Monat: November 2022

Weibliche C: HSG Wennigsen/Gehrden vs TV E. Sehnde

Von Torben Weschen – 25.11.2022

Sehnde kommt mit Pareto

Es hätten viele Überschriften zu dem Spiel gepasst, da aber das Trainerteam auch einen Bildungsauftrag hat, wurde sich für die genommene entschieden. Während Pareto den meisten Erwachsenen ein Begriff sein dürfte, hält die jüngere Generation ihn wahrscheinlich für einen Influencer. Also liebe Golden Girls, googelt mal das Pareto Prinzip. Unter den richtigen Einsendungen, die unter dem Kontaktformular der Handballjugend verschickt werden, wird eine kleine Überraschung verlost. Einen Kalender oder so…

„Vier Premieren und ein Donnerhall“ hätte wohl auch gepasst. Die erste Premiere war die nötig gewordene Spielverlegung in die Halle nach Gehrden. Die Wennigser Halle, gesperrt wegen Glättegefahr (Gerüchten zufolge wollte sich dort ein vorbeiziehender Eisstocksportverein zum Training einquartieren), wurde grundgereinigt. Somit hatten die Golden Girls ihren ersten Auftritt in der Halle am Langen Feld. Leider war auch der Boden nicht in einem idealen Zustand und ein wenig schlitterten die Spielerinnen auch da. Aber natürlich sollte trotzdem, sowohl die Tabellenführung verteidigt als auch die saisonübergreifende Siegesserie der C-Jugend fortgesetzt werden. Inklusive des annullierten Spieles gegen Empelde, standen vor der Partie acht Spiele zu buche, nach denen die Platte als Sieger verlassen wurde. Das Sieg Neun keine Selbstverständlichkeit werden sollte, versprach ein Blick auf die Torjägerliste. Ein paar der Deistermädels sind dort zwar auch prominent platziert, aber über allem thront Vanessa Schäfer. Mit über 60 Toren in fünf Spielen spielt sie in ihrer eigenen Liga und damit wären wir beim Donnerhall, der ihr und dem Team aus Sehnde vorauseilt. Als Tochter des Trainers scheint sie das einzige Duo dieser Art in der Liga zu komplettieren, welches noch erfolgreicher ist als die Kösters.

Natürlich wurde das Team im Vorfeld bei einer Spielbeobachtung unter die Lupe genommen und analysiert. Der zusätzliche Blick auf die Ligastatistik erklärt den wissenschaftlichen Teil der Überschrift. Knapp 80% der Tore werden vom Duo Schäfer und Hacker erzielt. Das Tor hütet eine, zwar talentierte, aber oftmals überforderte Spielerin aus dem D-Jugend Jahrgang. Die offensive Abwehrspielweise, die aus diesen beiden Faktoren mündet, gab die Taktik der Golden Girls vor. In der Abwehr das Duo aus dem Spiel nehmen und im Angriff auch mal aus der zweiten Reihe werfen. Dazu immer wieder mit klugen Pässen die Abwehr aushebeln. Die Vorgabe war ganz klar. Vanessa Schäfer sollte nicht mehr als acht Tore erzielen.

Die zweite Premiere wurde den zahlreichen Zuschauern auf der Tribüne ein neues Ritual zu Spielbeginn präsentiert. Der Schlachtruf erfolgte nicht nur aus dem gebildeten Mannschaftskreis heraus wie sonst. Die Golden Girls bildeten zunächst einen großen Kreis, fingen dann langsam an zu laufen, „wirbelten“ dann aus der kreisförmigen Bewegung in die Mitte und ließen dann den Ruf erschallen. Würden sie dann auch auf der Platte wirbeln?

Würde der Matchplan von Coach Köster können oder an der Realität zerschellen? Das würden die nächsten 50 Minuten zeigen. Aus Respekt vor der Torgefahr verzichtete Trainer Köster zu Spielbeginn erstmal auf die Kapitänin Leni Reinhold. Sie musste das Spiel zuvor krankheitsbedingt aussetzen, spielte davor aber groß auf. Da ihre Stärke aber eher in der Offensive liegt, gab er stattdessen Jule Weschen den Vorzug auf der Position, die in Hiddestorf zeigte, wie stark sie in der Abwehr auftrumpfen kann. Dazu sollte eine scheinbare Schwäche auf der Außenposition ausgenutzt werden und Issy Nolte begann nicht im Rückraum sondern auf der rechten Außenbahn.

Tatsächlich begannen die Golden Girls sehr konzentriert und zwangen die Gäste zu schnellen Ballverlusten, so dass sie die ersten Angriffe abwehren und selbst durch Tore von Neomi Köster und Henrike Mensing 2-0 in Führung gehen konnten. Doch dann sah man zum ersten Mal die Wurfgewalt von Vanessa Schäfer, die zum 2-1 einnetzte. Nachdem nun der nächste eigene Angriff nicht erfolgreich gestaltet und die Sehnder Torschützin nur durch ein Foul von Jule Weschen gestoppt werden konnte, war die Führung bereits früh in Gefahr. Bereits so früh eine 2-Minuten Strafe ist zusätzlich für jeden Abwehrspieler eine Hypothek. Doch da zeigte sich die eigentliche Stärke der HSG. Die aus taktischen Gründen in der Unterzahl, für Doaa Alhaj eingewechselte Leni Reinhold reihte sich nahtlos in die Abwehr ein, die erneut einen Angriff stoppen konnte. Auf der anderen Seite zahlte sich zum ersten Mal der Kniff mit Issy Nolte aus, die mit dem Tor zum 3-1 wieder den Abstand vergrößerte. Die nächste Minuten war das Top Duo der Sehnder im Griff. Das mit Emily Beushausen eine andere Spielerin in dieser Phase zwei Tore erzielte, fiel nicht weiter ins Gewicht, da nicht nur Issy Nolte und Neomi Köster ins Tor trafen, sondern auch Jule Weschen mit einem schönen Wurf aus der zweiten Reihe. Damit setzte sie die nächste Maßgabe des Trainers um. Als dann Neomi Köster mit ihrem zweiten Tor auf 8-5 stellte, sah sich der Schäfer/Trainer des Gästeteams zur Auszeit gezwungen. Damit weckte er wohl seine Tochter auf. Die Wennigser Mauer (angeblich die Einzige neben der chinesischen, die auch aus dem Weltall zu sehen ist), in der sonst reihenweise die Angreiferinnen hängenbleiben, war für sie plötzlich kein Hindernis mehr. Entweder sie warf einfach über sie hinweg oder sie brach durch, als würde sie aus dem gleichen Material sein, wie die Schränke eines schwedischen Möbelherstellers. Während sonst oftmals die Abwehr der Garant für den Erfolg der Wennigser ist, so war es in dieser Phase des Spiels die Offensive, die nicht nur dafür sorgte, dass die Führung weiter bestand. Sie zwang die Abwehr auch zu Fouls, die mehrere 2-Minuten Strafen zur Folge hatte. Da das Team insgesamt aber zu unorganisiert agierte, zog Sven Köster die grüne Karte und nahm seinerseits eine Auszeit. Auch er schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Mit ihren Toren 7-9 zeigte des Schäfers Tochter zwar, dass sie an diesem Tag nicht zu halten war, da aber Issy Nolte ebenso einen Sahne Tag erwischte, standen auch bei ihr zur Halbzeit neun Tore zu Buche. Das hatte zur Folge, dass es zur Halbzeit 17-13 stand.

Das ihn diese Halbzeit Kraft gekostet hat, merkte man Sven Köster an. In der Ansprache für die nächste Halbzeit revidierte er anfangs mehrfach seine Entscheidungen, bevor er zur gewohnten Sicherheit zurückfand. Ein schöner, aber kein sicherer Vorsprung. Das hatte leider zur Folge, dass nicht im gewünschten Maße durchgewechselt werden konnte und die Truppe der ersten Halbzeit weitestgehend wieder startete. Auf der linken Außenbahn und am Kreis wurde zwar ein wenig durchgewechselt, aber da auf der rechten Außenbahn einfach nicht auf Issy Nolte verzichtet werden konnte, fehlte sie als weitere Alternative im Rückraum. Außerdem hatte das leider auch zur Folge, dass Greta Koch und Melina Günther neben der Ersatztorhüterin Jule Martin Tribukait in diesem Spiel gar nicht zum Einsatz kamen.

Der Auftakt zur zweiten Halbzeit erfolgte dann allerdings nicht durch das Sehnder „Rückraum Monster“ oder die Wennigser Außenflitzerin, sondern durch Neomi Köster und Amelie Hacker. Durch diese beiden Treffer blieb der Abstand gleich und es stand 18-14. Bevor ein weiterer Treffer fallen konnte, gab es aber erstmal eine weitere 2-Minuten Strafe für die Gäste. Da es aber zum dritten Mal in diesem Spiel die gleiche Spielerin traf, musste der Schiedsrichter die rote Karte zücken. Premiere Nummer drei. Eine rote Karte gab es bisher noch nie in einem Spiel der Golden Girls. Der fällige 7-Meter zum Foul wurde souverän von Neomi Köster verwandelt. Leider endete der nächste Angriff auch mit einem 7-Meter, der dann ebenso sicher von Frau Schäfer verwandelt wurde. So ging es weiter. Die Golden Girls warfen ein Tor und das „Pareto“ Duo antwortete. So ging es weiter, bis sich plötzlich auf der Seite der Gäste mal wieder Emily Beushausen als Torschützin „einmischte“. Das verwirrte die Wennigser (Deko)Mauer anscheinend so sehr, dass plötzlich zwei weitere Tore durch die üblichen Protagonisten auf der Gäste Seite fielen und für einen astreinen 3-0 Lauf sorgten.  Ein fünf Tore Vorsprung war nach 33 Minuten auf zwei zusammengeschrumpft und es Stand 22:20. Um den Lauf zu unterbrechen, wurde die nächste Auszeit genommen. Ein paar Tränen mussten wegen vergebener Chancen getrocknet und ein paar Nerven beruhigt werden. Erneut gab es nach der Auszeit ein Ruck und endlich führte auch ein Angriff über links zum Erfolg durch Lucy Dohmeyer. Sehnde konnte zwar noch einmal zurückschlagen, dann aber führte Leni Reinhold mit einem Tor ihr Team zu einem 4-0 Lauf und es Stand 27-21. Eine kleine Vorentscheidung war gefallen. Jetzt gab es zwar noch eine Auszeit der Gäste und sie konnten den Rückstand nochmal verkürzen, aber das Spiel wurde nicht mehr gedreht. Nach einer weiteren Strafe für Sehnde, kassierte zwar auch Wennigsen in Person von Henrike Mensing noch eine Strafe, aber das waren die letzten Aufreger. Mit der Schlusssirene fiel mit dem 29-26 das letzte Tor in einem bemerkenswerten Spiel.

Nach dem Wirbel vor dem Spiel, folgte der obligatorische Siegeskreisel nach dem Spiel. Als Fazit kann man sagen, dass im Schnitt zwei gleichstarke Teams aufeinandergetroffen sind. Da sich die Stärke bei Sehnde aber nach dem Pareto Prinzip verteilte und die Golden Girls als Team funktionierten, entschieden sie das Spiel letztendlich wohl auch verdient für sich. Nach dem Abpfiff verabschiedeten sich die Teams schon fast freundschaftlich voneinander. Man freut sich auf das Rückspiel. So muss Handball sein. Vor lauter Freude über den Sieg vergaßen die Damen des Teams zwar leider, dass man beim Handball als Heimteam auch die Halle noch aufräumen muss und sie ließen Co-Trainer Torben quasi allein alles wieder in Ordnung bringen. Alexander Koch half am Anfang als Teil des Kampfgerichtes zwar noch, aber vom Team schaute nur Neomi Köster nochmal kurz in die Halle und fasste mit an. Da sind wohl ein paar Süßigkeiten als Entschuldigung fällig 😉 Als er das Licht löschte, fand Torben im Vorraum nur noch den Trainer und ein paar Eltern der Sehnder, die auf ihre Töchter warteten, die noch duschten. Sie duschten. Ja, sie duschten tatsächlich nach dem Spiel. Die wohl überraschendste Premiere dieses Tages.  Die vierte. Das gab nochmal Zeit für ein paar nette Gespräche. Eine sympathische Mannschaft wurde verabschiedet und das Gästeteam ließ spät am Abend nochmal nette Grußbotschaft von Trainer zu Trainer übermitteln.

So ist Handball!

Für die Golden Girls spielten: Lotta Neuling, Jule Martin Tribukait (beide Tor), Issy Nolte (11), Neomi Köster (9), Henrike Mensing (6), Lucy Dohmeyer (1), Jule Weschen (1), Leni Reinhold (1), Elfi Franke, Lara Weinitschke, Melina Günther, Emma Bode, Greta Koch und Doaa Alhaj

Ergebnisse

Mannschaft1. Halbzeit2. HalbzeitEndergebnisSpielausgang
HSG Wennigsen/Gehrden C171229Sieg
TV E. Sehnde131326Niederlage

HSG Wennigsen/Gehrden C

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
1Lotta NeulingTorwart00007260
3Lucia DohmeyerLinks außen2100000
4Sienna Elif FrankeLinks außen0000000
5Lara Sophie WeinitschkeLinks außen0000000
6Sidney NolteRückraum links121113000
17Leni Carlotta ReinholdRückraum Mitte2100000
8Melina GuentherLinks außen0000000
11Neomi KoesterRückraum links12910000
11Emma Lea BodeKreis0000000
15Henrike MensingRückraum rechts10637001
13Greta Luisa KochRechts außen0000000
14Jule WeschenRückraum links2170001
17Doaa AlhajKreis3000000
 Gesamt 432912107262

TV E. Sehnde

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
13Eva Boehnke-0000000
14Emma Miskovic-0000001
15Hanna Bader-0000000
6Rieke Sander-0000000
7Emily Beushausen-4400000
8Vanessa Schaefer-161600000
9Matea Miskovic-0000000
10Emma Klingenberger-0000003
11Amelie Hacker-6600000
14Marie Rheinlaender-0000000
 Gesamt 262600004

Weibliche B: HSG Langenhagen II vs HSG Wennigsen/Gehrden

Die weibliche B-Jugend der HSG Wennigsen/Gehrden feiert einen deutlichen 22:13-Auswärtssieg bei der HSG Langenhagen

Von Thomas Strzelczyk – 20.11.2022

Von Anfang an waren unsere Mädels hellwach. So stand es nach 10 Minuten 5:2, nachdem die Gastgeberinnen vorne keine Mittel fanden, die bewegliche Abwehr unserer Mädels zu durchdringen. Auch Rückhalt Lina Richter war zu Beginn auf dem Posten und hielt bis zur Pause einige Würfe. So konnten die Mädels der HSG Wennigsen/Gehrden ihr Spiel aufziehen und sich absetzen. Vorne scheiterten die Gastgeberinnen an unserer guten Abwehr oder vergaben freie Würfe, die unsere Mädels konsequent mit schnellen Angriffen bestraften. Dazu hatte die weibliche B-Jugend der HSG Wennigsen/Gehrden die Langenhagener Rückraumschützen gut im Griff. Gegen Ende der ersten Halbzeit gab es eine fahrige Phase im Spiel und unsere Mädels verloren etwas die Linie. Doch bestraft wurde es von den Gastgeberinnen nicht. So ging es mit einem verdienten 12:7 in die Kabine.

Im Angriff fand die Sieben immer wieder die richtigen Lösungen, sei es im Eins gegen Eins oder durch kluge Anspiele. Die weibliche B-Jugend der HSG Wennigsen/Gehrden war an diesem Sonntag die deutlich wachere Mannschaft. Aus der stabilen aggressiven Deckung resultierten gute Angriffe und sehenswerte Tore. Vor dem Tor blieben die Mädels konsequent und kaltschnäuzig. Sie ließen sich auch im zweiten Spielabschnitt das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen und konnten am Ende einen ungefährdeten und in der Höhe mehr als verdienten 22:13-Auswärtssieg feiern.

Das nächste Spiel bestreitet die weibliche C-Jugend am 04. Dezember 2022 beim TSV Loccum. Anpfiff ist um 12:30 Uhr.

Für die HSG Wennigsen/Gehrden waren am Ball: Lina Richter (Tor), Alissa Deike (Tor), Neomi Köster (7 Tore), Lara Zechel (6), Charlotte Mensing (4), Jule Weschen (3), Henrike Mensing (2), Elif Franke, Ida Hörentrup, Leni Reinhold

Ergebnisse

Mannschaft1. Halbzeit2. HalbzeitEndergebnisSpielausgang
HSG Langenhagen II7613Niederlage
HSG Wennigsen/Gehrden B I121022Sieg

HSG Langenhagen II

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
1Vivien Rintisch-2200000
2Enya Sauer-0000000
3Marisa Claus-1100000
Rike Fruend-1100000
6Sannaz Tavana-1100000
7Lotte Scheel-1100001
11Fiona Schumacher-1100000
13Greta Strohmeyer-1100000
22Lysiane Berends-2200000
25Elina Rovcanin-3300000
 Gesamt 131300001

HSG Wennigsen/Gehrden B I

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
2Alissa DeikeRückraum Mitte1101960
4Sienna Elif FrankeLinks außen0000000
10Ida HoerentrupKreis1003000
15Lara ZechelRückraum Mitte10612001
8Charlotte MensingRückraum links9410000
11Neomi KoesterRückraum links7601000
17Leni Carlotta ReinholdRückraum Mitte3010001
14Jule WeschenRückraum links7330000
15Henrike MensingRückraum rechts2201000
27Lina RichterTorwart0000870
 Gesamt 40226817132

Weibliche C: SV Eintracht Hiddestorf vs Wennigsen/Gehrden

Ausflug in die Tierwelt

Von Torben Weschen – 15.11.2022

Spitzenspiel im Füchsebau. Die Teams der SV Eintracht Hiddestorf nennen sich die Füchse und somit hatten die Golden Girls an diesem Spieltag einen tierischen Gegner. Am Ende des Spiels, war es ein tierisch genervter Gegner. Aber der Reihe nach.

Früh um kurz vor 10 Uhr begann der Tag mit einer Hiobsbotschaft. Die Kapitänin Leni Reinhold musste mit einer Erkältung passen und konnte später am Tage nur auf der Bank Platz nehmen. Neben der Langzeitverletzten Adina Akthary, fiel auch noch Lara Weinitschke kurzfristig wegen Krankheit aus.  Da Jule Martin-Tribukait die männliche D-Jugend im Tor unterstützte, die zeitgleich ein Auswärtsspiel hatten, war auf einmal Platz auf dem Spielberichtsbogen. So kann es gehen. Vor Wochenfrist musste noch eine Spielerin aussetzen und nun fehlen zwei. So wichtig ist also ein großer Kader.

Dass das Trainerduo vom Deister die Hiddestorfer durchaus ernst genommen hat, zeigte sich schon daran, dass zwei Heimspiele des Gegners zur Spielbeobachtung genutzt wurden. Somit wusste man nicht nur um die Stärken des Gegners, sondern auch um die Schwächen.

Während die Golden Girls vor dem Spiel noch gemütlich auf der Tribüne Platz genommen hatten, um das „Vorspiel“ der männlichen Hiddestorfer D-Jugend zu bewundern, herrschte eine Etage tiefer ein wenig Stress bei der Heimmannschaft. Drei Spielerinnen standen am frühen Morgen mit ihrem Zweitspielrecht noch für die Badenstedter D-Juniorinnen auf der Platte und mussten sich ein wenig sputen, um rechtzeitig für ihren Heimatverein zur Verfügung zu stehen.

Doch nicht die drei D-Jugend „Stars“ sorgten für den ersten Treffer, sondern die Wurfgewaltige Linksaußen Hanna Kast, die keine halbe Minute brauchte, um sich durchzusetzen und das 1-0 zu markieren. Mit dem Tempo hatten die Mädels, trotz aller Warnungen, wohl nicht gerechnet. Der erste eigene Angriff brachte zwar keinen Erfolg, aber danach stellten die die Wennigser so langsam auf den Gegner ein. Nach 2:04 Minuten erzielte dann Issy Nolte, die dieses Mal nicht im Rückraum, sondern auf Rechtsaußen startete, das erste Tor und somit das 1-1. Die Tore fielen zunächst abwechselnd auf beiden Seiten, bis Henrike Mensing beim 4-3 für die erste Führung der Wennigser sorgte. Dieses Tor war der Startschuss für einen schönen 5-0 Lauf, zu dem Henrike drei und Lucy Dohmeyer und Doaa Alhaj, je ein Tor beisteuerten. Wieder einmal reichte es dann dem gegnerischen Trainer und er nahm eine Auszeit. Nach nur knapp 9 Minuten Spielzeit, war das schon ein Lob für unsere, zu diesem Zeitpunkt groß aufspielenden, Mädels. Da die Füchse gemerkt hatten, dass Jule Weschen mehrfach Pässe in die Tiefe spielen und damit Tore vorbereiten konnte, zogen sie sich nach dieser Auszeit weiter in der Abwehr zurück. Das hemmte den Spielaufbau ein wenig und sorgte für ein ausgeglicheneres Spiel. Henrike erzielte zwar noch drei weitere Tore bis zur Halbzeit, Neomi Köster zwei und Alina Graber erzielte ihr erstes Tor im Dress der Golden Girls, aber der Vorsprung schrumpfte trotzdem kontinuierlich. So stand es beim Gang zur Kabine auch „nur“ noch 10-13.

Vielleicht war es der verworfene 7-Meter kurz vor der Pause oder das Schrumpfen des Vorsprungs, was die Stimmung leicht drückte. Das vermochte keiner zu sagen, aber irgendwie starrten alle auf den Fußboden. Dabei war, der sonst stetig kritische Trainer Sven Köster durchaus zufrieden. Einzig die Wurfgenauigkeit wurde bemängelt und neue Zielkoordinaten wurden vorgegeben. Zum Ende der ersten Halbzeit wurde, nach einem langen Pass auf Issy Nolte, nicht nur der verworfene 7-Meter gepfiffen, es gab auch die erste 2-Minuten Strafe für die Füchse. Somit ging es in Überzahl in die zweite Hälfte.

Der erste Angriff in dieser Überzahl führte leider nicht zum Erfolg und die Hiddestorfer kamen zum Gegenangriff. Bei diesem Angriff passte Issy Nolte wieder einmal besser auf als der Gegner, schnappte sich einen unvorsichtigen Pass und machte sich auf und davon. Nach dem Tempogegenstoß über den ganzen Platz, wurde leider gegen ein ungeschriebenes Gesetz des Handballs verstoßen und sie erhielt einen Schubser in der Luft von einer mitgelaufenen Gegenspielerin. Der Ball fand zwar noch den Weg in das Tor, doch Issy verlor das Gleichgewicht und schlug hart auf den Fußboden auf. In den Augen vieler, hätte für diese Aktion auch Rot gezeigt werden können, so kam die Verteidigerin aber mit einigen ermahnenden Worten und einer 2-Minuten Strafe davon. Gott sei Dank konnte Issy zwar nach einer 15–20-minütigen Pause weiterspielen, aber direkt nach dem Sturz, war nicht daran zu denken. Somit musste Melina Günther ins kalte Wasser geworfen werden und sofort „schwimmen“. Während die erste Halbzeit noch von Henrikes Toren dominiert wurde, drückten nun andere Spielerinnen dem Spiel ihren Stempel auf. Durch die defensivere Abwehr führte das Passspiel nicht mehr so oft zum Erfolg, aber Neomi Köster zeigte, was sie in der Torschützenliste bis fast nach ganz oben gebracht hat. Ein schneller Antritt und der Wille zum Abschluss ließ sie insgesamt 6 Tore in der zweiten Halbzeit erzielen. Während also vorne die Tochter des Trainers in vielen 1:1 Situationen nicht festzumachen war, sorgte hinten die Tochter des Co-Trainers dafür, dass die meisten Gegner festgemacht wurden. Sie machte nicht nur die Mitte dicht und half auf den Halbpositionen aus, sie brüllte auch gegen den Lärm von der Tribüne an und dirigierte die Abwehr. In dieser Phase machte die Wennigser Mauer ihrem Namen wieder einmal alle Ehre. Die erste Halbzeit kehrte sich um. Der Vorsprung schrumpfte nicht mehr, er vergrößerte sich wieder und gab Coach Köster die Möglichkeit, endlich wieder durchzuwechseln. Von der Angst getrieben, bei zu viel verpassten Abprallern, ein paar Runden extra, um den Trainingsplatz drehen zu müssen, schaltete Elif Franke nach einer Parade der Torhüterin blitzschnell und verwandelte den aufgenommenen Ball sicher.  Ein weiterer Erfolg von Elif wurde nur die Torhüterin verhindert, die blitzschnell die Beine schloss und den Versuch sie zu tunneln, vereitelte. Und wieder einmal zeigte sich, welchen großen Schritte die Neuzugänge bereits gemacht haben und weiter noch gehen. Egal ob Greta Koch, Emma Bode oder Melina Günther. Sie alle zeigten, dass auf sie verlass ist. Nach wie vor haben sie es in der Offensive schwer, im Rückraum geprägten Spiel der HSG, die nötigen Pässe zu bekommen. Dazu werden für kräftigere Würfe, noch ein paar Übungen mit dem schweren Ball eingeschoben werden müssen, aber sie kommen zu Abschlüssen und machen sehr selten Fehler. Aber in der Abwehr stellen sie zu und blockieren den Gegner, als hätten sie nicht erst 5-6 Spiele auf dem „Buckel“. Besonders der Auftritt der „Neuen“ in der Abwehr sorgte dafür, dass bereits Mitte der zweiten Halbzeit (ab und zu) ein Lächeln über Svens Gesicht huschte. Das sieht man nicht allzu oft. Vorne gute (und manchmal auch lange) Pässe, die ihr Ziel finden, großartige Tempogegenstöße, sichere Abschlüsse und schnelle 1:1 Situationen. Hinten eine Mauer, hinter der wieder einmal Lotta Neuling mit 9 Paraden alles gehalten hat, was zu halten war. Dazu die „Neulinge“ um Lotta, die immer mehr ihren Platz im Team finden. Da kann man auch mal lächeln. Das tat auch Leni Reinhold. Aber man sah, dass sie lieber den Ball als ein Taschentuch in der Hand gehalten hätte. Auch das Filmen des Siegestanzes war da nur ein kleiner Trost. Doofer Schnupfen…

Für die Golden Girls spielten: Lotta Neuling (Tor), Henrike Mensing (9), Neomi Köster (8), Issy Nolte (2), Doaa Alhaj (1), Lucy Dohmeyer (1), Elif Franke (1), Alina Graber (1), Emma Bode, Greta Koch, Melina Günther und Jule Weschen

Ergebnisse

Mannschaft1. Halbzeit2. HalbzeitEndergebnisSpielausgang
SV Eintracht Hiddestorf10717Niederlage
HSG Wennigsen/Gehrden C131023Sieg

SV Eintracht Hiddestorf

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
2Anna Grote-0000000
3Sarah Marie Teschner-5500000
4Lorena Shalaj-1100000
5Vivien Zschorlich-2200001
6Sara Nitsch-1100000
Chiara Yon-0000000
8Melena Shalaj-0000000
9Luisa Prieto-0000000
10Pauline Ringena-0000001
11Hannah Kast-4400002
12Carlotta Starke-0000000
14Lucie Carlotta Henkel-4400000
 Gesamt 171700004

HSG Wennigsen/Gehrden C

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
1Lotta NeulingTorwart00009170
3Lucia DohmeyerLinks außen2100000
4Sienna Elif FrankeLinks außen2100000
3Alina GraberLinks außen3101000
6Sidney NolteRückraum links4201000
8Melina GuentherLinks außen1000000
11Neomi KoesterRückraum links11831000
11Emma Lea BodeKreis0000000
15Henrike MensingRückraum rechts11927000
13Greta Luisa KochRechts außen2001000
14Jule WeschenRückraum links30112001
17Doaa AlhajKreis1100000
 Gesamt 402316139171

Weibliche B: HSG Wennigsen/Gehrden vs TuS Wettbergen

Holiday on Ice schaut vorbei

Von Torben Weschen – 13.11.2022

Die HSG on Ice. Was sich zu dieser Jahreszeit nach einer gelungenen Weihnachtsfeier anhört, war am letzten Samstag leider alles andere als Spaßig. Es war Heimspieltag der weiblichen B-Jugend und mit Tus Wettbergen sollte das Team anreisen, welches den Golden Girls der C-Jugend, die letzte Niederlage zugefügt hatte. Das Team war heiß und sann auf Rache. Und so trafen sich ein paar Mannschaftsmitglieder bereits lange Zeit vor dem Anpfiff, um noch ein paar Spielzüge durchzugehen und sie anständig warmzumachen. Doch bereits beim ersten Betreten der Platte wurde schon deutlich, dass die Bedingungen grenzwertig sind. Die Oberfläche des Hallenbodens, schon seit ein paar Wochen leicht rutschig, glich eher einer Straße mit Blitzeis als einem Sportboden, auf dem schnelle Richtungsänderungen durchgeführt werden können. Leichte Spielzüge und lockere Bewegungen waren zwar möglich, aber bei handballtypischen Bewegungen standen eher Gleichgewichtsübungen als Torwürfe auf dem Programm. Die Trainerteams diskutierten ernsthaft über den Ausfall des Spiels, da sie die Gesundheit der Spielerinnen als gefährdet ansahen. Nach Rücksprache des Schiedsrichters wurde aber auf Spiel entschieden.

Und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Wieder einmal mit etlichen Spielerinnen aus der C-Jugend verstärkt, trat die B-Jugend also gegen ihren „Angstgegner“ an. Ein besonderes Augenmerk wurde auf Ida Amelie Strube gelegt, die bereits in der letzten Saison zu den Toptorjägerinnen der Liga gehörte und auch jetzt wieder an der Spitze steht. Den Startschuss zur „Eisrevue“ gaben aber die Golden Girls ab. Charlotte Mensing erzielte mit einem schönen Wurf das 1-0. Die Freude währte nur kurz. Die Abwehr war noch nicht sortiert und nach einem schnellen Anwurf fiel keine halbe Minute später schon der Ausgleich. Nicht Ida Amelie Strube hatte blitzschnell geschaltet, sondern Jule Miller hatte den Ball im Netz versenkt. Schon bei diesen beiden Treffern merkte man aber, wie schwierig ein normales Handballspiel auf diesem Hallenboden ist. Beide Mannschaften hatten sowohl im Angriff als auch in der Abwehr extreme Schwierigkeiten und man merkte den Spielerinnen an, dass sie irgendwie gehemmt in ihren Bewegungen waren. Am ehesten schien Jule Miller mit den Verhältnissen klarzukommen. Sie konterte die nächsten beiden Treffer der Heimmannschaft von Issy Nolte und Charlotte Mensing jeweils postwendend und glich aus. Nach knapp sechseinhalb Minuten hatte Ida Amelie Strube ihre große Chance auf das erste Tor, sie scheiterte aber mit ihrem 7-Meter Wurf am Pfosten. Besser machte es Alissa Deike zwei Minuten später, die ihren Strafwurf verwandelte. Doch auch dieses und die nächsten Wennigser Tore wurden von den Gästen ausgeglichen und so schaffte es die HSG nicht, sich mit mehr als einem Tor abzusetzen. Wennigsen führte zwar immer, aber Jule Miller war nicht in den Griff zu kriegen. Fast schien es, als wollte sie sich frühzeitig den Titel der „Eiskönigin“ in diesem Spiel sichern. Aber als sie nach ca. 16 Minuten bereits ihr fünftes Tor erzielte, reichte es Trainerin Sabrina Deike endgültig und nahm eine Auszeit. Mit allen Mitteln wurde nun versucht, die Standfestigkeit zu verbessern. Neben dem feuchten Handtuch, welches seit Spielbeginn neben dem Feld lag, wurde nun das Beauty Case geplündert, um mittels Haarspray ein wenig mehr Grip auf die Schuhsohlen aufzutragen. Doch das Team aus Wettbergen hatte sich den Trick abgeschaut und zusätzlich wohl auch die bessere Haarspray Marke erwischt, denn nach dieser Auszeit drehte sich das Spiel. Während bislang immer die HSG Mädels geführt hatten, liefen sie ab jetzt einem Rückstand hinterher. Issy Nolte konnte zwar noch einmal ausgleichen, aber dann gab es einen 4-0 Lauf für Wettbergen und es ging mit 7:11 in die Kabine.

Vier Tore sind zwar nicht die Welt, aber nachdem man so lange gut mitgehalten hatte, war die Niedergeschlagenheit schon ein wenig zu spüren in der Kabine. Als jedoch der erste Frust abgeschüttelt war, fruchteten auch die aufmunternden Worte der Trainerin und es ging mit neuem Mut in die zweite Hälfte.

Aber leider blieb der erste eigene Angriff in der Abwehr hängen und auf der anderen Seite war es einmal mehr Jule Miller, die den Ball im Netz versenkte. Man hatte sich so viel vorgenommen und dann geht es gleich wieder in die andere Richtung. Das sorgte für Frust. Dann aber fasste Alissa Deike sich ein Herz und warf ein schönes Tor aus der zweiten Reihe. Leider fand aber Wettbergen an dem Tag immer wieder Lücken in der Wennigser Abwehr, die auf dem rutschigen Boden einfach keinen Halt fand und so fiel kurze Zeit später schon wieder ein Gegentor. Plötzlich aber hatte Torhüterin Lina Richter aber wieder vermehrt die Finger am Ball und konnte ein paar Gegentore verhindern. In der Folge konnte durch starke Aktionen von Henrike Mensing und Neomi Köster das Spiel wieder etwas offener gestaltet und der Rückstand konnte Stück für Stück abgebaut werden. Die Gäste wollten mit einer Auszeit den Lauf der Golden Girls stoppen, erzielten aber das genaue Gegenteil. Durch einen Doppelschlag von Henrike Mensing fiel folgerichtig der Ausgleich. Als dann Issy Nolte nach einem Traumpass über den ganzen Platz von Jule Weschen das 17-16 für die HSG erzielte, schien das Spiel endgültig gekippt zu sein. Aber leider hatten die Mädchen vom Deister die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Schnell wurde der Ausgleich erzielt. Als dann auch noch auf der Heimseite ein 7-Meter verworfen wurde und die Gäste wieder in Führung gingen, war einfach keine Kraft mehr da, um nach der großen Aufholjagd nochmal dagegenzuhalten. Es wurde zwar noch gekämpft, aber der Boden meinte es an dem Tag auch einfach nicht gut mit dem Handball vom Deister. Die letzte Auszeit der Heimmannschaft fünf Minuten vor dem Ende verpuffte ohne nennenswerten Erfolg und der verwandelte 7-Meter kurz vor dem Ende brachte nur noch Ergebniskosmetik. So stand es am Ende 19-21 für die Gäste.

Im Fazit kann man den Tag nur als gebraucht betrachten. Einzig positiver Effekt ist nur, dass sich keiner Verletzt hat und die Spielerinnen der C-Jugend fit für das Spitzenspiel am nächsten Tag sind. Der Boden war in der Art eine Gefahr für die Mannschaften. Auch wenn der Sieg der Wettberger nicht unverdient war, so hat doch die Mannschaft gewonnen, die ihr Gleichgewicht besser im Griff hatte. Für weitere Spiele muss man sich mit Sicherheit etwas überlegen, bevor sich doch noch jemand verletzt. Außerdem scheint ein kleiner Angstgegner herangewachsen zu sein.

Für die Golden Girls spielten: Lina Richter (Tor), Neomi Köster (5), Henrike Mensing (5), Charlotte Mensing (4), Issy Nolte, (3), Alissa Deike (2), Elif Franke, Alina Graber, Jule Weschen und Ida Hörentrup.

Ergebnisse

Mannschaft1. Halbzeit2. HalbzeitEndergebnisSpielausgang
HSG Wennigsen/Gehrden B I71219Niederlage
TuS Wettbergen111021Sieg

HSG Wennigsen/Gehrden B I

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
27Lina RichterTorwart00009210
2Alissa DeikeRückraum Mitte4201000
4Sienna Elif FrankeLinks außen0000000
17Doaa AlhajKreis0000000
6Sidney NolteRückraum links9303000
8Charlotte MensingRückraum links12423000
3Alina GraberLinks außen0000000
11Neomi KoesterRückraum links9511000
10Ida HoerentrupKreis1001000
15Henrike MensingRückraum rechts7531000
14Jule WeschenRückraum links3030000
 Gesamt 45199109210

TuS Wettbergen

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
2Luisa Waehner-2200000
Alejna Fazlija-1100000
5Amelie Ida Strube-6600000
6Jule Miller-8800000
7Lilly Scharrath-3300000
4Michelle Lautenschleger-0000001
Kiana-Nahla Zidov-0000000
13Mejrema Baljic-0000000
12Annika Roos-0000000
15Lara Eickemeyer-0000000
8Ilayda Marie Kaya-1100000
 Gesamt 212100001

Weibliche C: HSG Wennigsen/Gehrden vs RSV Seelze

Nach den Ferien ist vor den Ferien.

Von Torben Weschen – 07.11.2022

Unterrichtsfreie Zeit. Bei Lehrern und Schülern gleichermaßen beliebt. Einzig bei den Schülern, die den coolsten Sport der Welt ausüben, ist auch ein weinendes Auge dabei. Schließlich steht unterrichtsfreie Zeit auf für Spielfreie Zeit. Auch wenn bei manchen Spielerinnen die Tränen von südlicher Sonne, schnell getrocknet wurden, so ist einfach eine Zeit ohne Handball halt eine Zeit ohne Handball.

So waren alle froh, dass die Pause endlich vorbei ist und die Kugel wieder fliegt. Mit 8-0 Punkten in die Ferien gegangen und, durch den Rückzug der Empelder Mannschaft, mit 6-0 Punkten aus den Ferien gekommen. Da sollte natürlich der alte Punktestand schnell wiederhergestellt werden.

Die Golden Girls wollten ihrem Namen alle Ehre machen und gleich zu Beginn die Wennigser Mauer aufbauen und aus einer sicheren Defensive heraus erstmal ruhig spielen und die Chancen suchen. Headcoach Sven Köster wählte dann aber doch eine etwas offensivere Aufstellung als eigentlich geplant und so ging es dann auch gleich offensiv los. Nach dem schnellen 1-0 durch Henrike Mensing erzielte die Seelzer Toptorjägerin Nina Kisselmann genauso schnell den Ausgleich. Doch dieser Jubel sollte für lange Zeit die einzige Freude für die Gäste sein. Knapp 12 Minuten mussten die Gäste auf ihr zweites Tor warten. 12 Minuten, die die Wennigser Rückraumachse, um Neomi Köster, Henrike Mensing und Issy Nolte, nutzte um den Vorsprung auf 6-1 auszubauen. Ein guter 5-0 Lauf, der erst durch eine Auszeit der Seelzer unterbrochen wurde. Torhüterin Lotta Neuling entnervte mal wieder den Gegner mit ihren Paraden und Co-Trainer Torben Weschen wähnte das Team schon als sicheren Sieger. Er sah sich auch in den nächsten Minuten bestätigt, da die Seelzer zwar ihre Tore 2, 3 und 4 erzielten, die HSG im gleichen Zeitraum aber ein Tor mehr erzielte. Endlich schaffte der Rückraum es auch mal Doaa Alhaj am Kreis in Szene zu setzen, die eines der Tore erzielte und es zwischenzeitlich 10-4 stand. Alles lief nach Plan, doch plötzlich hatte der Gegner nach einer 7-Meter Entscheidung des, nicht immer ganz sicheren, Schiedsrichters einen 3-0 Lauf und der einst komfortable Vorsprung schrumpfte bis zum Pausenpfiff auf drei Tore zusammen. Es ging mit 12-9 in die Kabine.

Die Stimmung in der Kabine war seltsam. Ein Vorsprung mit drei Toren ist zwar gut, aber es war mehr drin und das Momentum schien beim Gast zu liegen. Ein weiterer 3-0 Lauf und das Spiel würde wieder bei 0 starten und könnte endgültig kippen. Doch Coach Köster wäre nicht er, wenn er nicht die richtigen Worte finden würde. Schließlich sind die Golden Girls Tabellenführer und sie stehen nicht umsonst dort. Also einmal den Kopf durchgepustet, die Mädels wieder auf die Platte geschickt und ausnahmsweise mal nicht ins Fettnäpfchen getreten.

Doch erneute war es Nina Kisselmann, die das erste Tor ihrer Mannschaft erzielte, auf zwei Tore verkürzte und bei Torben Weschen ein paar Sorgen aufkommen ließ. Sollte sich das Spiel wirklich drehen? Doch dann ging ein Ruck durch die Mannschaft und angeführt von der stark aufspielenden Leni Reinhold, wiederholte sich der Start der ersten Halbzeit. Neomi Köster mit einem Doppelschlag, Henrike Mensing, Doaa Alhaj und Issy Nolte sorgten für fünf Tore in Folge und es stand wieder ein    5-0 Lauf zu Buche. Somit stand es nach ca. 10 Minuten in der zweiten Halbzeit 18-11 und die Messe war gelesen. Die Seelzer wehrten sich zwar nach Leibeskräften und erzielten auch weitere Tore, aber Aufregung kam nur noch bei einer kleinen Kabbelei, zwischen Jule Weschen und Emily Cykalo auf, die mit einer gelben Karte für Jule endete. Der Vorsprung wurde nicht mehr kleiner als fünf Tore und gab so dem Trainerteam die Möglichkeit ein wenig zu wechseln. Nun konnte auch die Unterstützung genossen werden, die von der Mannschaft der männlichen B-Jugend auf der Tribüne zelebriert wurde. Auch wenn die Trommeln für manche der Zuschauer schon fast zu laut waren, so war es schön, vor dieser Kulisse den dritten Heimsieg in Folge feiern zu können, der letztlich mit 26-19 standesgemäß ausfiel auch wenn zwischendrin immer wieder ein kleines Tief durchschritten wurde.

Es wurden also die zwei Punkte, die durch den Empelder Rückzug „weggenommen“ wurden, zurückgeholt und die HSG ist weiter verlustpunktfreier Tabellenführer. Neomi Köster hat durch ihre, wiederholt, starke Leistung den zweiten Platz der Torjägerliste erobert und mit Henrike Mensing und Issy Nolte befinden sich zwei weitere Spielerinnen unter den Top Ten. Dazu haben die Golden Girls im Schnitt die meisten Tore geworfen und die wenigsten kassiert.

Da nur 14 Spielerinnen auf den Spielberichtsbogen konnten, musste Lara Weinitschtke diesen Spieltag leider aussetzen und konnte das Team nur von der Bank aus unterstützen. Durch den großen Kader wird dieses Schicksal die nächsten Wochen auch weitere Mädels treffen. Melina Günther hat kurzfristig verletzungsbedingt passen müssen und einige andere haben vielleicht nicht so viel Spielzeit bekommen, wie sie gerne gehabt hätten, aber alle im Team sind gewillt, den Spagat zwischen Spaß und Erfolg zu schaffen.

Nächstes Wochenende geht es am Sonntag nach Hemmingen zu den Hiddestorfer Füchsen, die diese Woche ihre erste Niederlage kassiert haben

Für die Golden Girls spielten: Lotta Neuling, Jule Martin-Tribukait (beide Tor), Neomi Köster (8), Issy Nolte (6), Henrike Mensing (5), Leni Reinhold, (4),  Doaa Alhaj (2), Jule Weschen (1), Elif Franke, Melina Günther, Alina Graber, Emma Bode, Greta Koch und Lucy Dohmeyer

Ergebnisse

Mannschaft1. Halbzeit2. HalbzeitEndergebnisSpielausgang
HSG Wennigsen/Gehrden C121426Sieg
RSV Seelze91019Niederlage

HSG Wennigsen/Gehrden C

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
1Lotta NeulingTorwart00009140
3Lucia DohmeyerLinks außen1010000
4Sienna Elif FrankeLinks außen3000000
3Alina GraberLinks außen0000000
6Sidney NolteRückraum links10611000
11Neomi KoesterRückraum links10812000
8Melina GuentherLinks außen0000000
17Leni Carlotta ReinholdRückraum Mitte7472000
11Emma Lea BodeKreis0000000
15Henrike MensingRückraum rechts9534000
13Greta Luisa KochRechts außen0000000
14Jule WeschenRückraum links3162001
17Doaa AlhajKreis4200000
 Gesamt 472619119141

RSV Seelze

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
1Angelina Gralinidou-0000000
2Anastasia Gralinidou-3300000
Fabienne Breuer-0000000
4Stine Hedderich-0000000
3Mara Panckow-0000000
6Natalia Duck-0000000
7Lina Schnieders-0000000
8Nina Kisselmann-7700000
9Pia Offenhausen-0000000
10Siri Hedderich-1100000
13Marla Luise Heiche-4400000
14Fiona Miele-0000000
15Henrike Engelking-0000000
5Emily Cykalo-4400000
 Gesamt 191900000

Schlechte Nachrichten aus der Schule

„Wir ziehen zurück!“. Diese schlechte Nachricht erreichte die Nachrichtenredaktion direkt aus der Schule. Nike I., Spielerin des Auftaktgegners aus Empelde empfing Jule am Freitagmorgen mit dieser Aussage in der Schule. Leider hatten sich zwei Spielerinnen aus dem Team dazu entschieden, sich aus der Mannschaft zu verabschieden und vorerst keinen Handball mehr zu spielen. Diese Entscheidung dezimierte den, ohnehin dünnen, Kader auf gerade mal 4 C-Jugendliche. Das Auffüllen mit jüngeren wäre wohl möglich, aber von den Verantwortlichen sogleich verworfen. Somit blieb nur die Möglichkeit, die Mannschaft von Spielbetrieb abzumelden.

Diese Entscheidung hat auch Auswirkungen auf den Spielbetrieb. Positiv zu sehen ist, dass die Golden Girls beim Saisonauftakt bereits gegen Empelde gespielt haben und den, viel umjubelten Auftaktsieg erreichten. Das gab Selbstvertrauen für die nachfolgenden Spiele. Dieses Erlebnis kann keinem mehr genommen werden, durch die Annullierung der Partie fehlen nun aber nicht nur etliche Tore in den persönlichen Statistiken, auch die zwei Pluspunkte sind nicht mehr in der Tabelle abgebildet. Da Empelde nach der Niederlage aber mit zwei Siegen und einem Unentschieden durchaus erfolgreich spielte, sind wir das einzige Team, bei dem nur Punkte auf der Habenseite gestrichen werden. Während Sehnde noch ein Pluspunkt fehlt, können sich Weserbergland und Bothfeld freuen. Diese Teams hatten ihr Spiel gegen Empelde verloren und können sich freuen. Dort wurden die Minuspunkte aus der Partie gestrichen.    

Größter Verlierer ist, mit Blick auf die Tabelle, aber das Team der Füchse aus Hiddestorf, die nach der gestrigen Niederlage von Platz zwei auf vier abgerutscht sind. Für die Golden Girls zeichnet sich auf der Tabelle vorerst kein Nachteil ab. Sie stehen nach wie vor auf Platz eins. Nur der erste Verfolger ist nun ein anderer.

Dieser Rückzug aus Mangel an Spielerinnen zeigt aber wieder, wie wichtig ein großer Kader ist. Vor der Saison stand die weibliche C der HSG vor einem ähnlichen Problem. Durch etliche Zugänge wuchs der Kader aber auf mittlerweile 17 Mädchen an, was die Gefahr eines Spielermangels in weite Ferne rückt. Ein Problem ist dadurch aber auch entstanden. Leider können immer nur 14 Spielerinnen in einem Spiel eingesetzt werden, so dass in jedem Spiel ein paar Mädchen das Spiel von der Tribüne aus verfolgen müssen. Das stellt das Trainerteam zukünftig an jedem Spieltag vor schwere Entscheidungen. Nicht traurig sein, beim nächsten Spiel seid ihr bestimmt wieder mit dabei.

Wir hoffen, dass trotzdem niemand die Lust an diesem Sport verliert. Es auch immer noch Spielpraxis in der weiblichen B gesammelt werden kann, die mit dem Empelder Problem kämpft und nur durch die tolle Unterstützung des jüngeren Jahrgangs, ihre ebenfalls gute, Saison spielen kann.

In diesem Sinne hoffen wir auf weiterhin schöne und erfolgreiche Spiele für den Nachwuchs der HSG Wennigsen/Gehrden.