Monat: Juni 2023

Weibliche B: HSG Wennigsen/Gehrden vs JSG Allertal

Alles hat ein Ende…

Von Torben Weschen, 11.06.2023

Und nicht mal jede Wurst hat zwei. Torbens Bratcurrywurst wurde beider abendlichen Veranstaltung tatsächlich mit nur einem Ende ausgeliefert, was darauf schließen lässt, dass er keine ganze bekommen hat. Mit diesem Spielbericht endet auch die Reihe der einzelnen Spielberichte für diese Saison. Es ist das allerletzte richtige Spiel einer langen Saison. Es wird evtl. noch ein Turnier gespielt werden, aber aufgrund einer verkürzten Spielzeit, wird es dann wohl eine Turnierzusammenfassung geben. Also enden zusätzlich die Spiele vor heimischen Publikum. Nicht das letzte Ende an diesem Tag.

Wer die Begriffe Golden Girls und Pink Ladys in einem Satz hört, mag vielleicht an einen Marktbesuch von alten Damen denken, die sich mit Obst für ihren Apfelkuchen eindecken, liegen damit aber vollkommen falsch. Geht es bei den Golden Girls gegen die Pink Ladeys schließlich um eine Partie des tollsten Sportes der Welt. In diesem Falle, auf der einen Seite um die B-Jugend der HSG Wennigsen/Gehrden, die intern die Golden Girls genannten werden (auch wenn sie des Öfteren im Training wirklich, wie betagte Damen über den Platz schleichen). Auf der anderen Seite stand die JSG Allertal. Ob dieses Team einen Spitznamen hat, ist nicht bekannt, aber die Trikotfarbe ließ beim geneigten Beobachter unvermeidlich diese Assoziation der Pink Ladys aufkommen.

Da standen sie sich nun also gegenüber. Das Heimteam, die Golden Girls vor dem letzten Spiel der Relegation zur Landesliga. Enttäuscht über den bisherigen Verlauf der Relegation, wollten sich mit einem Sieg anständig vom Heimpublikum verabschieden und sich den „Strohhalm“ Platz drei sichern, der zur Teilnahme am Relegationsturnier berechtigt. Dort werden dann die letzten freien Plätze der Landesliga ausgespielt. Auf der anderen Seite stand mit Allertal ein Team, welches wohl froh ist, wenn die Relegation vorbei ist. Auch auf der Seite war man bestimmt mit anderen Erwartungen gestartet, aber als man bereits in der ersten Partie eine Niederlage mit 30 Toren Abstand kassiert hatte, war allen Beteiligten klar, dass es schwer werden würde. Aber trotzdem wollte man sich natürlich, nach einer weiteren, dieses Mal knappen Niederlage, anständig präsentieren. Die letzte Begegnung würde dann allerdings auch erst am nächsten Wochenende vor heimischen Publikum stattfinden.

Auf heimischer Seite musste kurzfristig auf Alissa verzichtet werden, dafür waren Issy und Emma wieder mit an Bord, was im Kader dazu führte, dass vier Kreisläufer im Team waren. Unglücklicherweise reduzierte sich die mögliche Einsatzzeit für die Mädels auf der Position also bereits im Vorfeld der Partie. Anfangen auf dieser Position durfte Lina, die nach einigen Verletzungssorgen erst kurz vor der Partie grünes Licht hatte geben können und absolvierte so die ersten Minuten für ihren neuen Verein. Wie so oft, begannen die Deistermädels wieder einmal recht nervös. Die ersten 10 Minuten sind ja oft nicht deren besten und auch hier war wieder zu spüren, dass die Angst vor einer Niederlage schwerer wog als die Freude auf einen möglichen Sieg. Es war nicht so, dass man schwer unter Druck stand. Das Spiel war ausgeglichen, was aber nicht den Erwartungen von Coach Köster und seiner Entourage entsprach. Wollte man doch alle zeigen, dass man zu Unrecht nur auf Platz drei stand. Aber sowohl vorne als auch hinten zu ungenau und nicht energisch genug. Rike und Issy erzielten zwar insgesamt fünf Tore für das Heimteam, aber die Führung wechselte mehrfach und es dauerte wieder mal die besagte Startphase, um Sicherheit in das Spiel zu bekommen. Ein Doppelschlag von Hannah sorgte dafür, dass Ruhe im (Obst)Karton einkehrte. Innerhalb von 15 Sekunden sorgte sie für das 7-5 und 8-5. Natürlich war das Spiel zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden, aber man merkte der Truppe an, dass ab diesem Zeitpunkt ein gewisser Glauben an die eigene Stärke eingekehrte. Unterstützt durch etliche Paraden von Sarah, stabilisierte sich auch die Abwehr. Zwei Minuten nach dem 8-5, konnte Allertal zwar nochmal zum 8-6 verkürzen, aber Lotti, Gidsel und mal wieder Rike mit zwei Treffern in Folge stellten die Weiche endgültig auf Platz drei. Für einen kurzen Lacher sorgte Doaa, die nach einem Foul schon auf dem Weg zur Bank war, um ihre 2-Minuten Strafe abzusitzen, als man ihr deutlich machte, dass es „nur“ eine gelbe Karte gab. Also umkehren und wieder zurück in die Deckung. Es passierte aber nicht mehr viel. Pausenstand 13-6.

Erleichterung machte sich in der Kabine breit. Die Zweifel waren verflogen und die Ansprache galt quasi schon der Vorbereitung auf das Relegationsturnier in zwei Wochen. Im Gegensatz zur Partie von zwei Wochen gegen Rossdorf, war sogar Sven sich sicher, das Spiel zu gewinnen und so sollte in den nächsten 25 Minuten ein wenig der Schwerpunkt auf das Einspielen im Rückraum gelegt werden. Sehr zum Leidwesen einer, nicht näher genannten, Spielerin, die in zwei Wochen die Spiele nur aus der Ferne betrachten kann. Sie sollte in der zweiten Hälfte nur noch kurz zum Einsatz kommen, damit neben „Nachläufer“, „Kreuzen“ und „Kovac“, auch „Rüdiger“ und „Bommel“ in Fleisch und Blut über gehen.

Nach dem Anpfiff ist, vor dem Abpfiff und so erzielte die nächsten beiden Treffer wieder Rike. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang auch der zweite verwandelte 7-Meter von Rike. Die Transformation des Chancentods von der 7-Meter Linie zu einer „Bank“ kam überraschend, hatte sich aber schon in den letzten Trainingseinheiten abgezeichnet. Nun zeigte sie die Kaltschnäuzigkeit auch im Spiel. Der eine Flügel der Flying Mensings lief heiß. Und dass trotz einer durchfeierten/durchschnieften Nacht. Hut ab. Nach gut sechs Minuten in Halbzeit zwei stand es also 16-5. Schade, dass das Torverhältnis in der Liga für die Platzierung nicht relevant ist, da der direkte Vergleich zählt. Auf der anderen Seite aber auch wieder gut, da die HSG sich dann ein kleines Nickerchen gönnte und Allertal mit einem 3-0 Lauf mal wieder zeigte, dass auch sie zurecht in der Relegationsrunde zur Landesliga spielen. Das man nie auslernt zeigte auch diese Partie wieder. Aufgeklärt wurden wir durch die Schiedsrichter über eine besondere Regel, die schon vor zwei Jahren in Kraft getreten ist, von der wir bis dato aber noch nicht gehört hatten. In Halbzeit eins hat das Team noch einen „Fehlwurf“ frei, aber ab Halbzeit zwei wird sofort Zeitspiel angezeigt, wenn nach einem Tor der Ball vom Torwart nicht direkt zum Anwurf gegeben, sondern verbömmelt wird. Die Golden Girls wären nicht die Golden Girls, wenn sie das nicht schaffen würden. Also war tatsächlich die Folge, dass die Deistermädels nach einem Gegentor nach vier Pässen zum Abschluss kommen mussten. Die Verwirrung des Teams war bis in die letzte Ecke der Halle spürbar. Wahrscheinlich haben sich auch nicht wenig Zuschauer gefragt, was da passiert war. Pass 1, 2, 3 und 4, dann kam der überhastetet Wurf von Rike. Ein Tor, wäre einen kleinem Wunder gleichgekommen. Wollen wir hoffen, dass solche Fehlpässe nicht zu oft vorkommen, denn mit vier Pässen nach dem Anwurf ist es doch schwer, zu einer anständigen Torchance zu kommen. Nachdem Jule bisher in dieser Partie mit ein wenig Pech zu kämpfen hatte und hauptsächlich durch schnelle Sprints in die Verteidigung auffiel, schlug nun zwar nicht unbedingt ihre Stunde, aber sie zeigte, was in ihr steckt und in den Spielen leider viel zu selten zum Vorschein kommt. In der Abwehr ohnehin meistens sicher wie die Bank von England, kam sie auch offensiv endlich im Spiel an. Neben einigen schönen und langen Pässen über das halbe Feld, die oft zu Treffern führten, traf endlich, nach vier Fehlwürfen in der Zeit zuvor, auch endlich ein eigener Wurf ins Tor.

Wurf 1: Vorbei

Wurf 2: Außenpfosten

Wurf 3: Innenpfosten

Wurf 4: Latte

Wurf 5: Tor.

Wurf 6: Gehalten

Miese Quote, aber Hauptsache der Trainingsarm findet langsam den Weg ins Spiel. Dann wird die Streuung mit Sicherheit bald abnehmen. Es war dieses Mal auch echt Pech dabei. Also neuer Spielstand nach dem Treffer 19-9. Dazu zeigte heute auch einmal mehr, welch neue Qualität Hannah in das Spiel einbringt. Alleine im Umschaltspiel ist sie ihren Mannschaftskolleginnen momentan noch weit voraus und wenn sie dann frei zum Wurf kommt, ist meistens ein Doppelpfiff des Schiedsrichters die Folge. Wenn es geschafft wird, diese Geschwindigkeit besser ins Spiel einzubinden, sind das 2-3 Tore zusätzlich pro Spiel. Freuen wir uns mal darauf. Erfreulicherweise zeigte sich, dass die einstudierten Spielzüge oft klappten, wenn auch nicht aus jedem ein Tor resultierte. Im heutigen Spiel war es eh für ein Großteil der Mannschaft schwer zu glänzen. Einmal mehr wurde vergessen, den Kreis mit einzubinden und auch die Außen wurden schon mal besser in Szene gesetzt. Aber es war letztlich auch einfach heute. Während sonst in der Regel Neomi den Spielen ihren Stempel aufdrückt, hier es heute, gib „Mensch Mensing“ den Ball und kurze Zeit später zappelt er im Netz. Der Blick in ihre verquollenen Augen vor dem Spiel hat übles erahnen lassen, aber am Ende hatte sie mehr als die Hälfte aller Tore ihrer Mannschaft erzielt und dabei fünf 7-Meter sehr souverän verwandelt. Somit endet wohl vorerst auch die Suche nach einem sicheren Schützen. So sehr sich also das Team bemühte, an Rike führte heut kein Weg vorbei. Wobei man natürlich Sarah auf der Torhüterposition nicht vergessen darf, die mit ihren 23 Paraden erst dafür sorgte, dass die Mannschaft vorne die Ruhe genießen konnte, sich auszuprobieren.  Den Schlusspunkt auf heimischer Seite sorgte dann der andere Flügel der Flying Mensings. Lotti erzielte ihr zweites Tor in dem Spiel und nach zwei Gegentreffern, endete die Begegnung 23-12. Damit hat man sich Platz drei gesichert und kann auf die Teilnahme an dem besagten Turnier am 24.06.2023 bauen. Nach den Enttäuschen der letzten Wochen hat man es also in eigener Hand. Da der Spielort des Turniers bei irgendeiner Drittplatzierten der sechs Gruppen stattfindet, kann es durchaus eine Anreise von ca. zwei Stunden bedeuten. Einfach wird es auch nicht werden, da neben einigen Spielerinnen, auch das große Kösterli nicht zur Verfügung stehen wird. Aber manchmal hat man eh das Gefühl, dass dieses Team eh keinen Trainer braucht. Entweder sie schießen alles aus der Halle oder setzen nichts von dem um, was der Trainer sagt. Also warten wir mal ab, was die nächsten zwei Wochen bringen werden.

Für die Golden Girls spielten: Sarah (Tor/23 Paraden), Rike (13), Hannah (3), Issy (2), Lotti (2), Leni (1), Jule, (1), Gidsel (1), Lucy, Ida, Neomi, Doaa, Emma und Lina

Weibliche B: JSG Duderstadt-Landolfshausen vs HSG Wennigsen/Gehrden

Von Torben Weschen, 04.06.2023

Was eine Stadt

Als Torben nach dem Relegationsspiel am Samstag nach Hause gekommen ist, hätte ein Gespräch mit dem Nachbarn so ablaufen können.

„Hey, wo habt ihr gespielt?“

„In irgendeinem Kaff“

„So was ist doch gemein. Das sagst DU DER STADT aber, dass Du sie Kaff nennst“

„Ja, von mir aus“.

Ich weiß, ein lahmer Beginn, aber ich wollte unbedingt den Namen in einem Satz unterbringen. Aber so lahm haben die Golden Girls ja irgendwie auch gespielt. Doch von vorne und nun also zur eigentlichen Berichterstattung. Nach den bisherigen Ergebnissen war allen klar, dass dieses das entscheidende Spiel werden würde. Gegen Söhre wurde verloren, gegen Rosdorf gewonnen und Allertal scheint in dieser Liga nicht wettbewerbsfähig. Also gilt die Partie gegen Duderstadt als entscheidend für Platz 2. Man war guter Dinge, hatte man den Gegner schließlich bereits einmal beobachtet und für schlagbar erachtet. Kurzfristig musste leider wieder auf Issy verzichtet werden und Hannah war durch eine Erkältung leicht angeschlagen. Das tat der guten Laune keinen Abbruch. Schließlich war Lina zum ersten Mal dabei. Für die knapp 2-stündige Anreise hatte man sich auch Proviant eingepackt und war früh genug losgefahren, so dass auch Sackgassen mit Umleitungen und kleinere Pinkelpausen die Golden Girls nicht wirklich stören konnten. Angekommen im Kaff, äh in Duderstadt ging es erstmal auf einen kleinen Spaziergang, um die müden Knochen von der Fahrt ein wenig zu lockern.

In der Halle schnappte man sich gleich die erste Umkleidekabine, was sich später als kleiner Fehler herausstellen sollte, aber dazu später mehr. Die Architektur der Halle war schon irgendwie witzig. An einer Seite gab es herausziehbare Tribünen. Von diesen Teilen war nur der mittlere Teil herausgezogen und so dass die seitlichen Bereiche Platz gaben für einen Verkauf, der aber nur ein rudimentäres Angebot hatte. Da ist die HSG aber wesentlich besser aufgestellt. Auch sportlich sollte die HSG besser aufgestellt sein (zumindest in den Gedanken), so dass die gute Laune beim Aufwärmen nichts trüben konnte. In der Abschlussbesprechung gab es zwar ein paar mahnende Worte, aber grundsätzlich sollte die Aufgabe zu händeln sein, so dass auch in diesem Spiel wieder jede ihre Einsatzzeiten bekommen sollte.

Nach dem Anpfiff ging es auch gleich gut los. Es dauerte zwar zwei Minuten, aber dann hatte ein Teil der Flying Mensings zugeschlagen. Rike stellte auf 1-0. Die Toptorjägerin der Duderstädter C-Jugend Jordis Krämer glich zwar kurze Zeit später aus, aber Hannah stellte die Führung sofort wieder her. In den folgenden Minuten ergab sich ein flottes Spiel, welches aber mal wieder von vielen Nervositäten durchzogen war. Es konnte sich kein Team absetzen. Wenn man ehrlich ist, war das so auf der Bank der HSG nicht erwartet worden. Die Spielbeobachtung Allertal gegen Duderstadt hatte ein schwächeres Bild von Duderstadt ergeben. Vielleicht trug das auch weiter dazu bei, dass sich kein richtiger Spielfluss einstellte und sich kleine Unsicherheiten bei der einen oder anderen Spielerinnen nicht abstellen ließen. Bezeichnend dafür war vielleicht, dass Neomi in der ersten Halbzeit mehr persönliche Strafen erhalten hat, als Tore erzielt. Man müsste schon tief in den Geschichtsbüchern graben, um eine ähnliche Statistik zu finden. Und so war es wie schon das ganze letzte Jahr. Wenn es bei Neomi nicht zündet, fehlt die Sicherheit im Spiel. Als Duderstadt nach gut 13 Minuten auf +3 davongezogen war, folgte eine Auszeit von Coach Köster. Das zeigte Wirkung. Auch wenn Neomi sich eine Strafe einhandelte und 2 Minuten auf der Bank verbringen musste, schafften die Golden Girls es, nach 21 Minuten zum ersten Mal wieder in Führung zu gehen. Maßgeblich beteiligt in dieser Phase waren die Flying Mensings, die 4 der 8 Tore zur 12-11 Führung erzielten. Spiel gedreht. Nun sah sich der Trainer der Heimmannschaft zur Auszeit gezwungen. Endlich wieder eine breite Brust bei der HSG. Das sollte reichen, um die nötige Sicherheit zu erlangen. Leider bewirkte dann ausgerechnet eine 2-minütige Überzahl das Gegenteil. Sie war quasi der Startschuss zu den Finja Schmidthals Festspielen. Die wurfgewaltige Linksaußen war bereits in Spiel 1 gegen Allertal als sichere Torschützin aufgefallen und leider nicht in den Griff zu kriegen und erzielte insgesamt 6 Tore von außen, was aufgrund der Position schon außergewöhnlich ist. Damit stellte sie Hannah auf unserer Seite sogar noch in den Schatten, die mit vier Toren ihrerseits eine gute Partie ablieferte. Zumal sie angeschlagen war. Finja hatte aber leider mehr Wurfglück als Hannah und als unsere Abwehr kurze vor der Pause nochmal schlief, fiel 2 Sekunden vor der Sirene die erneute Führung für das Heimteam. Es ging also, einigermaßen enttäuscht, mit 15-14 in die Kabine.

Sven versuchte die Balance zwischen (weibliches) Pubertier gerechter Ansprache und einem Donnerwetter, welches eine Männermannschaft kassiert hätte. Immerhin sollten die Golden Girls den Anwurf zu den nächsten 25 Minuten erhalten und hätten somit direkt wieder die Chance zu Ausgleich. Es wurden nochmal direkte Anweisungen erteilt und auch das Taktische kam nicht zu kurz. Aber so richtiger Kampfeswille schien nicht aufkommen zu wollen. Zu stark schien die Last auf den Schultern zu wiegen und zu groß die Überraschung über die Stärke der Gegner. Er war definitiv auf die leichte Schulter genommen worden. Die Spielbeobachtung, gut gemeint, bewirkte im Nachhinein wahrscheinlich das falsche. Schließlich war nicht nur Coach Köster anwesend, sondern auch eine Handvoll Spielerinnen und die hatten die Stärke dann völlig falsch eingeschätzt. Duderstadt hat gegen Allertal wohl einfach nur nicht mehr zeigen müssen. Da war es wieder, das Fell des Bären. Aber noch waren ja 25 Minuten auf der Uhr und ein Tor ist im Handball wirklich nichts.

Gleich nach Anpfiff zeigte Hannah auch, dass sie nicht gewillt war, den „Zweikampf“ gegen Finja einfach so aufzugeben und erzielte den Ausgleich. Dann ging es ungefähr weiter wie in Halbzeit eins. Das Spiel war irgendwie auf Augenhöhe, aber immer, wenn Svens Truppe drauf und dran war, kamen Ungenauigkeiten dazwischen oder auch (so zumindest Svens Meinung) ein fehlerhafter Pfiff des Schiedsrichters. Es entwickelte sich ein kleiner Disput zwischen Sven und dem Schiedsrichter, der vorerst in einer gelben Karte für Sven in Minute 33 gipfelte. Der Schiedsrichter hat beim Handball halt immer recht. Bei der einen oder anderen Spielerin kamen spätestens zu dem Zeitpunkt leichte Erinnerungen an das Spiel gegen Söhre hoch, als man sich arg benachteiligt, durch den Schiedsrichter der Heimmannschaft, fühlte. Aber es half ja alles nichts und es war ja auch noch alles drin. Leider hatte Sarah nach der Super Leistung gegen Rosdorf dieses Mal einfach kein Glück. Egal was sie versuchte, die Bälle schlugen einfach immer genau im Eck ein. Auf der Gegenseite wechselte die Torhüterin und die hatte leider das Glück, welches Sarah heute fehlte. Zu den paar Paraden die sie hatte, konnte sie dann auch auf Pfosten und Latte zählen, die ihr 2-3 Mal zur Seite standen. Trotzdem ging der Schlagabtausch weiter und trotz aller Vorteile konnte Duderstadt sich aber auch nicht absetzen. Im Gegenteil. So verunsichert die Truppe evtl. auch war. So wenig in der Abwehr auch klappte, so viel persönliche Fehler auch dazu kamen oder vermeintliche Fehlentscheidungen vom Schiedsrichter. Mehrfach wurde der Ausgleich geschafft, so dass es nach knapp 40 Minuten 24-24 stand. Ein kurzer Doppelschlag in Minute 43 sorgte dann leider wieder für eine 2 Tore Führung und konterkarierte die bisherigen Bemühungen der Truppe. Als letzte Möglichkeit zog Sven seine zweite Auszeit und versuchte nochmal alle Kräfte zu mobilisieren. Es stand 25-26 aus Sicht der HSG und es waren noch 5 Minuten zu spielen. Crunchtime. Die Zeit, in der Helden geboren werden. Leider wurde keine Heldin auf Seiten der HSG geboren. Feline Löwe schwang sich als Spielverderberin auf, die mit zwei Treffern direkt nach der Auszeit auf eine drei Tore Führung stellte. 25-28. Noch zwei Minuten zu spielen. Die Entscheidung? Nicht unbedingt. Wie bei den Profis wurde auf eine extrem offensive Spielweise umgestellt und sämtliche taktischen Vorgaben über den Haufen geworfen. Es stand 49:22 auf der Uhr, als Rike das 26-28 erzielte. Sofort drauf brüllte es von der Bank und das zeigt Wirkung. Verunsichert von der Aggressivität folgte der Ballverlust und es war erneut Rike, die gerade 16 Sekunden für das nächste Tor brauchte. 27-28 und noch 22 Sekunden zu spielen. Wieder offensiv drauf und wieder ein Ballverlust von Duderstadt. Die Ursache dafür haben aber der Schiedsrichter und Sven völlig anders bewertet, was in einer Bankstrafe für Sven endet. Wer hat immer recht? Die Ehefrau oder in diesem Falle halt der Schiedsrichter. Da Sven schon eine gelbe Karte hatte, folgte dieses Mal eine 2-minütige Bankstrafe. Die Unterzahl ist dann aber auch egal, weil Ida Klingbiel sich nicht verunsichern lässt und ihr einziges Tor im Spiel erzielt. 29-27 für das Heimteam und Abpfiff. Niederlage und damit keine Chance mehr auf Platz zwei in der Relegation.

Niedergeschlagenheit, Fassungslosigkeit und Leere machen sich auf der Gästeseite breit und sofort fangen die ersten Tränen an zu fließen. Der berühmte Satz mit dem X. Das obligatorische Shake Hands wird zur Qual. In der ersten Analyse fällt es schwer, die Ursache zu finden. Wirklich schlecht hat wohl keine gespielt, aber es hat nicht gepasst. Einige Spielrinnen werden könnten evtl. zufrieden sein mit der persönlichen Leistung, aber Handball ist ein Mannschaftssport und da das Ergebnis nicht stimmt, überwiegt auch dort der persönliche Frust. Man ist nicht zufrieden. Totenstille in der Kabine. Nur Schluchzen ist zu vernehmen. Auch Sven fehlen die Worte und die wenigen tröstenden Silben, die seine Lippen verlassen, erhalten kein Gehör. Der Frust sitzt zu tief. Er lässt sich auch nicht mit der Dusche abspülen, zu der die Spielerinnen von den Fahrern gezwungen werden 😉. Dazu kommt jetzt noch die falsch Wahl der Kabine. Jetzt zeigt sich, warum sie etwas suboptimal war. Sie ist beim Heimteam als Durchgangskabine bekannt.

Mehrfach wollten Personen die Halle durch die Kabine verlassen und taten es teilweise auch. Privatsphäre geht dann anders. Vielleicht sollte man diese „Durchgangskabine“ besser als die solche Kennzeichnen. Und hier nochmal meinen Gruß an den Architekten. Wer plant denn so einen Mist? Das das Heimteam so etwas weiß, mag ja noch sein, aber woher sollen denn Gegner wissen, dass diese Kabine als Gang und nicht als Kabine genutzt wird…

Nach zwei Stunden Heimfahrt ist dann aber auch die letzte Träne getrocknet. Der Frust ist zwar noch da, aber man kann es nicht mehr ändern. Mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen Allertal soll wenigstens Platz drei gefestigt und die allerallerallerletzte Chance auf die Landesliga gewahrt werden. Ein wenig muntern die Worte der Gegner auf, die das Team wieder als sehr „nett“ wahrgenommen hat. Aber ist nett nicht auch ein kleiner Bruder? Schön ist aber wirklich, dass der Fotograf des Heimteams sein Versprechen wahr macht und seine „geschossenen“ Bilder auch „uns“ zur Verfügung stellt. So hat die eine oder andere Spielerin noch ein schönes Bild von sich erhalten. Leider hat die Realität wieder einmal gezeigt, dass Hochmut vor dem Fall kommt. Und davon konnte sich wahrscheinlich keiner aus dem Team so richtig frei machen. Aber auf Regen folgt auch immer wieder Sonne und wie sagte schon der große Philosoph A. Bundy: „Der Film ist erst zu Ende, wenn die dicke Frau das Bild verlassen hat!“

Für die Golde Girls spielten: Sarah (Tor/3 Paraden), Rike (9), Lotti (6), Hannah (4), Jule (3), Neomi (3), Doaa (1), Lara „Gidsel“ (1), Ida, Alissa, Lina, Leni und Lucy

Weibliche B: HSG Wennigsen/Gehrden vs MTV Rosdorf II

Von Torben Weschen 02.06.2023

Hoch zu Ros(s)

Auf dem Rücken der Pferde, liegt das Glück der Erde. So sagt man. Unser Glück soll, nach der Auftaktniederlage in der Relegation gegen Söhre, nun auf dem Rücken von Ros(s)dorf liegen. Ein Sieg muss her, da das Minimalziel, Platz zwei in der Relegation, sonst in unerreichbare Weiten entrückt. Die Spielbeobachtung von Coach Köster und seiner Entourage am Wochenende in Allertal, hatte zwar nichts mit Rosdorf zu tun, sollte aber zur Bereitung des Weges in die Relegation dienen. Die Terminierung des ersten Heimspiels bereitete zwar ein wenig Schwierigkeiten, da der Gegner über Pfingsten auf Mannschaftsfahrt weilte, aber letztendlich konnte man sich auf reiseunfreundlichen Dienstag einigen.

Flügelflitzerin Issy ist zwar kurzfristig ausgefallen, aber dafür konnte das Kösterli auf zwei der drei Neuzugänge zurückgreifen, die vor Wochenfrist zum ersten Spiel noch auf der Autobahn mit dem Liveticker vorliebnehmen mussten. Sarah und Hannah waren also dabei. Dieses Mal war es Neuzugang Nummer drei, der, durch ein Erlebnis auf der Straße, ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde. Da das Auto in dem Lina saß, auf der Straße stand und dass das Auto hinter ihr nicht. Zumindest nicht rechtzeitig, gab es ein paar leichte Verletzungen beim Aufeinandertreffen der beiden PKW. Daher musste verletzungsbedingt auf sie verzichtet werden. Das Team sollte also zum ersten Mal in dieser Zusammensetzung spielen und auf eine echte Überraschungstüte treffen. Alles Wälzen von Statistiken und Spielberichten konnte nicht helfen. Mit welcher Truppe würde Rosdorf eintreffen. Das Team konnte Spielerinnen aus drei verschiedenen Teams rekrutieren. Angefangen von einer C-Jugend aus der Regionsliga, über eine C-Jugend, die in der Landesliga Meister geworden ist, bis hin zu einer B-Jugend, die um die Oberliga Relegation spielt. Durch eine kleine Unterstützung eines befreundeten Trainers einer hannoverschen Stadteilmannschaft und eine Intervention beim HVN, konnte eine übermäßige Unterstützung der B-Jugend zwar nahezu ausgeschlossen werden, aber ein Landesligameister der C-Jugend ist schließlich auch nicht zu unterschätzen.

Wie nicht anders zu erwarten, war es organisatorisch wie so oft ein Chaos vor dem Spiel, aber davon lassen sich die Golden Girls ja nicht ablenken. Der Gegner war eher da als der Computer für die Spielleitung, aber auch das hat uns noch nie gestört. Immerhin kam Rike vor dem Computer an. Als gutes Omen konnte gesehen werden, dass Sven mal wieder eine Pfeife (nicht despektierlich gemeint) kannte. Der Handball ist eben doch eine große Familie und wer seit früherster Jugend eher Harz als Styling Gel an seine Hände lässt, lenkt damit später auch noch seinen Rollator. Die einen landen nach der aktiven Karriere hinter der Pfeife und lassen die Puppen (Spieler) auf der Platte tanzen. Die anderen versuchen den Pfeifen das Handball spielen beizubringen, damit schließt sich der Kreis dann wieder.

Geschlossen wird auch der Vorbericht. Wir haben doch keine Zeit. In der Partie geht es gleich los wie die Feuerwehr. Die Tribüne ist gut gefüllt und die Mädels wollen sich besser präsentieren als beim letzten Heimspiel in der Regionsoberliga. Auch das Spiel gegen Söhre soll vergessen werden. Genau eine Minute zeigt die Spielzeit an, als die Toptorjägerin Neomi zum ersten Mal genetzt hat. Als dann Hannah kurze Zeit später ihr erstes Pflichtspieltor für die Deistermädels erzielt, sind keine zwei Minuten auf der Uhr und es steht 2-0. Zwar zeigte dann eine Landesligaspielerin aus Rosdorf, dass mit ihr zu rechnen ist und erzielte schnell den Anschluss. Dann wurde es etwas stiller in der Halle. Aber nicht, weil es nichts zu beklatschen gab. Nein, die Zuschauer rieben sich die Augen und hatten einfach keine Hände frei zum Klatschen. Eine Auszeit auf der Gästeseite und acht Minuten später stand es 8-1. In Worten ACHT zu EINS! Auch wenn Neomi mit bereits drei erzielten Toren schon wieder die meisten erzielt hatte, stachen in dieser Zeit aber die Flying Mensings hervor. Hieß es gegen Söhre noch „Wennigsen, wir haben ein Problem“, so machten beide in diesen Minuten der Ulrike Meyfarth von 1972 (tolles Geburtsjahr übrigens) echt Konkurrenz. Hinten und vorne sprangen sie wie wild geworden umher und zeigten früh, wohin der Weg in diesem Spiel gehen sollte. Vollgas und kein Zögern. Während Sven in Söhre am liebsten alle ausgewechselt hätte, wollte er jetzt eigentlich keiner den Spaß nehmen, den sie auf der Platte ausstrahlten. Aber auf der anderen Seite hatte er so die Möglichkeit, allen ein wenig Spielzeit zu gönnen. Und so gab Sven auch anderen Spielerinnen die Chancen, heute zu glänzen. Nachdem also Neomi, Lotti, Hannah und Rike sich in die Torschützenliste eintragen konnten, folgten nun auch noch Leni und Jule. Letztgenannte brachte mal wieder das Kunststück fertig, einen 7-Meter an die Latte zu nageln. Die Torhüterin war zwar noch dran, aber wie seinerzeit gegen Seelze, schnappte Jule sich den Abpraller und bekam eine zweite Chance. In Seelze wurde der zweite Wurf beide Male versenkt. Dieses Mal sanken nur die Köpfe der Zuschauer in die Hände. Der Wurf glich leide einer Rückgabe und konnte von der Torhüterin sogar festgehalten werden.  Höchststrafe! Diese Szene kurz vor dem regulären Ende beim Spielstand von Unentschieden oder einem 1 Tore Rückstand, hätte sofort alle um 10 Jahre altern lassen und eine Runde gekostet. So aber sorgte die Videoaufnahme im Nachgang nur für ein Schmunzler. 15-5 Zur Halbzeit.

Eben stand es noch 8-1 und kurz danach saßen schon alle zur Halbzeit in der Kabine. Euphorie pur. Wer hätte das gedacht Die Schiedsrichter sprachen in der Halbzeit schon von einem Klassenunterschied. Die drei Topstars aus der Meistermannschaft der Landesliga waren zwar nicht dabei, aber vier der Feldspielerrinnen schon und das sind schließlich gute 60%. Trotzdem wurden sie in der ersten Halbzeit an die Wand gespielt. Sven hatte also Mühe, die Mädels auf Normalmaß zu stutzen. 10 Tore Vorsprung, Sarah mit tollen Paraden im Tor. Vorne und hinten überlegen. Handballherz, was willst Du mehr. Sven mahnte an, dass auch ein solches Spiel noch kippen kann. Alle schauten ihn an und nickten. Aber nicht wenige habe wohl gedacht. „Ja genau…“ Was soll da noch passieren. Wahrscheinlich haben es alle gedacht. Das Einzige, was noch mehr gedacht wurde in diesen Minuten war wohl nur: „Ich will wieder auf die Platte und weiter dieses tolle Spiel genießen“. Und oben auf der Tribüne? Egal ob der Nachwuchs der Minis, „alte“ Mannschaftskameradinnen der C-Jugend, neue Mitspielerinnen der C-Jugend, Freundinnen, (zweit/dritt) Familien oder Spielerinnen der Damenmannschaft. In dieser ersten Halbzeit hatten alle ihren Spaß.

Als wollten sie Sven Lügen strafen, legten die Golden Girls zu Beginn der zweiten Halbzeit gleich noch einen Gang zu. Begünstigt durch den Ballbesitz durch den Anwurf, dauerte es nur 16 Sekunden, bis wiederum Neomi traf. Wahrscheinlich hat es ein wenig länger gedauert, da das Kampfgericht die Uhr ein wenig zu spät gestartet hatte, aber wen kümmert das im Nachhinein. Umso schöner, dass nach diesem schnellen Tor von Neomi, zwei, blitzsauber herausgespielte Kreis-Tore durch Ida erzielt wurden. Drei Minuten, drei Tore. Schon stand es 18-5. Der Gegentreffer per 7-Meter tat nicht weiter weh. Das taten auch die verworfenen 7-Meter durch Neomi und Gidsel nicht, da eben diese beiden kurze Zeit später Treffer aus dem Spiel erzielten. Hannah legte noch einen oben drauf und schon stand es 21-6. Eine völlig neue Perspektive tat sich mal wieder durch den Seitenwechsel auf. Während sonst die Rike und Issy Seite an der Trainerbank auf und ab laufen, war es jetzt Hannah auf Außen, die wir nun aus der Nähe bei der Abwehrarbeit beobachten können. Gehalten von Sarah. Klasse! Und wo ist Hannah? War sie nicht gerade noch hier? Ups, quasi schon beim Tempogegenstoß an der Mittellinie. Wow, dass ist das, was wir immer sehen wollen. Ein schnelles Umschaltspiel. Wenn wir es jetzt noch schaffen, die passenden Pässe zu spielen, sind das im Spiel 2-3 Tore zusätzlich. Jetzt müssen wir es nur noch schaffen, dass sich davon ein paar Scheiben abgeschnitten werden. Da werden wir wohl ein paar Übungen im Training einfließen lassen müssen. Kriegen wir hin, aber nun zurück zum Spiel. Mittlerweile sieht es fast so aus, als wollte Sarah gar keinen Treffer mehr von den Rosdorferinnen zulassen. Wenn sie doch mal einen Ball aus dem Netz holen muss, dann schlagen die Deistermädels gleich doppelt und dreifach zurück. Nach drei verworfenen 7-Metern, übernahm dieses Mal Kapitänin Leni die Verantwortung und traf zum 25-8. Nach weiteren Treffern von Lucy, Leni, Jule und Lotti, nahm die Heimmannschaft dann eine kleine künstlerische Pause und ließ einen 3-0 Lauf der Gegner zu. Mittlerweile stand es aber schon 28-12 und jeder wusste schon lange, dass hier nichts mehr anbrennen wurde. Alissa konnte ihre Leistung noch krönen, indem auch sie ein Tor erzielte und eröffnete fünf Minuten vor dem Ende nochmal ein kleinen Wettwerfen auf beiden Seiten, in dem insgesamt nochmal 8 Tore erzielt werden konnten. Nicht mehr lange zu spielen, der Sieg ist sicher und trotzdem nehmen die Diskussionen auf der Bank zu. Was ist passiert? Mit den Worten „Ihr habt zwei Minuten“ werden nochmal Rike und Neomi eingewechselt. Wofür sie zwei Minuten haben, wird kurze Zeit später sichtbar. Ein Kempa von halb zu halb. Neomi schnappt sich den Ball und flitzt los. Sie hebt ab und anstatt des Wurfes auf das Tor, kommt, wie die komplette Bankd erwartet, der Querpass zu Rike. Die ist auch schon in der Luft, fängt den Ball und pfeffert ihn ins Tor. Kurz der bange Blick zu den Pfeifen. Es erklingt 2x aus einer von ihnen. Das Tor zählt. Grandioser Jubel bricht los. Auf den Videoaufnahmen wird man zwar sehen, dass es vielleicht knapp abgestanden war, aber Tor ist. wenn der Schieri pfeift. Passt zu diesem schönen Spiel. Zu Ende stand dann ein Standesgemäßer Sieg von 33-15 zu Buche und die Freude war grenzenlos auf der Seite der heimischen Mannschaft.

So reiten wir also hoch zu Ros(s)dorf der Landesliga entgegen. Die Niederlage gegen Söhre ausgeglichen hat man nun mit zwei Siegen in den kommenden Spielen, den Aufstieg in eigener Hand, aber es gilt die Gegner nicht zu unterschätzen. Die Spielbeobachtung lässt für die Zukunft zwar hoffen, aber man sollte das Fell des Bären noch nicht verkaufen. Vielleicht schonmal anbieten, aber noch nicht verkaufen. Besonders in Duderstadt muss nicht nur eine weite Anreise aus den Knochen geschüttelt werden, auch die schnellen Tempogegenstöße haben es in sich. Es gilt also eine konzentrierte Partie abzuliefern und einen großen Schritt in Richtung Landesliga zu unternehmen. Aber jetzt wird erstmal gefeiert und genossen. Das haben sie sich verdient.

Für die Golden Girls spielten: Sarah (Tor/12 Paraden), Rike (8 Tore), Neomi (6), Leni (4), Lotti (4), Hannah (3), Lucy (2), Ida (2), Jule (2), Lara „Gidsel“ (1), Alissa (1), Doaa und Emma