TuS Bothfeld v. 1904 e.V. vs HSG Wennigsen/Gehrden weibliche C Jugend

Details

Datum Zeit League Saison
12. März 2023 13:30 Regionsoberliga WJC 2022/2023

Zusammenfassung

Der FC Bayern lässt grüßen.

So wie die Fußballer des FC Bayern München dieses Jahr durch die Champions League pflügen, so agieren bislang auch die Golden Girls in ihrer Liga. Wobei der Vergleich natürlich ein wenig hinkt. Mit Weserbergland und Sehnde hat die HSG schließlich echte Gegner in der Liga und nicht nur Fallobst wie die Bayern. Barcelona und Paris sind schließlich nur im Handball eine Macht und können im Fußball durchaus vernachlässigt werden. Beim Blick auf die bisherige Statistik ist es also nicht verwunderlich, dass die Golden Girls sich beim Gastspiel in Bothfeld keine Blöße geben und stattdessen Vollgas geben wollten. Galt es doch, an diesem Wochenende den Sack zuzumachen. Der Meistertitel ist ihnen zwar nur noch rein theoretisch zu nehmen, aber eine kleine Unaufmerksamkeit hat schon so manchen Traum platzen lassen. Während eine Spielerin einen Termin für ihre politische Karriere wahrnehmen wollte, fielen  zwei andere kurzfristig durch Krankheit aus. Das Auffüllen mit einer Spielerin aus einem jüngeren Jahrgang scheiterte an den Durchführungsbestimmungen des DHB und so traten die Gäste aus Wennigsen mit 12 Spielerinnen in der Hintzehalle an. Durch einen vollen Rahmenspielplan war die Halle gut gefüllt und eines solchen Spiels würdig. Ein Blick auf das Spielformular des Gegners ließ aber leider am passenden Niveau des Gegners zweifeln. Zeigten sie ihre Wettbewerbsfähigkeit in den vergangenen Spielen nur in den Partien gegen Hildesheim und wenn ihre Ausnahmespielerin Kendra Kofeld mit auf der Platte stand. Erzielt die schließlich im Schnitt über 12 Tore pro Spiel. Aber leider fehlte der Name und so konnte man sich Gedanklich schonmal am Hinspiel orientieren, welches mit +21 an das Team von Coach Köster ging. Nichtsdestotrotz wollte man einem „echten“ Endspiel am 18.3. aus dem Wege gehen. Schließlich soll an dem Tag nur noch gefeiert werden. Und natürlich Weserbergland besiegt. Das aber ohne Druck.

Dementsprechend fiel die Kabinenansprache aus. Konzentriert aber ohne Aufregung sollten die Angriffe runtergespielt werden. Evtl. mal ein paar Spielzüge oder schöne Pässe an Kreis und auf Außen. Das wäre schön. Ach ja. Schön wäre das wohl. In der Abwehr gewohnt zugriffsfreudig. So sollte es keine Probleme und den mitgereisten Fans die Möglichkeit geben, auf der Tribüne ihre Feierlaune auszuleben. Aber auch hier zeigten sich im Laufe des Spiels die Parallelen zum FC Bayern. Die Erfolgsfans. Der harte Kern der Fans war verhindert oder saß mit auf der Bank. So ähnelte eine mögliche La Ola Welle eher dem Plätschern des Wennigser Mühlbachs. Aber wahrscheinlich wurden die Stimmbänder für die nächste Woche geschont. Da muss schon ein besonderer Gegner her oder zumindest die Tore schön sein. Normale Tore werden bei einem solchen Spiel nur noch müde beklatscht. Die meisten Probleme hatten die Spielerinnen dann mit ihrem Schmuck. In der Kabine noch darauf hingewiesen, dass Ohrringe abgeklebt werden müssen, sollten mit dem Glitzerschmuck dann wohl ein paar männliche Fans angelockt werden. Oder es wurde auf den paar Metern von Kabine zur Platte schon wieder vergessen. So ließ der Schiedsrichter das „Bling Bling“ nicht zu und Sven musste die Startformation nochmal kurzfristig umbauen da zwei Spielerinnen so behängt nicht auf die Platte durften.

Dort war es dann aber vorbei mit der Schonung. Die ersten fünf Minuten spielten die Golden Girls dann mit Bothfeld, wie die Katze mit der Maus bevor sie (die zartbesaiteten Leser bitte kurz weiterlesen) verspeist wird. Sie wurden, im wahrsten Sinne des Wortes, ein wenig rumgeschubst, was zu zwei 7-Metern führte. Immerhin konnten sie so zwei Tore erzielen. Dazu wurde noch ein Feldtor zugelassen, als „die Katze“ mal schauen wollte, wie „die Maus“ so reagiert.  Danach war aber erstmal Schluss. Lotta, die Katze vor dem Mauseloch rollte sich zusammen du legte sich für die nächsten 20 Minuten schlafen. Passiert ist ja nix vor ihrem Tor, was mehr als ein müdes Gähnen hervorlocken konnte. Vielleicht war die Ruhe auf der Tribüne in dieser Phase doch ganz gut… Erst kurz vor der Halbzeit konnten die Mäuschen nochmal auf sich aufmerksam machen und erzielten Treffer vier. Da fiel Coach Köster vor Schreck die grüne Karte aus der Hand und es gab eine Auszeit. Die Redaktion hat diese Auszeit auch verschlafen, aber was soll dort schon groß gesagt worden sein. Danach konnte Rike noch das 16:4 für die Golden Girls erzielen und das war es dann mit den ersten 25 Minuten. Doch was passierte sonst zwischen Minute 5 und 25?  Fiel bei 5:33 das 3-4 für Bothfeld und bei 24:14 das 4-15 für Bothfeld, kann das geneigte Mathegenie ermitteln, wie viele Tore die Deistermädels in dieser Zeitspanne erzielten. Alle Beschwerden von Lotta halfen nichts. In der Wennigser Mauer gab es kein Schlupfloch für ein kleines Mäuschen. Die Kätzchen, die in dieser Zeit Spaß mit dem Ball hatten, waren Leni, Rike, Issy und Neomi. Und Neomi? Nein, Neomi fehlte in dieser Auflistung. Stattdessen fanden sich die Namen von Elif und Melina in der illustren Reihe der Torschützinnen wieder. Was war denn mit Neomi? Sonst die Katze, die sich auch in die kleinsten Mauselöcher quetscht, hatte sie zu Beginn leichte Probleme mit ihrem Fell, äh den Haaren und ließ sich kurz auswechseln. Kurz das „Fell“ geglättet und wieder rauf. Aber trotz dass sie wieder auf der Platte stand hatte man bei Neomi das Gefühl, dass sie sich in der Halbzeit mehr der Fellpflege widmen konnte, als das sie mit den Mäusen spielen musste. Ein Lupenreiner 11-0 Lauf spiegelte das Kräfteverhältnis wider, aber Neomis Name tauchte ausnahmsweise nicht auf der Torschützenliste auf. Mehr war auch nicht mehr zu sagen.

Genauso war es dann auch in der Kabine. Nach diesen 25 Minuten war klar, dass der Meistertitel an den Deister wandert. Aber das Spiel war dem Moment nicht würdig. Vielen Spielerinnen und auch dem Trainer merkte man an, dass der letzte Elan fehlte. So schön es auch war, dass man endlich Gewissheit hat, war doch mehr Adrenalin gewünscht. Einzig der Wunsch nach ein paar schönen Spielzügen (oder wie immer, Anspiele an den Kreis) wurde nochmal formuliert und dann ging es wieder in die Halle.

Lotta hatte man zwischenzeitlich geweckt und nun durfte Jule M. die nächsten 25 Minuten zwischen die Pfosten, die die Welt bedeuten. Tatsächlich ging es etwas schwungvoller los. Das erste Tor erzielte die Heimmannschaft und irgendwie schienen sie agiler zu sein. Das erschreckte auch Leni so sehr, dass sie mal wieder mit einer 2-Minuten Strafe auf der Bank platz nehmen musste. Der dazugehörige 7-Meter wurde verwandelt und Bothfeld hatte bereits vor Vollendung der vierten Spielminute in Halbzeit zwei den dritten Treffer in dieser Halbzeit erzielt. Oberkatze Neomi hatte sich entschieden, endlich mehr Zeit dem Spiel als der Fellpflege zu widmen und schaltete sich auch wieder in das Tore werfen ein. Tor eins bei 0:26 und Tor zwei erst wieder bei 27:41. Eine so lange Pause hatte man bei ihr bislang noch nicht gesehen. Aber fünf weitere folgten noch bis zum Ende der Partie und so standen auch wieder standesgemäße sieben Tore hinter ihrem Namen. Das wird zwar nicht mehr reichen, um Vanessa Schäfer von Platz 1 der Torjägerliste zu verdrängen, aber das Rennen um Platz zwei ist noch nicht entschieden. Doch während in der ersten Halbzeit für ein Bothfelder Tor noch vier auf Seiten der Wennigser gefallen sind, war das Verhältnis jetzt nur noch1:2 aus Sicht der heimischen Mannschaft. Auch wenn auf der Tribüne weiterhin mehr über die schulischen Leistungen der Pubertiere gesprochen wurde als über das Spiel, so gaben sich die mitgereisten Eltern jetzt immerhin ein wenig Mühe beim Anfeuern des Teams. Aber auch dort kam nach dem berauschenden Erlebnis gegen Sehnde einfach keine richtige Stimmung auf. Immerhin gab es Essen und Trinken samt Bedienung am Platz. Hat auch was für sich. Über die Einführung einer solchen VIP-Bedienung sollte für das abschließenden Spiel auch nachgedacht werden. Zumindest für die Bedienung auf der Trainerbank. Der Text schweift schon wieder leicht ab, aber das Spielgeschehen gab auch nicht mehr Inhalt her. Das Endergebnis war dann 36:15 für die Golden Girls. Erwähnenswert war noch Tor 30. Gilt doch seit ein paar Wochen die Regel, dass für das Erzielen dieses Tores ein Kuchen gebacken werden muss. Ebenso wie für jeden weiteren vollen „10er“. Wieder einmal war Jule die Glückliche. Freude allerorts. Doch erinnern wir uns (und besonders die, die noch einen Kuchen backen müssen), dass noch ein paar Kuchen „ausgeliefert“ werden müssen.

Für die Golden Girls backen müssen: Jule (2), Alina (1), Rike (1), Lotti (1) und Torben (1)

Nach dem Spiel flossen dann noch ein paar Tränen. Nicht so viele wie erwartet, aber ein paar feuchte Augen wurden schon noch entdeckt. Ansonsten war der Jubel doch noch recht verhalten. Es wurde sich zwar gedrückt und umarmt, aber durch das hohe Ergebnis gab es zum Schlusspfiff nicht den Jubelsturm, wie er schon ab und zu nach den Spielen erfolgte. Aber dafür erfolgte zum ersten Mal in der Saison nicht der Gesang „So sehen Sieger aus“, sondern „So sehen Meister aus“. Das war schön. Ja, schön war auch der, schon fast obligatorische, Besuch bei McDonalds. Naja, schön nicht wirklich, aber irgendwie gehört es auch mal dazu. Einzig der asketische Raucher Sven verzichtete mit seiner Entourage auf den Besuch und speiste am heimischen Herd. Aber vielleicht suchte er auch die Abgeschiedenheit und ließ dort seinen Emotionen freien Lauf. Auch für ihn ist es schließlich die erste Meisterschaft in der Regionsoberliga. Die Truppe hat sich nett und nicht überheblich aus Bothfeld verabschiedet. So hinterlassen sie auch dort einen angenehmen Eindruck und sind doch in allen Hallen gern gesehene Gäste. Wenn sie nur nicht immer die Punkte mitnehmen würden. Am heutigen Tag war Bothfeld leider eine Gewichtsklasse zu leicht. In diesem Sinne freuen wir uns auf eine anspruchsvollere Aufgabe am nächsten Wochenende in der KGS-Halle in Wennigsen.

Für die Golden Girls spielten: Lotta (Tor/3 Paraden), Jule M. (Tor/5 Paraden), Rike (12), Leni (7), Neomi (7), Issy (6), Jule (2), Melina (1), Elif (1), Lucy, Emma und Doaa.

Ergebnisse

Mannschaft1. Halbzeit2. HalbzeitEndergebnisSpielausgang
TuS Bothfeld v. 1904 e.V.41115Niederlage
HSG Wennigsen/Gehrden C162036Sieg

TuS Bothfeld v. 1904 e.V.

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
3Lisanne Kaczmarek-0000000
2Sarah Leonie Nitz-3300001
8Greta Lini Jung-1100000
11Liv-Greta Holtsch-2200000
4Laura Cordes-0000000
14Marie Anders-0000000
7Victoria Baehre-4400002
9Aspasia Tsalapatas-0000000
10Elisabeth Stobbe-2200000
6Melina Kuehnle-0000000
1Anni Naujokat-0000001
11Emma Leonie Damm-3300000
 Gesamt 151500004

HSG Wennigsen/Gehrden C

# Spieler Position Würfe Tore Vorlage Abwehraktion Parade Gegentore Strafen
1Lotta NeulingTorwart0000340
3Lucia DohmeyerLinks außen5001000
4Sienna Elif FrankeLinks außen2100000
6Sidney NolteRückraum links7611000
17Leni Carlotta ReinholdRückraum Mitte9740001
8Melina GuentherLinks außen5102000
11Neomi KoesterRückraum links7725000
11Emma Lea BodeKreis1000000
15Henrike MensingRückraum rechts141256000
14Jule WeschenRückraum links3291000
17Doaa AlhajKreis0000001
27Jule Martin TribukaitTorwart00005110
 Gesamt 533621168152