich zu stark eingebunden ist, hat Sven uns angesprochen und nach kurzer Überlegung haben wir uns in das Abenteuer gestürzt. Ich bin in einer handballbegeisterten Familie aufgewachsen und habe lange selbst gespielt, Nathan hat sich vor Jahren in der „Alten Herren“ ausprobiert und mein Vater hat die HSG einmal geleitet, so dass das Terrain für uns nicht ganz unbekannt ist.

Torben: Deine Tochter Maya spielt ja bei „Dir“ in der Mannschaft. Dein Mann Nathan ist auch noch dabei. Wie fand Maya das denn? Jule hatte damals Angst, dass ich evtl. peinlich bin.

Maike: Sie hat erstmal große Augen gemacht, als wir es ihr erzählt haben, denn ich habe es beruflich ja eher mit (fast) erwachsenen SchülerInnen zu tun und muss mich erstmal dran gewöhnen, so eine kleine Meute zu führen. Sie hat sich dann aber drauf eingelassen. Ihr gefällt so weit, dass wir uns im Training gut ergänzen. Ich übernehme die Handballtaktik und Nathan bringt aus seiner Leichtathletikzeit viele Ideen für die Athletik der Mädchen mit. Manchmal erwische ich Maya dennoch, wie sie im Training auch „peinlich berührt“ ist, besonders wenn ich vor lauter Wünschen zu Aufwärmspielen kurz die Orientierung verliere oder ihrem amerikanischen Papa zwischendurch einige Anweisungen auf Englisch rausrutschen.😉

Torben: Hast Du Maya ein wenig zum Handball „geschubst“, da Du früher ja auch Handball gespielt hast oder ist sie von alleine darauf gekommen?

Maike: Sportlich angefangen haben wir mit Maya ganz klassisch in den Eltern-Kind-Turngruppen in Wennigsen und später ist sie zum Turnen mit einer Freundin nach Kirchdorf gegangen. Als sie den Wunsch äußerte, weitere Sportarten auszuprobieren, habe ich mit ihr das Leichtathletiktraining hier im Ort ausprobiert und das Mini-Training der HSG entdeckt. Mittlerweile hat sie mit dem Turnen aufgehört. Leichtathletik und Handball macht sie beides immer noch, Handball allerdings am liebsten, was mich wirklich freut. Ich habe auch von der E-Jugend bis zur Damenmannschaft jahrzehntelang Handball für die HSG gespielt und liebe den Zusammenhalt, das Tempo und Spaß an diesem Sport. Es ist so ein toller Ausgleich und oft bilden sich feste und dauerhafte Freundschaften.

Torben: Zum Saisonstart warst Du ja „nur“ als Mutter dabei. Wie groß ist denn der Unterschied, jetzt das Geschehen von der Bank aus zu verfolgen?

Maike: Ich kenne den Spielbetrieb tatsächlich bislang nur vom Spielfeld oder von der Tribüne, so dass es eine große Umstellung ist, nun auf der Bank zu sitzen. Man nimmt das Spiel ganz anders wahr und ist in einer Art Tunnel, um die Mädels gut zu begleiten. Auch mit den „Bankregeln“ muss ich mich erstmal nach und nach vertraut machen, z.B., dass in der Regel nur ein Trainer oder Betreuer stehen darf. Damit es nicht zu viel Hin-und-Her gibt, habe ich Chris den Stehplatz überlassen und bemühe mich das Spiel im Sitzen zu verfolgen. Nicht immer ganz einfach, da die alte Euphorie aus meiner aktiven Zeit immer noch da ist. 🙃

Torben: Wenn Du den Mädchen zuschaust, bekommst Du dann nicht auch wieder Lust zu spielen?

Maike: Ja, manchmal juckt es in den Fingern. Ich erinnere mich gut an den Rausch, den ein tolles Spiel auslöst und viele Spielzüge und Kniffe habe ich noch im Kopf. Allerdings kriege ich es neben Familie, Beruf, Haus und Hof zeitlich nicht hin, aktiv für eine Mannschaft zu spielen, da ich mich dann auch verpflichtet fühlen würde, wirklich zu jeder Trainingszeit und jedem Spiel zu erscheinen, um meine Mannschaft nicht hängen zu lassen. Außerdem ist die Fitness nach 10 Jahren Pause auch nicht die allerbeste. 😇 Daher blicke ich jetzt wirklich dankbar auf 25 Jahre aktive Spielzeit zurück. Es war großartig und unvergesslich. Jetzt ist es aber Zeit für einen Perspektivenwechsel und eine neue Rolle als Co-Trainerin und Betreuerin der weiblichen D-Jugend.

Torben: Hättest Du gedacht, dass man um ein Spiel herum an so viel denken muss? Bei Heimspielen das Kampfgericht organisieren, immer die Spielbögen ausfüllen usw.

Maike: Das habe ich tatsächlich unterschätzt und kann jetzt die Arbeit und das Herzblut meiner drei langjährigen Trainer Winni, Thorsten und Rogo erst so richtig wertschätzen. Auch das Training muss jede Woche vorbereitet sein und die Gedanken kreisen manchmal so richtig. Was ist uns im Spiel aufgefallen? Was müssen wir diese Woche üben? Was gibt es für Trainingsutensilien in der Halle? Wie schalte ich das Licht in der Halle komplett ein? Wer ist beim Spiel dabei? Hat sich jemand für den Kiosk gemeldet? Wo ist der Schlüssel für den Kiosk? Wer hat die Trikottaschen? Haben wir ein Kampfgericht? Auf welche Spielerin der Gegner müssen wir besonders aufpassen? Sind alle Ohrringe abgeklebt …

Torben: Du hast Deine Tochter als Mutter in der letzten Saison auch schon begleitet. Wie groß ist der Unterschied zwischen diesen beiden Jahren.

Maike: Nach der langen Corona-Pause begann vorletztes Jahr der Trainings- und Spielbetrieb erst wieder so richtig. Für die Mädels ist damit die E-Jugendzeit quasi komplett ausgefallen und sie haben zusammen mit den Jungs die erste D-Jugend-Saison in einer gemischten Mannschaft in der Jungsliga spielen müssen, da es weder genug Jungs, noch genug Mädchen für jeweils eine komplette Mannschaft gab. Dort mussten sie dann viel Lehrgeld zahlen, weil die Gegner meist körperlich überlegen waren und zu der Zeit auch viel mehr Spielpraxis hatten. Es war eine Herausforderung die Enttäuschung nach hoch verlorenen Spielen gegen reine Jungsteams jedes Mal wieder aufzufangen. In der jetzigen Saison in der Mädchenliga ist der Spaß zurückgekehrt, es können Erfolge gefeiert werden und die Mannschaft findet sich immer mehr.

Torben: Die „Winterpause“ hat begonnen. Zeit für ein kleines Fazit. Wie zufrieden bist Du denn mit der Saison bisher?

Maike: Wir sind als Tabellenzweite in die Winterpause gegangen und die Mädchen sind darauf sehr stolz. Ich freue mich, dass besonders in den letzten Spielen viele Dinge, die wir im Training geübt haben, schon im Spiel zu sehen gewesen sind. Beispielsweise haben wir uns jetzt viel besser an die offensive Abwehr gewöhnt, was für mich auch ein wenig Neuland gewesen ist. Auch das Selbstvertrauen beim Wurf aufs Tor wird immer größer. Ich würde aber gerne das Zusammenspiel noch weiter verbessern, da wir in den Spielen noch mehrere Phasen haben, in denen das Auge für die freistehenden Spielerinnen fehlt und zu viel geprellt wird. Verbesserungswürdig ist auch noch die Spielbeteiligung bei den Auswärtsspielen. Zu diesen hatten wir am Anfang nur immer ganz knapp eine Mannschaft stellen können. Einmal hat sich der Gegner Barsinghausen darauf eingelassen mit fünf Spielerinnen zu spielen, damit das Spiel stattfinden kann und  wir konnten über die gesamte Spielzeit nicht auswechseln. Die anwesenden Spielerinnen haben aber alles gegeben und mit einem Tor gewonnen. Eine wahnsinnig erschöpfende, aber großartige Teamleistung!

Torben: Was erwartest Du vom Rest der Saison?

Maike: Wir haben mit Isabell, Lilli S. und Luise in den letzten Wochen neue Spielerinnen für die Mannschaft gewinnen können, die, obwohl sie teilweise noch sehr jung sind, toll in die Mannschaft passen. Wir müssen nun zusehen, dass wir ihnen die Möglichkeit geben schnell zu lernen, um so Anschluss an die fortgeschritteneren Spielerinnen zu bekommen. Wir werden ein bisschen mit der Aufstellung experimentieren müssen, damit jede ihren Platz findet und auch im Training ist es eine kleine Herausforderung jede Spielerin dort abzuholen, wo sie gerade ist. Aber in den letzten Spielen war es schon toll, eine relativ volle Bank zu haben. Ich denke, das wird uns in den nächsten Begegnungen auch helfen. Es warten schließlich Mannschaften auf uns, die in der Tabelle alle „oben“ mit dabei sind. Wichtig finde ich jedoch zuallererst, dass sich alle Mädchen in der Rückrunde weiterentwickeln, mit Spaß und Euphorie bei der Sache sind und die Mannschaft noch weiter zusammenwächst. Dann kann aus der kleinen, wilden Meute etwas Tolles werden!

Torben: Wenn Du einen Wunsch für die Zukunft hast, was wäre das?

Maike: Ich wünsche mir, dass der Kinder- und Jugendsport in allen Bereichen, aber momentan natürlich zunächst der Handballsport im näheren Umfeld mehr Beachtung und Unterstützung findet. Besonders nach der langen Zeit der Isolation haben es die Kinder verdient, wieder viele Möglichkeiten zu haben, Sport und Vereinsleben zu erleben. Das erfordert zuerst ein breiteres Bewusstsein, dass es viele verschiedene Angebote und Spielbetriebe/Wettkämpfe gibt. Nathan unterstützt die HSG bereits im Bereich Social Media, aber es wäre auch schön, sich in den öffentlichen Zeitungen/Kanälen nicht jeden Tag erst Durch 3-4 Seiten Fußballberichterstattung zu kämpfen, um dann klein auf Seite 5 andere Sportarten zu entdecken. Ich habe bislang zum Beispiel ganz wenig über unsere weibliche B-Jugend in der Zeitung gelesen, obwohl sie in diesem Jahr sensationell in die Landesliga aufgestiegen sind. Das sollten wir doch feiern und unterstützen!

Vielleicht würden dann auch Berührungsängste abgebaut und mehr Eltern wären bereit, kleine Aufgaben im Trainingsbetrieb oder rund um die Spiele übernehmen. Es ist ja wirklich kein Hexenwerk. Wir sind zum Beispiel jetzt richtig froh, dass wir die Aufgaben übernommen haben und etwas gemeinsam als Familie machen können.

Torben: Zu guter Letzt, hast Du noch etwas auf dem Herzen, was Du gerne sagen möchtest?

Maike: Ich möchte Sven und dir dafür danken, dass ihr auf uns zugekommen seid und uns so herzlich aufgenommen habt. Wir fühlen uns schon sehr wohl im Trainingsbetrieb und werden auch nicht schief angeschaut, wenn wir zum 3. Mal fragen, wie man die Hallentrennung hoch- oder runterfährt. Die Atmosphäre ist immer offen, herzlich, hilfsbereit und lustig. Auch mit Chris auf der Bank passt es prima und wir ergänzen uns zwischen Mannschaftsaufstellung, Taktik und Papierkram wirklich gut. Ich freue mich auf die Rückrunde mit euch allen.

Torben: Dann bedanke ich mich für Deine Zeit und wünsche Dir weiter viel Spaß mit den kleinen Wilden 😊

Maike: Vielen Dank. 😊 Bis bald wieder in der Halle

Interview mit Sara

Torben: Hallo Sara, ein weiteres Mitglied der „alten“ Füchse-Familie. Herzlich Willkommen.

Sara: Hallo Torben, vielen Dank!

Torben: Plötzlich kein Fuchs mehr, sondern ein „Golden Girl“. Wie komisch ist das?

Sara: Am Anfang ungewohnt, aber man hat sich schnell dran gewöhnt da ja auch noch andere Füchse gewechselt sind.

Torben: Wann und wie hast Du erfahren, dass Deine alte Mannschaft aufgelöst wird?

Sara: Am Mannschaftsabend im Restaurant, aber es war allen eigentlich schon klar, da wir selber wussten das wir keine volle B Mannschaft melden können.

Torben: Konntest Du Dir gleich vorstellen zu einem „Gegner“ zu wechseln oder wie war Dein Plan?

Sara: Da Hannah und Sarah so viel Gutes erzählt haben und es nicht so viele andere Alternativen gab hatte ich damit kein Problem.

Torben: Wir freuen uns, dass Du Dich für die HSG entschieden hast, aber warum? Es gab doch bestimmt auch andere Teams?

Sara: Klar gab es andere Teams aber dadurch das die Entfernung nicht so weit

Torben: Ich glaube, manchmal sind wir schon ein komischer Haufen. Hast Du Dich denn einigermaßen an die neuem Umstände gewöhnt?

Sara: Jaa habe mich direkt willkommen und überhaupt nicht ausgeschlossen oder so gefühlt.

Torben: In den Spielen letzte Saison gegen uns hast Du ja insgesamt drei Tore erzielt. Aber hast Du besondere Erinnerungen an die Spiele?

Sara: Nein eigentlich gar nicht ups.

Torben: Warst Du letzte Saison mit Deiner Leistung zufrieden?

Sara: Im Großen und Ganzen. Ja klar gab es trotzdem mal Spiele, wo ich gar nicht zufrieden war, aber das ist normal das man mal einen schlechten Tag hat

Torben: In der B II triffst Du regelmäßig und in der B I noch gar nicht. Ist der Unterschied so groß?

Sara: Ich weiß selber nicht, woran das liegt. Vielleicht auch an den anderen Mitspielern in der B I, aber man merkt schon einen Unterschied

Torben: Man muss ja auch sagen, dass Du in der B I nicht so viel Einsatzzeit bekommst. Bei einer Auswärtsfahrt hast Du gar nicht gespielt und nur auf der Bank gesessen. Für knapp 1,5 Stunden Anfahrt. Wie frustrierend war das? Oder konntest Du die Entscheidung von Sven verstehen?

Sara: Ich war schon etwas enttäuscht, vor allem da nicht alle fit waren die gespielt haben, habe ich die Entscheidung nicht ganz verstanden aber war nicht sauer am Ende!

Torben: Beim Training sind mit den Läufen draußen um den Platz und das Zirkeltraining bestimmt nicht unbedingt die Einheiten, die man sich wünscht. Ist die Mischung zwischen Spaß und „Anstrengung“ trotzdem ok für Dich?

Sara: Ja das Training ist perfekt super abwechslungsreich und macht immer Spaß

Torben: Würdest Du Dir etwas Besonderes für die Zukunft wünschen?

Sara: Das auch mehr auf die B II gelegt wird und nicht immer der komplette Fokus auf der B II.

Torben: Du hast ja auch Beachhandball gespielt. Was macht da den Reiz für Dich aus?

Sara: Mir macht Beachhandball soooo spaß und das ist so eine tolle Abwechslung und als Mannschaftsfahrt ist das so eine tolle Möglichkeit meiner Meinung nach. Einmal im Jahr ist Beachhandball für mich ein Muss!

Torben: Noch etwas in eigener Sache. Ich habe es ja lange nicht geschafft, Dich und Luisa auseinanderzuhalten. Ich kann wirklich nichts dafür und Ärgere mich selber, aber wie komisch fandest Du das?

Sara: Gar nicht. Komisch ich finde zwischen uns ist gar keine Ähnlichkeit. Aber jetzt kannst du uns ja eigentlich auch auseinanderhalten

Torben: Jetzt hast Du nochmal Platz zu sagen, was Du sagen möchtest. Gibt es etwas?

Sara: Eigentlich nicht, aber ich bin froh bei den Golden Girls zu sein!

Torben: Dann vielen Dank für Deine Zeit und bis bald.

Sara: Hat mir Spaß gemacht, ich danke ebenfalls