Monat: November 2023

Weibliche C: TuS Bothfeld v. 1904 e.V. vs HSG Wennigsen/Gehrden

Von Torben Weschen

Da ist ein Bruch!

Nicht nur in der letzten Mathearbeit meiner Tochter war ein Bruch zu finden, leider auch im Arm von Issy und dieser führte dann leider auch zu einem Bruch im Spiel der Golden Girls. Nicht das es dafür viel gebraucht hätte, war man schließlich beim Tabellenführer in Bothfeld zu Gast. Doch der Reihe nach. Hat man gerade nach dem Unentschieden im letzten Spiel wieder ein wenig mehr zu sich selber gefunden, sollte das zarte Pflänzchen des Selbstvertrauens weiter gedüngt werden und ein wenig wachsen. Zwar ohne Sarah und Lorena, dafür aber mit 12 Spielerinnen und Teammaskottchen Thorin auf der Bank, sollte es zumindest zu einem schöne Spiel reichen.

Los geht es also und eigentlich ist es auch schon wieder zu Ende, weil sich eben der, oben erwähnte Bruch einschleicht. Bothfeld geht schnell in Führung und Issy will ebenso schnell den Ausgleich erzielen, hat die Rechnung aber ohne die Schwerkraft gemacht, die nun mal auf unserer Erde herrscht. So zieht es sie also zu Boden und der Empfang der heiligen Platte ist eh schon immer hart. Wenn man aber in einem unglücklichen Winkel aufkommt, dann kann es leider auch mal unschön enden. Ein Kühlkissen zu haben ist zwar schön, kann aber nicht immer helfen. Mit einem anwesenden Arzt können wir leider nicht dienen, aber da ein Vater Physiotherapeut ist, haben wir wenigstens eine kleine Diagnose. Abschließend ist die natürlich nicht und im Nachhinein kann man sagen: Da ist er also, der Bruch, der die Welt bedeutet. Zumindest für die Ambitionen der C-Jugend. Nach nicht einmal 5 Minuten endet das Spiel für Issy mit einem leichten Unterarmbruch. Der Schock sitzt tief und die Seelen der Mitspielerinnen (und auch Freundinnen) sind noch zart besaitet. Das zu verdauen fällt nicht leicht. Anführerin, Co-Trainerin, Torjägerin, Spielmacherin, Klassenkameradin, Freundin. So viele Begrifflichkeiten haben den Platz verlassen und das ohne Vorwarnung. Das Team versucht, sich dagegen zu stemmen, aber dafür ist Bothfeld in diesem Jahr einfach zu stark. Aus dem 0-1 wird in den ersten 10 Minuten leider viel zu schnell ein 0-8, bis Melina den ersten Treffer für die Mädels von CC Haenel erzielen kann. Issy, bleibt weiter auf der Bank sitzen und versucht das Team anzufeuern, das ist mit den Schmerzen im Arm allerdings gar nicht so einfach. Die verbleibenden Spielerinnen versuchen ihr Bestes, aber mangelnde Erfahrung, Spielpraxis und evtl. auch ein bisschen zu wenig Trainingsbeteiligung in den vergangenen Wochen und Monaten tun ihr übriges. Zu oft werden die Pässe im Rückraum einfach abgefangen und ein Tempogegenstoß eingeleitet. Immerhin kommt Kontinuität in das Spiel und nach weiteren acht Gegentreffern ist es wieder Melina, die den nächsten Treffer der Golden Girls erzielt. 2-16 nach knapp 20 Minuten. Wenn man Melina letztes Jahr gesagt hätte, irgendwann hast Du mal in einem Spiel, nach 20 Minuten alle Tore für uns erzielt, hätte sie es bestimmt nicht geglaubt. Wenn sie es geglaubt hätte, wäre sie mächtig stolz gewesen. So hält sich der Stolz in Grenzen, aber wenigstens lächelt sie ein wenig, wenn sie diese Zeilen liest 😉Nun geht es Schlag auf Schlag. Adina versucht das Team wachzurütteln und holt sich eine Verwarnung ab. Ein wenig scheint es gefruchtet zu haben. Sie erzielt nicht nur selber noch ein Tor, auch Sienna kann sich noch einmal durchsetzen und schafft Treffer vier an diesem Tage. Viel besser sieht der Gesamtstand dadurch zwar auch nicht aus, aber man muss auch kleine Erfolge feiern. Siehe Hildesheim letzte Saison. Jetzt nach 4-23 in die Kabine und Luft schnappen.

Das haben wir uns natürlich alle etwas anders vorgestellt. Issy will beim Team bleiben und erst nach dem Spiel ins Krankenhaus. Etwas bedröppelt schaut Thorin drein. Für ihn ist Issy ja eine der besten Spielerinnen, die es gibt. Das sie jetzt verletzt ist und nicht mehr spielen kann, macht ihn traurig. Für die Moral ist das Bleiben von Issy gut und schließlich ist es auch ihr Team. Nele und Jule M., können einem im Tor ein wenig leidtun. Sie geben ihr Bestes, aber die Wurfüberlegenheit ist zu groß. Evtl. sollten die Mädels im Feld auch mal ein wenig Abwehrarbeit trainieren. Also kurz geschüttelt und wieder raus.

Dieses Mal dauert es knapp eine Minuten länger, bis wir treffen, aber dafür ist es auch gleich eine Premiere. Mira erzielt ihren ersten Treffer und damit das 5-38 nach ca. 36 Spielminuten. Somit wäre auch schon fast die Hälfte der zweiten Halbzeit geschafft. Wie jedes Mal, so freue ich mich auch über diese Torpremiere, aber ich hätte mir einen schöneren Rahmen gewünscht. So kann der Treffer leider nicht wirklich gefeiert werden. Aber jetzt ist bei ihr der Anfang gemacht, der Glaube an weitere Tore wird wachsen und es wird auch anderen von den „Frischlingen“ einen kleinen Auftrieb geben. Für dieses Spiel bekommt Sienna nochmal kurz Auftrieb und auch sie kann ihren zweiten Treffer erzielen. Da das unser letzter Treffer in diesem Spiel ist, können sich Sienna und Melina auf die Fahne schreiben, dass sie die meisten Tore für uns in diesem Spiel erzielt haben. Auch mal schön, dass über sich zu lesen.  Für eine Aufholjagd war es eh zu spät, aber dafür kommt das Ende langsam näher und die Qual hat ein Ende. 6-46 steht es am Ende und auch das erinnert ein wenig an Hildesheim.

Das waren aber auch schon die Gemeinsamkeiten. Schließlich haben wir schon Siege und Punkte geholt und es werden in dieser Saison auch noch weitere dazu kommen. So schlimm die Verletzung von Issy und die damit einhergehende Abhängigkeit von ihr ist, man kann auch etwas Gute darin finden. Ok, man muss lange und tief stochern, aber dann kommt es langsam zum Vorschein. Jetzt kann jede andere Spielerin etwas mehr Verantwortung übernehmen und es gibt für das komplette Team 50 Minuten mehr Spielzeit. Wie auch immer sie aufgeteilt wird. Jetzt heißt es halt FÜR ALLE, im Training eine Schippe drauflegen und für Issy mitarbeiten. Jetzt gilt das Wort „TEAM“ umso mehr. Die kurzfristigen Ergebnisse werden aller Wahrscheinlichkeit nach, etwas schlechter sein, Issy wird in der Torschützenliste etwas absacken, aber sie wird genauso wieder nach oben kommen, wie das Team besser werden wird. Und nach ihrer Rückkehr, wird es eine bessere Mannschaft sein als die, in der sie sich verletzt hat. Issy kann jetzt aber erstmal ins Krankenhaus und sich untersuchen lassen. Sie bekommt eine rote Schiene, auf der eine Menge Unterschriften Platz haben. Wollen wir hoffen, dass sie nicht operiert werden muss, dann wird es das nächste Jahr wieder Nolte Tore hageln. Sowohl von Issy, als auch von Leona und auch Niklas. Wenn wir noch ein Wettbüro finden, können wir ja Wetten abschließen, wer am meisten trifft… Wenn Sarah und Lorena aushelfen können und Lucy nach ihrer Verletzung zurückkehrt, muss man sich schließlich vor fast keinem Gegner verstecken. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf empfangen wir am Wochenende die SG Börde Handball.

Für die C-Jugend der Golden Girls spielten: Nele und Jule M. (Tor), Melina (2), Sienna (2), Mira (1), Adina (1), Vayla, Issy, Greta, Ida, Sophie und Lea.

Weibliche B I: HSG Wennigsen/Gehrden vs HSG Verden-Aller

Von Torben Weschen

Das Verden wir ja wohl schaffen.

Wieder einmal den Spielbericht, äh die Spielgeschichte mit einem blöden Wortspiel begonnen. Die HSG Verden-Aller zu Gast bei der B I. Nach dem Tabellenführer vom letzten Wochenende, dieses Mal ein Gast aus den unteren Regionen der Liga. Auch dieses Team darf natürlich keinesfalls unterschätzt werden, kann man an einem schlechten Tag auch jedes Spiel verlieren. Außerdem muss man schauen, wie sich beide Mittelfrauen „schlagen“.  Leni kommt gerade aus einer Corona Erkrankung und „Gidsel“ plagt sich mit einem Haarriss im Fuß herum. Sehr erfreulich hingegen, dass zum ersten Mal in dieser Saison Lotti, der linke Flügel der „Flying Mensings“, wieder auf der Platte steht. Bei einem Testspiel gegen Burgdorf verletzt, hat sie eine lange Leidenszeit hinter sich und freut sich auf ihre die ersten Minuten in der Landesliga. Dafür musste auf Alissa verzichtet werden, die an einer Rückenverletzung laboriert und nur als Offizielle auf der Bank Platz nehmen kann. Außerdem musste Hannah mit einem privaten Termin passen. Also kann weiterhin nicht mit der Bestbesetzung aufgelaufen werden. Taktik, Taktik, Taktik. Vor dem Spiel wird nochmal extra auf Spielzüge eingegangen, da man endlich auch in der Lage sein muss, sich spielerisch gegen eine Abwehr durchzusetzen. Von der Kabine auf die Platte zum Aufwärmen, kann man kuriose Szenen vor dem Anpfiff erblicken. Was aussah wie junge Frauen beim Winterspaziergang, waren tatsächlich die Spielerinnen, die sich aufwärmen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Temperaturen passten zur Stimmung von Filip Jicha nach dem Spiel der Kieler in Hannover. Nahe dem Gefrierpunkt. Diesem Punkt vielleicht nicht wirklich nahe, aber auch nicht optimal für ein Handballspiel. Da muss an den Hallenthermostaten bis zum nächsten Spiel ein wenig geschraubt werden. 

So, das Schiedsrichterduo pfeift an und die Teams schütteln die steifen Knochen ab. Ein klein wenig brauchen die Golden Girls länger und so geht Verden gleich mit dem erste Angriff mit 1-0 in Führung. Sofort danach zündet die Truppen von Coach Köster aber gleich den „Nachbrenner“. Nach dem Ausgleich noch bevor der Minutenzeiger auch nur einmal rum ist, dauert es zwar vier Minuten bis zum nächsten Treffer, aber danach knallt es minütlich, so dass es nach gut sieben Minuten bereits 5-1 steht. Das es weiterhin so kalt ist, erscheint nach einem Blick auf das Spielfeld als fast unmöglich, denn Neomi ist „on fire“.  Sie erzielt nicht nur drei der fünf Treffer der Golden Girls, sie setzt auch mehrfach schön Charlotte ein. Lottis erster Treffer wird noch abgepfiffen und wird, durch Übertritt, somit als Fehler gewertet, aber der nächste Wurf landet im Netz. Große Freude und noch größerer Jubel. Eine Wochenlange Leidensphase geht zu Ende. Und sie fliegt, als wäre sie nie weggewesen. Nach einem Doppelschlag Treffer der Gäste ist es wieder Lotti, die das 6-3 erzielt und auch den vierten Treffer kontert sie. Dann reicht es der Trainerin der Gäste und direkt nach dem 4-7, aus ihrer Sicht zieht, sie ihre Auszeit nach knapp 12 Minuten. Das Rike ganze 8 Minuten auf ein Tor warten musste, ist wohl noch nicht so oft vorgekommen in dieser Saison. Durch Neomi und Lotti, ist Rike gerade ein wenig abgemeldet, aber da sie, mittlerweile die absolute Nr. 1 von der 7-Meter Linie ist, kann sie nun ihren zweiten Treffer erzielen. Trotz des frühen Rückstandes konnte Verden bislang gut mithalten, aber jetzt sorgen weitere Treffer von Neomi, Rike, Sarah und Jule dafür, dass der Vorsprung stetig wächst. Das ist sogar dem Rechner zu schnell und er „verschluckt“ sich. Er bleibt stehen, als Rike nach 19 Minuten das 14-8 erzielt hat und NuScore muss einen freundlich „Klaps“ bekommen, damit es weiter gehen kann. Eine, die in diesem Spiel bestimmt keine Klaps braucht ist Neomi. Bekannt für ihr starkes 1:1 ist sie ja eh, aber in diesem Spiel sieht sie auch die Außen und ganz neu, tauchen auf einmal Sprungwürfe in ihrem Repertoire auf. Im Training und bei Freiwürfen schon oft gezeigt, werden sie nun auch hier im Spiel eine Waffe. Wahrscheinlich hat sie Angst, dass sie sonst festfriert, hebt sie jetzt des Öfteren ab, als wäre sie die dritte Mensing. Dabei fängt die ja gerade erst in der D-Jugend an.  Angeführt von Neomi, ziehen die Deistermädels bis zu Pause von 14-8 auf 20-12 davon.

In der Pause ist Sven voll des Lobes. Er freut sich, dass vieles vom geübten und vor dem Spiel angesprochenen umgesetzt wurde. Viele neue Dinge wurden den Zuschauern präsentiert. Ob Bommel, Rüdiger oder die Sperre. Da sieht schon sehr nach Handball aus. Einzig der Kreis wurde ein wenig übersehen und Lorena langweilte sich ein wenig auf ihrer Seite. Aber ein wenig muss ja Luft nach oben sein, sonst würden wir höher spielen. So gibt es nicht viel zu verfeinern. Gidels Fuß hat gehalten, Lenis Lunge genug Luft, Charlottes Flügel sind entstaubt und Neomi anscheinend welche gewachsen. Also wieder raus aus der warmen Umkleide und rein die den Iglu, äh die Halle.

Sogar die Schiedsrichter haben beim erneuten Anpfiff ein wenig Gänsehaut. Sie schieben es auch die Temperatur, wobei es auch die schönen Spielzüge gewesen sein können. Aber es müssen Spielzüge aus Halbzeit eins gewesen sein, denn jetzt läuft erstmal nichts beim Team aus Wennigsen. Hat Verden schon den letzten Treffer in Halbzeit eins erzielt, sind es wiederum die Gäste, denen gleich zwei Treffer in Folge in Halbzeit zwei gelingen.  20-14 nach 28 Minuten. Ist es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als Ergebniskosmetik, wird es in der Folge nicht wirklich besser. Der Zugriff will nicht mehr richtig klappen und weil das nicht genug ist, steigt der Rechner jetzt völlig aus. Nichts geht mehr. Völlig eingefroren und auch der „Klaps“ aus den ersten 25 Minuten reicht nicht mehr aus. Gut, dass ein Ersatzrechner vorhanden ist. So kann es nach einer kurzen Glühweinpause weitergehen. Notiz für den nächsten Kioskdienst, Glühwein kaufen. Aber auch diese unfrierwillige Pause hilft nur den Gästen. Die jungen Wilden aus Verden drehen plötzlich ein wenig auf und aus dem 20-14 wird in den nächsten vier Minuten plötzlich ein 22-19 und keiner weiß, was los ist. Das war gerade ein 4-0 Lauf. Die „Verden“ doch wohl nicht noch dichter herankommen. Die Julia Muss doch in den Griff zu kriegen sein (das Wortspiel bekommt nur jemand mit, der den Spielbericht genau gelesen hat, denn die Toptorschützin heißt schließlich „Muss“ mit Nachnamen). Sie stellt zu dieser Zeit die (ehemalige) Wennigser Mauer vor ein paar Probleme. Der komfortable Vorsprung ist dahin und auch die gute Laune auf der Bank. Drei weitere Minuten schaut der Chefcoach sich das (Schnee)Treiben auf der Platte noch an, aber dann nimmt er eine Auszeit. In der Bundesliga könnte er den Buzzer drücken, so bleibt ihm nur, die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch zu knallen. 24-20 führt sein Team und es sind 35 Minuten gespielt. Die nächsten Minuten geht es weiter hin und her. Die Fans aus Verden, immer noch wach durch den, mehr als starken, einen Kaffee von vor dem Spiel, feuern mittlerweile ihr Team an, als würden sie führen. Als Betreuer auf der Bank fragt man sich erneut, warum die Gästefans regelmäßig lauter sind als unsere. Da müssen wohl bessere Ergebnisse her. Zumindest in diesem Spiel sorgt Lotti mit ihrem 4. Treffer dafür, dass die Gesichtszüge von Coach Köster langsam wieder auftauen, denn sie leitet einen 4-0 Lauf von den Golden Girls ein. Durch das Tor von Neomi zum 30-22 in Spielminute 43 ist das Team jetzt wieder eindeutig auf der Siegerstraße und kann sich noch einen wunderschönen Fehlwurf leisten. Unter den Argusaugen von Ehrenschniene bekommt Gidsel, kurz hinter der Mittellinie, den Ball von Neomi zugespielt. Leichter Anlauf und ein Sprung kurz vor der Abwehr. Während die drei Frau Mauer hochspringt und mit einem Block den Wurf erwartet, kommt der Pass auf rechts außen, wo währenddessen Rike in der Luft auf den Ball wartet, mit beiden Händen fängt und in bester Kempa Manier abschließt. Leider ist die Torhüterin auf dem Posten und kann den Ball halten. Trotzdem war das heute die Sahne auf der Torte. Die Kirsche hat die Torhüterin vereitelt. Ein Tor kann auch noch das „Küken“ des Spiels werfen. Als Jahrgang 2010 in der Landesliga sieben Tore zu werfen, kann man mal machen. Glückwunsch an Jasmin vom Gegner. Jetzt ist auch die Schlussphase relativ ausgeglichen und die Partie endet mit 34-27.

Der Anschluss an die Tabellenspitze ist weiter gehalten und es wurde was für das Selbstvertrauen gemacht. Getrübt wurde die schöne Vorstellung durch die kurze Phase in der zweiten Halbzeit, in der die Mädels gespielt haben, als würden sie im Schneeanzug durch die Halle stapfen. Hoffen wir, dass die Temperatur bis zum nächsten Heimspiel wieder im positiven Bereich gemessen werden kann, auch wenn das nächste Spiel erst Ende Januar im nächsten Jahr ist. Für Rike eine ungewohnte Erfahrung, dass sie mit 12 erzielten Treffern nicht die Nummer 1 im Spiel ist, aber das war schon eine komplette Partie von Neomi. So gut wird sie im Alter von 14 nie wieder spielen. Ein wenig schade ist tatsächlich die Stimmung auf der Tribüne, die momentan nicht annähernd an die Stimmung der letzten Saison heranreicht. Aber die Golden Girls werden halt immer mehr zu dem Bayern München des Mädchen Handballs in der Region. Die Zuschauer sind verwöhnt und mal abgesehen vom völlig unwichtigen Ausrutscher im letzten Saisonspiel kennen die meisten Zuschauer einfach keine Niederlagen von diesem Jahrgang in der heimischen Halle. Auch einen Kempa Trick hat man nicht zum ersten Mal gesehen. Vielleicht muss mal ein Star oder Toptorjäger in der Halbzeit auftreten, um wieder mehr Stimmung zu generieren. Oder der Handballgott schickt einen Engel, der auf dem Wennigser Marktplatz erscheint (oder dort, wo das Freischießen zelebriert wird) und der Landbevölkerung verkündet: „Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute wird in der Stadt Wennigsen wieder Handball gespielt; er ist schön und er ist gut. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet die Golden Girls sehen, die in der Landesliga spielen, in der KGS-Halle zu Wennigsen. Geht hinaus in die Welt und verkündet die frohe Botschaft.“

So bleibt nicht mehr als die Hoffnung, dass allen Gästen, aus welcher Stadt sie auch angereist gekommen sind, dieses Spiel gefallen hat und es weitererzählen. Auf das im nächsten Spiel wieder mehr Zuschauer kommen und wir für die nächste Saison neue Spielerinnen anlocken.

Für die Golden Girls spielten: Jolina (Tor/8 Paraden), Neomi (13), Rike (12), Lotti (4), Sarah (3), Leni (1), Jule (1), Ida, Lorena, Emma, Alina und Gidsel

Interview nach Spitzenspiel

Torben: Hi Sven, es ist jetzt über ein halbes Jahr seit unserem letzten Interview her. Seitdem hat sich viel getan. Letzte Woche habt ihr in der Landesliga ein Spitzenspiel gehabt und gleich das nächste Spiel vor der Brust. Danke, dass Du trotzdem Zeit für ein Interview hast. Trotz der Gegenwart blicken wir aber erstmal zurück. Doch vorher muss ich fragen. Puls wieder normal?

Sven: Ja der Puls ist wieder normal, aber im Kopf spielen sich noch viele Szenen ab. Vor allen Dingen, was ich anders und besser hätte machen können. Und natürlich hadere ich noch mit unserem unsäglichen Verletzungspech, was uns die 3 Minuspunkte wahrscheinlich auch mit eingebrockt hat.

Torben: Prägend war nach der Meisterschaft ja der Aufstieg in die Landesliga. Meinen Glückwunsch dazu. Es war schwieriger als gedacht. Hättest Du mit diesen Problemen in der Relegation gerechnet?

Sven: Nie und nimmer. Wenn man fast ungeschlagen Meister in der ROL Hannover wird, gehört man in die Landesliga. Aber man hat gesehen, dass sich Handball auch im Kopf abspielt und die Mädels mächtig nervös waren. Zudem waren die Schieriansetzungen sehr merkwürdig, was zu einigen fragwürdigen Entscheidungen geführt hat.

Torben: Ausgerechnet zum „großen Finale“, dem Relegationsturnier in Damme warst Du im Urlaub. Nach Außen hast Du ja große Zuversicht vermittelt, aber wie aufgeregt warst Du in der Ferne, als Du nur zum Zuschauen verurteilt warst? Als Trainer Torben, dazu haben mit Gidsel und Hannah auch noch zwei starke Spielerinnen gefehlt. Alle andere als gute Voraussetzungen.

Sven: Das war natürlich hart nicht dabei zu sein – aber ich hatte volles Vertrauen in Dich und Martin. Ohne Gidsel zu spielen…daran hat man sich ja mittlerweile gewöhnt😉 und Issy hat uns stark auf Außen unterstützt. Ich habe mir die Spiele ja bei Nuliga auf der Sonnenterasse in den Dolomiten angeschaut und habe natürlich mitgefiebert.

Torben: Halb zog es sie, halb sanken sie. Es war dann Platz drei bei dem Turnier. Platz vier hätte zwar noch gereicht zur Qualifikation, aber es war schon recht knapp. Wie groß wäre die Enttäuschung gewesen, wenn es nicht geklappt hätte?

Sven: Unglaublich groß! Vor allem das Gefühl der sportlichen Ungerechtigkeit wegen der überragenden Meisterschaft. All die Mühe, die sich die Mädels gemacht haben wäre gefühlt umsonst gewesen.

Torben: Ich bin mir nicht sicher, ob allen ein Stein vom Herzen gefallen ist, als der Aufstieg unter Dach und Fach war. Es gab auch große Zweifler an der Landesliga. Wieso wolltest Du unbedingt in der Landesliga melden?

Sven: Wie sagte mein Mentor Karsten „Landesliga ist kein Hexenwerk“. Zweifler gibt es immer und ich freue mich, wenn wir diese auf unsere Reise mitnehmen können. Ich hatte mir im Vorfeld einige Spiele auf dem Niveau angeguckt, wir hatten Testspiele gegen höherklassige Gegner, einen hohen Zuspruch von kompetenten Außenstehenden und es deuteten sich viele Neuzugänge an, falls wir in der LL spielen sollten. Trotzdem war das eine Entwicklung, die sich erst in der 2. Saisonhälfte der ROL klar andeutete. Ich erinnere mich noch an unser ungläubiges Gesicht als der Schiri, der uns im 2. Saisonspiel der ROL gepfiffen hat, sagte: „ Was seid ihr denn für eine Mannschaft? Meldet euch schonmal für die Relegation zur Landesliga an!“

Torben: Die nächste Herausforderung für Dich war natürlich, dass Du im Sommer neben den etablierten Spielrinnen plötzlich auch absolute Anfängerinnen unter Deinen Fittichen hattest. Auch das hast Du, in meinen Augen, gut gemeistert, aber anstrengend war es trotzdem mit bis zu 30 Kindern in einer Trainingseinheit und so unterschiedlichen Leistungsständen. War schon hart an der Grenze. Wieso hast Du das trotzdem durchgezogen?

Sven: Wir schicken keinen weg und kümmern uns um jeden der Bock auf diese großartige Sportart hat. Mit Deiner Hilfe haben wir das einigermaßen hinbekommen bis zu den Herbstferien. Ab da ging es nicht mehr, weil wir den Mädels nicht mehr gerecht werden konnten. Die eine waren überfordert und die anderen unterfordert.

Torben: Dann war erstmal Sommerpause. Viele Wochenenden ohne Spiele. Dafür mehr Zeit für Training. Wie war es dann, als zu Trainingseinheiten in den Ferien manchmal nur fünf Spielerinnen da waren? Ist ja eigentlich völlig untypisch für die Golden Girls.

Sven: Die Saison zog sich ja durch die Relegation bis in den Juni hinein und die etablierten Kräfte brauchen dann auch mal eine Pause. Und leider ist es so, dass alles auch einen Gewöhnungseffekt hat, auch der Erfolg…trotzdem sollten wir uns nicht darauf ausruhen, sondern immer weiter machen. Enttäuscht war ich allerdings schon von einigen der „zweiten Reihe“, die die Chance verpasst haben in den Ferien (Herbstferien und Wochenendeinheiten übrigens auch) sie individuell stärker zu machen.

Torben: Für die C- und D-Jugend konnten wir dann Chris gewinnen. Wie dankbar bist Du, dass Du nicht mehr allein für alles verantwortlich bist?

Sven: Das ist immens wichtig und mindestens genauso wichtig ist der Einsatz von Maike und Nathan für die D-Jugend in Verbindung mit der 2. Trainingseinheit am Freitag für D und C-Jugend. Wir haben dadurch neue Spielerinnen gewonnen und der Fortschritt in den Spielen ist schon deutlich zu erkennen.

Torben: Du wolltest Dich voll mit der B-Jugend auf die Landesliga konzentrieren. Aber erstens kommt es anders…. Durch weitere Zugänge aus Hiddestorf und Lara als Rückkehrerin und Jolina für das Tor, hatten wir plötzlich zu viele Spielerinnen für nur eine Mannschaft. Dann war klar, eine zweite B-Jugend muss her. Eigentlich hatten wir gehofft, noch einen anderen Trainer für dieses Team zu finden. Doch jetzt trainierst Du beide Teams. Das bedeutet großen Stress. Das ist Fluch und Segen des Erfolges und des guten Trainings. Was überwiegt für Dich?

Sven: Torben…es sind doch unsere Mädels. Die B2 ist die Mannschaft, um sich Spielpraxis anzueignen und durch gute Leistungen für die B1 zu empfehlen. Wie wichtig die Spielerinnen der B2 sind, sieht man ja gerade. Durch unsere Verletztenmisere sind sie ein wichtiger Bestandteil der B1. Ich sehe das ganze auch als ein gemeinsames Team, weil ja auch B1 Spielerinnen in der B2 unterwegs sind.

Torben: Gab es dann positive oder negative Überraschungen im Sommer?

Sven: Positiveres als der Aufstieg in die LL fällt mir gerade nicht ein😉. Positiv war aber, dass die 3 Füchsinnen aus Hiddesdorf, die noch unsicher waren, einen Vertrag bei uns unterschrieben haben😉 Wenn Jolinas Zusage auch noch in den Sommer fällt…war das natürlich auch sehr positiv, da mit Ihrem Wechsel zu uns eine sehr große Baustelle auf der TW-Position geschlossen wurde. Was natürlich auch noch positiv zu bemerken ist, ist die Wahrnehmung der HSG Wennigsen von außen durch den Aufstieg – man denke nur einmal an die Anfrage für eine Testspiel durch die TSV Burgdorf. Negativ war im Sommer die Trainingsbeteiligung der „zweiten Reihe“

Torben: Der Start in die Landesliga war ja eher ein Fehlstart. Packung beim HSC. Wie war der Start für Dich?

Sven: Wenn ich beim Skat einen Grand ohne 4 spiele und wenige Asse habe, erwarte ich keinen Sieg. Was ich gesehen habe ist, dass wir mit voller Kapelle dem HSC Hannover im Rückspiel Schwierigkeiten bereiten werden.

Torben: Auf die Niederlage folgten drei Siege. Unter anderem Siege mit Harz in Eyendorf und gegen den Nachbarn aus Empelde. Was war Dein Highlight?

Sven: Jeder Sieg ist für die Tabelle gleich wichtig. Das Spiel in Eyendorf war dann eher das Highlight, weil wir nach 2 Stunden Fahrt zu dieser frühen Anwurfzeit den Gegner beherrscht haben.

Torben: Lange Pause und dann gleich Spitzenspiel. Du hast die Zeit mit einigen Trainingsspielen überbrückt. Hast Du da neue Erkenntnisse sammeln können?

Sven: Durch die Trainingsspiele wollte ich den Wettkampfmodus aufrechterhalten. Da wir auch in diesen Spielen leider nie mit der ganzen Mannschaft gespielt haben, hielten sich die sportlichen Erkenntnisse in Grenzen. Eine schöne Erkenntnis ist immer wieder zu sehen, wie beliebt unsere Truppe bei den anderen Mannschaften ist. Es entstehen dadurch viele soziale Kontakte in der viralen Welt, die uns vielleicht die ein oder andere große Überraschung bescheren können,😉. Eine andere Erkenntnis ist, dass einige im Vorfeld immer nölen und alles doof ist…wenn es dann vorbei ist war es doch ganz okay😉

Torben: Ausgerechnet vor dem Spitzenspiel ist das Gidsel ausgefallen. Hast Du trotzdem mit einem solch guten Auftritt gerechnet?

Sven: Naja, erschwerend kam ja noch hinzu, dass Charlotte immer noch verletzt war und Alissa nur bedingt einsatzfähig war. Aber ich hatte volles Vertrauen in unsere Kapitänin Leni und sie hat Ihre Sache auch gut gemacht. Zudem hatten wir im Rückraum auch noch unsere Allzweckwaffe Sarah. Man hat dann aber insbesondere mit zunehmender Dauer des Spiels den Kräfteverschleiß der Leistungsträgerinnen in diesem Fight gesehen.

Torben: Der Trainer von Hollenstedt rechnet uns mit zu den Favoriten? Teilst Du seine Auffassung?

Sven: Voll und ganz…die Rückrunde wird uns gehören.

Torben: Jetzt zur B II. Durch die ganzen Zugänge war das Team unabdingbar. Natürlich wollen wir auch da alles gewinnen, aber grundsätzlich können die Spielerinnen dort Spielpraxis sammeln und sie für die B I empfehlen. Läuft es so wie Du gedacht hast?

Sven: Sportlich sicherlich besser als erwartet. Ich muss allerdings auch zugeben, dass unsere Mädels für die Regionsliga teilweise zu gut sind. Ich wünsche mir daher umso mehr, dass sie genau dort immer wieder die Sachen ausprobieren, die wir im individuellen Bereich üben. Darüber hinaus steht das Angebot für die C Jugend in der B2 auszuhelfen, wie es vor der Saison beschlossen wurde – da geht sicher noch mehr.

Torben: Dazu hast Du ja auch ein Auge auf die C-/ und die D-Jugend. Was können wir da noch erwarten?

Sven: Es haben sich ja 2 neue TW – Talente aufgetan. Ansonsten sind die meisten ja auch ROL Meister der Saison 2023. Wenn die „Frischlinge“ weiter das Angebot der Freitagseinheit bei Maike und Nathan annehmen, mache ich mir um den Nachwuchs keine Sorgen. Mir sind da übrigens auch noch 2 Spielerinnen mit gleichem Nachnamen aufgefallen, die beide in Ihren Ligen die Torschützenliste anführen – ich glaube die muss ich mir mal näher anschauen😉

Torben: Ok, nach Vergangenheit und Gegenwart, jetzt die Zukunft. Wie ist die Saisonprognose für die Teams?

Sven:

B1: Durch unsere verletzungsbedingten 3 Minuspunkte bleibt es bis zum Schluss spannend. Bei Hollenstedt kann ich mir nicht vorstellen, dass sie noch gegen einen anderen Gegner Punkte abgeben. Beim HSC Hannover schon eher. Wir müssen jetzt schon fast alles gewinnen, um oben dranzubleiben. Prognose Zweiter hinter Hollenstedt.

B2: eine Wundertüte, weil man nicht weiß wer aufläuft in den Spielen. Trotzdem glaube ich, dass wir um die Meisterschaft mitspielen.

C : da fehlt mir ein bisschen der Einblick, da ich die Gegner nicht so gut kenne. Sie spielen aber in der ROL eine tolle Rolle und sollten im gesicherten Mittelfeld landen.

Torben: Planst Du auch schon für das nächste Jahr?

Sven: Man muss jetzt die Weichen für die nächste Saison stellen. Es wird viel Veränderungen im Umland geben von denen wir in Wennigsen profitieren können. Es laufen auch schon die ersten vorsichtigen Gespräche. Vielleicht gibt es ja sogar schon diese Saison ein große Überraschung.

Torben: Ok, noch abschließende Worte von Dir?

Sven: Mir macht es unheimlich Spaß mit Dir und den Mädels erfolgreich zusammen zu arbeiten. Die Unterstützung der Eltern ist super! Ich wünsche mir etwas mehr den Zusammenhalt in der Jugend und im gesamten Verein, was die Unterstützung in den Heimspielen anbetrifft. Wir sollten versuchen die Stimmung der letzten Saison wieder aufleben zu lassen.

Torben: Dann danke für die Zeit und die Worte. Viel Glück für die Zukunft und bis bald.

Weibliche D: JSG Weserbergland II vs HSG Wennigsen/Gehrden

Auf den Spuren der Großen

Von Torben Weschen

Weserbergland, da war doch was? Vor einem Jahr der große Widersacher der weiblichen C-Jugend auf dem Weg zur Meisterschaft der Regionsoberliga. Aber wir haben dort den Weg zum Titel mit einem Auswärtssieg geebnet. Dieses Jahr eine Nummer kleiner, aber nicht minder wichtig und spannend. Vor dem Spiel hatte CC Haenel ein paar Probleme, die richtige Bank zu finden. Saßen da doch tatsächlich auf einmal drei Spielerinnen bereit, sich im Spiel einwechseln zu lassen. So viele Spielerinnen zu einem Spiel ist in dieser Saison. Ein Novum! Und unter den Spielerinnen befindet sich auch ein berühmter Nachname (zumindest für den Mädchenhandball in der Region). Mensing! Schauen wir mal, wie schnell sie in die Fußstapfen der großen Verwandtschaft schlüpfen kann. Lange wird es bestimmt nicht dauern. Und die nächste Anmeldung steht schon in den Startlöchern. Also sind nicht nur Fortschritte auf der Platte, sondern auch im Umfeld zu vermelden. Dazu gehört auch, dass Maike wieder mit auf der Bank sitzt und ein fester Bestandteil im Trainerteam der D-Jugend geworden ist. Daumen hoch.

Somit nehmen also zum ersten Mal Isabell, Luise und eine neue Lilli am Spielbetrieb teil. Los geht es schon fast wie immer. Leona schnappt sich den Ball und stürmt drauf los. Zählbares lässt nicht lange auf sich warten und nach nicht mal zwei Minuten steht es bereits 2-0 für uns. Beide Treffer durch Leona. Spielt da auch ein familieninterner Wettkampf eine Rolle? Man weiß es nicht, aber ich habe da so ein Gefühl… Nach dem Anschlusstreffer von Weserbergland trifft zwar wieder Leona, danach nimmt sie sich aber ein wenig zurück und die beiden nächsten Treffer erzielen Maya und Layal. Somit steht es nach knapp sieben Minuten 5-1 für uns. Das Spiel scheint sich (zumindest für uns) in die richtige Richtung zu entwickeln. Auf der Gästebank steigt die Stimmung aber das Gemurmel auf der heimischen Bank nimmt zu. Daran ändert auch ein verwandelter 7-Meter nichts, da kurz danach Layal und Leona wieder zuschlagen und auf 7-2 stellen. Jetzt reicht es dem Trainertrio von Weserbergland und sie nehmen eine Auszeit. Fortan werden wir des Öfteren liebevoll darauf hingewiesen, dass unsere Abwehr etwas zu defensiv steht. Ist ja richtig und wir versuchen es ja zu ändern, aber soooo lange spielen unsere ja noch keinen Handball und da ist es schwer, alle Anweisungen in den Köpfen der Mädchen zu verankern. Ich glaube wir geben der Trainerin mal Svens Nummer. Der kann auch in den B-Jugenden noch ein Lied davon singen. Sogar in der Landesliga. Weiter geht es nach der kurzen Unterbrechung. Auf die Defensive haben unsere Mädels aber eh keine Lust und es geht weiter nach vorne. Leona und Maya vollenden einen 4-0 Lauf. Aus Sicht der Heimmannschaft hat die Unterbrechung wohl nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, aber wir nehmen das dankbar an. 9-2und knapp 16 Minuten gespielt. Charlotte hält hinten mal wieder super, kann aber nicht alle Treffer verhindern. Bis zur Halbzeit lässt sie noch zwei Tore zu, da wir aber im gleichen Zeitraum noch einmal mehr den Weg ins Ziel finden, gehen wir mit einer beruhigenden 12-4 Führung in die Kabine.

Zur freudigen Stimmung gesellen sich auch ein paar fragende Gesichter, was die Abwehr angeht. Es wird nochmal alles geklärt und die Ausrichtung für die nächsten 20 Minuten besprochen. Nach einem obligatorischen Gang zur Toilette geht es dann weiter.

Äh, mit weiter meinten wir, dass nicht nur auf die Platte gegangen wird, damit alle sehen, wie gut euch die Trikots stehen. Ihr sollt auch spielen. Irgendwie scheint alles, was in der Kabine besprochen wurde, auf dem Weg zurück verlorengegangen zu sein. Aber auch dazu können wir Sven fragen. Da vergessen die Mädels die Anweisungen manchmal noch auf dem Weg von der Bank auf die Platte. Vielleicht ist es auch die Verunsicherung über die leichten Erinnerungen wegen der falschen Abwehr, auf jeden Fall spielt momentan nur noch Weserbergland. Wenn wir nicht wüssten, wie gut das Team zusammenhält, könnt man fast ein wenig Angst um den Spielausgang bekommen. Tor um Tor wirft das Heimteam und sie kommen immer näher. Aus dem 12-4 wird ein 12-7. Auch die Auszeit von CC Haenel verpufft wie der berühmte Tropfen auf einem heißen Stein. Sogar Leona wird angesteckt und sie verwirft einen 7-Meter, was zur Folge hat, dass aus dem 12-7 in Minute 27 ein 12-9 geworden ist. Uiuiui. Immerhin kann sich Leona wieder mal durchsetzen und beendet mit ihrem Treffer den 5-0 Lauf des Heimteams. Durchatmen. Leider nicht lange. Wieder netzt das Heimteam 2x in Folge und es steht 13-11. Dazu kommt jetzt auch noch ein 7-Meter Pfiff. Oh Mann. Jetzt wird es wirklich eng. Außer, ja außer Charlotte (Kampfname übrigens Chucky) hält den 7-Meter. Und tatsächlich. Riesiger Jubel brandet bei den HSG-Mädels auf. Gehalten. Weiter zwei Tore in Front. Diese kleine Schwäche nutzt Layal aus und kann mit ihrem Treffer zum 14-11 die Nerven weiter ein wenig beruhigen. Gut, dass dem Trainerteam des Heimteams auffällt, dass immer nur eine Person an der Bank stehen darf. Durch diesen nett gemeinten Hinweis wird der Blutdruck geschont und zukünftig steht nur noch einer aus unserem Trainerteam. Oder wie mein alter Deutschprofessor immer zu sagen pflegte: „Wenn Du dabei bist, eine Diskussion zu verlieren, fange an, die Grammatik des Gegenübers zu kritisieren…“. Stimmt natürlich nicht. Einen Professor hatte ich auf der Realschule nicht. Hätte aber fast meinen erweiterten Abschluss geschafft. Doch ich schweife ab. Die Nerven unseres Trainerteams werden durch die angebotenen Sitzgelegenheiten geschont, aber auf der Platte gibt es trotz der drei Tore vor keine Beruhigung. Kein Wunder, dass die Kinder verwirrt sind, wenn die Erwachsenen so viel reden. Die sollen doch eigentlich nur zuschauen. Erneut treffen die Heimspielerinnen zwei Mal in Folge und kommen wieder auf ein Tor heran. Nur noch 14-13 für uns. Die Halle wird lauter und auch das verunsichert unsere Truppe ein wenig. Jetzt gilt es Nerven aus Stahl zu haben. Es wird ein offener Schlagabtausch. Langsam beginnt die Crunchtime. Durch Leona und Maya schaffen wir jetzt zwar mal wieder zwei Tore vor, aber Weserbergland bleibt gefährlich und zwei Tore sind im Handball nichts. Pünktlich fünf Minuten vor dem Ende schafft Leona aber mit einem weiteren Treffer eine drei Tore Führung. Puh, wenn die Steine, die gerade von Herzen purzeln, beim Heimteam purzeln würden, wäre das Team künftig Weserflachland. Aber Teufel, was haben für eine Mannschaft. Sie halten zusammen und die (offensive) Abwehr wird wieder sicherer. Sie kämpfen fast bis zum Umfallen und halten Weserbergland weiter auf Abstand. Einen kurzen Hüpfer machen die Herzen nochmal, als Emely einen 7-Meter verwirft und Weserbergland mit dem darauffolgenden Angriff wieder auf zwei verkürzen kann. Doch Maya stellt den alten Abstand wieder her und damit ist der Widerstand endgültig gebrochen. 18-15 und nur noch drei Minuten zu spielen. Auch das ist zwar im Handball möglich, aber unsere Mädels haben sich nach dem Tief selber wieder befreit und haben jetzt eine breite Brust. Jetzt haben sie wieder die Sicherheit der Anfangsphase und sie lassen nichts mehr zu. Was für eine Mannschaftsleistung. Es fallen noch drei Tore und Leona darf den Endstand von 20-16 erzielen. Auswärtssieg.

Puh, sehen wir da etwa das eine oder andere graue Haar bei Maike? Wundern würde es mich nicht nach diesem Spiel. Eine tolle Leistung. Es wurde zwar echt knapp, aber als es hart auf hart kam, rückte das Team zusammen. Sowohl auf der Platte als auch auf der Bank. Riesig der Jubel. Freude auch über die neuen Spielerinnen, die gezeigt haben, dass sie nicht nur sportlich, sondern auch menschlich gut in die Mannschaft passen. An dem Team werden wir in Zukunft noch viel Freude haben. Wenn man seine Haare kostenfrei ein wenig grau tönen möchte, kann man sich gerne am 3.12.2023 um 13 Uhr im Kirchweg in Hohnhorst einfinden. Dann spielt diese tolle Truppe das nächste Mal und es geht gegen die HSG Schaumburg-Nord. Bis dann.

Für den Nachwuchs der Golden Girls spielten: Charlotte (Tor), Leona (12), Maya (5), Layal (3), Isabell, Ella, Lilli S., Emely, Lilli D. und Luise

Jubiläum: Wir gratulieren Leona zu ihrem 75. Tor für die weibliche Jugend der HSG Wennigsen/Gehrden

Weibliche B II: HSG Wennigsen/Gehrden II vs HSG Nienburg II

Im Tor die Nr. 2

Von Torben Weschen

Abschluss des Heimspieltages in Wennigsen. Nach der C und der B I empfängt nun die B II das Team aus Nienburg. 17 Uhr auf einem Samstag eine undankbare Zeit. Immerhin Heimspiel. Nienburg hat zwar erst einen Sieg auf dem Konto, aber bei den Golden Girls ist man nach zwei Unentschieden auch vorsichtig geworden. Kurioserweise endeten die letzten beiden Spiele mit 14-14. Mit der Anzahl der Gegentore ist man auf Seiten von Coach Köster sicherlich zufrieden, aber die identische Anzahl im Angriff bedeutet, dass was passieren muss. Im Training wurde daher vermehrt auf Wurfhaltung und Abschluss geachtet. Nach ihrem Einsatz gegen Solling zu Saisonbeginn, half Issy nun zum zweiten Mal in dieser Saison in der B-Jugend aus. Ihren ersten Einsatz feierte Nele. Eigentlich auch zur C-Jugend gehörend, wollte sie aber die B II unterstützen, da die Personaldecke durch Verletzungen weiterhin recht dünn ist. Nach ihren Kurzeinsätzen im Tor der C-Jugend, wollte sie diesen Platz auch gegen Nienburg einnehmen. Damit verdrängte sie Sarah ins Feld, die bis kurz vor Anpfiff noch für diese Position vorgesehen war. Auch wenn es nur für eine Halbzeit sein sollte, freute sich Sarah über die kurzfristige Möglichkeit, im Feld zu spielen. Da sich langsam rumspricht, dass das Team sich über Unterstützung aus dem jüngeren Jahrgang freut, hoffen wir in Zukunft das eine oder andere „neue“ Gesicht dort zu entdecken.

Also die müden Knochen ausgeschüttelt und noch nicht an die Partys am Abend gedacht, geht es los. Nienburg scheint die Anfahrt von ca. 60 Minuten noch in den Knochen zu stecken, aber was mit der Truppe vom Deister los ist, wissen wir nicht. Einzig Nele im Tor zeigt, dass sie schon, oder noch wach ist. Doch während sie schon den einen oder anderen Ball parieren musste, sucht die Torhüterin ihr gegenüber etwas zur Abwechslung, da nach fünf Minuten immer noch kein Ball auf ihr Tor gekommen ist. Schade, dass man das Handy nicht mit ins Tor nehmen darf. Man hätte sonst auf Insta mal schauen können, was die Trikot-Challenges so machen. Fünf Minuten gespielt und immer noch kein Tor. Auf keiner Seite. Zählen wir die Zwei mal nicht mit, auf die geworfen wird… Sind wir hier beim Fußball? Da, endlich. Ein Tor. Hui, so ein seltener Umstand. Die Halle ist ganz leise. Nicht das wir das Tor verjagen weil es sich erschrickt… Ach ne, das Tor ist für Nienburg. Egal. Immerhin ist mal was passiert. 0-1 nach 5:04. Keine Minuten später sogar das 0-2. Aber immerhin wird mal auf das Tor von Nienburg geworfen. Das wird schon noch. Bei 7:04 fällt dann sogar das 0-3. So langsam wird sogar Sven ungeduldig. Der Ball kommt zwar nicht bis zum Tor, aber durch ein regelwidriges Eingreifen der Abwehr gibt es 7-Meter. Juchu, endlich das erste Tor. Äh, doch nicht. Leider segelt der Ball über das Tor. Weiter warten. Endlich, keine neun Minuten sind gespielt, als Sara sich ein Herz fast, sich im 1:1 durchsetzen kann und das 1-3 erzielt. Dann geht es tatsächlich relativ schnell. Alina, findet sich heute nicht nur auf der Mitte wieder, sondern auch eine Lücke. Wir finden das gut und sich auf der Anzeigentafel der neue Spielstand wieder. 2-3 und „erst“ 9:52 gespielt. Leider ist die Freude nach vorne so groß, dass hinten geschlafen wird. Gleich 2x und daher steht es alsbald 2-5. Gott sei Dank, dass hinten Nele im Tor steht, die mit Sicherheit nicht nach einem Handy zur Vertreibung der Langeweile sucht. Sie hat genug zu tun und schlägt sich blendend. Nun wechselt Sven ein wenig durch und auf den Platz kommt das Duo Furioso. Sarah und Issy. Noch ahnt Nienburg nicht, was Sven da eingewechselt hat. Es dauert keine fünf Minuten und die beiden haben, mit je zwei Treffern, aus dem 2-5 ein 6-5 gemacht. Gut, etwas begünstigt durch eine Zeitstrafe auf der Seite der Gäste, aber auch daraus muss man erstmal Profit schlagen. Fragt mal in der B I… Knapp 17 Minuten sind nun gespielt. Nienburg kann zwar nochmal zum 6-6 ausgleichen, aber nach zwei weiteren Toren durch Issy, steht es 8-6. Die Trainerin der Gäste will mal fragen, was das los ist und nimmt dafür eine Auszeit. Bringt nicht wirklich was. Nele will nach der Halbzeit zu einem weiteren Termin und da Sarah dann vom Feld ins Tor wechseln soll, versucht sie ihre Zeit auf dem Feld möglichst effektiv zu nutzen. Wie macht man das am besten? Auf dem Feld mit Toren. Also erzielt sie bis zur Pause noch deren vier. Dazu noch ein weiteres von Issy. Das macht summa summarum ein 13-7 beim Gang in die Kabine.

„So Nele, wir müssen los“. „Ach, 10-15 Minuten kann ich noch“. So kommt es also nicht zum Torwartwechsel und alle freuen sich. Alle? Nein, eine kleine Mannschaft auf der anderen Seite der Platte freut sich weder darüber, dass Nele im Tor bleibt, noch darüber, dass Sarah weiter draußen spielt. Also weiter wie bisher.

Dieses Mal dauert es knapp vier Minuten bis zu Treffer eins in Halbzeit zwei. Es ist mal wieder Sarah, die nun zum vierten Mal in Folge auf der „Anzeige“ erscheint. Wer nun aber denkt, dass Nienburg sich geschlagen gibt, der hat sich getäuscht. Sie kämpfen und schaffen in den nächsten fünf Minuten ihrerseits einen 3-0 Lauf und kommen zur Minute 33 bis auf 10-14 wieder heran. Trotz dieser Tore hält Nele überragend und vergisst ihr selbst gesetztes Zeitlimit von 10-15 Minuten für Halbzeit zwei. Ihre Mutter hat das Drängeln auch schon lange aufgegeben und genießt einfach nur noch den Auftritt ihrer Tochter. Am Ende werden 18 Paraden vermerkt in ihrem ersten Spiel im Tor über die komplette Spieldauer. Als C-Jugendliche in der B-Jugend! Es werden auch wieder andere Spiele kommen, aber das war mal ein Ausrufezeichen. Auch an Jule M. mit der sie sich wohl zukünftig die Einsatzzeiten in der C-Jugend teilen wird. Während Nele also hinten ihren Spaß hat (das Eigentor blitzdingsen wir einfach mal aus dem Spiel), verdirbt Sarah den Nienburgerinnen die Hoffnung auf etwas Zählbares. Zwischen den Minuten 23 bis knapp 38 ist es ein Spiel Sarah gegen Nienburg. Dann, beim Stand von 16-13 bei 37:32 trifft Sara (äh Torben Schreibfehler. Du hast ein „h“ vergessen), zum 17-13 (Nein, kein Schreibfehler. Es ist Sara ohne „h“, die getroffen hat). Dieses Tor hat wohl eine Art Blockade beim Rest des Teams gelöst. Sarah trifft zwar weiter, aber auch Emma, Luisa und auch Issy treffen. Der Vorsprung wächst und das Spiel ist lange entschieden, als das Kampfgericht nochmal zeigt, dass es nicht eingeschlafen ist und einen Wechselfehler anzeigt. Diese zwei Minuten in Überzahl nutzen die Golden Girls für weitere zwei Treffer zum 23-15 in Minute 44. Die Tore in den letzten fünf Minuten teilen sich beide Teams gerecht auf und der Treffer aus gefühlten 50 Metern in der Schlusssekunde von Sarah, ist nur das I-Tüpfelchen auf eine durchaus gelungene Partie. 27-17, weiter ungeschlagen mit Ambitionen nach oben.

Ein bemerkenswertes Spiel ist zu Ende gegangen. Da war die Nummer zwei im Tor, in diesem Spiel die Nummer eins auf dem Feld. Mit diesem Ausgang hat niemand gerechnet. Interessant dabei ist, dass die drei Protagonisten auf Seiten der Golden Girls jeweils C-Jugendliche waren und bei Nienburg nicht nur sechs der neun Spielerinnen zur C-Jugend gehörten, sondern davon auch noch zwei zum 2010er Jahrgang gehörten. Ist also durchaus interessant, dass da in den nächsten Jahren kommt. Unsere B II hat jetzt leider gute vier Wochen Pause bis zum nächsten Spiel, welches am 16.12. bei Meerhandball stattfindet. Zeit, um die Wunden zu lecken und die Verletzungen auszukurieren.

Für die Golden Girls spielten: Nele (Tor/ 18 Paraden), Sarah (14), Issy (8), Sara (2), Alina (1), Emma (1), Luisa (1), Lorena, Lina und Doaa.

Weibliche B I: HSG Wennigsen/Gehrden vs Tus Jahn Hollenstedt

Ich hab Puls

Von Torben Weschen

Pum———————————————————Pum———————————————————-Pum (der Ruhepuls eines durchschnittlichen Menschen)

Vor genau 8 Monaten, am 18.03.2023, wurden die Golden Girls zum Meister der C-Jugend Regionsoberliga gekrönt. In der Zwischenzeit ist viel passiert und nun empfangen die Golden Girls den Tabellenführer der Landesliga, um ihre Erfolgsgeschichte fortzusetzen. Ist das Datum ein schlechtes Omen? Schließlich wurde im März das letzte Spiel der Saison verloren. Manche sagen ja, andere halten den abergläubischen Kram für Blödsinn. Auf jeden Fall kommt Hollenstedt als verlustpunktfreier Gegner in die KGS-Halle in Wennigsen. Das Spiel wird der Höhepunkt eines tollen Heimspieltages mit drei Spielen der weiblichen Jugendmannschaften. Quasi direkt nach dem Aufwachen geht es mit der Organisation des Tages los.

Pum————————————Pum————————————Pum————————————Pum

Das Wichtigste am Morgen die der Kaffee.

Pum————————-Pum————————-Pum ————————-Pum ————————-Pum

Für das (vorerst) wichtigste Spiel der Landesligasaison ist alles vorbereitet. Das Kampfgericht ist bestellt. Der Kioskdienst ist eingeteilt, Vorräte sind gekauft oder gespendet. Trikots sind vorhanden. Die Spielerliste ist ausgedruckt. Genug Geld für den Schiedsrichter ist vorhanden. Spielplakate aufgehängt und in den sozialen Medien geteilt. Die Spieler sind nominiert. Zu der langfristig verletzten Lotti hat sich seit letzter Woche leider auch Gidsel gesellt. Das sie ausgerechnet an diesem Spieltag ausfällt ist natürlich bitter, aber nun mal nicht zu ändern. Gegen Empelde hat sie ja auch gefehlt und wir haben gewonnen. Ansonsten ist es Bestbesetzung und alle sind heiß. In der Woche wurde speziell für dieses Spiel trainiert. Für manche war das Taktiktraining langweilig, aber so langsam werden die Trainingsinhalte „intelligenter“. Schließlich werden die Abwehrreihen immer besser und es wird schwerer, sie auszuspielen. Also wird der Fokus auf Spielzüge gelegt. Innerhalb des Trainerteams laufen die Wetten, wie lange es dauert, bis die Spielerinnen alles wieder vergessen haben. Die niedrigste Quote wird für „direkt nach dem Training“ ausbezahlt. Das sich alle an die Spielzüge erinnern, darauf mag niemand setzen. Zu wichtig scheint die Frage, wie die Haare so gestylt werden, dass sie wie Beton anliegen und man sich darin „spiegeln“ kann. Aber immerhin habe Torben seit einiger Zeit immer ein Ersatzhaarband für den „Fall der Fälle“ dabei. Man ja kann nie wissen.     

Das erste Spiel des Tages, das C-Jugend Spiel ist vorbei. In der Crunchtime kann sich kein Team richtig absetzen und wir bekommen ganze sieben Sekunden vor dem Ende den Ausgleich ☹

Pum———————-Pum———————-Pum———————-Pum———————-Pum—————-

Nun aber voller Fokus auf Hollenstedt. Das gegnerische Team ist eingetroffen. Wie so oft, sehen die Spielerinnen einfach viel besser aus als unsere. Kann man das Können am Aussehen erkennen? Natürlich nicht, aber der Eindruck entsteht einfach. Respektvolle Blicke treffen auf die Truppe. Das Trainerteam stellt sich vor und gibt auch sofort Ratschläge für die Reiseroute im Rückspiel. Knappe zwei Stunden Anfahrt. Hallo liebe Eltern, wir brauchen noch Fahrer:innen (bäh, sieht doof aus) am 06.04.2024 für einen schönen Kurzurlaub in Hollenstedt. Übrigens werden auch Fahrende (auch nicht besser) für den 03.12.2023 gesucht. Da geht es in Bremen gegen Komet Arsten. Freiwillige vor. Während die Mädels sich warm machen, entwickelt sich ein leichtes Pläuschchen zwischen den Trainern. Man tauscht allgemeine Erfahrungen aus und die Gäste bieten Hilfe bei der Trainingsgestaltung und für eventuelle Trainingslager an. Tolle Geste, äh Gäste. Ach beides. Toller Sport. Die große Handballfamilie. Der Schiedsrichter ist auch angekommen. Angesetzt waren ursprünglich zwei. Warum das nochmal geändert wurde, wird man nicht erfahren, aber so wird es immerhin billiger für den Verein. Der Schiedsrichter ist, wieder einmal, ein alter Weggefährte von Coach Köster. Es wird über vergangene Zeiten gesprochen und alte Männer erfreuen sich der glorreichen (verklärten) Vergangenheit. Die große Handballfamilie.

Pum————————————Pum————————————Pum————————————Pum

Die Kabinenansprache reduziert sich letztendlich auf eine Kernaussage. Wer heute nicht heiß ist, hat das Spiel nicht verstanden. Nicht verstanden worden, oder nicht behalten worden sind wohl einige Spielzüge. Zumindest kommen Nachfragen hoch. Jaja, viel Geld hätte man für den Wetteinsatz nicht herausbekommen. Die Tribüne hat sich gefüllt und das Spiel geht los.

Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum————-

Es geht gut los. Es ist kein Spielzug und kein Pass, aber irgendwie hoppelt der Ball zu Jule, die ihn humorlos in die Maschen hämmert. 1-0 nach ca. 30 Sekunden. Keine halbe Minute später erzielt Maja den Ausgleich. Wir haben sie vor dem Spiel als gefährlichste Gästespielerin ausgemacht, was sie auch gleich bestätigt. Aber auch wir häkeln nicht nur Topflappen und so zeigt Neomi ihr typischen 1:1 Verhalten und kann die erneute Führung erzielen. Was für ein Tempo. Es spricht nicht gerade für die Abwehrreihen, dass alle 30 Sekunden ein Tor fällt, aber momentan wird mit offenem Visier gespielt. Keine drei Minuten gespielt und Jule erzielt, dieses Mal nach einem schönen Anspiel aus dem Sprung von Rike, bereits ihr zweites Tor. Leider war dieses Anspiel das letzte für eine laaaaaange Zeit. Eigentlich war es auch das einzige Anspiel in dem ganzen Spiel. Maja zeigt, warum sie, zu diesem Zeitpunkt, hinter Rike auf Platz zwei der Torjägerliste ist und erzielt auch ihren zweiten Treffer. Rike hält dagegen und als Neomi die erste Zeitstrafe nutzt, gehen wir nach knapp fünf Minuten zum ersten Mal mit zwei Toren in Front. Ok, wir können, zumindest zum Start, mithalten.

Pum————————————Pum————————————Pum————————————Pum

Die Abwehrreihen haben sich etwas gefangen und im Schnitt ist nach 10 Minuten alle 46 Sekunden ein Tor gefallen. Es steht 7-6 für uns. Wir können unseren Vorsprung behaupten. Absetzen geht nicht, aber Hollenstedt kann auch nicht ausgleichen. Der Schiedsrichter fährt eine strenge Linie. Hannah hat ihren ersten Treffer erzielt und als Rike nach gut 12 Minuten zum ersten Mal auf +3 stellen kann, gab es bereits drei gelbe Karten und drei Zeitstrafen. Jolina konnte einen 7-Meter halten, aber leider war der „Nachwurf“ im Tor. Trotzdem. +3! Hier geht heute was.

Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum————-

 Bedingt durch eine Unterzahl können wir den Vorsprung aber leider nicht halten und Hollenstedt kommt wieder auf ein Tor heran. Wie oft in dieser Zeit der Satz „Fallt nicht auf die Wurftäuschung rein“, gefallen ist, kann keiner sagen. Aber es war oft. Aber entweder die Spielerinnen haben es nicht gehört, oder sie wissen nicht, was eine Wurftäuschung ist. Zumindest sind sie oft darauf hereingefallen. Sehr oft. Aber haben wir nicht selber dieses Mittel trainiert? Man sieht jetzt live und in Farbe, wie gut man damit durch die Abwehr kommt, wenn man es gut kann (Hallo Spielerinnen, wenn ihr das lest, merkt euch das und versucht das auch mal…). Aber dafür haben wir Maja einigermaßen im Griff. Nach ihren zwei Treffern zu Beginn, kommt in Halbzeit eins nur noch ein weiteres hinzu. Das Spiel geht weiter und wir können den Vorsprung halten. 12-10 bei 14:32 durch Neomi. 14:38, Zeitstrafe für Hollenstedt. Das müssen wir jetzt auch mal ausnutzen. Knapp eine Minute gespielt und nichts passiert. Mist. 15:30. Zeitstrafe für Hollenstedt. Das heißt, eine gute Minute in 6-4 Überzahl. Jetzt müssen wir uns absetzen. Aber wir verdömeln den Ball und kassieren ein Gegentor. Mit zwei Spielerinnen mehr auf dem Feld…

Pum————Pum————Pum————Pum————Pum————Pum————Pum————Pum

Aber gut. Passiert. Noch sind wir weiter in Überzahl und… verdömeln den Ball. Beide Male pfeift der Schiedsrichter einen technischen Fehler. Die große Chance, sich abzusetzen ist vertan.

Pum——–Pum——–Pum——–Pum——–Pum——–Pum——–Pum——–Pum——–Pum——–Pum–

Aber kaum ist Hollenstedt wieder vollzählig, gelingt ein Treffer. Vielleicht sollten wir mal das Überzahlspiel trainieren. Es sind jetzt knapp 20 Minuten gespielt und es steht 15-13 für uns. Wir führen weiter und der Toreschnitt liegt jetzt bei 42 Sekunden.

Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum————-

Hollenstedt lässt sich einfach nicht abschütteln. Die nächsten Minuten werden ein wenig Vogelwild und erinnern an den Start. Habe ich schon den Satz: „Fallt nicht auf die Wurftäuschung rein“, erwähnt? Ja? Es scheint, dass er im Spiel wohl doch nicht gesagt wurde. Sie fallen weiter darauf rein und dadurch leider auch viele Tore. Jolina hält zwar noch einen 7-Meter, und auch nicht wirklich schlecht, aber irgendwie bekommt sie auch nicht richtig den Zugriff auf die Bälle. So kommt, was kommen muss. Mit dem 17-17 fällt der Ausgleich nach 22:35. Als sich kurze Zeit später auch noch Leni eine Zeitstrafe abholt, scheint das Momentum endgültig auf die Seite der Gäste zu kippen. Doch die Golden Girls können den Angriff abwehren und Neomi trifft wieder zur Führung und dem 18-17 Halbzeitstand.

Pum————————-Pum————————-Pum ————————-Pum ————————-Pum

Was für eine Halbzeit. Auch wenn es kein wirklicher Tempohandball ist, so geht es doch die ganze Zeit hin und her. Wir sind gut reingekommen und führen fast die ganze Zeit. Trotzdem ist Hollenstedt die ganze Zeit gefährlich und das Spiel kann jederzeit kippen. Sven lobt die Mädels und lässt sie erstmal durchschnaufen. Es hat zwar nicht alles geklappt und komischerweise haben durch die ganze Mannschaft auch leichte Fangfehler eingeschlichen, aber wir hatten lange Zeit kein Pflichtspiel und es ist der Tabellenführer da. Die vielen Zeitstrafen werden thematisiert. Wird es eventuell eine rote Karte für eine Spielerin geben aufgrund von drei Zeitstrafen? Wenn es in einem Spiel passieren wird, dann wohl in dem. Wenn der Schiedsrichter seine Linie weiter so streng fährt. Um die gute Abwehr vor Aufgaben zu stellen, soll weiter auf Spielzüge gesetzt werden. Wissen alle über die Spielzüge Bescheid? Nun beginnt das übliche Vogel Strauß Spiel. Einige hoffen wohl, dass Sven sie nicht direkt anspricht und „abfragt“. Und ich könnte wetten, dass bei der einen oder anderen Spielerin Homer Simpson im Kopf unter einem Baum liegt und die Wolken beobachtet. Aber Sven will Erfolge und keinen Wissensstandabfrage und erklärt daher nochmal die wichtigsten Abläufe. Ach, wäre doch bloß schon Schluss. Doch noch liegen 25 spannende Minuten vor uns. Weiter geht es.

Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum—————–Pum————-

Es geht wieder los, wie in der ersten Halbzeit. Ein frühes Tor von uns und wir führen mit zwei Toren. Maja kann den Treffer von Neomi kontern und hat auch eine Antwort auf Rikes Tor. 20-19 nach 28 Minuten. Die Außen und der Kreis werden quasi schon das ganze Spiel ignoriert, aber durch Zufall landet der Ball mal wieder bei Jule. Die Trefferquote von Kreis ist eigentlich groß, aber dieses Mal scheitert sie leider.  Dafür kann Rike einen Doppelschlag landen und kurzzeitig schaffen wir einen Vorsprung mit drei Treffern. Absetzen können wir uns aber wieder nicht und nach 30 Minuten steht es 22-20 für die Golden Girls. Ein Blick zur Uhr. Oh Gott, noch 20 Minuten. Plötzlich ist ein Bruch im Spiel. Nicht unbedingt bei unseren Mädels, sondern insgesamt. Wenn die bisherige Zeit im Zeitraffer vorgespult wurde, so scheint jetzt jemand den Schalter auf Slow-Motion umgestellt zu haben. Nicht im Spiel als solches, aber in den zählbaren Ergebnissen. Erfreulicherweise gibt es wenig Strafzeiten in der Halbzeit. Überzahl können wir ja nicht und Unterzahl auch nicht. Da kommt uns die lockerere Spielführung des Schiedsrichters dann doch ein wenig entgegen. Aber es wird knapper. Das Spiel scheint, trotz unserer Führung zugunsten von Hollenstedt zu kippen.

Pum————Pum————Pum ————Pum ————Pum ————Pum ————Pum ————

Maja wird auf Seiten von Hollenstedt zwar immer stärker, aber die Abwehrreihen dominieren momentan das Spiel mehr und mehr. Mittlerweile fällt teilweise mehrere Minuten lang kein Tor. Nach knapp 40 Minuten trifft Hollenstedt 2x hintereinander und schafft den Ausgleich. 23-23. Sven nimmt eine Auszeit.

Pum———-Pum———-Pum ———-Pum ———-Pum ———-Pum ———-Pum ———-Pum ———-

Neomi schafft zwar das 24-23 aber die Spielgestaltung wird immer schwieriger. Direkt nach der erneuten Führung kassieren die Gäste wieder eine Strafzeit. Doch wieder können wir die Überzahl nicht ausnutzen und es fällt der Ausgleich. Sven brüllt Kommandos auf den Platz, aber er wird nicht wahrgenommen. Oder aber er verunsichert sie. Rike bringt uns wieder in Führung, aber Maja reißt das Spiel an sich. Wieder Ausgleich. Sven versucht neue Impulse zu bringen und greift zum, vorerst letzten, Mittel. Er nimmt Jolina aus dem Tor und bringt Sarah. Jolina hat zwar nicht schlecht gehalten, aber manchmal hilft so etwas. Hier leider nicht. Wieder Maja. 25-26. Paukenschlag. Hollenstedt führt. Zum ersten Mal in diesem Spiel liegen die Golden Girls hinten. Noch fünf Minuten zu spielen. Die Crunchtime beginnt. Wie wird die Truppe reagieren? Es kann doch nicht sein, dass man das ganze Spiel führt und am Ende mit leeren Händen dasteht. Schneller Angriff nach dem Gegentor. Neomi geht 1:1, kommt durch und erzielt das 26-26.  Minute 45:23. Jetzt dagegenhalten. Aber nachdem ca. 15 Minuten lang die Mannschaften nur zögerlich auf die Deckungen gegangen sind, ist es jetzt wieder wie zu Beginn des Spiels. Einfach immer sofort drauf. Zieht Sarah, der Joker im Tor? Die Abwehr agiert unkonzentriert und kann die Spielerin in diesen Minuten einfach nicht festmachen. Wie gerade Neomi, bricht auch sie durch und erzielt die erneute Führung. 26-27 bei Minute 46:15.

Pum——-Pum——-Pum ——-Pum ——-Pum ——-Pum ——-Pum ——-Pum ——-Pum ——-Pum —–

Wer übernimmt Verantwortung? Können wir noch einmal zurückkommen? Bei 47:03 ist es Leni, die endlich durchkommt und vom Kreis werfen kann. Ausgleich. Die Halle tobt. Noch knapp drei Minuten zu spielen. Hollenstedt greift an. Doch dieses Mal schaffen wir es irgendwie, den Angriff abzuwehren.  

Pum———-Pum–Pum-Pum————-Pum———Pum–Pum——–Pum——–PumPum———–Pum—-

Ballbesitz für uns. Nochmal eine letzte Umstellung auf dem Platz. Jule geht für Leni auf die Mitte zurück und Ida kommt an den Kreis. Wir versuchen einen Spielaufbau, aber weder Rike noch Neomi kommen in eine Wurfposition. Ein wenig Ballgeschiebe, aber es wird keine Lücke gefunden. Doch da der Pass auf Rike. Sie versucht an ihrer Gegenspielerin vorbeizukommen, wird aber gestoppt. Leider wird sie unglücklich getroffen und der Schiedsrichter unterbricht das Spiel. Rücken! Die Emotionen kochen kurz hoch, aber nach eigener Aussage war dem Schiedsrichter leider die Sicht versperrt und so geht es nur mit einem normalen Freiwurf weiter. Es war ja auch kein böses Foul. Kurz ist unklar, ob Rike weiterspielen kann. Unter Schmerzen geht es weiter. Keine Minute mehr zu spielen. Einen Punkt müssten wir sicher haben. Neomi geht auf die Abwehr, kommt aber nicht durch. Freiwurf. Ida führt aus. Passt zu Jule auf der Mitte. Sie geht zwei Schritte, prellt einmal, springt hoch und zielt links oben ins Eck. Es wird still in der Halle. Der Ball fliegt, knallt an die Unterkante der Latte, prallt nach unten ab und…

Pum————————————————————————————————————————–Pum

Kommt auf der Linie auf. Der Schiedsrichter gibt kein Tor. Noch knapp 10 Sekunden zu spielen. Doch keinen Punkt sicher? Die Torhüterin kann den Ball aufnehmen und leitet den Angriff für Hollenstedt ein. Sie werden noch eine Torchance bekommen. Nein, das kann nicht sein. Nicht jetzt noch ein Gegentor.

Pum–Pum–Pum–Pum–Pum–Pum–Pum–Pum–Pum–Pum–Pum–Pum–Pum–Pum –Pum–Pum –

Der Angriff läuft. Der Ball kommt zu Maja. Jule hatte Pech und konnte das Spiel nicht entscheiden. Wird Maja jetzt zur großen Gewinnerin des Spiels? Sie setzt sich durch, wirft und der Ball…

Pum Pum Pum Pum Pum Pum Pum Pum Pum Pum——————————————————————

klatscht an den Pfosten. Die Sirene ertönt. Schluss. Unentschieden.

Pum Pum—-Pum——-Pum——-Pum ————–Pum————–Pum—————–Pum—————Pum—————-Pum—————————-Pum——————————-Pum————————————Pum

Puh, was für eine Schlussphase. Im Nachhinein wünscht sich bei Jules Wurf wohl so mancher eine Wembley Entscheidung (Liebe Kinder geht mal in die Bücherei eures Vertrauens und schlagt nach. Diese Entscheidung hat für jahrzehntelangen Streit zwischen Fußballfans gesorgt.) Aber das hier ist nun mal Handball und vorbei ist vorbei. Mit ein wenig mehr Glück hätten wir das Spiel gewonnen, mit etwas mehr Pech noch ein paar Sekunden vor dem Ende verloren. Die Punkteteilung geht in Ordnung. Tränen fließen trotzdem. Vor zwei Jahren sind wir in der Regionsliga dritter geworden und nun nehmen wir in der Landesliga dem Tabellenführer den ersten Punkt ab. Da darf man sich auch mal freuen. Außerdem ist beim Unentschieden im Handball eh der Trainer schuld. Wackelt der Stuhl? Ne, es gibt Lob vom gegnerischen Trainer, der uns durchaus die Meisterschaft zutraut. Bis dahin dauert es aber noch ein wenig. Das Team wird von den Zuschauern gefeiert. Alle sind begeistert. Das war Werbung für den Mädchenhandball. Ach was, für den Handball im Allgemeinen. Ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle nochmal an Hans-Peter, der uns im Nachgang noch Unterlagen für unser Torwarttraining zusenden will.

Ich mag die große Handballfamilie. Auch wenn ich mächtig Puls hatte.

Für die Golden Girls spielten: Jolina (Tor), Rike (12), Neomi (9), Sarah, (2), Jule (2), Leni (1), Hannah (1), Alissa, Ida und Lorena

Jubiläum: Glückwunsch an Jule zu ihrem 50. Tor in der B-Jugend

Weibliche C: HSG Wennigsen/Gehrden vs TV E. Sehnde

Neustart 2.0

Von Torben Weschen

Mit zwei Siegen war die weibliche C-Jugend hervorragend in die Saison gestartet, aber nach zwei recht deutlichen Niederlagen war man auf dem Boden der Realität angekommen. Nun soll ein Neustart gelingen. Welcher Tag würde sich dafür besser eignen als der 18.11.2023. Durch drei Spiele der Nachwuchsmannschaften war er prädestiniert dafür. Dazu kam mit dem TV E. Sehnde ein Verein, den man bereits aus der Vorsaison kannte. Mit Trainer Ralf hat man sich leicht angefreundet und über Social Media wird bis heute Kontakt mit dessen Tochter gehalten, die aber mittlerweile den Verein gewechselt hat. Außerdem hatte sich mit Rüdiger, der Schiedsrichter der Herzen angemeldet. Das Feld für einen schönen Auftakt des Spieltages ist bestellt. Doch beim Eintreffen der Sehnder Mannschaft folgt ein erster Dämpfer. Trainer Ralf liegt schon die ganze Woche flach und kann nicht auf die Bank. Schade. So fällt auch das Wiedersehen mit seiner Tochter vorerst aus.

Schon nach der deutlichen Niederlage gegen Börde gab es Gesprächsbedarf und erste Ergebnisse waren bereits eine Woche später gegen SchloRi zu sehen. Nun also eine weitere Trainingswoche später wurden weitere Verbesserungen erwartet. Es wurden taktische Anweisungen besprochen und an den Abschlüssen gearbeitet. Außerdem wurde mit Nele, der Torwartentdeckung des letzten Spiels ein wenig Torwarttraining gemacht, um mal zu schauen, ob der Wechsel vom Feld ins Tor wirklich eine Alternative sein könnte.

Aus der Vorsaison kannte man noch Emily, die auch gleich da 1-0 für Sehnde erzielte. Das konnte Issy natürlich nicht auf sich sitzen lassen, die sich fortan mal wieder mit dem kompletten gegnerischen Team „duellierte“. Sollte es wieder mal eine Issy Show werden? Nein, die neue Spielausrichtung zeigte sich und in Minute fünf löste Melina die Anspannung und erzielte mit einem schönen Treffer von außen das 4-3 für uns. Das erste Tor, welches nicht Issy „Handschrift“ trägt. Und um den „Neustart“ der C zu untermauern, erzielte den nächsten Treffer Sienna. Auf der ungewohnten Position im Rückraum setzt sie sich schön durch und erzielt nach dem 4-4 Ausgleich, unsere erneute Führung. Issy erhöht mit einem weiteren Treffer und sorgt für unsere erste Führung mit zwei Treffern. Leider währt die Freude nur kurz, da ein kollektives Nickerchen dafür sorgt, dass Sehnde mit einem lupenreinen 3-0 Lauf nach knapp 10 Minuten auf einmal mit 7-6 führt. Jetzt ist es wieder Melina die mit ihrem zweiten Treffer ausgleichen kann. Doch das Momentum ist nun auf der Seite der Gäste. Sie gehen mit zwei Toren in Führung und wir laufen den nächsten 10 Minuten dem Rückstand hinterher. Die Golden Girls geben aber nicht auf und in Minute 21 ist es endlich wieder so weit. Adina, die auf der Mitte mit einigen guten Ideen (aber teilweise noch schlechten Pässen) Issy ein paar Mal gut in Szene setzen konnte, schafft mit ihren ersten eigenen Tor das 12-12. Sehnde legt dann zwar das 13-12 vor, aber mal wieder Sienna und zwei Mal Issy drehen das Spiel und sorgen für eine 15-13 Führung zur Halbzeit.

In der Kabine war die Stimmung gut. Nach den Toilettengängen wird sich erstmal darüber gefreut, dass es wirklich funktioniert. Das man wirklich Handball spielen und nicht nur zu Issy passen kann. Wer hätte das gedacht. Auch Issy freute sich. Sie freut sich, dass sie mal nicht völlig japsend in die Halbzeit taumelt, sondern sich ihre Kräfte einteilen konnte. Also frohen Mutes in die zweite Halbzeit. Einzig schade, dass die „jüngeren“ Mitspielerinnen“ wenig Zeit auf der Platte hatten. Aber so fühlten sich Sienna, Adina, Melina und Co. sich letztes Jahr. Und mit viel Training werden auch „Frischlinge“ bald mehr Spielpraxis sammeln können. Abgesprochen wechselt jetzt wieder Jule ins Tor.

Die ersten 6 Minuten in Halbzeit zwei verschlafen wir und schon steht es 15-15. Gut, das neben Issy heute auch andere Verantwortung übernehmen und so treffen neben Issy auch Adina und Sienna wieder. Es steht 18-16, als es ab Minute 35 zu einem wahren 7-Meter Feuerwerk kommt. In den nächsten vier Minuten werden vier 7-Meter gegeben, die auch alle verwandelt werden. Da leider 75% davon (ja liebe Mädels, jetzt ist Kopfrechnen angesagt) für Sehnde gegeben werden, steht es danach 19-19. Es schafft einfach kein Team sich wirklich abzusetzen und so ist es die ganze Zeit spannend. Issy hat noch Kraft und liefert sich mit Emily ein Duell (welches sie am Ende gewinnt) um die meisten Tore in diesem Spiel. Emily hat gerade noch das bessere Händchen und bringt ihr Team sieben Minuten vor dem Ende mit 22-21 in Führung. Issy kann wieder ausgleichen die erneute Führung von Sehnde kontert dann Adina mit einer schönen Einzelleistung. Noch vier Minuten zu spielen. 23-23 und 7-Meter für Sehnde. Die ganze Halle hält die Luft an. Emily tritt zu ihrem 4. Versuch an und dieses Mal versagen ihr die Nerven. Weiter Unentschieden. Nun aber schnappt Issy sich wieder den Ball und bringt die Golden Girls in Front. Noch knapp zwei Minuten sind zu spielen und es gilt, hinten alles dicht zu machen. Der Sieg ist zum Greifen nahe, aber sieben Sekunden vor dem Ende gelingt tatsächlich Emily noch der Treffer zum Ausgleich. Issy versucht noch einen verzweifelten Wurf von der Mittellinie, aber da pfeift Rüdiger ab und das Unentschieden ist perfekt.

Auch wenn die Köpfe des Heimteams nach unten gehen, dürfte am Ende diese Punkteteilung ok sein. Aber nicht zu unterschätzen sind die Erkenntnisse, die gewonnen wurden. Das Team besteht eben noch nicht nur aus Issy, auch wenn sie mal wieder die prägende Akteurin des Spiels war. Der Spielfluss wird besser und das Team findet immer mehr den Rhythmus. Auch wenn sie in der ersten Halbzeit kein wirkliches Glück im Tor hatte, so konnte man bei ihrer Parade sehen, dass mit Nele eine Alternative im Tor gefunden wurde. Das passt gut, da Lotta sich ja nach ihrer Verletzung mal im Feld ausprobieren möchte. Nächste Woche gegen den Tabellenführer wird es wieder schwer, aber die nächsten Punkte kommen bestimmt. Dann werden bestimmt auch die „Neulinge“ in der Mannschaft wieder Spielminuten bekommen, die in diesem Spiel etwas zu kurz gekommen sind.

Für die Golden Girls spielten: Nele, Jule (Tor), Issy (15), Melina (3), Sienna (3), Adina (3), Greta, Lea, Vayla, Ida und Sophie.

Jubiläum: Wir gratulieren Issy zu ihrem 200. Treffer für die C-Jugend der Golden Girls.

Weibliche C: HSG Wacker Osterwald/SchloRi vs HSG Wennigsen/Gehrden

Auf zum Tanze

Von Torben Weschen

Wer in dieser Partie wen zum Tanz auffordert, war nicht wirklich klar.  Nachdem es am letzten Wochenende zu „Spielerengpässen“ bei der B- und C-Jugend kam, wurde das dieses Mal leicht entschärft. Zwar durch eine Spielabsage der B II, aber einen „Tod“ muss man sterben und so konnten immerhin Sarah und Lorena für die C auflaufen. Die Krankheits- und Verletzungssorgen sind zwar eher gewachsen als kleiner geworden, aber durch ein paar ernste Worte des Trainers, ist zumindest die Bereitschaft gestiegen, sich auch mal zu ungemütlichen Zeiten von Netflix und Co zu trennen und der „Verpflichtung“ Hobby nachzugehen. Das hatte den Effekt, dass sich tatsächlich ein Mädchen ca. 1,5 Stunden per Bus und Bahn auf den Weg zum Spiel gemacht hat. Dafür einen Daumenextra hoch. Außerdem halfen auch noch zwei talentierte Spielerinnen aus der D mit aus. Neben Leona, die am letzten Wochenende schon ihre ersten Spielminuten in der Klasse sammelte, auch Emely. Zwar genug Spielerinnen auf dem Papier, aber schon ein bunt zusammengewürfelter Haufen, da weiterhin fünf Spielerinnen verletzungsbedingt aus dem letztjährigen Meisterkader fehlen. Darunter unter anderem beide Torhüterinnen. Also irgendwie ein Kessel Buntes. Außerdem mussten wir bei HSG Wacker Osterwald/SchloRi antreten, die auch erst eine Niederlage in dieser Saison zu verzeichnen hatten. Also alles andere als eine leichte Aufgabe.

Auf dem Weg in die Landesliga waren wir letzten Jahr schonmal zu einem Testspiel in der kleinen Halle am Bredingsfeld und haben, trotz einer Niederlage damals, durchweg positive Kritiken erhalten. Nach dem üblichen Aufwärmprogramm ging es dann los. Da wir einmal mehr mit einem neuen Kader in ein Spiel gehen, sind die Positionen noch ein wenig offen, aber Issy fängt wieder in der Mitte an und Sarah beginnt im Tor. Nele ist am Kreis, Lorena und Mira spielen außen. Adina und Sienna besetzen die Halbpositionen. Es geht los wie so oft, wenn die HSG den Ball hat. Früher oder später landet er bei Issy und bevor der Gegner sich versieht, steht sie (oder kommt angeflogen) vor dem gegnerischen Tor und bittet die Torhüterin zum Tanze. Doch scheint dieses Mal nicht Issy die „Damenwahl“ gewonnen zu haben. Während eigentlich alle, die Issy kennen, im Geiste schon das Tor verbucht haben, wehrt die Torfrau den Ball mit dem Fuß ab. Aber eben nicht unten, sondern ungefähr auf Kopfhöhe. Auf Kopfhöhe…!!! Da ist erstmal ein Durchschnaufen angesagt. Irgendwie ahnt die Bank jetzt schon, dass es zwar ein nettes Tänzchen geben wird aber wohl nicht mit dem Tanz unserer Wahl. Das haben wir auf dieser Ligaebene aber noch nicht erlebt. Der erste Angriff ist somit verpufft. Aber wir haben ja schließlich auch keine Bratwurst (oder eben eine fleischlose Alternative) im Tor stehen, sondern Sarah. Auch sie hält den ersten Versuch. Vielleicht nicht so spektakulär, aber das Ergebnis ist das gleiche. Also die Uhr, wie bei der Umstellung auf die Winterzeit, wieder zurückgedreht und von vorn. Wieder der Ball zu Issy. Nach einem kurzen Slalom kommt sie wieder zum Abschluss und dieses Mal sitzt der Ball. 1-0 für uns nach gut zwei Minuten. Doch nun legt die Heimmannschaft eine flotte Sohle aufs Parkett und bis zur Minute fünf erspielen sie sich einige Torchancen. Sie erzielen zwei Treffer und verwerfen noch einen 7-Meter. Also steht dann 2-1 für SchloRi auf der Anzeige. Issy kann dann mit einem 7-Meter den Ausgleich und noch einen weiteren Treffer erzielen, aber die Torhüterin kauft ihr etliche Bälle ab. In der Bundesliga würde man sagen, die Torhüterin ist in ihrem Kopf. Issy scheint entnervt. Sie wirft dann sogar einen 7-Meter neben das Tor.  Adina traut sich auf halb nichts wirklich was zu, sieht aber immer auch nur Issy. Lorena auf außen „verhungert“ ein wenig. Es wird besser, als Lorena nach einer Umstellung auf Halb wechselt. Sofort bekommt sie Torchancen und erzielt auch ein Tor. Wir wittern wieder ein wenig Hoffnung, als Issy beim Stande von 6-9 nach knapp 22 Minuten wieder frei auf das Tor zu läuft. Doch wieder ist die Torhüterin Sieger. Noch nie habe ich eine Torhüterin gesehen, die von Issy so viele freie Bälle gehalten hat. Außer evtl. der überaus begnadetet Torhüter, der ab und zu beim Training zwischen die Pfosten geht. Sie hat leider einen Sahnetag erwischt. Im Tempogegenstoß fällt das 6-10 und nach einem Fehler keine 30 Sekunden später sogar das 6-11. Das ist eine kalte Dusche. Da fällt auch Lorenas zweiter Treffer nicht mehr ins Gewicht. SchloRi erzielt noch einen Treffer vor der Pause und es geht mit 7-12 in die Kabine.

Nun wird nach Lösungen gesucht. Das Team schlägt sich tatsächlich gar nicht so schlecht, aber das Spiel ist, mal wieder zu sehr auf Issy zugeschnitten. Gute Ansätze sind da, aber neben Issy traut sich nur Lorena etwas zu, doch die erhält zu wenig Bälle. Issy muss selber zu viel machen und ihre Kräfte schwinden mehr und mehr. Auch sie kann keine 50 Minuten Volldampf geben. Die „alten“ Spielerinnen brauchen wieder mehr Selbstvertrauen, an denen auch die neuen wachsen können. So wird halt in der Pause versucht, Selbstvertrauen zu pflanzen. Außerdem ein Positionswechsel erdacht. Ein genialer Schachzug oder die Idee eines Irren? Sarah soll auf dem Feld mit für Entlastung sorgen, hat sie schließlich in dieser Saison auch schon eine Spielminuten auf dem Feld verbracht. Im Tor soll jemand anders „seinen Kopf hinhalten“. Während gegen Börde noch Vayla im Tor stand, erklärt sich dieses Mal Nele bereit.

Der Wechsel scheint sich im ersten Moment, zumindest vorne, auszuzahlen. Der nächste Treffer fällt zwar auch für das Heimteam, aber keine Minute später erzielt Sarah bereits ihren ersten Treffer. Im Spielbericht taucht zwar Nele als Torschützin (wie auch bei sämtlichen weiteren Treffern von Sarah) auf, aber das Kampfgericht ist in dem Falle genauso verpeilt, wie kurze Zeit später der Schiedsrichter, der ein Tor für SchloRi gibt, als der Ball vom Innenpfosten wieder zurückspringt. Da das Protestieren nichts bringen dürfte und ein wenig der Glaube an die Wende fehlt, wird sich nicht mit dem Schiedsrichter angelegt. Aber schön ist es nicht. Wo der Wechsel vorne einen positiven Effekt zeigt, so ist es hinten negativ. Mit Yin und Yan gleicht sich halt alles aus. Während Sarah in der ersten Halbzeit ein paar schöne Paraden gezeigt, hat, schlägt hinten jetzt jeder Ball ein. Zu unerfahren ist Nele halt doch im Tor. Ein Fehler? Mitnichten! Issy, mittlerweile auf Halb, kann sich ihre Kräfte ein wenig besser einteilen und Adina zeigt auf der Mitte plötzlich wieder ein wenig von ihrem verschütteten Potential. Das 1:1 ist halt nicht ihre Stärke, aber nun kann sie die Bälle verteilen. Die offensive Abwehr des Heimteams kann so ein ums andere Mal überspielt werden und Sarah, Issy, Leona und auch Adina selber können Tore werfen. Elif, äh Sienna hat auch ein Tor erzielt, da sie aber mal wieder mit dem Kreis gekuschelt hat, pfeift der Schiedsrichter es leider (aber Regelkonform) ab. Was aber wirklich dazu führt, dass aus dem sechs Tore Rückstand plötzlich nach knapp 30 Minuten ein 13-16 geworden ist, sind die Paraden von Nele. Sie wird nicht nur angeworfen, sondern fischt mit schnellen Bewegungen den einen oder anderen Ball weg. Da reibt sich so mancher die Augen. Doch letztendlich sind es einfach zu viele Angriffe und die Verteidigung hat mal wieder zu viel Kraft gekostet. Es stemmen sich alle gegen die drohende Niederlage und als krönender Höhepunkt ihrer Leistung, hält Nele sogar einen 7-Meter, aber irgendwann sind die Kräfte aufgebraucht. Vayla, Mira, Leona und Emely tun ihr Bestes, können aber bei dem Tempo und der körperlichen Überlegenheit noch nicht ganz mithalten. So schleichen sich auch bei den arrivierten Spielerinnen leichte Fehler ein, die dann ab Minute 40 einen 5-0 Lauf für das Heimteam zulassen, so dass in Minute 45 plötzlich 17-26 steht. Das ist ein wenig zu hoch und auch nicht ganz gerechtfertigt, aber die reifere Spielweise und größere Erfahrung macht den Unterschied. Außerdem haben sie mit Merle eine ebenso starke Unterschiedsspielerin in ihren Reihen, wie wir mit Issy. Nun ist die Luft endgültig raus. Die Niederlage ist besiegelt, aber es gilt sich anständig zu verabschieden. Die Tore in den letzten 5 Minuten teilen sich die Teams gerecht auf und das Spiel geht mit 22-31 verloren.

Das geht schon in Ordnung und ich bin trotzdem stolz auf das Team. Irgendwie bleibt das Gefühl, dass ein knapperes Ergebnis möglich gewesen wäre, wenn das Team früher an sich geglaubt hätte und nicht die leichten Fehler mit den hängenden Köpfen gemacht hätte. Außerdem sind wir an einer wirklich tollen Torhüterin gescheitert. So gut wird sie nicht immer halten. Also Mund abputzen und nach vorne schauen. Das man nicht wieder Meister werden wird, war vor der Saison klar. Wir werden unseren Platz in der Liga finden. Auch das Team wird zusammenwachsen. Wenn die Verletzten zurückkehren, wird auch das Zusammenspielbesser. Schön war die Geste des Heimteams, als sie nach dem Spiel nochmal mit all unseren Spielerinnen abklatschten und sich für das Spiel bedankten. Wieder einmal ein Beweis dafür, was Handball für ein schöner Sport ist. Auch ohne Siege. Und besser als Tanzen 😊

Für die Golden Girls spielten: Sarah (6 Tore) und Nele (Tor und Feld), Issy (10), Lorena (3), Adina (2), Leona (1), Emely, Mira, Vayla und Sienna.

Weibliche D: HSG Wennigsen/Gehrden vs HSG Deister Süntel

Keine Energie mehr.

Von Torben Weschen

Der Vorrunde wurde mit dem Abschluss der Stecker gezogen und die Rückrunde beginnt. Der Aufsteiger hat die Liga verlassen und sie wurde mit einer anderen zusammengefasst. So startet für die D-Jugend, die mal in die Fußstapfen der Golden Girls treten will, ein neues Abenteuer.

Das mit der fehlende Energie galt Gott sei Dank nur für den Rechner des Kampfgerichtes, ging er doch einfach während der Eingabe der Spieldaten aus. Kein Netzgerät… Gut, dass es vor der Partie und nicht währenddessen passiert ist. Der Fehler lag allerdings nicht beim Familienduo, welches sich bereit erklärt hatte, dass Kampfgericht zu übernehmen, sondern an dem Vorgängerduo, welches für das Damenspiel verantwortlich war. Schnell noch die Laptoptasche durchwühlt und die passende Stromversorgung herausgekramt. Angestöpselt und die Aufstellung nochmal von vorn. Doch wir waren ja früh genug dran, also passt alles noch. Zusätzlich zu den bisherigen Spielerinnen, saßen auch Isabell und Lilli auf der Bank. Auch sie wollen künftig für die HSG spielen, haben aber leider noch keine Spielberechtigung. So konnten sie aber schon mal aus nächster Nähe miterleben, wie toll dieser Sport und das Team ist. Außerdem hatte CC Haenel zum erstem Mal Unterstützung durch Maike als CO-Trainerin auf der Bank sitzen. Ausnahmsweise waren mal alle pünktlich und nur die Toilettengänge auf den letzten Drücker verhinderten mal wieder, dass sich alle beim Sportlergruß in der Mitte versammelten.

Dann ging es endlich los. Ein besonderer Augenmerk war in dieser Partie auf Leona gerichtet, die am letzten Wochenende ihr Debüt in der C-Jugend, an der Seite ihrer Schwester, gegeben hat und dort beachtenswerte vier Tore erzielte. Auch in diesem Spiel legt sie gleich gut los. Nach knapp zwei Minuten hat sie die beiden einzigen Tore der Partie zum 2-0 erzielt. Der gegnerischen Trainerin ist das zu viel, und sie nimmt bereits zu dieser frühen Zeit ihre Auszeit. Das verwirrt auch das Kampfgericht, welches tatsächlich erstmal die Zeit weiterlaufen lässt. Das wird natürlich gleich behoben und nach dieser Unterbrechung kann Deister Süntel auch tatsächlich den Anschlusstreffer erzielen. Doch bis Minute 10 sind es quasi die Leona Festspiele. Die Gäste können zwar auch noch einen Treffer erzielen, aber Leona deren vier und somit steht es 6-2. In der 12. Spielminute taucht zum ersten Mal ein anderen Name als Torschütze auf dem Spielbericht auf. Maya hat mit einem schönen Wurf das 7-2 erzielt.

Das nicht noch mehr Tore fielen, liegt an den beiden sehr gut aufgelegten Torhüterinnen, die reihenweise Würfe entschärfen. Als Leidtragende auf Seiten der HSG sind „Lulu“ Layal und Maya betroffen, die einem schon fast leidtun können. Tolle Würfe, aber noch bessere Paraden der Torhüterin. Auf der Seite der Golden Girls steht Charlotte dieser Leistung allerdings in keinster Weise nach. Sie war in den letzten Wochen ja einige Male bei den älteren Jahrgängen zum Training und hat zusätzliche Einheiten absolviert. Ob es daran liegt oder an dem großen Talent, kann man nicht sagen, aber sie kommt am Ende des Spiels auf sagenhafte 16 Paraden, was einer Quote von 66% entspricht. Diese Quote findet man sonst nicht bei Torhüterleistungen.

Nach dem Treffer von Maya schaltet die HSG erstmal wieder einen Gang runter um ein paar Kräfte zu schonen. Besonders die starke Abwehrleistung kostet die Mannschaft immer viel Kraft. Da zeigt es sich, dass andere Teams durch den großen Kader etwas besser aufgestellt sind, aber die oben erwähnten Isabell und Lilli scharren ja schon mit den Hufen. Nach dem zwischenzeitlichen Rückstand von sechs Toren, kann Deister Süntel sich wieder ein wenig herankämpfen und nochmal auf -3 verkürzen. Durch den zweiten Treffer von Maya geht es dann aber mit 9-5 in die Kabine.

Nach den ersten Durchschnaufern und Schlucken aus der Wasserflasche, wird erstmal Lob verteilt. Man ist klar auf der Siegerstraße und es gibt keinen Grund für Kritik. Einzig ein Wechselfehler in den ersten 20 Minuten sorgt noch für ein wenig Verwirrung. Das passiert zwar auch ab und zu noch in der Bundesliga, aber da gibt es in den nächsten Tagen bestimmt nochmal eine lockere Regelkunde.

Nach dem Wiederanpfiff startet das Spiel wie zu Beginn. Leona bekommt den Ball, kann nicht gestoppt werden und pfeffert den Ball in die Maschen. 10-5 nach 21 Minuten. Dann dominieren wieder die beiden Torhüterinnen. Erst gute sechs Minuten später kann der nächste Treffer erzielt werden. Dieses Mal auf der Seite der Gäste. Die zahlreich mitgereisten Fans bejubeln lautstark den Treffer von Deister Süntel zum 10-6 in Minute 27. Dann belohnten sich endlich mal wieder Lulu und Maya, die die Torhüterin überwinden können. Nach diesen beiden Toren versucht die Trainerin der Gäste das Team mit einer Auszeit nochmal neu zu sortieren und gibt neue Anweisungen. Das gelingt auch für gute zwei Minuten. Dann startet Leona wieder durch und erzielt sage und schreibe sechs Treffer in Folge, was besonders eine Dame auf der Tribüne aufregte, die die Abwehrleistung (gefühlt) jedes Mal mit einem „Leute“ kommentiert… Aber so schaffen die Deistermädels in den 10 Minuten einen 8-0 Lauf und beenden jegliche Hoffnung der Gäste auf einen Punktgewinn. Für ein wenig Erheiterung in den letzten Minuten sorgen die Mädels noch, da sie immer wieder den Abstand beim Freiwurf nicht einhalten, was die Schiedsrichterin sogar veranlasst, noch eine gelbe Karte zu verteilen. Aber das war nur eine kleine Randnotiz in diesem gelungenen Spiel. Auch wenn Charlotte dann nochmal zwei Tore am Stück kassiert, sind die beiden letzten Tore wieder Leona vorbehalten, so dass diese Partie mit 20-8 zu Ende geht.

Somit ist der Start in die „neue“ Liga ein vollkommener Erfolg. Aus der Vorrunde mit nur fünf Spielen, wurde jetzt eine „vollwertige“ 8er Liga mit Hin- und Rückspiel. Es kommen neue und spannende Gegner dazu. Das Angriffsspiel ist zwar nach wie vor etwas zu stark auf Leona zugeschnitten, aber man merkt, dass das Team immer weiter zusammenwächst und an sich glaubt. In der Abwehr sieht man aber schon die Mannschaftsleitung. Besonders Emely stellte mit ihrer schnellen und aggressiven Spielweise ihre, zum Teil größeren Gegenspielerinnen vor große Probleme. Nach der letzten Saison mit einer gemischten Mannschaft, haben die Mädels jetzt gemerkt, dass sie, nicht nur mithalten, sogar etliche Spiele gewinnen können. Mit diesen Erfolgen macht das Hobby gleich noch viel mehr Spaß. Wenn dann die neuen Spielerinnen auch ihre Spielberechtigung erhalten haben, sieht es auch auf der Bank nach einem richtigem Team aus. Auf der Platte jedenfalls, macht es einen richtig guten Eindruck.

Für die Golden Girls spielten: Charlotte (Tor), Leona (16), Maya (3), Layal (1), Meret, Ella, Emely und Emma

Als kleines Jubiläum erzielte Leona in diesem Spiel unter anderem ihr 50. Tor für die D-Jugend.

Weibliche C: SG Börde Handball vs HSG Wennigsen/Gehrden

Der Sonne entgegen.

Von Torben Weschen

Leider wurde der Tag nicht so schön, wie die Überschrift vermuten lässt, aber wo Schatten ist, kann man immer auch Licht finden. CC Haenel schwante schon länger, dass es ein schwieriger „Tagesausflug“ werden würde. Es ging zu einem verlegten Nachholspiel ins beschauliche Söhlde. Zu den, schon länger bekannten Ausfällen, gesellten sich kurzfristig weitere Absagen von Spielerinnen. Dazu waren ein paar Zusagen von kränklichen Spielerinnen auch noch mit Einschränkungen. Gott sei Dank konnte Leona an der D-Jugend noch zu einem Einsatz überredet werden, so dass es zum ersten Zusammenspiel der Nolte Sisters in einem offiziellen Punktspiel kam. Außerdem ließ es sich Sarah nicht nehmen, wenigstens für etwas mehr als eine Halbzeit auszuhelfen. Für mehr sollte es leider nicht reichen, da sie noch in einer Partie der B-Jugend in Seelze gebraucht wurde. So standen dann also letztlich neun Namen auf dem frisch ausgefüllten Spielerbogen. Neben den, oben erwähnten Spielerinnen noch die drei Vorjahresmeisterinnen aus der C-Jugend, Issy, Sienna und Adina. Dazu gesellten sich Ida, Lea, Sophie und Vayla, die in diesem Jahr komplett neu angefangen haben oder nach einer längeren Pause, wieder eingestiegen sind. Nicht die besten Voraussetzungen, besonders da vier Spielerinnen aus Börde noch ein Hühnchen mit den Golden Girls zu rupfen hatten. Führten sie in der letzten Saison schließlich bis ca. 10 Minuten von Schluss noch bei uns, um dann doch noch mit drei Toren zu verlieren.

Mit Lea aus Börde und Issy standen sich zwei der Toptorjägerinnen der Liga gegenüber. Wer würde das Duell für sich entscheiden können? Zumindest sah man nach gut vier Minuten auch schon, warum diese beiden Spielerinnen für ihre Teams so wertvoll sind. Deutlich lesbar war es dem Spielprotokoll zu entnehmen. Es stand 3-3 und nur ihre Namen standen auf der Liste. Mit dem 4-3 für Börde tauchte dann zum ersten Mal ein anderen Name auf, aber da wieder Issy konterte, ging sie im Torjägerduell in Führung. Doch es zeichnete sich schon ab, dass es für Issy schwer werden würde, auf Augenhöhe zu bleiben. Zu sehr ist das Spiel an diesem Tag auf sie zugeschnitten, während Lea auf der Gegenseite von ihren Mitspielerinnen immer wieder entlastet wurde, konnte Issy nicht durchschnaufen. Trotzdem hielt die HSG noch gut mit und alle taten ihr Bestes um den, zum Großteil älteren Gegnerinnen Paroli bieten zu können. Nach knapp 15 Spielminuten tauchte auf Seiten der Golden Girls ein neuer Name auf. Und zwar in einem historischen Moment. Leona „little“ Nolte erzielte ihren ersten C-Jugend Treffer. Sie traf zum 7-8 aus unserer Sicht. Zu allem Unglück war dieses Tor leider eine Art Weckruf für das Heimteam. Sarah konnte im Tor zwar einige Male ihr Können zeigen, aber leider schaltete die Abwehr oftmals nicht schnell genug, so dass der Abpraller wieder beim Gegner landete. Da in diesem Zeitraum auch vorne nichts zusammenlief, wuchs der Vorsprung kontinuierlich an. Sarah konnte zwar sogar einen 7-Meter im parieren, aber auch Issy scheiterte mit einem Versuch. So konnte Börde mit einem 5-0 Lauf auf 13-8 davonziehen, der erst durch das zweite Tor von Leona unterbrochen wurde.  Da dieser Treffer aber leider auch unser letzter in Halbzeit eins war und Börde nochmal vier drauflegen konnte, ging es mit 17-8 in die Kabine.

Die Stimmung in der Kabine war natürlich leicht betrübt. Trotzdem muss es ja weiter gehen und Niederlagen gehören halt im Sport dazu. Da Sarah nicht die komplette nächste Halbzeit mehr bleiben konnte, wurde der abgesprochene Wechsel durchgeführt und sie wechselte ins Feld. Den Posten im Tor übernahm dann erstmal Vayla, die sich zwar nicht ganz so wohl fühlte aber „was muss, das muss“! Danke Vayla, dass Du Dich bereit erklärt hast.

Mit Sarah auf dem Platz ging es erstmal wieder etwas besser und das Spiel konnte wieder etwas ausgeglichener gestaltet werden. Die Kräfte ließen zwar mehr und mehr nach, aber man merkte, wie gut Issy die zusätzliche Entlastung tat, da auch Sienna und Adina sich in Halbzeit eins aufgerieben und leichte Blessuren davon getragen hatten. In den ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit konnten die Golden Girls dadurch den Rückstand durch Tore von Leona, Issy und Sarah immerhin um ein Tor auf -8 verkürzen. Es stand mittlerweile 14-22 für Börde. Dann musste Sarah sich leider vom Spiel verabschieden, um zum nächsten Einsatz nach Seelze zu fahren. Bzw. gebracht zu werden. Vielen Dank nochmal dafür liebe Biggi. Nun war leider auch Issy mit ihren Kräften am Ende und musste dem Einsatz ihren Tribut zollen. Sie wechselte zum „Ausruhen“ ins Tor und Vayla machte ihr nur zu gerne Platz. Leona konnte dann zwar noch das 15-23 erzielen, aber das Fehlen der zentralen Figur machte sich natürlich auf dem Platz bemerkbar. Ein 8-0 Lauf war die Folge und fünf Minuten vor dem Ende stand es somit 15-31 aus unserer Sicht. Immerhin konnte sich Sienna durch ihren unermüdlichen Einsatz am Kreis dann doch noch mit einem Tor belohnen und den Schlusspunkt setzte Adina mit einem verwandelten 7-Meter zum Endstand von 17-33.

Bei relativ viel Schatten in dem Bericht, bleibt ist die Suche nach dem Licht. Man darf nicht immer alles negativ sehen. Natürlich war es ein ernüchterndes Spiel und auf eine solche Erfahrung kann man gut und gerne verzichten, aber es gehört halt dazu. Auch war die viele Spielzeit belastend, aber auch durch solche Spiele lernt man und wird besser. Leona hat in ihrem ersten Spiel in der C-Jugend vier Treffer erzielt und das zeigt ihr großes Talent. Von ihr werden wir noch viel hören oder lesen. Für Ida, Lea, Sophie und Vayla war es wahrscheinlich anstrengend, hat ihnen aber mal anständige Spielminuten verschafft.  Das war mehr als nur reinschnuppern. Alle haben füreinander gekämpft und darum geht es beim Mannschaftssport. Im nächsten Spiel geht es wieder bei 0-0 los und alle haben wieder die Chance, ein wenig mehr zu lernen. Außerdem dürften ein paar Verletzte zusätzlich zur Verfügung stehen.

Für die Golden Girls spielten: Sarah (Tor und Feld 2 Tore), Issy (9), Leona (4), Adina (1), Sienna (1), Ida, Vayla, Lea und Sophie